Südostasien - Thailand-Laos-Kambodscha

Am 16.10.2016 ist es soweit, dass wir wieder auf Radreise gehen.
Nachdem wir die letzten beiden Jahre Europa von Süd nach Nord durchquert haben, zieht es uns diesmal wieder in fernere Gegenden. Von unterwegs werden wir wieder Berichte und Bilder versenden und Euch unsere Reiseeindrücke miterleben lassen. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und Bilder anschauen und würden uns über Rückmeldungen aus der Heimat natürlich sehr freuen.

 

17.10.2016 - Gut in Thailand angekommen

 

Inzwischen sind wir gut in Bangkok angekommen.


Verabschiedung von der Familie am Bahnhof Laupheim bei Nebel und 8°C


Wir, unser Gepäck sowie unsere Räder stehen reisefertig am Münchner Flughafen



Nach 5 ½ Stunden erreichten wir Doha/Katar, bevor es in weiteren 6 ½ Stunden Flugzeit nach Bangkok weiter ging. Unser Gepäck sowie unsere Räder kamen in einwandfreiem Zustand an. Mit dem Taxi ging es danach zum Hotel. Wir bauten unsere Räder zusammen und verstauten unser Gepäck so, dass wir am nächsten Morgen unsere Radreise beginnen konnten.


Zum Abendessen suchten wir uns ein nettes Lokal


Und ließen uns unser erstes Essen schmecken


Bei der Rückkehr ins Hotel bemerkten wir einen Mitbewohner in unserem Zimmer, der sich an den Kosten von 18,-- € allerdings nicht beteiligte. Dafür verhielt er sich die Nacht über völlig ruhig


18.10.2016 Bangkok – Ayutthaya 89 km und 52 Hm


Am nächsten Morgen folgte die erste Herausforderung. Bei Linksverkehr ging es auf 8, 6 oder 4-spurigen Fahrspuren ca. 40 Kilometer aus dem Großraum Bangkok hinaus. Dank unseres Routenplaners gelang uns dies ganz prima.


Es folgten weiter 30 Kilometer, die an einem Fluss entlang führten. Hier war es völlig ruhig und wir waren fast alleine unterwegs. Allerdings machte sich die Hitze immer mehr bemerkbar, denn zwischenzeitlich zeigte das Thermometer 37°C im Schatten an. Daher legten wir immer wieder Trinkpausen ein.


Restaurants und mobile Verkaufsstände waren überall anzutreffen. Hier kann man sehr günstig und gut essen und trinken. (z. B. 2 Flaschen Cola oder andere Getränke für 0,50 €. )


Viele Bewohner leben hier direkt am Fluss und ernähren sich daraus. Überall gedeihen Bananen, Kokospalmen und Papaya und Ananas. Dazwischen wird Reis angepflanzt und Sträucher stehen in voller Blüte.


Am Nachmittag erreichten wir unser Tagesziel, die ehemalige Königsstadt Ayutthaya

Hier standen früher bis zu 385 Tempel, von denen heutige noch einige im historischen Park besichtigt werden können. Hierzu folgen ein paar Eindrücke.


19.10.2016 Ayutthaya per Rad 15 km und 5 Höhenmeter

Der heutige Tag verlief schon anders als geplant. Eigentlich wollten wir hier noch eine weitere Nacht verbringen und morgen mit dem Bus bzw. Zug mit Schlafwagen nach Chiang Mai im Norden Thailands fahren. Das Problem war aber der Transport unserer Fahrräder. Sowohl in den Bussen als auch in der Bahn mit Schlafwagen waren die Plätze auf Tage hinaus ausgebucht. So buchten wir nun eine normale Bahnfahrt mit Sitzgelegenheit für heute Abend um 23:36 Uhr. Die voraussichtliche Ankunft ist für morgen gegen 14:30 Uhr geplant. Es sind ca. 700 km und der Reisepreis samt Fahrräder beträgt 20 € für uns beide.


Unser Hostel „Goodmornig by Tamarind“ in Ayutthaya


Den Tag verbrachten wir noch mit dem Besuch einiger Tempel. In einem der Tempel erhielten wir noch ein Armbändchen und wurden von einem Mönch gesegnet.

 

20.10.2016 Ayutthaya – Chiang Mai (per Bahn) 4,8 km

Mit dem Tuk Tuk (sie fuhren nur bis 22 Uhr) ließen wir uns um 22 Uhr zum Bahnhof fahren.

Der Zug hatte knapp 1 1/2 Stunden Verspätung (fast wie bei der DB) und so saßen wir noch 3 Stunden am Bahnsteig. Wir hatten etwas Bammel vor der langen Zugfahrt aber die Sitze boten viel Beinfreiheit und man konnte sich wie im Flieger zurück lehnen. Die Abteile waren alle rappelvoll mit internationalem Publikum.



Der erste Teil der Nachtfahrt verlief vollkommen flach und führte vielfach durch Reisanbaugebiete. Um 6 Uhr wurde es hell und nach mehr als der Hälfte der Strecke veränderte sich die Landschaft und es wurde hügeliger. Ca. 2 Stunden vor der geplanten Ankunft machte die Lok schlapp, was einen Zwangsaufenthalt von etwa 40 Minuten bedeutete, bis Ersatz beschafft war. Dann ging es mit hoher Geschwindigkeit weiter und nach 13 Stunden war die Fahrt überstanden. Wir nahmen unsere Räder wieder in Empfang und fuhren zu unserem gebuchten Gästehaus (GH) Corner Inn 2. Danach machten wir uns auf und besichtigten noch einige Wats (Tempel) im Altstadtbezirk. Nahezu hinter jeder Ecke taucht ein bunt schillernder Tempel auf.



Das Abendessen nahmen wir auf dem Nachtmarkt mit seinem vielfältigen Angebot an Speisen und Getränken ein.

 

21.10.2016 Chiang Mai

Nach einem kräftigen Frühstück in einer Bäckerei und der anschließenden Besichtigung des Wat Chiang Man ließen wir uns mit einem Tuk Tuk zum Busbahnhof fahren. Von dort ging es mit einem Songthaew auf kurvenreicher Strecke 11 Kilometer in die kühleren Berge zum Wat Phrathat Doi Suthep hinauf. Über 309 Stufen ging es hinauf zum Tempelbezirk. Die Pracht des Bezirks könnt ihr den Bildern entnehmen.


Akha Kinder (eine ethnische Minderheit)


Blick vom Vat hinunter nach Chiang Mai

Auf gleicher Strecke ging es dann wieder zurück in die Altstadt von Chiang Mai. Wir schauten uns noch ein paar Wats an und machten uns später auf den Weg zum Nachtmarkt. Hier gibt es so eine riesige Auswahl an Essen und Getränken. Jeder von uns kaufte 4 Fleischspieße, Reis und eine große Flasche Bier und insgesamt bezahlten wir umgerechnet 3,75€. Das Wasser war umsonst.

