Am 07.05.2023 fahren wir mit der Bahn nach Karlsruhe und dann weiter bis nach Appenweier. Dort starten wir mit unseren Rädern. Über Straßburg und Paris soll es zum Atlantik gehen. Dann weiter durch die Normandie und Bretagne bis zur Mündung der Loire bei Nantes. Zurück führt unsere Route an der Loire entlang nach Orleans und weiter zur Saone und Doubs, bevor wir ab Basel wieder den Zug besteigen.
Wir werden sehen, ob wir unsere Reise wie geplant durchführen können.
07.05.2023 Appenweier – Saverne (Zabern) 69,9 km 200 Hm
Zunächst fuhren wir mit der DB von Laupheim über Stuttgart und Karlsruhe nach Appenweier. Dort stiegen wir auf unsere Räder und bei Kehl überquerten wir den Rhein und gelangten nach Frankreich.
Europabrücke
In Straßburg kamen wir an einer Russ. Orthodoxen Kirche und dem Europaparlament vorbei.
Weiter ging es am Canal de la Marne au Rhin mit vielen Schleusen.
Heute waren kaum Radler und Freizeitkapitäne unterwegs
Wir hatten zeitweise mit heftigem Gegenwind zu kämpfen und auf den letzten Kilometern setzte noch Regen ein. So erreichten wir gegen 15:45 Saverne und musste noch einige Zeit warten, bis wir die Unterkunft beziehen konnten. Zum Abendessen gingen wir in das sehenswerte Städtchen.
08.05.2023 Saverne – Nancy 110 km 414 Hm
Unser B&B kündigte ein kontinentales Frühstück an, das aber sehr spärlich ausfiel.
Wir verließen Saverne und fuhren zum Rhein-Marne- Kanal, dem wir dann folgten.
Es ging vorbei an der Ruine Lutzelbourg und an Sandsteinfelsen, wie man sie auch aus der Pfalz kennt.
Weiter ging es am Rhein-Marne- Kanal entlang, vorbei an Seen und Schleusen sowie einem Schiffshebewerk.
Das Schiffshebewerk überwindet 30 Höhenmeter
In St. Nicolas de Port verließen wir den Kanal und schauten uns noch die Basilika St. Nicolas an, bevor wir nach Nancy gelangten. Das Wetter war heute meist recht ordentlich nur der Gegenwind machte uns zu schaffen.
09.05.2023 Nancy – Commercy 82,8 km 462 Hm
Wieder starteten wir um 7:45 Uhr und statteten zunächst noch dem Zentrum von Nancy einen kurzen Besuch ab.
Weiter ging es bis Frouard, wo wir zur Mosel gelangten.
Schleuse am Moselkanal
Mosel
Dieser folgten wir bis Toul.
Kathedrale von Toul
Danach ging es wieder am Rhein-Marne- Kanal (West), der auf den letzten Kilometern, bei immer stärker werdendem Regen, nur mit höchster Vorsicht zu befahren war.
Um 14:45 Uhr erreichten wir unser Hotel und zum Glück konnten wir unser Zimmer schon um 15 Uhr beziehen. Normal ist das Hotel erst ab 17 Uhr geöffnet.
Heute hatten wir zum Glück wenig mit dem Wind zu kämpfen, aber dafür fuhren wir die letzten 2 Stunden im Regen.
Commercy
10.05.2023 Commercy – Bar-le-Duc 42,9 km 244 Hm
Da die Wetterprognose für heute sehr schlecht war, planten wir unsere Route nur bis zum nächsten Ort, in dem es eine Unterkunft gab. So wurden aus der ursprünglich geplanten Tagesetappe zwei Halbetappen.
Schon kurz nach dem Start begann es zu regnen. Außer zeitweise kräftigem Gegenwind und einem längeren Waldweg, der kaum zu befahren war, gab es nichts Erwähnenswertes.
Schlammige und felsdurchsetzte Walddurchfahrt
Die letzten Kilometer ging es am Marne-Kanal nach Bar-le-Duc
So bezogen wir schon um 11:15 Uhr unser Hotel in Bar-le-Duc. Unmittelbar nach unserer Ankunft begann es erneut zu regnen und wir waren froh, dass wir uns so entschieden hatten.
11.05.2023 Bar-le-Duc – Epernay 123,3 137 Hm
Bei kühlen Temperaturen und starker Bewölkung starteten wir um 7:25 Uhr zum Radweg am Marne–Rhein-Kanal.
Schloss in Bar-le-Duc
Hier hatten wir lange Strecken mit sehr schlechten Verhältnissen. Die Wege waren fast zugewachsen und nur ein schmaler Streifen war befahrbar. Zudem war der Untergrund durch den Regen der letzten Tage meist aufgeweicht und viele tiefe Wasserpfützen mussten durchfahren werden. Dieser Abschnitt kostete uns viel Kraft und Konzentration.
Nach 50 km erreichten wir Vitry-le-Francois in der Champagne. Hier drehten wir eine Runde durch die nette Stadt, bevor es auf einem neuen Radweg am Marne-Kanal weiter ging.
Diesem tollen Radweg folgten wir Chalons-en-Champagne, einer sehr schönen Stadt mit 44.000 Ew. Auch hier besichtigten wir die Stadt, bevor wir den letzten Teil der heutigen Tour in Angriff nahmen.
Nun kam öfter mal die Sonne durch und wir konnten die Weinlagen der Champagne erblicken.
Gegen 16 Uhr erreichten wir Epernay.
Ausflugsdampfer auf der Marne in Epernay
12.05.2023 Epernay – Meaux 98,3 km und 720 Hm
Heute starteten wir in voller Regenmontur, da es den ganzen Vormittag ohne Unterlass regnete. Auch die Temperaturen waren entsprechend kühl. Auf den ersten ca. 50 km bis Chateau Thierry mussten wir immer wieder auf Neben- bzw. Hauptstraßen ausweichen, da die Radwege an der Marne entlang nicht befahrbar waren.
In Chateau Thierry wärmten wir uns in einem Café bei Kaffee und Kuchen etwas auf und beratschlagten, ob wir hier unsere Reise für heute beenden sollten. Da der Wetterbericht aber für die nächsten Tage ganz ordentliches Wetter vorhersagt, beschlossen wir weiterzufahren, um morgen Paris zu erreichen.
So nahmen wir die verbleibenden knapp 50 km in Angriff und zum Glück ließ auch der Regen nach. Leider war von der Champagne nicht allzu viel zu sehen, da die Sonne fehlte. Auf kaum befahrener Strecke ging es über einen Höhenrücken. Die Wasserkanäle führen hier oft durch kilometerlange Tunnel, während der Verkehr über die Hügel geleitet wird. So kamen doch einige Höhenmeter an diesem Tag zusammen, bis wir schließlich Meaux erreichten.
13.05.2023 Meaux – Paris 63,5 km 331 Hm
Meaux liegt in der Schleife der Marne und ist bekannt durch den Brie-Käse. Bei freundlichem Wetter, bei einem nach wie vor kalten Nordwind, führte unsere Route über wellige Landschaft.
Meaux
Es ging teils durch Waldgebiete oder entlang der Marne.
Im Großraum Ile de France, um die Hauptstadt Paris, leben über 11 Mio. Einwohner. Das Gebiet wird durch viele Radrouten durchzogen. Unsere Route durchquerte auf mehreren Kilometern schöne Parkanlagen.
Chateau de Vincennes
Chateau de Vincennes
65 m hoher künstlicher Fels im zoologischen Garten
Je näher wir der Innenstadt kamen, desto heftiger wurde der Verkehr.
Wir erreichen die Seine
Allerdings konnten wir meist auf Radspuren zur Innenstadt gelangen doch auch diese waren von Radfahrern stark frequentiert. Um 15 Uhr erreichten wir unser B6B nach bisher gefahrenen 580 km und 2479 Hm. Am Nachmittag machten wir noch einen Spaziergang zum Montparnasse.
14.05.2023 Radtour durch Paris 44,7 km 207 Hm
Ein sonniger Tag war vorhergesagt, doch bis zur Mittagszeit war es neblig trüb bei einem kalten Westwind. Erst am Nachmittag ließ sich die Sonne zeitweilig blicken. Schon vorweg hatten wir eine Rad-Runde mit den interessantesten Sehenswürdigkeiten zusammengestellt.