22.10.2016 Chiang Mai – Chiang Dao 87,9 km und 261 Hm

Um 6:45 Uhr starteten wir von Chiang Mai und wir waren froh, dass es endlich mit dem Rad weiter ging. Zuerst ging es auf lebhaften Straßen aus Chiang Mai (300000 Ew.) bei angenehmen 26°C hinaus. Dann fuhren wir abseits der Hauptroute, fast ohne Verkehr, an einem Bach entlang.



Die restliche Strecke folgte wieder bis 12 km vor Chiang Dao der Hauptroute, einer sehr gut ausgebauten Fernstraße. So näherten wir uns langsam dem immer bergiger werdenden Norden Thailands. Das Mittagessen nahmen wir an einer Garküche am Straßenrand zu uns.



Außerdem legten wir immer wieder Trinkpausen ein, da der Flüssigkeitsverlust bei den heißen Temperaturen von 36°C am Mittag doch gewaltig ist. Gegen 13:30 Uhr erreichten wir unser Tagesziel und mieteten uns in einem Hotel für 12,50 € ein. Später radelten wir noch ohne Gepäck zu den bekannten Phra Non Höhlen. Den öffentlich zugängigen Teil besichtigten wir und auf die Kriechgänge mit Führer verzichteten wir gerne, da wir unsere Rad-Bekleidung bereits auf der Wäscheleine aufgehängt hatten.

 

23.10.2016 Chiang Dao – Tha Ton 110 km und 639 Hm

Früh wie immer starteten wir von unserer Unterkunft in die Bergwelt im hohen Norden Thailands. Zunächst ging es durch eine herrliche Landschaft mit zahlreichen Karstfelsen. Nach 2 Stunden fanden wir endlich eine Gelegenheit, um ein Frühstück einzunehmen.

Wir bestellten 2 Tassen Kaffee und dazu Eier. Durch Handbewegung gaben wir zu verstehen, dass wir Rühreier wollten. Gefragt wurden wir noch, ob wir den Kaffee mit Milch und Zucker wollten und wir beschränkten uns auf Milch.



Wir warteten längere Zeit, bis uns der Kaffee serviert wurde. Wir konnten es kaum fassen. In unserem Kaffee schwamm ein Ei. Andere Länder, andere Sitten. So haben wir erstmals Kaffee mit Ei genossen.

In vielen Kehren windet sich die Straße dann hinauf zu einem Pass mit Buddastatue.


Passhöhe erreicht

Landschaftlich war die Strecke ein Genuss. Nach der Passabfahrt wurde es wieder flacher mit vielen Reisanbaugebieten. Da wir seit unserem Frühstück nichts mehr gegessen hatten, kauften wir an einem Stand Bananen. Frieda wollte 4 kaufen, aber das gab es nicht. Mindestabnahme waren 14 Stück zum Preis von 0,60 €. Die Bananen sind deutlich kleiner als wir es kennen, schmecken aber wesentlich fruchtiger.


Auch in kleinen Orten stehen herrliche Tempel

Gegen 15:30 Uhr trafen wir in unserer Unterkunft in Tha Ton ein. Leider funktionierte hier das zugesagte Internet nicht und so machten wir uns auf in ein Lokal zum Abendessen, wo es WiFi gab.

In Thailand gibt es in nahezu allen Unterkünften und in vielen Restaurants kostenfreies WLAN.

24.10.2016 Tha Ton – Chiang Rai 58,5 km und 616 Hm

Wie immer starteten wir sehr früh und fuhren neben dem Mae Kok im Morgennebel. Wir kamen gut voran und hatten nach einer Stunde 16 km zurückgelegt.

Die zuerst noch geteerte Strecke ging dann in eine Sandpiste über. Permanent waren kurze aber sehr steile Anstiege und ebenso steile Abfahrten zu bewältigen. So schafften wir in der 2. Stunde gerade noch 8 Kilometer.

Nach ca. 2 Stunden erreichten wir einen kleinen Ort mit einem noch kleineren Laden und deckten uns mit Wasser ein. Danach gab für lange Zeit keine Einkaufsmöglichkeiten mehr. In der 3. Stunde gelangen uns nur noch 5 Kilometer, da die Anstiege bis zu 25% Steigung aufwiesen und wir fast nur noch schiebend vorankamen.

Nun setzte auch noch ein Gewitter ein und es goss wie aus Kübeln. Weitab von jeglicher Zivilisation standen wir in dschungelartiger Landschaft und schützten uns mit einer Plane vor dem Unwetter.

Als das Gewitter nachließ machten wir uns wieder auf den Weiterweg. In einer Stunde schafften wir einen Kilometer, da sich die Reifen in der nun aufgeweichten Sandpiste kaum noch bewegen ließen.

Die Anstiege mussten wir jeweils zweimal überwinden, da wir Rad für Rad zu zweit schiebend nach oben transportieren und dabei immer wieder abrutschten.

Die Räder blockierten total. Mit Stecken versuchten wir den Dreck immer wieder zu entfernen.


Rettung naht

Fast verzweifelt von der Schinderei hörten wir ein Fahrzeug und hielten es an. 2 junge Männer hatten ein Einsehen und luden uns und unsere Räder auf einen Pickup. So konnten wir die nächsten 11 Kilometer, für die wir auch mit dem Auto noch 40 Minuten benötigten, zurücklegen. An einer Brücke ließen sie uns aussteigen, denn auf der anderen Flussseite ging es auf einem Teersträßchen mit nur noch wenigen Steigungen weiter.

An einem Elefantencamp konnten wir uns wieder mit Getränken eindecken und danach rollten wir zu einer Tankstelle, wo wir uns, unser Gepäck und unsere Räder vom größten Dreck befreiten. Bald darauf erreichten wir Chiang Rai (70000 Ew.) und fuhren zu unserer Unterkunft. Unser Hausherr fuhr uns dann noch zum weißen Tempel und nach der Besichtigung wieder zurück.

Wir belohnten uns noch mit einer großen Pizza und einem Bier und legten uns früh wie immer schlafen.

25.10.2016 Chiang Rai – Chiang Saen 92, 8 km und 290 Hm

Inzwischen ist unser Tagesablauf wieder Routine. Aufstehen um 5:20 Uhr, waschen, frühstücken und Räder bepacken und Abfahrt mit dem ersten Tageslicht um 6:10 Uhr. Der Himmel ist meist stark bewölkt oder es ist neblig, wenn wir starten. Zum Frühstück gibt es meist ein paar Kekse und dazu Wasser. Unterwegs legen wir regelmäßige Trinkpausen ein, denn sobald die Sonne durchkommt, wird es sehr heiß. Schon am Vormittag bilden sich Gewitterwolken und wenn man in solch ein Gewitter kommt bleibt nichts mehr trocken.

Heute ging es meist auf ruhigen Nebenstraßen nach Chiang Saen, das wir nach 60 Kilometern um 10 Uhr erreichten. Hier bekamen wir auch erstmals den mächtigen Mekong zu Gesicht.