Notre Dame im Wiederaufbau
Louvre
Radlerchaos
Sacre Coeur
Pigalle
Paris ist eine sehr fahrradfreudliche Stadt. Allerdings sind auch Massen von Radlern unterwegs und daran muss man sich erst gewöhnen. Während es mit dem Kfz oft kaum ein Durchkommen gibt, hat man mit dem Rad meist freie Fahrt.
Warteschlangen am Eiffelturm
Invalidendom
Champs-Elysees mit Arc de Triomphe
Rückfahrt durch eine der zahlreichen Parkanlagen
15.05.2023 Paris – Les Mureaux 56,1 km 318 Hm
Wieder war es trüb und kalt, als wir uns in Richtung Versailles aufmachten.
Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass eine Besichtigung des Palastes des Sonnenkönigs Louis XIV sowie der Gartenanlagen nicht möglich war. Ein riesiges Polizeiaufgebot hatte alles großräumig abgesperrt.
So konnten wir nur aus einiger Entfernung ein paar Bilder machen und fuhren wieder zur Seine hinab. Den nächsten Halt legten wir in Saint-Germain-en-Laye ein.
Dort besuchten wir die Schlossanlage und fuhren durch akkurat angelegte Gärten. Eine Kaffeepause war bei den kühlen Temperaturen willkommen. Der Weiterweg führte uns nach Les Mureaux an der Seine.
16.05.2023 Les Mureaux – Les Andelys 84,5 km 487 Hm
Ein wolkenloser Himmel begrüßte uns heute. Allerdings blies uns und ein heftiger und kalter Nordwestwind entgegen. Auf Waldpisten, Feldwegen, Nebenstraßen sowie Hauptstraßen waren wir heute unterwegs.
Nach ca. 20 km mussten wir an einer Straßenbaustelle umdrehen. Die Umleitung führte über einen Höhenrücken, den wir mit steilen, zusätzlichen 140 Höhenmetern überwinden mussten.
Blick hinab auf die Seine
Bald darauf erreichten wir Giverny an der Seine. Hier lebte der Maler Claude Monet, der 1926 starb. Es herrschte ein riesiger Besucheransturm.
Wir verzichteten auf eine Führung, da wir nicht so lange warten wollten und nahmen den Weiterweg nach Vernon in Angriff.
Wir statteten der Altstadt einen Besuch ab und fuhren dann, immer in der Nähe der Seine, weiter.
Zu guter Letzt schickte uns unser Routenplaner noch einmal über schmale Pfade, bevor wir den kleinen, aber interessanten Ort Les Andelys erreichten, wo wir in einem Hotel unterkamen.
17.05.2023 Les Andelys – Rouen 74 km 237 Hm
Heute war Genussradeln angesagt. Blauer Himmel und eine Panoramastrecke entlang der Seine. Imposante Tuffsteinfelsen und nette Bruchsteinhäuser waren an unserer Strecke zu sehen.
Einige Male überquerten wir die Seine, bis wir Rouen erreichten. Leider begleitete uns auch heute wieder ein frischer und böiger Wind.
Nach Bezug des Hotels begaben wir uns noch zu einer Besichtigungsrunde in die Stadt.
Unseren geplanten weiteren Tour Verlauf mussten wir abändern, da wir nur noch in Le Havre für Freitag und Samstag ein Zimmer buchen konnten. Deshalb verbringen wir den morgigen Tag auch noch hier in Rouen.
18.05.2023 Besichtigungstag in Rouen
Rouen, die Hauptstadt der Normandie, ist die bislang sehenswerteste Stadt unserer diesjährigen Reise. Über 2000 bunte und gut erhaltene Fachwerkhäuser schmücken die Stadt mit ihren 115000 Einwohnern. Heute war noch ein Mittelalter Markt, der über die ganze Innenstadt verteilt war.
Parlament der Normandie und Justizpalast
Der bekannte Uhrenturm
Kinderkarussell mit Handbetrieb
19.05.2023 Rouen – Le Havre 93,4 km 378 Hm
Bei strahlend blauem Himmel und einem kalten Nordwind ging es an der Seine entlang zum Hafen von Rouen. Hier liegt der 4. größte Hafen in Frankreich.
Gleich danach durften wir 140 Meter bergauf fahren, um auf eine Hochfläche zu gelangen. Die Seine fließt im Tal in großen Schleifen Richtung Atlantik. Wir kürzten diese ab und wichen ins landwirtschaftliche Hinterland aus.
Auf aufgelassenen Bahntrassen und Radwegen ging es weiter Richtung Le Havre.
Durch Industriegebiete näherten wir uns dem Stadtzentrum und erreichten unsere Unterkunft im Zentrum von Le Havre. Im Gegensatz zu Rouen handelt es sich bei Le Havre um eine sehr moderne Stadt, die die UNESCO zum Welterbe ernannte. Nach der Ankunft gingen wir noch zum Hafen und schauten uns in der Stadt um.
Hafeneinfahrt und Blick auf den Atlantik
20.05.2023 Le Havre – Etretat – Le Havre 76,2 km 634 Hm
Heute unternahmen wir einen Tagesausflug nach Etretat an der Alabasterküste. Ein stürmischer Nordwind stellte sich uns entgegen. Von Le Havre aus ging es zunächst gut 120 Höhenmeter, die auf Radwegen gut zu befahren waren, bergan.
Radweg durch den Tunnel
Lange Zeit durchfuhren wir auf der Hochfläche landwirtschaftlich genutzte Gebiete und eine parkähnliche Strecke begeisterte uns.
Nach 32 Kilometern erreichten wir Etretat, das von vielen Touristen überschwemmt wurde. Wir stellten unsere Räder ab und wanderten zur Steilküste hinauf.
Leider war es nach wie vor bewölkt und die Sonne konnte sich nicht durchsetzen. Die wunderschöne Küste mit bis zu 70 Meter hohen Felswänden begeisterte uns.
Wir schlenderten noch durch den sehenswerten Ort, bevor wir auf einer anderen Route zurück nach Le Havre fuhren. Dort drehten wir noch eine Runde durch die Hafenanlagen und die Innenstadt.
Im Hafengebiet von Le Havre
Hafenkirche St. Josef in Le Havre
Tiny House?
21.05.2023 Le Havre – Caen 85,3 km 516 Hm
Die Hafenstadt Le Havre wurde im 2. Weltkrieg bei 132 Bombenangriffen fast vollständig zerstört. Danach wurde sie modern wieder aufgebaut.
Nach 14 km durch die Stadt- und das Hafengelände fuhren wir über die Schrägseilbrücke Pont Normandie auf Radwegen.
Mit 6% Steigung war die Brücke gut zu bewältigen
Kurz danach erreichten wir Houfleur mit mittelalterlichem Hafen und bunten Fischerhäusern aus dem 17. Jahrhundert.
Die weitere Strecke ging entlang der Küste und bald reihte sich ein Seebad an das nächste. Wir bestaunten die vielfach besterhaltenen Gebäude und Villen.
Nur zwei etwas längere Steigungen waren auf der Strecke zu bewältigen. Ansonsten ging es in kleinen Wellen von Ort zu Ort.
Während es morgens noch neblig trüb war zeigte sich am Mittag immer mehr die Sonne. Der Wind blies wie immer recht kräftig aber durch die Änderung der Fahrtrichtung kamen wir in den Genuss des Rückenwindes. Am Canal de Caen a la Mer erreichten wir Caen an der Perlmuttküste gegen 15 Uhr.
22.05.2023 Caen – Villedieu-les-Poeles 86,2 km 1118 Hm
Durch das Stadtgebiet herrschte noch reger Verkehr. Danach ging es auf Radwegen weiter. Blauer Himmel bei bis zu 17°C und ein angenehmer Rückenwind ließen uns gut vorankommen.
Wegen einer Baustelle mussten wir einen großen Umweg mit vielen zusätzlichen Höhenmetern machen. Nach Pont Farcy ging es wieder auf 60 m hinab und danach in drei langen Wellen wieder auf 276 m hinauf.
Endlose Geraden mit langanhaltender Steigung
In Villedeu-les-Poeles hatten wir ein Zimmer gebucht und noch genügend Zeit, um den kleinen gemütlichen Ort anzusehen.
23.05.2023 Villedieu-les-Poeles – Le-Mont-St.-Michel -Moidrey 102,3 km 1131 Hm
Der Tag begann verflixt. Durch eine falsche Bedienung, der für heute geplanten Tour, fuhren wir in die falsche Richtung.
Nur vereinzelt waren Gehöfte zu sehen.
Als wir feststellten, dass wir falsch gefahren waren, kehrten wir um und machten uns auf nach Le-Mont-Saint-Michel. Eine längere Steigung und einige Wellen später erreichten wir das Poldergebiet am Atlantik.
Schon aus der Ferne konnten wir unser Ziel, Le-Mont-Saint-Michel, erblicken.
Der Klosterberg ist ein ehemaliges Kloster der Benediktiner. Über einen Steg, der nur von Fußgängern, Radfahrern und Shuttlebussen befahren werden darf, gelangt man zum Klosterberg
Dort angekommen parkten wir unsere Räder und bummelten durch die imposante Anlage. Jährlich drängen sich 3 Mio. Pilger und Touristen durch die nur 300 m im Durchmesser große Insel.
Zum Glück ist noch Ebbe und wir können über den Steg zurückfahren.
Für uns ging es noch rund 10 km weiter, bis wir ein Apartment auf einem Reiterhof unterkamen.
24.05.2023 Moidrey – Rennes 67,3 km 571 Hm
Bei kühlen 10°C machten wir uns auf den Weiterweg nach Rennes.
Ein letzter Blick zurück auf Le-Mont-Saint-Michel
Trotz einiger steiler Abschnitte kamen wir auf ruhigen Sträßchen gut vorwärts.
Einige kleine Orte lagen an der Strecke, in denen es auch Cafés und Bäckereien gab. Dies war auf unserer bisherigen Tour nur sehr selten der Fall.
In Rennes angekommen unternahmen wir sogleich eine Stadtrundfahrt mit unseren Rädern und sahen uns die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt der Bretagne an.
25.05.2023 Rennes – Vannes 111,2 km 1080 Hm
Auf Radwegen fanden wir problemlos aus Rennes hinaus. Bei Sonne und Rückenwind machte der erste Etappenabschnitt richtig Spaß. Vogelgezwitscher und quakende Frösche unterhielten uns.
Danach ging es von einem Hügel zum nächsten.
Dazwischen besuchten wir eine Kultstätte mit Menhiren aus vorgeschichtlicher Zeit.
Ein paar nette Orte luden unterwegs zu Cappuccino und Crêpes ein.
Ziemlich geschafft erreichten wir die Bischofstadt Vannes.
26.05.2023 Ruhe- und Besichtigungstag in Vannes
Die Hafenstadt Vannes, mit mittelalterlichem Stadtkern sowie einer malerischen Promenade, laden zum Verweilen ein.
Durch mehrere Tore der alten Befestigungsanlage gelangt man ins stimmungsvolle Innere. Hier locken beschauliche Gassen und uralte Fachwerkhäuser, die sich um die Kathedrale reihen.
Vannes liegt am Golf von Morbihan
Wir genießen den Ruhetag
27.05.2023 Vannes – Saint-Nazaire 89,8 km 622 Hm
Bei wunderschönem Wetter machten wir uns, gut erholt, auf den Weg nach Saint-Nazaire, wo die Loire in den Atlantik mündet. In leichten Wellen ging die Fahrt auf Radwegen und kleinen Straßen Richtung Atlantik.
Bei Azaire kamen wir zur Arzai Staudammschleuse. Hier war die Brücke gerade hochgefahren, da 23 Segelschiffe in die Schleusenkammer einfuhren.
Es dauerte eine gute ½ Std., bis sich das Schleusentor öffnete und die Segler die Schleusenkammer wieder verließen.
Danach wurde die Brücke wieder heruntergelassen und alle Fahrzeuge konnten weiterfahren.
Das nächste Highlight wartete in Guerande auf uns. Die mittelalterliche Stadt mit 4 Stadttoren und einer 1,4 km langen Stadtmauer aus dem 14. und 15. Jahrhundert begeisterte uns. Die Stadt war voller Marktstände und trotz vieler Cafés und Restaurants bot sich fast kein Sitzplatz an.
Dinkelsbühl ist die Partnerstadt
Der nächste Halt erfolgte in Baule an der Atlantikküste. Auf viele km stand ein Hotel neben dem andern und die Urlauber sonnten sich am breiten Sandstrand.
Gegen 15 Uhr erreichten wir unser Hotel in Saint-Nazaire und später statteten wir noch der modernen Innenstadt und dem Hafen einen Besuch ab.
28.05.2023 Saint Nazaire – Nantes 69,9 km 183 Hm
Gleich nach wenigen km stand ein weiteres Highlight vor uns. Die 3356 m lange und 61 m hohe Brücke über die Loire (längste Brücke Frankreichs). Problemlos schafften wir mit Unterstützung des Rückenwindes diese Herausforderung.
Der höchste Punkt ist erreicht
Blick von der Brücke auf den Hafen von Saint Nazaire
Nun ging es an der Loire oder dem daneben liegenden Kanal weiter. An diesem herrlichen Sommertag begegneten uns viele Tourenradler sowie andere Radlergruppen (Pfingstsonntag).
Eine Fährfahrt, auf die andere Seite der Loire, brachte etwas Abwechslung.
In Nantes angekommen besuchten wir die Anlage mit den mechanischen Tieren. Diese ist wirklich beeindruckend.
Die Maschinen bewegen Tiere und Insekten. Der riesige Elefant bewegt Ohren, Beine und Rüssel. Mit diesem spritze er immer wieder die Besucher nass.
Nantes mit seinen 321.000 Ew. bietet eine Reihe interessanter Plätze und für den Hunger gibt es nationale und internationale Gerichte von allen möglichen Nationen.
29.05.2023 Nantes – Angers 102 km 274 Hm
Bei strahlendem Sommerwetter von 17°C bis 28°C und zeitweise heftigem Gegenwind radelten wir mal links, mal rechts der Loire.
Schloss von Nantes
Der Straßenbelag war meist sehr rau und löchrig und dazwischen gab es Sand und grobes Pflaster.
Auch heute waren wieder viele Radreisende und Familien mit Kindern unterwegs. Wie fast immer gab es auch heute nahezu keine Einkehrmöglichkeit unterwegs.
Die Loire ist der längste Fluss Frankreichs. 1006 km braucht sie vom Zentralmassiv bis zum Atlantik. Es ist einer der letzten großen ungezähmte Flüsse Europas
Chateau von Ancenis
Total eingestaubt erreichten wir die Altstadt von Angers (UNESCO Weltkulturerbe) mit großer Schlossanlage.
Ausblick vom Schloss auf die Loire
Theater von Angers
30.05.2023 Angers – Saumur 57,2 299 Hm
Bei erneut herrlichem Wetter machten wir uns auf die Weiterreise.
Nach Durchqueren des Stadtgebiets fuhren wir durch ein aufgelassenes Bergbaugebiet.
Schmale Sandwege durch Gemüsefelder führten zur Fähranlegestelle. Doch weit und breit war kein Fährmann zu sehen.
Daher mussten wir wieder ein Stück zurück, bis wir, der Landstraße folgend, den Kanal über eine Brücke überqueren konnten. Nach etwa der Hälfte der Strecke überquerten wir die Loire und fuhren rechtsseitig bis Saumur weiter.
Schöne Gebäude lagen auf diesem Streckenabschnitt.
Schon von Weitem war das Schloss von Saumur zu sehen und wir beschlossen, diesem gleich einen Besuch abzustatten.
Blick vom Schloss auf die Stadt Saumur
Den Nachmittag genossen wir mit Ausruhen und Bummeln.
31.05.2023 Saumur – Tours 80,2 km 259 Hm
Die quirlige Stadt Saumur verließen wir gegen 8 Uhr.
Rathaus von Saumur
Gleich darauf folgte ein extrem steiler Weg Richtung Schloss, den wir kaum schiebend bewältigen konnten. Auf der folgenden Hochfläche wurde überall Wein angebaut.
In Tourcant kamen wir an verschiedenen Höhlenwohnungen vorbei.
Der Weiterweg führte immer wieder an der Loire entlang.