Schnell war eine Bleibe für die Nacht gefunden und noch am Vormittag machten wir uns zum Goldenen Dreieck, der Grenze zwischen Thailand, Laos und Myanmar, auf. Auf der Rückfahrt wurden wir noch von einem Tropenregen überrascht, konnten uns aber gerade noch in ein Ausflugslokal retten. Danach war noch Wäsche waschen angesagt aber sie trocknete nicht.


Unser Guesthouse in Chiang Saen

 

26.10.2016 Chiang Saen - Houayxay 76,8 km und 665 Hm

Zunächst ging es am Mekong entlang und die ersten 28 Kilometer waren fast eben.


Sonnenaufgang am Mekong mit drohenden Wolken


Er übt schon

Es folgte ein längerer Anstieg mit mehreren bis 15% steilen Rampen. Die letzten Kilometer hinauf zur Passhöhe verliefen durch eine Baustelle, die sich über mehr als 20 Kilometer erstreckte. Zum Glück war es noch trocken. Immer wieder boten sich herrliche Blicke auf den Mekong und die wunderschöne grüne Berglandschaft mit Teeplantagen.


Passhöhe in Sicht; zum Glück regnete es noch nicht


Muntere Schweinefamilie


Abfahrt zum Mekong

Gegen 12 Uhr erreichten wir Chiang Khong, den letzten Ort vor der Grenze nach Laos, als es wieder zu regnen begann.


Jackfrucht konnten wir nach dem Mittagessen noch probieren


Im ganzen Land sieht man Bilder des Königs oder des Königspaares. Seit seinem Tod sind überall Trauerbänder angebracht. Viele Leute tragen schwarze Kleidung oder tragen einen Trauerflor.


Thailändische Grenze

Wir machten 1 Stunde Mittagspause und fuhren, als der Regen wieder aufhörte, weiter zur Grenze. Die Formalitäten auf der Thailändischen Seite waren schnell erledigt und für die ca. 3 Kilometer über den Mekong bis zur laotischen Grenze mussten wir mit unseren Rädern in einen Bus einsteigen. Bei Ankunft an der laotischen Grenze füllten wir die Immigrationskarte aus und erhielten für 30,-- $ pro Person ein Visum für 30 Tage. Dann fuhren wir noch die verbleibenden ca. 10 Kilometer bis nach Houayxay, wo wir schnell ein gutes Guesthouse fanden.


Ausblick von unserem Guesthouse auf den Mekong

Mit Überqueren der Grenze nach Laos konnten wir ein kleines Jubiläum feiern, denn dies ist das 50. Land, das wir mit unseren Rädern bereisen.


27.10.2016 Houayxay – Ban Don Chai 69 km und 1084 Hm

Heute kamen wir erst um 6:30 Uhr los, da morgens eine meiner Sandalen fehlte. In diesen Ländern ist es üblich, beim Betreten eines Hauses die Schuhe auszuziehen und diese neben die anderen zu stellen. Als wir los wollten stellte ich fest, dass nur noch eine Sandale da war. Wir und der Hausherr machten uns auf die Suche und nach wenigen Minuten kam er mit der 2. Sandale zurück. Ein Hund hatte sie in die nahe gelegene Schule verschleift.


Der vermutliche Übeltäter

So konnte es also losgehen. Schon nach kurzer Zeit bogen wir vom Mekong ab und näherten uns schnell den Bergen. Interessant war es für uns zu sehen, wie sich die Kinder zu Fuß, mit dem Rad oder Moped auf den Weg zur Schule machten. Sie winkten uns, ebenso wie viele Erwachsene, freundlich zu und riefen „Sabaidee“ Die Straße schlängelte sich in vielen Kehren durch eine traumhaft schöne Landschaft zum ersten Sattel empor. So steil es auf der einen Seite hinauf ging, ging es auf der anderen wieder abwärts. In den spärlich vorhandenen Siedlungen konnten wir uns zum Glück immer wieder mit frischen Getränken versorgen.

Es folgte der 2. längere Anstieg, der wiederum sehr viel Schweiß kostete, denn zwischenzeitlich zeigte das Thermometer in der Sonne 46°C an. Teils radelnd, teils schiebend mühten wir uns bergauf und waren froh, als auch der zweite lange Anstieg bewältigt war. In rasanter Abfahrt wurden die schwer erkämpften Höhenmeter wieder vernichtet doch die restliche Strecke bis Ban Don Chai war bald bewältigt und um 13:30 fanden wir unser angesteuertes Motel.


Frieda verteilt Litchis und die Kinder kommen von allen Seiten angerannt.

Leider war noch alles geschlossen. Aber unter dem Vordach des Motels konnten wir bequem im Schatten sitzen.


Unser Motel

Aber es geschah nichts. Auf Nachfrage bei den Nachbarn, die alle jedoch kein Englisch verstanden, sollten wir warten, da die Besitzer erst später kämen, oder weiter fahren. So verging Stunde um Stunde. Zwischenzeitlich hatten wir uns schon einen Platz zum Zelten ausgesucht. Wir fuhren zurück ins kleine Dorf um uns noch für den morgigen Tag mit Wasser und Essen einzudecken und um etwas zu essen. Aber außer Getränken und ein paar Keksen war nichts zu bekommen. So fuhren wir zurück und wollten gerade – zwischenzeitlich waren wir seit 4 Stunden hier – unser Zelt aufbauen, als die Besitzer doch noch erschienen. Schnell bezogen wir einen Raum und bekamen sogar noch Rühreier als Abendessen zubereitet.

Wieder einmal nahm alles doch noch ein gutes Ende.

Die laotische Gelassenheit, die von vielen so hervorgehoben wird, haben wir noch nicht ganz in uns aufgenommen. Aber wir sind ja auch erst den 2. Tag in Laos.


28.10.2016 Ban Don Chai – Vieng Phuoka 52,6 km und 882 Hm

Hatten wir tagsüber kaum Verkehr so machte sich dieser bei Nacht umso mehr bemerkbar. Hier führt die Hauptstrecke von China nach Thailand durch und wir hatten den Eindruck, dass die meisten bei Nacht mit lautem Getöse auf der Bergstrecke unterwegs waren. Mit ein paar kleinen chinesischen Muffins und einem Glas Wasser im Bauch zogen wir los. Es ging gleich richtig zur Sache. Eine lang anhaltende Steigung bis 13% führte von 540 m Höhe auf 1070 m Höhe hinauf. Das Leben beginnt hier kurz vor Sonnenaufgang und spielt sich überwiegend neben der Straße ab. Erwachsene, Kinder, Ziegen, Kühe, Schweine, Hühner, Enten und Hunde tummeln sich auf oder neben der Straße.


Typisches Dorf in Laos. Man sieht kaum Häuser, die aus Stein gebaut sind.


Kiosk, meist gibt es nur Getränke und Süßigkeiten

Die dünn besiedelte Gegend war wunderschön und so wurden wir für unsere Anstrengungen immer wieder mit herrlichen Ausblicken belohnt. Einkaufsmöglichkeiten gab es fast nicht. Unterwegs trafen wir ein tschechisches und ein deutsches Radlerpaar. Erst nach 4 ½ Stunden fanden wir ein Kiosk der auch Speisen anbot.


Unser Mittagessen

Es gab Hühnchen mit Reis. Allerdings waren mehr Knochen als Fleisch auf dem Teller. Trotzdem war es gut, etwas in den Magen zu bekommen. Von hier bis zu unserem Tagesziel waren es dann nur noch wenige Kilometer. Bereits um 11:45 Uhr waren wir am Ziel und kamen in einem GH unter.


29.10.2016 Vieng Phuoka – Nateuy 85,9 km und 842 Hm

Bei stark bewölktem Himmel und kühlen 20°C führte unsere Strecke lange Zeit mit einigem Auf und Ab durch verschiedene Flusstäler.

Aber anders als an den letzten Tagen waren bis auf eine Ausnahme alle Steigungen moderat und daher gut zu bewältigen. Es ging durch viele Siedlungen und die Kinder entdeckten uns meist schon von weitem und begrüßten uns mit einem freundlichen „Sabaidee“. In fast allen Orten gibt es mehrere Kioske aber alle bieten das gleiche an. Obwohl wir uns in einem Land befinden, das reich an Früchten ist, wird zumindest hier im Norden kaum Obst angeboten. Erstmals konnten wir heute mal wieder einige Bananen ergattern.


Frieda beim Eier kauf

Zum Mittagessen kauften wir 4 Eier und ließen uns Spiegeleier zubereiten.


Nudelsuppe gibt es morgens, mittags und abends. Auf die Fleischbeilage verzichten wir gerne.

Die Landschaft zeigte sich wieder in sattem Grün und viele waren auf den Feldern bei der Arbeit.


Chilis werden an der Straße getrocknet.

In Nateuy fanden wir Unterkunft in einem schönen chinesischen GH für 10,-- €.


Am Abend wurden wir vom Personal zum Abendessen eingeladen. Aus vielen Schüsseln durften wir probieren und es schmeckte ganz vorzüglich.

 

30.10.2016 Nateuy – Oudomxay 79,5 km und 952 Hm

Bei kühlen 17°C und Nebel begann die heutige Etappe. In den ersten beiden Stunden kamen wir flott voran. Dann ging es über viele Kilometer bei allerdings gut fahrbarer Steigung zur 1101 m hohen Passhöhe. Wir durchfuhren viele sehr ärmliche Dörfer.

Die Menschen leben hier äußerst bescheiden und genügsam. In manchen Dörfern gab es überhaupt keine Einkaufsmöglichkeit und in den anderen nur das übliche. Links und rechts der Straße gibt es riesige Kautschukplantagen. Im Laufe des Vormittags lichtete sich der Nebel und gab den Blick frei auf die wunderschönen Berge von Nord Laos. Der Verkehr hielt sich sehr in Grenzen und die Straße war in gutem Zustand.

In jedem Dorf, das man durchfährt, freut man sich schon auf die „Sabaidee“ rufenden und winkenden Kinder. Die Menschen hier machen trotz ihrer Armut einen glücklichen und zufriedenen Eindruck.

Gegen 13:30 Uhr erreichten wir Oudomxay und schnell war ein Hotel gefunden. Den Nachmittag verbrachten wir, indem wir über den großen örtlichen Markt schlenderten und einige Leckereien probierten. Anhand der angebotenen Waren spiegelt sich die Nähe zu China wieder.

 

31.10.2016 Oudomxay – Muang Huon 92,5 km und 792 Hm

Der Start verlief wie in den letzten Tagen mit dichtem Nebel in der ersten Stunde und kühlen 17°C.


Nach 2 Stunden lichtet sich der Nebel und die Temperaturen steigen


Kinder auf dem Weg zur Schule

Unsere Route führte auf schmaler und ruhiger Straße entlang eines Flusses. Durch herrlichen Dschungel ging es bis auf 900 m Höhe.


Leider ist nur noch wenig vom Dschungel zu sehen

Später weitete sich das Tal und die ebenen Flächen wurden bewirtschaftet. Wieder durchfuhren wir viele sehr ursprüngliche Dörfer und wir genießen die Zurufe der Kinder, die aus den Häusern stürmen und uns zuwinken.


Webstuhl für Matten


Wo es möglich ist, wird Reis oder Bergmais angebaut


Reisernte

Leider wird in Laos viel Gelände an die Chinesen verpachtet, die dann den Urwald abholzen und dafür Palmöl-, Kautschuk- oder Bananenplantagen errichten.


Kautschukbaum wird angezapft

Viele Betriebe und Hotels sind fest in chinesischer Hand mit eigenem Personal. Inzwischen hat sich die Versorgungssituation verbessert. Das Angebot an gebratenen Nudeln, Tomaten, süßen Reisbällchen und Obst sorgt für wesentlich mehr Abwechslung auf dem Speiseplan. Und Baguette – das erste Brot seit der Heimat – konnten wir heute auf einem Markt kaufen.

 

01.11.2016 Muang Huon – Pakbeng (am Mekong) 52,8 km und 572 Hm

Auf staubigem und löchrigem Belag setzten wir heute unsere Tour Richtung Mekong fort. Wie gewohnt folgte jedem Anstieg sofort die entsprechende Abfahrt, sodass man keinen richtigen Rhythmus fand.


Ein ständiges Auf und Ab

Viele armselige Siedlungen mit vielen Kindern lagen auf unserem Weg. Für uns immer noch ein Schmunzeln wert sind die vielen Tiere, Hühner mit ihren Küken, große und kleine Schweine, Entenfamilien, Kühe mit Kälbern, Ziegen und faule Hunde, die sich alle mit uns auf der Straße tummeln.


Zur Freude der Kinder verschenkte Frieda Mandarinen


Zeitweise herrscht ein Sau-Verkehr

Riesige Bananenplantagen, für die der Urwald weichen musste, säumten unseren Weg. Erst als wir eine enge Schlucht erreichten und die Hänge steiler wurden, bot sich wieder eine grandiose Dschungellandschaft mit urwüchsigem Baumbestand. Chinesen bauten einen Stausee und betreiben ein Wasserkraftwerk.


Dschungel bis zum Straßenrand


Bootanlegestelle in Pakbeng

In Pakbeng fanden wir gleich ein GH mit Blick auf den Mekong.

Den Nachmittag verbringen wir mit Wäschewaschen, Räder putzen, Blog schreiben und relaxen auf schattiger Terrasse.

Somit haben wir den Rundkurs durch den Norden von Laos gut überstanden und freuen uns nun auf die morgige Schifffahrt auf dem Mekong nach Luang Prabang.


02.11.2016 Fahrt auf dem Mekong von Pakbeng nach Luang Prabang 7,2 km und 27 Hm

Nach dem Frühstück in einer Bäckerei packten wir unsere 7-Sachen aufs Rad und machten uns auf zum Anlegesteg am Mekongufer.