Zur Mittagszeit erreichten wir Langeais. Dort legten wir eine Pause ein und besichtigten danach das Schloss.
Der heftige Gegenwind erschwerte das Vorwärtskommen auch auf den letzten 30 km nach Tours.
Tours mit seinen 138.000 Ew. bietet eine schöne und äußerst lebhafte Altstadt mit vielen schönen Ecken.
01.06.2023 Tours – Mer 98 km 355 Hm
Wieder bei sommerlichen Temperaturen von 17°C -28°C fuhren wir auf perfekten Radwegen an der Loire weiter.
In Amboise machten wir Halt, um den netten Ort und das Schloss zu besichtigen.
Die weitere Route führte uns nach Blois mit sehenswertem Schloss und schöner Altstadt.
In diesen Höhlen wird Wein gelagert.
Weiter ginge es zurück zur Loire und auf welliger Strecke zum Schloss Chambord. Dies ist eines der berühmtesten Loire Schlösser, obwohl es nicht einmal an der Loire liegt.
Nach einer längeren Pause kehrten wir zurück zur Loire und einige km später erreichten wir Mer, wo wir in einem netten Hostel unterkamen.
02.06.2023 Mer – Orleans 50,8 195 Hm
Nach einem guten Frühstück in unserem Hostel ging es weiter Richtung Orleans. Seit 3 Tagen fahren wir jetzt durch Burgund, wo überall Wein angebaut wird.
Auf den ersten 20 km war der Himmel noch bedeckt. Ein starker und stürmischer Nordostwind begleitete uns auch heute. Im Gegensatz zu Beaugency war die Schlossanlage in Meung-sur-Loire sehenswert und der Abstecher lohnte sich.
Beaugency
Schlossanlage in Meung-sur-Loire
Die restliche, Strecke bis Orleans, verlief vielfach auf einem Hochwasserdamm eines Seitenkanals.
Wo sind wir jetzt gelandet?
Wir erreichen Orleans
Schon vor 13 Uhr erreichten wir unser Hotel in Orleans und somit hatten wir ausreichen Zeit, die sehenswerte Altstadt zu besichtigen.
Großartige Kathedrale von Orleans
Jeanne d`Arc, die mit 19 Jahren 1431 in Rouen als Ketzerin verbrannt wurde. – (Jungfrau von Orleans) -
Am Ufer der Loire in Orleans
03.06.2023 Orleans – Gien 77,6 km 146 Hm
Die Ausfahrt aus Orleans war schnell gefunden. Auf einem Radweg überquerten wir die Loire und danach ging es auf einem Dammweg der Loire entlang.
Es war wunderschön zu sehen, wie sich die Loire ständig veränderte. Mal ist sie breit, mal schmal. Oft verzweigt sie sich in Nebenarmen oder es bilden sich Inseln in ihrem Flusslauf. Sandbänke mit brütenden Schwänen, quakende Frösche und blühendes Seegras bilden ein harmonisches Bild.
Die Getreidefelder beginnen schon zu reifen und überall werden die Felder künstlich beregnet.
An verschieden Orten gab es wieder Schlösser zu besichtigen. Am besten gefiel uns das Wasserschloss Sully-sur-Loire.
Bei sommerlichen Temperaturen um 28°C erreichten wir unser Tagesziel Gien.
Schloss von Gien
04.06.2023 Gien – Nevers 106,8 km 215 Hm
Die Flachetappe auf dem Loire-Radweg verlief vielfach abseits des Flusses und berührte nur wenige Orte.
Zeitweise fuhren wir an einem Kanal entlang und freuten uns darüber, mal wieder Schiffe zu sehen. Wieder gab es lange Zeit keine Einkehrmöglichkeit.
Bei einem Fest gab es wenigstens Getränke
In Nevers kamen wir in einem Kloster unter. Sehr spartanisch und ohne WLAN.
Schloss von Nevers
Unsere Unterkunft
05.06.2023 Nevers -Paray-le-Monial 132,7 km 416Hm
Lange Zeit fuhren wir auf dem Euro Velo 6, der zunächst noch etwas hügelig, später aber überwiegend flach am Kanal entlangführte. Ab und zu war für kurze Zeit auch die Loire zu sehen.
Sehr viele Schleusen müssen von den Schiffen durchfahren werden. Die Schleusenwärter kurbeln noch von Hand.
In Diogin werden der Kanal und der Radweg gemeinsam auf einer Brücke über die Loire geführt. Hier verließen wir die Loire.
Für uns ging es weiter nach Paray-le-Monial, wo noch einige Höhenmeter zum Abschluss der heutigen Tour auf uns warteten.
06.06.2023 Paray-le-Monial – Chalon-sur-Saône 101,7 km 252 Hm
Zunächst ging es wellig weiter, bevor wir wieder den Kanal erreichten.
Vorbei an vielen Schleusen ging es Flussabwärts. Die schöne Route hatte zum Glück viele schattige Abschnitte mit Ruhebänken. Einige Schiffe warteten an den Schleusen und sorgten für etwas Abwechslung.
Hebebrücke
In Chalon-sur-Saône beendeten wir unsere Tour und sahen uns noch die Stadt an.
07.06.2023 Chalon-sur-Saône – Dijon 88,6 km 586 Hm
Am Canal du Centre fuhren wir nach Chasny und bogen dort in die Hügellandschaft der Bourgogne ab.
Die vielfach netten Weinorte lagen meist im Talgrund und dazwischen ging es recht hügelig durch die Anbaugebiete.
In Beaune machten wir, bei hochsommerlichen Temperaturen, Mittagsrast in der schönen Altstadt.
Der Weiterweg durch die wunderschöne Weinregion war erfüllt mit Leben. Überall konnten wir viele Saisonarbeiter bei ihrer Arbeit an den Rebstöcken beobachten.
Gegen 15:30 Uhr erreichten wir Dijon, die Hauptstadt von Burgund. Dijon ist bekannt für seinen Senf und seine Weine.
Wir schauten uns noch im sehr schönen Zentrum von Dijon um, bevor wir unsere Unterkunft, die etwas außerhalb lag, anfuhren.
08.06.2023 Dijon – Dole 54,9 km 111 Hm
Die zurzeit hochsommerlichen Temperaturen veranlassten uns, unsere täglichen Etappen zu kürzen.
Zunächst ging es heute zurück in die Stadtmitte von Dijon zum Frühstück.
Danach erreichten wir nach kurzer Zeit den Canal de Bourgogne, der die Stadt mit der Saône verbindet. Schnurgerade folgten wir dem schattigen Radweg auf eine Länge von knapp 30 km.
In Saint-Jean-de-Losne gelangten wir wieder zur Saône, der wir wenige Kilometer folgten.
Willkommene Einkehr bei den heißen Temperaturen
Weiter ging es dann am Canal du Rhone au Rhine bis kurz vor Dole, wo wir unsere heutige Etappe beendeten.
09.06.2023 Dole – Besançon 65,3 km 156 Hm
Da unser Hotel 5 km vor Dole lag, besuchten wir die Kleinstadt mit wuchtiger Kirche am Morgen.
Auf guten und schattigen Wegen ging es am Kanal der Doubs entlang.
Einige Fernradler mit Kindern, Babys oder Hund kamen uns auf der Route des E6 entgegen.
Da wieder eine verkürzte Tour anstand, beendeten wir heute bei 29°C in Besançon den Tourentag.
Vauban-Zitadelle, Weltkulturerbe in Besançon
Nach einer Siesta machten wir uns auf, um Besançon zu erkunden. Doch leider fiel nach gut 4 Wochen erstmals wieder etwas Regen, was die Besichtigungsdauer verkürzte.
10.06.2023 Besançon – Rang 59,5 km 285 Hm
Bei bedecktem Himmel und angenehmen 16°C machten wir uns auf den Weiterweg.
Vauban-Zitadelle
Es folgte eine wunderschöne und abwechslungsreiche Strecke entlang der Doubs. Sie verlief vielfach schattig und immer öfter tauchten Felsen neben dem Fluss auf. Wir fühlten uns wie im Donautal und auch Kletterer waren unterwegs.
Der heutige Streckenabschnitt war der bislang interessanteste auf unserer bisherigen Tour.