Verladen der Räder

Unsere Räder wurden auf das Schiffsdach gelegt und mit ein paar Schnüren festgebunden. Die Taschen wurden unter verschiedenen Sitzen verstaut. Dann nahmen wir Platz auf dem Slowboot. Mit uns war eine bunte internationale Mischung von ca. 100 Personen an Bord, die sich im Notfall mit etwa 10 Schwimmwesten begnügen müssten.


Abfahrt von Pakbeng

Um 9:15 legte das Boot ab und es folgte eine 7 ½ stündige Reise auf dem Mekong. Mal dichter Urwald, mal kleine Hütten mit Kühen und Wasserbüffeln und ab und an eine Anlegestelle säumten die Strecke. Viele Sandbänke und Felsen sowie einige Strudel und Engstellen mussten umschifft werden. Die Fahrt verlief recht ruhig und wurde wenige Male an Siedlungen unterbrochen, um Leute und Waren aufzunehmen.


Robinsonfeeling

Circa 7 km vor Luang Prabang befand sich die Anlegestelle und über steile Treppen mussten die Räder und das Gepäck hochgetragen werden.


Mühsam mussten wir unser ganzes Geraffel hochtragen

Danach wurde aufgesattelt und mit der Abendsonne fuhren wir nach Luang Prabang, wo eine schmale Holzbrücke unsere Nerven nochmals strapazierte.

Unser Hotel war bald gefunden und zum Abendessen ging es zur Abwechslung in ein mexikanisches Restaurant mit erstklassiger Küche.


Abwechslung zu Nudeln und Reis


03.11.2016 und 04.11.2016 Ruhetage in Luang Prabang

Mit einem gemütlichen Frühstück am Seerosenteich unseres Hotels begannen unsere Ruhetage.

Danach besichtigten wir die bedeutendsten Tempel der Stadt und schlenderten durch die Märkte.


Nationalmuseum


Mekongfische


Frösche gefällig?


Bambusbrücke über den Khan


Ihr seht, es geht uns gut


Brücke für Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer. Für uns war es ein echter Horror, denn die Bretter hatten z.T. Zentimeter breite Fugen und schnabelten an den Enden.


Reiches Angebot. Für jeden ist etwas dabei.


Abends wir diese Straße für den Verkehr gesperrt und die Händler stellen ihre Stände auf.


Mönche bei ihrem morgendlichen Almosengang


Zusammenfluss des Khan in den Mekong



Am 4.11.2016 unternahmen wir mit dem Sammeltaxi noch einen Ausflug zum Tad Kuang Xi-Wasserfall und hatten so einen angenehmen und interessanten Tag.


In dichter Dschungellandschaft stürzt hier das Wasser des Kuang XI über große Kalkformationen mehr als 30 Meter in die Tiefe.


Auffangstation für asiatische Schwarzbären.


Minderheiten in ihrer Landestracht

Nach den beiden erholsamen Tagen folgen nun wieder einige recht anstrengende Bergetappen.


05.11.2016 Luang Prabang – Kiewkacham (Bergdorf) 77 km und 2043 Hm

Nach 2 Ruhetagen stand die nächste große Bergetappe an. Auf den ersten 25 Kilometern gab es nur einen kleinen Hügel zu überqueren und wie fast immer war es noch recht neblig.


Danach folgte der erste lange Anstieg mit 700 Höhenmetern. Diese bewältigten wir noch recht gut, denn es herrschten angenehme Temperaturen und der Anstieg hielt sich mit meist 4% bis 7% in gut fahrbarer Steigung. Sehr spärlich waren die wenigen Siedlungen verstreut und es gab kaum eine Einkaufsmöglichkeit. Wie so oft verloren wir die mühsam erkämpften Höhenmeter wieder und wir fielen auf unsere Ausgangshöhe zurück.


Viele junge Teakholzbäume säumten unseren Weg. Hier gibt es auch viele Teakholzplantagen.

Unten angekommen freuten wir uns, dass wir nun nur noch ca. 320 Höhenmeter bis zu einem auf dem Routenplaner vermerkten Guesthouse zu bewältigen hatten. Die Enttäuschung war groß, als wir feststellen mussten, dass hier nur ein paar leere Bambushütten standen. Also blieb uns nur eines übrig, weitere 17 Kilometer Aufstieg zum 1432 m hohen Pass auf uns zu nehmen und zusätzliche 700 Höhenmeter.


Ein Erdrutsch verursachte eine längere Wartezeit. Mit schwerem Gerät wurde neben dem getroffenen LKW eine neue Fahrbahn eingerichtet.


So war die Durchfahrt wieder geöffnet.

Man begegnet hier häufig sehr labilen Hängen, die solche Wartezeiten verursachen können.


Staub und Schweiß werden abgewaschen. Eine willkommene Abkühlung.

So schraubten wir uns langsam höher bis wir in Kiewkacham ein total heruntergekommenes Guesthouse fanden.


06.11.2016 Kiewkacham – Phoukhoun (Bergdorf) 50,3 km und 1023 Hm

Nach einer nicht sehr erholsamen Nacht starteten wir bei traumhaftem Wetter zur nächsten Bergetappe. Die tiefer liegenden Täler waren in Wolken gehüllt, was phantastische Eindrücke hinterließ.

Unsere Straße führte an dschungelartigen Berghängen entlang und wie immer folgte jedem Anstieg eine Abfahrt, so dass die Freude über gewonnene Höhenmeter immer gleich wieder getrübt wurde.


Einkaufsmöglichkeit aber nichts für uns. Wir essen lieber vegetarisch, da wir nicht wissen, von welchem Tier das Fleisch stammt.

Nur wenige Straßendörfer lagen an der Straße und die Versorgungsmöglichkeiten waren äußerst dürftig. Nach über 1000 Höhenmeter erreichten wir wieder ein Bergdorf, in dem wir in einem GH unterkamen. Die Aufstiege bei Temperaturen von über 30°C bringen uns manchmal fast zum Kochen. Der Verkehr auf dieser Verbindungsstraße war zum Glück recht ruhig.


Nach der Ankunft zur Mittagszeit gingen wir noch zum Essen, da es hier eine größere Auswahl an Restaurants gab und aßen uns mal wieder satt.


07.11.2016 Phoukhoun – Vang Vieng 103,5 km und 819 Hm

Bei stark bewölktem Himmel starteten wir in den Tag. Die Landschaft veränderte sich von Kilometer zu Kilometer und immer mehr Karstberge mit bizarren Formen tauchten auf.

Die lange Abfahrt nahm mehr Zeit in Anspruch als erwartet, da wir zum einen immer wieder anhielten, um die tolle Landschaft zu bewundern, zum andern aber auch wegen der teilweise schlechten Straßenverhältnisse. Als wir die Talsohle erreichten gab es wieder Reisfelder zu bewundern und, wie gewohnt, ging es mit 10% Steigung wieder bergauf. Wir kamen an heißen Quellen vorbei und erreichten gegen 11 Uhr einen Ort, an dem wir zu Mittag aßen.