Angler auf dem Wasser der Doubs
Auch die heutige Unterkunft in einem B&B war ein Volltreffer. Das Gebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist sehr individuell eingerichtet.
Der Pool unserer Unterkunft
11.06.2023 Rang – Gottesthal (Elsass) 55,8 km 194 Hm
Zusammen mit 13 weiteren Gästen erhielten wir an einem gemeinsamen Tisch ein wunderbares Frühstück. So gestärkt begann unser Tag.
Eine empfehlenswerte Unterkunft
Der Weiterweg auf dem E6 führte uns nach 25 km nach Montbéliard. Hier legten wir eine kurze Pause ein und drehten noch eine Runde durch die Stadt mit schönem Schloss.
Inzwischen war es wieder sehr heiß, als wir bei kräftigem Gegenwind zu unserer Ferienwohnung nach Gottesthal weiterfuhren.
Hier erwartete uns eine wunderschöne Ferienwohnung.
Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und nach einer Siesta verbrachten wir noch einige Zeit im schönen Garten.
12.06.2023 Gottesthal – Basel 55,2 km 391 Hm
Schon kurz vor 7 Uhr machten wir uns auf den Weg zu unserer letzten Etappe.
Ohne Frühstück verließen wir unsere Ferienwohnung und fuhren zunächst 5 km am Rhone – Rhein Kanal entlang.
Dann verließen wir diesen und setzten unsere Reise in südöstlicher Richtung fort. Noch einmal gab es einige Höhenmeter zu überwinden und in all den kleinen elsässischen Dörfern kamen wir an keiner Bäckerei oder einem Café vorbei.
Erst in Hegenheim, kurz vor Basel, konnten wir in einer Bäckerei einkaufen. Da wir kein Café fanden machten wir uns auf den Weiterweg nach Basel.
Unser Routenplaner lotste uns perfekt durch die Stadt und bald überquerten wir den Rhein und fanden prima zum Badischen Bahnhof in Basel.
Badischer Bahnhof in Basel
Hier tranken wir noch einen Kaffee, bevor wir uns zum Bahnsteig aufmachten.
Pünktlich fuhr unser Regionalexpress um 11:49 Uhr ab und über Friedrichshafen und Biberach erreichten wir um 15:50 Uhr den Laupheimer Stadtbahnhof.
Hier endete unsere Frankreichreise nach 2806 km und 14093 Hm.
Wir starten am Freitag, 29.04.2022, zu unserer nächsten Radreise von Laupheim über die Schweiz und Frankreich nach Italien.
Wenn das Wetter passt, wollen wir zunächst über Bern, Genf und Grenoble nach Marseille. Danach wollen wir an der Cote d`Azur bis Verona fahren. Es gibt aber auch noch andere Varianten, wie wir wieder zurück in die Heimat kommen.
29.04.2022 Laupheim – Rielasingen 126,4 km und 672 Hm
Um 8 Uhr starteten wir bei leichter Bewölkung und 6°C auf Radwegen oder wenig befahrenen Nebenstraßen Richtung Riedlingen.
Weiter ging es meist an der Donau entlang über Mengen zu den Zielfinger Seen, wo wir eine Mittagsrast einlegten.
Bei leichtem Rückenwind kamen wir flott voran und erreichten nach 80 km Meßkirch. Nach steiler Auffahrt gelangten wir zum Schloss.
Sehenswert sind auch die Fachwerkgebäude in der Stadt mit dem schmucken Rathaus.
Auf einsamen und schönen Streckenabschnitten ging es durch die blühende Frühlingslandschaft. Im Hegau ging es auch ab und zu steil bergauf und bergab.
In Rielasingen hatten wir im Hotel Krone gebucht und genossen im Restaurant Kässpätzle mit Salat.
30.4.2022 Rielasingen – Olten 112,3 km und 668 Hm
Der Wetterbericht sagte einen verregneten Tag voraus. Da es schon vor der Abfahrt leicht regnete zogen wir gleich unsere Regenklamotten an. Zum Glück konnten wir diese jedoch schon kurze Zeit später wieder verstauen.
Blick zum Hohentwiel bei Singen
Nach 20 km erreichten wir Schaffhausen, fuhren aber nicht am Rheinfall vorbei, da unser Routenplaner eine andere Route ausgesucht hatte.
Nach 60 km verließen wir bei Waldshut-Tingen Deutschland, überquerten den Rhein und fuhren zunächst der Aare entlang durch die Schweiz.
Schloss Wildegg
Auf Radwegen erreichten wir Brugg an der Aare und als nächste sehenswerte Stadt gelangten wir nach Aarau. Die mittelalterliche Stadt begeisterte uns durch wunderschöne Häuser und Plätze.
Leider verdunkele sich der Himmel immer mehr. 6 Kilometer vor Olten fanden wir gerade noch Zuflucht unter einem Vordach, wo wir ca. 45 Minuten ausharren mussten, um ein heftiges Gewitter mit Starkregen und Hagel trocken zu überstehen. Bei leichtem Regen nahmen wir die letzten Kilometer in Angriff und wurden nun von den vorbeifahrenden Autos nass gespritzt. So erreichten wir ausgekühlt unser gebuchtes Hotel in Olten.
Über eine alte Holzbrücke über der Aare erreichten wir Olten
01.05.2022 Olten – Bern 84,7 km und 661 Hm
Bei frischen 8°C und Nebel radelten wir auf Radwegen an der Aare entlang.
Aarburg
Über viele kleine Dörfer und vorbei an wunderschönen Bauernhöfen mit ausladenden Dächern ging unsere Tour weiter.
Zwischenzeitlich hatte sich auch der Nebel verzogen und die Sonne kam immer mehr zum Vorschein. Hier blühen schon überall Rhododendron, Flieder und andere Stauden. Vereinzelt sahen wir auch Maibäume. Nach vielen Schleifen erreichten wir Bern, die Hauptstadt der Schweiz.
Hier bummelten wir durch die interessante Stadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten. Leider wehte ein kalter Wind durch die Straßen und machte den Aufenthalt ungemütlich.
In einem Vorort von Bern fanden wir eine schöne Unterkunft im Leimernhof. Hier finden Ziegen, Hühner und Schweine ein Dasein, ohne dass sie irgendwann in einem Kochtopf verschwinden.
02.05.2022 Bern – Lausanne 100,7 km und 1164 Hm
Ein strahlend schöner Tag machte Laune auf die Weiterfahrt. Murten am Murtensee mit einer recht sehenswerten Altstadt erreichten wir nach 23 Km.
Avenches war ein weiterer sehenswerter Ort mit einer Burganlage und einem römischen Theater.
Heute hatten wir viele Anstiege zu bewältigen. Eine Serpentinenstrecke führte zum höchsten Punkt des Tages auf 859 m Höhe.
Unser Routenplaner schickte uns mehrmals auf kaum fahrbare und sehr steile Schotterstrecken. Leider war von den Bergen fast nichts zu sehen, da es sehr dunstig war. An vielen einsamen Gehöften und kleinen Siedlungen kamen wir vorbei und erreichten schließlich ziemlich abgekämpft Lausanne. Da wir in unserer letzten Unterkunft keinen Zugang zum Internet hatten mussten wir nun noch auf Hotelsuche gehen. Erst beim vierten Versuch klappte es dann, war aber kein Schnäppchen. Lausanne befindet sich am nördlichen Ufer des Genfersees und ist die viertgrößte Stadt der Schweiz.
03.05.2022 Lausanne – Genf – Seyssel 118 km und 934 Hm
Nach einem guten Frühstück machten wir uns auf zur Weiterfahrt. Es war nicht einfach den Weiterweg zu finden, da ein riesiges Bauvorhaben dies erschwerte. Steil ging es hinab in Richtung Seeufer.
Am rechten Ufer des Genfersees führte unsere Route zunächst nach Morten.
Dann ging es weiter nach Nyon. Lohnend war hier ein Abstecher hinauf zur Altstadt.
Auf guten Radwegen (Radautobahn) fuhren wir dann weiter nach Genf, das wir nach 63 km erreichten.
Genf mit seinen ca. 200000 Einwohnern ist die internationalste Stadt der Schweiz. Unter Anderem befindet sich hier der Sitz der UNO und des Internationalen Roten Kreuzes.