Schule


Warme Quellen


Die Fahrt durch die kleinen Dörfer im Norden von Laos ist nicht nur wegen der Menschen und der Karstlandschaft wunderschön und eindrucksvoll. Die Leute leben hier mit ihren Tieren in einfachsten Hütten. Ein Badezimmer besitzen sie nicht, sondern waschen sich in aller Öffentlichkeit am Dorfbrunnen oder an einem Bach oder vor ihrer Hütte.
Da wird uns einmal mehr bewusst, was für ein Luxus Privatsphäre ist. Was bei uns so selbstverständlich ist kennt man hier nicht. Und trotz ihres einfachen Lebens scheinen sie viel glücklicher und fröhlicher zu sein als der Durchschnittsbürger im Westen. Ihr Lachen ist wunderbar ansteckend, nichts scheint sie aus der Ruhe zu bringen.


Reisernte bis zu 3 x jährlich

Kurz nach der Mittagspause stoppte uns ein heftiger Regenschauer und wir fanden Zuflucht in einem Restaurant. Als es wieder aufgehört hatte zu regnen fuhren wir weiter und hatten eine etwa 2 Kilometer lange Baustelle zu durchfahren.


Verkaufsstände am Straßenrand bieten alle dasselbe an.

Wir, unser Gepäck und besonders unsere Fahrräder, die wir mit viel Mühe in Luang Prabang wieder gereinigt hatten, waren wieder total eingesaut. Bis zu unserem Zielort Vang Vieng wurden wir noch mehrfach von Regen begleitet aber auch schöne sonnige Abschnitte, die den Blick auf die herrliche Karstlandschaft zuließen, erfreuten uns. Das Fahren im Regen, wenn nicht gerade ein Tropenregen niedergeht ist kein Problem, denn wir sind nass, egal ob durch Regen oder Schweiß.


Gegenverkehr


Wir nähern uns Vang Vieng


Namsong River


Namsong River in Vang Vieng

Gegen 13:30 Uhr erreichten wir Vang Vieng und fanden auch schnell das GH, das wir am Abend zuvor für 2 Nächte gebucht hatten. Unmittelbar nach der Ankunft wurden die Räder wieder gereinigt, die Taschen vom Dreck befreit und dann waren wir noch an der Reihe.

 

08.11.2016 Ruhetag in Vang Vieng

Nach einem ausgiebigen Frühstück verbrachten wir die ersten Stunden des Tages in unserem Zimmer, da draußen immer wieder heftige Regenschauer nieder gingen. Zur Mittagszeit wurde es dann besser und wir besuchten einige Tempel sowie das quirlige Städtchen.


Aussicht vom Balkon unseres GH in Vang Vieng auf die Karstberge


Tempel in Vang Vieng


Im Innern des Tempels


Tempelwächter

Am Nachmittag machten wir uns mit einem Tuk Tuk auf zur Blauen Lagune und zur Poukham Höhle. Dort verbrachten wir einige Zeit, bevor es zurück nach Vang Vieng ging. Wir genossen hier die Vielfalt an Restaurants und ließen den Abend bei einem guten Essen ausklingen.


Blaue Lagune

In Vang Vieng kann man zahlreichen Fun-Aktivitäten wie Tubing mit LKW-Schläuchen, Ballonfahren, Klettern, von Lianen in den Fluss springen und vieles mehr ausleben. Der Ort wird von vielen Backpackern besucht.


Brücke über den Namsong


09.11.2016 Ruhetag in Vang Vieng

Die ganze Nacht über und bis in die späten Vormittagsstunden hinein regnete es in Strömen. Daher buchten wir unser GH für einen weiteren Tag. Die Zeit verbrachten wir mit Kniffel spielen und einem längeren Spaziergang durch Vang Vieng. Morgen werden wir auf jeden Fall weiter ziehen.


Frisch gemixte Fruit-Shakes


Vang Vieng


Schüler auf der Heimfahrt bei Regen


10.11.2016 Vang Vieng – B. Seng Savang 99,4 km und 625 Hm

Nach weiteren schweren Regengüssen in der Nacht beruhigte sich das Wetter pünktlich zu unserem Abreisezeitpunkt um 6 Uhr morgens und ging in Nieselregen über. So ging es bei wolkenverhangenem Himmel aber sehr angenehmen 22°C weiter Richtung Süden.


Mönche beim morgendlichen Almosengang


Schon kurz nach 6 Uhr werden am offenen Feuer die Töpfe erhitzt und Nudelsuppe oder Sonstiges angeboten.

Nach ca. 25 Kilometern gelangten wir zum Nam-Ngum Stausee und in welligem Terrain trafen wir zur Mittagszeit in Phonhang ein, wo wir ein britisches Paar auf der Reise nach Vietnam trafen. Die Berge, die zuvor schon an Bedeutung verloren, ließen wir nun hinter uns und das Gelände wurde zusehends flacher.


Nam-Ngum Stausee


Getrockneter Fisch aus dem See wird an vielen Ständen an der Straße verkauft


Kakaopause mit einem englischen Paar

Wir machten mit ihnen ca. 30 Minuten Pause und tauschten Erfahrungen aus. Dann ging es weiter auf einer Erdpiste nach B. Seng Savang, wo wir ein nettes GH fanden. Direkt bei unserer Ankunft setzte wieder heftiger Regen ein und wir waren froh, ein Dach über dem Kopf zu haben.


Viele Kilometer Erdpiste bei Nieselregen


Unser GH

Zum Abendessen suchten wir ein Straßenrestaurant auf und bestellten Nudeln mit Gemüse. Das Gemüse war derart scharf mit roten, gelben und grünen Peperoni gewürzt, dass es uns die Tränen in die Augen trieb und der kalte Schweiß ausbrach. Das Personal amüsierte sich köstlich und brachte uns zum Neutralisieren noch eine Suppe.


11.11.2016 B. Seng Savang – Vientiane 91 km und 321 Hm

Bei bewölktem Himmel starteten wir in den Tag. Zunächst ging es durch üppig grünen Regenwald und die letzten höheren Hügel stellten sich in den Weg, bevor wir die Berge verließen und es meist flach weiter ging.


Da es immer wieder zu Verständigungsproblemen kam, übernahm Frieda kurzerhand die Zubereitung von Spiegeleiern. Sonst hätte es wieder Nudelsuppe gegeben.

Es wurde immer sonniger und wärmer nur der Straßenzustand ließ zu wünschen übrig. Viele Löcher und ein ausgefranzter Straßenrand erforderten hohe Aufmerksamkeit, da gleichzeitig der Verkehr zunahm, je näher wir Vientiane, der Hauptstadt von Laos, kamen. Die letzten ca. 20 Kilometer bis ins Zentrum der Hauptstadt erfolgten auf einer 6-spurigen Fahrbahn.

Wir fanden ein sehr schönes Hotel und an der Rezeption erklärte sich einen Mitarbeiterin bereit, unsere Weiterfahrt mit dem Bus für den nächsten Tag zu organisieren. Nachdem wir geduscht waren gingen wir wieder zur Rezeption und erfuhren, dass der Bus keine Fahrräder mitnehme.
So fuhren wir auf eigene Faust mit einem Tuk Tuk zur 11 Kilometer entfernter Busstation und versuchten unser Glück, denn so schnell geben wir nicht auf. Erst am 5. Schalter waren wir schließlich erfolgreich, bezahlten für die Tickets samt Fahrrädern ca. 50,-- € und können morgen Abend um 20:30 Uhr unsere Busreise in einem Schlafbus antraten. Die Busfahrt soll ca. 12 Stunden dauern und überbrückt eine Strecke von ca. 650 km.
Wir sind gespannt, wie das klappt.


Siegestor nach französischem Vorbild

Dann fuhren wir mit dem Tuk Tuk zurück in die Stadt und stiegen beim Siegestor aus und machten uns zu Fuß auf den Weg durch die Stadt. Wir schauten uns verschiedene Tempel und den Präsidentenpalast an, bevor es zum Mekong und zum Nachmarkt weiter ging.


Abendsonne am Mekong


12.11.2016 Ruhetag in Vientiane und Weiterfahrt mit dem Schlafbus nach Pakse 19,2 km und 18 Hm

Nach einer ruhigen Nacht und einem ausgezeichneten Frühstück machten wir uns auf, um uns in der Stadt umzusehen. Unter anderem besuchten wir das COPE Zentrum (Cooperative Orthotic and Prosthetic Enterprise) und erhielten einen eindrücklichen Einblick über die Situation der Betroffenen und den Hilfsmaßnahmen. Auch 40 Jahre nach dem Krieg fordern Blindgänger noch immer Opfer in Laos. Häufig sind es Kinder, die beim Spielen auf das tödliche Erbe stoßen, aber auch viele Bauern und Metallsammler sind unter den Betroffenen. Wer überlebt, verliert nicht selten Arme und Beine.


Beinprothesen


Da wir um 12 Uhr unser Zimmer im Hotel räumen mussten, fuhren wir mit den Rädern in die Stadt.


Fahrt durch Vientiane


Sie hat deutlich mehr Gepäck als wir


Endlich wieder Brot. Hier macht sich der französische Einfluss aus der Kolonialzeit noch bemerkbar.


Wir besichtigten den That Luang, das bedeutendste religiöse Monument des Landes. Zwei prächtige Vats stehen noch in unmittelbarer Nähe des That Luang. Hier war gerade ein Tempelfest im Gange und es herrschte ein mächtiger Trubel.


That Luang


Eines der daneben befindlichen Klöster


Liegender Buddha

Später machten wir uns dann auf den Weg zum Busbahnhof, wo wir noch gemütlich und gut zu Abend aßen.

Eine gute Stunde vor Abfahrt unseres Busses gingen wir zum Terminal und es herrschte schon großer Andrang. Ein Motorroller wurde eingeladen, Zentnerschwere Säcke wurden verladen, und wir fragten uns, wo da unsere Räder noch Platz finden sollten. Eine ganze Truppe von Helfern packte immer wieder einen Teil des Gepäcks hinaus, um es andernorts unter zu bringen. Fast ganz am Schluss wurden noch Lücken für unsere Räder frei gemacht und wir waren erleichtert, als alles verladen war.


Hektik beim Beladen des Busses


Im Schlafbus mit Kopfkissen und flauschiger Decke.

Die knapp 12-stündige Reise im Schlafbus verlief recht ruhig und wir konnten sogar längere Zeit schlafen.


13.11.2016 Ruhetag in Pakse

Früh um 8 Uhr kamen wir in Pakse an. Wir nahmen unser Gepäck sowie die Räder in Empfang.


Zum Glück war alles unversehrt und wir machten uns auf den Weg zu unserem Hotel, das wir schon um 9 Uhr belegen konnten. Anschließend war mal wieder Umpacken angesagt, da wir die nächsten 3 Tage mit leichterem Gepäck angehen werden und nach die Rundtour zum Bolaven-Plateau wieder im selben Hotel in Pakse übernachten werden.

Den Nachmittag nutzten wir, um uns in Pakse umzusehen. Leider bietet die drittgrößte Stadt von Laos nicht viel und wir zogen uns in unser Hotel zurück.


Jackfrucht


So schön Laos auch ist, so sehr stört uns der stinkende Müll der überall herum liegt.


Abendstimmung um 17 Uhr am Mekong


14.11.2016 Pakse – Paksong 54,7 km und 1192 Hm

Ein wolkenloser Himmel empfing uns, als wir um 6 Uhr unser Hotel in Pakse (102 m hoch) verließen. Die ersten 10 Kilometer aus Pakse hinaus ging es auf 3-spuriger Fahrbahn in Richtung Nordost. Danach ging es auf üblicher Straße bei regem Verkehr weiter.


Viele Korbflechter verkaufen ihre Ware an der Straße


Laotische Gelassenheit


Hab mein Wagen voll geladen….

In gut zu fahrender gleichmäßiger Steigung führte die Strecke 54 Kilometer lang nur bergauf, bis wir unseren Zielort auf 1285 m Höhe erreichten. Dort fanden wir eine ausgezeichnete Unterkunft für 10 €.

Das Bolaven-Plateau ist bekannt für seinen Kaffee- und Teeanbau und wir konnten uns schon bei der Auffahrt von der guten Qualität des Kaffees überzeugen. Insbesondere wird Arabica Kaffee angebaut.


Kaffeebeeren enthalten jeweils 2 Kaffeebohnen


Kaffeebeeren werden zum Trocknen ausgelegt


Hier probierten wir den ersten selbst gerösteten Kaffee

Des Weiteren schauten wir uns zwei schöne Wasserfälle an, die nicht ganz einfach zu finden sind, da es bei der jeweiligen Abfahrt keine Hinweisschilder gibt. Da wir die Route aber schon zu Hause ausgearbeitet hatten, waren die entsprechenden Wegpunkte markiert und auch sonstige Sehenswürdigkeiten haben wir so festgehalten.


Waghalsige Brückenkonstruktion


Der Doppelwasserfall Tad Fane


Blütenreiche Strecke


Überall an den Bäumen wachsen Orchideen


Bei „Mr. Koffie“, einem kaffeeverrückter Holländer, der seit 9 Jahren hier lebt und Kaffee anbaut, probierten wir seinen erst am Morgen frisch gerösteten Kaffee und fanden ihn ganz ausgezeichnet.


15.11.2016 Paksong (1285 m) – Tad Lo (309 m) 65 km und 103 Hm

Bei wiederum wolkenlosem Himmel und angenehm kühlen 22°C starteten wir erst um 7:30 Uhr. Da es überwiegend bergab ging trafen wir schon nach 3 Stunden an unserem Zielort ein. Die Landschaft veränderte sich, je tiefer wir kamen. Waren es zuerst noch Tee- und Kaffeeplantagen, so folgten später Gemüse, Obst und Reisanbau.


Auf dem Weg zur Feldarbeit


Erntereife Reisfelder


Pomelo Frucht


Tempelanlage an der Straßenkreuzung nach Vietnam


Rasante Abfahrt

In Tad Lo fanden wir ein GH und schauten uns am Mittag die in der Nähe befindlichen Wasserfälle an.