Hier legten wir eine Mittagsrast ein, bevor es durch die Stadt mit vielen Prachtbauten weiter ging. Weiter ging es auf der Via Rhona nach Frankreich. Dunkle Wolken und Donnergrollen begleiteten uns. In einem kleinen Dorf legten wir einen 15-minütige Regenpause ein. Dann ging es bei leichtem Nieselregen weiter, denn wir hatten auf den nächsten Kilometern noch 300 Höhenmeter zu bewältigen, bevor es nach Seyssel an der Rhone hinunter ging.
Hier kamen wir in einem einfachen Hotel mit bester Lage direkt am Ufer der Rhone und vorzüglicher Küche unter.
04.05.2022 Seyssel – Aix-Les-Bains – Chambery 52,8 km und 438 Hm
Die Wetterprognose für den heutigen Tag war denkbar schlecht. Daher haben wir uns für eine Kurzetappe entschieden.
Unser Hotel direkt am Ufer der Rhone
Zunächst ging es der Rhone entlang und nach Überqueren eines Hügels ging es hinunter zum Lac du Bourge.
An diesem führte die Straße mit herrlichen Ausblicken entlang.
Nach 33 km erreichten wir Aix les Bains, das wunderschön am Lac du Bourge
gelegen ist. Hier ging es zunächst zum Hafen und danach durch den noblen Ort mit Casino.
Über einen weiteren Höhenrücken gelangten wir dann nach Chambery.
Die dunklen Regenwolken verschonten uns zum Glück. In Chambery kamen wir in einer Ferienwohnung unter und ab 17 Uhr begann es zu regnen.
05.05.2022 Chambery – Grenoble 64,6 km und 329 Hm
Chambery verließen wir bei kräftigem Regen, der beinahe bis Grenoble anhielt.
Die Radwege waren gut ausgeschildert aber teilweise in recht schlechtem Zustand.
Viele Pfützen mussten umfahren werden und ein intensiver Geruch des Bärlauchs zog uns immer wieder in die Nase.
Unsere Route führte auch durch das Savoie Weinanbaugebiet.
Leider war auch heute die Sicht auf die Berge sehr bescheiden.
Selten durchfuhren wir ein Dorf und erst nach 40 km fanden wir ein Cafe in dem wir uns etwas aufwärmen konnten. Kurz vor Grenoble führte unsere Route an der Isere entlang und gegen 13:30 gelangten wir zu unserem Hotel.
Den Nachmittag nutzten wir bei nachlassendem Regen, um eine Besichtigungsrunde durch die Hauptstadt der Alpen zu drehen.
Mit der Seilbahn gelangt man zur auf 476 m hoch gelegenen Bastille, von der sich bei gutem Wetter ein Panoramablick auf Stadt und Umgebung bietet.
06.05.2022 Grenoble – Valence 114,4 km und 564 Hm
Problemlos fanden wir aus der Innenstadt von Grenoble zu unserem Radweg an der Isere.
Bei frischen 10°C und stark bewölktem Himmel reihten wir uns zwischen den vielen Radlern ein, die auf dem Weg zur Arbeit waren. Auf schöner Strecke neben der Isere kamen wir flott voran.
Immer wieder wechselten wir die Flussseite. Abwechslungsreich war die Fahrt durch große Walnussplantagen und später an Felder mit Aprikosen, Kirschen, Äpfel und Birnen.
Sogar einzelne Lavendelfelder blühten schon.
In Romans sur Isere legten wir nach 84 km eine Mittagspause ein.
Gut gestärkt nahmen wir dann die restlichen 30 km bis nach Valence in Angriff.
Unterwegs trafen wir heute 2 Reiseradler aus Dänemark, die sich auf dem Weg nach Gibraltar befanden. Trotz stark bewölktem Himmel und bedrohlichen Wolken kamen wir trocken durch den Tag.
Valence, die Eingangspforte zum Süden Frankreichs, ist eine charmante Stadt im Rhonetal.
07.05.2022 Valence – Orange 121,2 km und 498 Hm
Bei wolkenlosem Himmel aber stürmischem Wind aus Nord ging es aus Valence hinaus auf die Via Rhona.
Durch den Rückenwind kamen wir heute flott voran.
Leider wurden wir beim mehrfachen Überqueren der Rhone durch den heftigen Wind ausgebremst und mussten unsere Räder schieben.
Außerdem machten uns die vielen Schranken Probleme, da man jeweils die Geschwindigkeit fast komplett verlor und wieder neu anfahren musste. So bekam man keinen Rhythmus und musste aufpassen, mit den Radtaschen nicht hängen zu bleiben.
Schöne alte Burgen und Siedlungen waren an den Hängen zu sehen.
Leider lagen nur wenige kleine Orte an der Route in denen aber weder eine Gastronomie noch eine Einkaufsmöglichkeit befand.
Die ersten Kirschen reiften schon auf den Bäumen.
Auch viele andere Obstsorten finden hier ein ideales Klima vor.
Um 16:30 Uhr erreichten wir Orange in der Provence. An der Einfahrt zur Stadt steht der beeindruckende Triumphbogen aus dem 1. Jahrhundert.
Zu Beginn unserer Zeitrechnung erbauten die Römer hier außerdem das Theatre Antique, ein gewaltiges Halbrund, das besterhaltene Theater in Europa, als UNESCO- Weltkulturerbe geschützt.
Bei zwei netten Wirtsleuten bekamen wir Quartier und genossen ein Abendessen in der Altstadt. Die Stadt mit ihren engen Gassen und vielen Restaurants und Geschäften lädt zum Bummeln und Verweilen ein
08.05.2022 Orange – Aix-en-Provence 101,7 m und 624 Hm
Schon kurz nach dem Start verließen wir das Rhonetal und machten uns auf den Weg nach Sorgues.
Abfahrt von Orange
Der Markt in Sorgues verteilte sich über die gesamte Innenstadt.
Mal Sonne, mal bewölkter Himmel und wenig Wind waren bis zum Nachmittag unsere Begleiter.
Weinbaugebiete mit Weingütern lagen auch heute wieder an der Strecke.
Nach unserer Mittagspause in Cavaillon kamen immer mehr Wolken auf, die nichts Gutes verhießen.
Vor Lambesc begann es erstmals zu regnen und wir fanden Unterschlupf an einer alten Hütte. Wenige Kilometer weiter erwischte uns in Lambesc der nächste Schauer und eine Bushaltestelle diente als Unterstand. Wir zogen dort unsere Regenjacken an und fuhren weiter, kamen aber nur bis zur nächstgelegenen Tankstelle im Ort, als der Regen immer stärker wurde.
Hier warteten wir lange Zeit, aber es wurde immer kälter und der Regen hörte nicht auf. So entschieden wir im Regen die verbleibenden 20 Kilometer zurückzulegen. Der Himmel öffnete nun endgültig die Schleußen und das Wasser strömte über die Fahrbahn und ganze Bäche und Pfützen mussten durchfahren werden.
Triefend nass und völlig ausgekühlt erreichten wir unser Hotel in Aix-en-Provence und wir waren froh, diese Regenfahrt gesund überstanden zu haben.
Kurz nach unserer Ankunft ließ der Regen nach!
09.05.2022 Aix-en-Provence – Marseille 35,8 km und 280 Hm
Ein schöner Tag mit nur wenigen Restwolken begrüßte uns. Daher unternahmen wir mit unseren Rädern zunächst noch eine Runde durch die historische Hauptstadt der Provence. Die Stadt ist bekannt für Kunst und Kultur sowie ihren architektonischen Reichtum.
Marktstand mit Duftsträußchen aus Lavendel
Nur einige Wellen waren zu überwinden, bevor wir die Stadtgrenze von Marseille erreichten. Auf vielfach recht schlechten Straßen und immer mehr Müll am Straßenrand ging es hinunter in das Zentrum von Marseille.
Im Stopp und Go kämpften wir uns durch das Verkehrsgewühl und erreichten gegen 12:30 Uhr unser Hotel im Zentrum.
Den Mittag nutzen wir, um uns einen ersten Eindruck von Marseille mit 860000 Ew. zu verschaffen.
10.05.2022 Ruhetag in Marseille
Marseille – die altehrwürdige Stadt am Mittelmeer ist die zweitgrößte Stadt Frankreichs und wird manchmal auch als kleines Paris bezeichnet. Verstecken muss sich die französische Stadt an der Cote d`Azur allerdings hinter der Hauptstadt nicht und das nicht nur, weil das Stadtgebiet mehr als doppelt so groß wie Paris ist. Frankreichs Tor zum Mittelmeer mit einer multikulturellen Bevölkerung und ca. 800000 Ew.
Von unserem Hotel Toyoko, in zentraler Lage, für 71,30 € pro Nacht incl. Frühstücksbuffet und guter Ausstattung waren wir sehr angetan.
Zu Fuß und mit der Metro erkundeten wir heute Marseille. Erster Höhepunkt war das Palais Longchamp.
Durch enge und verwinkelte Gassen gelangten wir danach zur Eglise des Reformes.
Die Gegend um den Fährhafen wurde neu gestaltet.
Verschiedene Fährlinien starten von hier aus.
Ein herausragendes Bauwerk ist die Cathedrale de la Major.
Von dort ging es weiter zum Vieux Port, von wo aus man einen herrlichen Blick zur Notre-Dame de la Garde hatte.
So genossen wir diesen Ruhetag bei bestem Wetter mit Temperaturen bis 23°C und legten rund 15 km zu Fuß zurück.
11.05.2022 Marseille – Toulon 79,5 und 829 Hm
Bei strahlend blauem Himmel setzten wir unsere Fahrt fort. Fast 20 km dauerte es, bis wir Marseille mit seinen Vororten hinter uns gebracht hatten. Dank des Routenplaners hatten wir es geschafft, dem Straßen Wirrwarr zu entkommen.
Danach nahmen wir den Col du Pas d` Ouillier 347 m in Angriff.
Die flotte Abfahrt entschädigte uns für die Aufstiegsmühen und die herrlichen Ausblicke auf die Buchten der Cote D`Azur begeisterten uns.
Am Hafen von La Ciotat legten wir eine Rast ein, bevor wir den nächsten längeren Anstieg bei inzwischen 25°C in Angriff nahmen.
Nach erneuter Abfahrt führte die Weiterfahrt überwiegend der Küste entlang.
Nerviger Verkehr und oft fehlende Radspuren erforderten erhöhte Aufmerksamkeit bis wir Toulon mit seinen 180000 Ew. erreichten. Der Hafen wird von Kreuzfahrtschiffen und Fähren angelaufen.
Viele Restaurants im Hafenviertel machten uns die Auswahl für das Abendessen schwer.
12.05.2022 Toulon – La Croix-Valmer 73,2 km und 520 Hm
Ein idealer Radltag, leichter Rückenwind, Sonne und angenehme Temperaturen bis 25°C.
Auf meist flachen bis hügeligen Radwegen fuhren wir heute durch die großartige Küstenlandschaft.
Gebiet mit ehemaligen Salinen
Immer wieder gab es kurze Anstiege, bevor es anschließend wieder zur Küste zurück ging.
Längere Zeit befuhren wir eine naturbelassene Bahntrasse mit einigen Tunnels.
In Cavalaire-sur-Mer gelangten wir erneut ans Meer, bevor wir den Schlussanstieg hinauf nach La Croix-Valmer auf 100 m gelegen, in Angriff nahmen. Bald war es geschafft und wir konnten dort unser Hotelzimmer beziehen und später ein reichhaltiges Abendessen in einem Gartenlokal einnehmen.
13.05.2022 La Croix-Valmer – Saint Tropez- Agay 70,2 km und 430 Hm
Auf einem ruhigen Sträßchen fuhren wir durch Pinienwälder hinauf zum Col de Colabasse.
Immer wieder boten sich herrliche Blicke auf das Meer und die bewaldete Landschaft.
Nach gut 20 km erreichten wir wieder das Meer und gelangten nach Saint Tropez. Millionenschwere Jachten lagen aneinandergereiht im Hafen. Einst ein beschauliches Fischerdorf, heute ein Hotspot für Reiche und Neureiche.
Für uns ging es weiter der Küste entlang, wo jede Bucht umfahren werden musste. Vielfach befuhren wir Radwege und genossen die schöne Urlaubsregion an der französischen Mittelmeerküste.
Nach 60 km erreichten wir Saint-Raphael, einen weiteren sehenswerten Ort mit ca. 30000 Einwohnern.
Nach weiteren 10 km erreichten wir Agay, wo wir ein Zimmer gebucht hatten.
Es ist nicht immer ganz einfach in dieser Region eine halbwegs bezahlbare Unterkunft zu finden.
14.05.2022 Agay – Cannes – Nizza 62,6 km und 374 Hm
Bei bewölktem Himmel und 19°C setzten wir unsere Reise fort. Die folgenden 20 km bis Cannes waren die bislang schönsten unserer diesjährigen Tour.
Fast nur Radler und wenige PKWs befuhren diese traumhafte Küstenstraße. Die Strecke schlängelte sich auf und ab und bot fantastische Ausblicke.
Ein erster Blick auf Cannes.
Cannes, eine französische Metropole, die besonders die Sonnenanbeter anzieht, die sich diesen Luxus mit dem nötigen Kleingeld aus der Portokasse leisten können. Die Hotels sind unerschwinglich! Leider ist die Stadt nicht originalgetreu, sondern als gesichtslose Planstadt aufgebaut.
Fast der gesamte Küstenstreifen ist mit Hotelanlagen oder Ferienwohnungen zugepflastert.
Für die Radfahrer gibt es vielfach ausgezeichnete Radwege, die neben der sehr verkehrsreichen Küstenstraße verlaufen.
Gegen 14:00 Uhr erreichten wir unser Hotel in Nizza, der fünftgrößten Stadt in Frankreich. Dort bekamen wir im fünften Stock ein großes Zimmer, in dem unsere Fahrräder mit uns übernachten durften. Hochkant wurden sie im Aufzug nach oben befördert.
Am Nachmittag schlenderten wir durch die quirlige Stadt, die uns sehr gut gefiel.
15.05.2022 Nizza – Monaco – Riva Ligure 72,4 km und 506 Hm
Gut gelaunt und bei bestem Wetter fanden wir prima aus der noch schlafenden Stadt hinaus.
Auf wiederum interessanter Küstenstrecke kamen wir trotz einiger Höhenmeter gut voran.
Nach zwei Stunden erreichten wir Monaco und wurden dort gleich ausgebremst. Die halbe Stadt war wegen eines Oldtimerrennens gesperrt. Auf Fußwegen schoben wir unsere Räder, soweit dies erlaubt war, durch die Stadt, um so wenigstens einen Eindruck vom Fürstentum zu erhalten.
Blick auf Monaco, das mit Monte Carlo fast eine Einheit bildet.
Gleich darauf waren wir wieder zurück in Frankreich und passierten dann wenige Kilometer später die Grenze nach Italien.
Grenzübergang Frankreich – Italien
Ventimiglia, der erste Ort nach der Grenze zu Italien. Dort genehmigten wir uns auch den ersten Eisbecher in Italien.
Nun ging es auf einem ehemaligen Bahntrassenweg an der Ligurischen Küste entlang nach San Remo.
Nach einem Fotostopp ging nun unserem Tagesziel, Riva Ligure entgegen, bis wir von der Polizei gestoppt wurden. Die ganze Gegend wurde wegen eines Bombenalarms evakuiert und alle Straßen war großräumig gesperrt. Unsere Unterkunft wäre nur noch 4 km entfernt gewesen aber zunächst unerreichbar. Schließlich mussten wir 6 Stunden abwarten, bis die Sperre kurz vor 20 Uhr aufgehoben wurde.
Die restlichen Kilometer waren rasch zurückgelegt.
16.05.2022 Riva Ligure – Finale Ligure – Savona 89,7 km und 557 Hm
Nach einer kurzen Nacht starteten wir schon sehr früh wieder auf einer aufgelassenen Bahntrasse in Richtung Imperia.
In Imperia legten wir eine Frühstückspause ein.
Die Via Aurelia, die von Ventimiglia bis nach Rom verläuft, ist hier die Hauptstraße SS1. Sie führt zwischen Imperia und Alassio im auf und ab über drei Capos an der Küste entlang. Immer wieder bieten sich herrliche Blicke auf Ferienorte und Badebuchten.
Wir besuchten Albenga. Es wäre schade gewesen, wenn wir die gut erhaltene historische Altstadt mit ihren verwinkelten und engen Gassen ausgelassen hätten.
Bei Albenga reiht sich eine Gärtnerei an die andere und Blumen und Gemüse werden angepflanzt. Auch Artischocken gedeihen prächtig.
Weiter ging es nach Finale Ligure. Hier verbrachten wir schon zweimal eine Urlaubswoche.
Zwischen Finale Ligure und Savona bietet die Küstenstraße jede Menge spektakuläre Ausblicke.
Gegen 16 Uhr erreichten wir Savona, eine wichtige Hafenstadt und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Ein großes Hotel mit **** Sternen und günstigem Preis, incl. Frühstück, begeisterte uns.
17.05.2022 Savona – Voltri – Ovada 67,2 km und 889 Hm
Im morgendlichen Berufsverkehr verließen wir Savona.
Hinter Savona befuhren wir einen Bahntrassenweg mit einigen Tunnels, bis wir durch einen Bauzaun jäh gestoppt wurden.
Somit blieb für längere Zeit nur die SS1 als Alternative. Dies verursachte einige zusätzliche Höhenmeter, bevor wir den Radweg wieder erreichten.
Diesem folgten wir dann bis Voltri. Dort legten wir eine kurze Trinkpause ein. Hier verließen wir die Küste und es folgte ein extrem steiler Aufstieg.
Meist schiebend, mit vielen Pausen, ging es 8 km auf einem schmalen Sträßchen mit 12% bis 17% Steigung auf 667 m Höhe hinauf. Hier merkt man das schwere Gepäck.
Endlich ist der höchste Punkt auf 667 m erreicht.
Die folgende Abfahrt wies ein Gefälle mit bis zu 19% auf und die Hände schmerzten vom ununterbrochenen Bremsen. In Masone, 342 m hoch gelegen, erreichten wir wieder die Hauptstraße. Von nun an konnten sich Hände und Füße erholen. In der Folge ging es am Fluss Orba entlang.
In Campo Ligure machten wir noch einen Abstecher in das historische Viertel, bevor wir die restliche Strecke nach Ovada hinunterfuhren. Heute war der bislang wärmste Tag unserer Tour mit Temperaturen bis 27°C und Sonne satt.
Unser schönes B&B in Ovada
Ovada
18.05.2022 Ovada – Pavia 94,0 km und 202 Hm
Nach einem wunderschön hergerichteten Frühstück wurden wir herzlich von unserer Vermieterin verabschiedet.
Flott kamen wir bei 20°C voran, denn die heutige Strecke war nahezu flach. Dafür sahen wir riesige Tomaten- und Sonnenblumenfelder.
Tomatenfelder
Wir entfernten uns langsam von den Bergen.
Die Städte Novi Ligure und Tortona boten keine großen Besonderheiten und so erreichten wir zur Mittagszeit Voghera. Hier legten wir eine längere Pause bei kühlen Getränken und einem Eis ein.
Inzwischen stiegen die Temperaturen auf knapp über 30°C an und es wehte uns nun ein heftiger Wind entgegen. Miserable Straßen mit vielen Löchern und starker Verkehr machten uns sehr zu schaffen. Nach 80 km führte eine ca. 1 km lange Brücke über den Po. Leider gab es keine Möglichkeit zu fotografieren, da die Geländer zu hoch waren.
Bald darauf war unser Tagesziel, Pavia, erreicht und wir schoben unsere Räder durch die engen Gassen der Altstadt mit einigen Sehenswürdigkeiten.
Brücke über den Fiume Ticino In Pavia
Dom von Pavia
19.05.2022 Pavia – Sarnico 109,6 km und 338 Hm
Bei noch leicht bewölktem Himmel starteten wir um 7 Uhr ohne Frühstück von unserer Unterkunft.
In einem Vorort von Pavia gingen wir in einer Paneficio zum Frühstücken. Die Route durch die Poebene bot keine große Abwechslung. Es werden Reis, Getreide und Mais angebaut. Dazwischen verlaufen viele Bewässerungskanäle.
Viele Gebäude werden zum Verkauf angeboten
Lodi war die erste Stadt mit einer sehenswerten Altstadt.
In der Fußgängerzone legten wir eine Rast ein und genossen das lebhafte Treiben. Die 30°C am Nachmittag machten es nötig, dass wir immer wieder Trinkpausen einlegten. Caravaggio und die Stadt Romano di Lombardio hatten nette Zentren. Heute befuhren wir wieder alle Sorten von Straßen. Auf Hauptstraßen folgten Nebenstraßen, Feldwege, grobe Pflaster und Single Trails. Egal was wir befuhren, überall waren sie übersät mit Löchern und Rillen.
Der Südrand der Alpen kommt näher
Im Zentrum von Sarnico, am Südufer des Iseosees, hatten wir ein B&B gebucht und genossen das Abendessen am See.
20.05.2022 Sarnico – Brescia 56,4 und 215 Hm
Nach einem spärlichen und lieblos zubereiteten Frühstück in unserem B&B machten wir uns bereit, auf Radwegen einen Teil des herrlich gelegenen Iseosees zu befahren. Wunderschönes Wetter und traumhafte Ausblicke auf den See und die umrahmenden Berge begeisterten uns.
Auf derselben Strecke ging es wieder zurück bis Sarnico, wo wir den Weiterweg nach Brescia in Angriff nahmen. Auf diesem Teilstück durch verschiedene Weinbaugebiete löste ein Weingut das nächste ab.
Auf vielen Erhebungen befanden sich Burgen und Klöster in toller Aussichtslage.
Nach Brescia (200000 Ew.) fanden wir gut hinein und schon kurz nach 14 Uhr erreichten wir unser Hotel. So blieb noch ausreichend Zeit übrig, nach der großen Mittagshitze, die sehr schöne und interessante Stadt zu besichtigen. Wir hatten uns sehr auf Brescia gefreut und wurden nicht enttäuscht. Der Altstadtbereich bietet großartige Plätze und Gebäude.
21.05.2022 Brescia – Sirmione – Verona 82,5 km und 361 Hm
Der Gardasee war unser nächstes Ziel. Daher folgten wir dem Hinweisschild Lago di Garda und verließen die Großstadt Brescia.
Links von uns befand sich eine bewaldete Hügelkette, an der unsere Route entlangführte. Nach 30 km erreichten wir bei Desenzano auf Nebenstraßen den Gardasee.
Viel Urlauberverkehr begleitete uns auf der weiteren Strecke bis Sirmione. Dort suchten fast alle nach einem Parkplatz und es bildeten sich lange Staus, an denen wir mit unseren Rädern locker vorbeifahren konnten. Vor der Zugbrücke der Burganlage kam auch für uns mit den Rädern das Aus.
Nach einem Fotostopp ging es weiter nach Peschiera.
Wunderschön führte dann die Route über einige Kilometer dem Fluss Mincio, ein Ablauf des Gardasees, entlang.
Trinkpause bei einem Golfclub
Nervige Barrikaden führten immer wieder zu Stopps, da es mit den Radtaschen kaum ein Durchkommen gab.
Über einige Hügel erreichten wir Verona und kamen gegen 15:30 Uhr an unserem Hotel an. Am Bahnhof buchten wir gleich noch unsere Rückfahrt für Montag und genossen dann den lauen Sommerabend in einem Restaurant.
22.05.2022 Ruhetag in Verona
Gemütlich saßen wir heute lange beim Frühstück, denn die Auswahl am Buffett war sehr reichhaltig. Im Hotel wurde uns abgeraten, die Altstadt mit dem Rad zu besuchen, da ein großes Laufevent (Straverona) mit über 11000 Teilnehmern vielfach die Straßen blockierten.
So machten wir uns zu Fuß auf und besuchten die romantischste Stadt Italiens. Die Stadt von Romeo und Julia mit großartigen und gut erhaltenen historischen Plätzen und Gebäuden. Während der Mittagshitze von über 30°C legten wir eine längere Siesta ein.
Arena von Verona
Ausblick vom Castel San Pietro auf Verona
Dom von Verona
Castelvecchio
Unsere Radreise ist nun beendet. Glücklich und gesund sowie ohne Pannen haben wir nach 1900 Kilometern und 12000 Hm unser Ziel erreicht.