Ankunft in Tad Lo


Unsere Unterkunft in Tad Lo in einer Hütte


Tad Lo Wasserfall


Schlingpflanzen überwuchern die Bäume

Anschließend schlenderten wir noch durch den Ort und erfreuten uns an den Schweinen, Ziegen, Hunden und Hühnern, die überall unseren Weg kreuzten.


Wäschewaschen am Fluss


Unten findet das Leben gemeinsam mit den Tieren statt und oben wird gewohnt.


Sie fühlen sich sau wohl.

Anmerkung zum Bolaven-Plateau: Das Bolaven Gebiet war während des Vietnamkrieges (1964 – 1975) heiß umkämpft. Der Indochina Krieg, an dem Laos und Kambodscha nicht beteiligt waren, traf aber auch diese Länder mit aller Gewalt, denn der Ho-Chi-Minh-Pfad verlief teilweise durch diese Länder. Der Krieg forderte 200000 Tote und 2 Mio. Tonnen Sprengstoff wurden abgeworfen, wovon bis heute erst ein Teil der Bomben entschärft wurden.


16.11.2016 Tad Lo – Pakse 85,3 km und 661 Hm

Bei angenehmen 18°C und wolkenlosem Himmel, aber ohne Frühstück, starteten wir in den Tag. Wir befanden uns noch immer im Tee- und Kaffeeanbaugebiet, aber erst nach ca. 20 Kilometern fanden wir eine Lodge, in der auch frisch gerösteter Kaffee angeboten wurde.


Baguette-Verkäufer am Straßenrand.

Die Landschaft zeigte sich wieder sehr vielseitig. Es wurde auf riesigen Flächen Maniok angebaut.


Manniokanbau

In der immergrünen Landschaft stachen riesige, einzeln stehende Bäume heraus.

Zwei Hügel mit je 250 Höhenmetern waren zu überwinden, bevor wir wieder zur Hauptstraße gelangten.


Dort endete unser Rundkurs über das Bolaven Plateau und in rasanter Fahrt ging es die letzten 20 Kilometer und 300 Höhenmeter hinunter nach Pakse.

Dort kamen wir wieder im selben Hotel unter wie vor 3 Tagen.


17.11.2016 Pakse – Thang Baeng 87,3 km und 163 Hm

Nach einem Frühstück mit Baguette und Nutella auf unserem Zimmer starteten wir um 6 Uhr. Aus Pakse hinaus ging es über die Mekongbrücke. Der Mekong ist an dieser Stelle 1,2 km breit.


Mönche bei ihrem morgendlichen Almosengang

Auf guter und ruhiger Straße, eingerahmt von Bergen zu unserer Rechten und dem Mekong zur Linken ging es nach Champasak.


Der Mekong


Die Schulkinder veranstalten gerne ein Wettrennen mit uns.

Von dort besuchten wir das UNESCO-Weltkulturerbe, Wat Phou, das teilweise aus dem 6. Jahrhundert stammt, war ursprünglich hinduistischen Göttern geweiht und gehört zu den stimmungsvollsten Heiligtümern der Khmer außerhalb Kambodschas.

Nach Besichtigung der weitläufigen Anlage ging es wieder zurück nach Champasak.
Von dort setzten wir mit einem kleinen Boot, auf dem gerade wir mit unseren Fahrrädern Platz fanden, auf die andere Seite des Mekongs über.

Hier gab es zur Abwechslung mal wieder Nudelsuppe, die wir nach unseren Wünschen zusammenstellen konnten. In leichtem Auf und Ab setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten nach weiteren 20 Kilometern unser Tagesziel.


Nebenfluss des Mekong

Da es in dieser Gegen nur sehr wenige Unterkünfte gibt, mussten wir uns mit einem recht bescheidenen GH mit Dusche und Toilette für 4,-- € zufrieden geben.


18.11.2016 Thang Baeng – Don Khong

Wir waren überrascht, als es bei der Abfahrt um 5:45 Uhr leicht nieselte, empfanden es aber als durchaus angenehm, denn so war die Straße nicht so staubig. Der Spuk war nach wenigen Kilometern auch schon wieder vorbei.

Nach gut 20 Kilometern kehrten wir in einem Restaurant ein und frühstückten. Wir bestellten Spiegeleier mit Klebereis. Dieser ist so klebrig, dass er zu kleinen Bällchen geformt und mit den Händen gegessen wird.


Klebereis schmeckt mit entsprechender Soße recht lecker.

Nachdem wir nun etwas im Magen hatten, setzten wir unsere Fahrt in Richtung Süden fort. Leider bot die Landschaft nicht viel und die endlosen Geraden auf sehr rauem Belag machten das Fahren auch nicht interessanter.


Unsere Räder werden bei Pausen immer wieder fachmännisch begutachtet.

So kamen wir nach 80 Kilometern wieder zum Mekong, charterten ein kleines Boot und ließen uns nach Don Khong, der größten der 4000 Inseln, übersetzen. Direkt am Ufer des Mekong kamen wir in einem netten GH unter und buchten 2 Übernachtungen.


In Don Khong angekommen


19.11.2016 Rundfahrt über einige Inseln 32,8 km und 33 Hm

Wir halten uns im Moment im Gebiet der 4000 Inseln im Mekong auf. Über einige davon fuhren wir heute mit dem Rad und besichtigten die Mekong-Wasserfälle.


Single Trails


Sabaideeeeeee


Mühsam zu fahren aber wunderschön


Wasserbüffel


Mekong-Wasserfälle


Schon die Kleinsten fahren Mofa

Da die Wege in einem grottenschlechten Zustand waren kamen wir nur sehr langsam voran und entschlossen uns, den Rückweg mit einem Boot zurück zu legen.
Landschaftlich war die Tour wunderschön.


Knapp 2-stündige Rückfahrt mit dem Boot


Im Gebiet der 4000 Inseln ist der Mekong weit verzweigt mit vielen Seitenarmen


Siedlung am Mekong

 

20.11.2016 Muang Khong – Stung Treng (Kambodscha) 98,1 km und 174 Hm

In der Nacht regnete es heftig, doch als wir starteten hörte der Regen auf. Auf schlechten Straßen ging es im Slalom um die Wasserpfützen.


Sonnenaufgang am Mekong


Schwierig zu befahrende Brücken

Nach 37 Kilometern erreichten wir die Laotisch – Kambodschanische Grenze. Die Laoten berechneten 2 § Stempelgebühr pro Person für die Ausreise. Dann ginge es zur Kambodschanischen Grenze. Dort wurde mit einem Laserscanner bei uns beiden eine Temperatur von 36°C gemessen und dafür je 1 $ berechnet. 3 x mussten Formulare ausgefüllt, und je 35,--$ für die Visa entrichtet werden. Beim nächsten Schalter wurde alles eingescannt und ein Passbild wurde verlangt. Dann wurden die Visa an der nächsten Station eingeklebt und zuletzt wurde alles abgestempelt und drin waren wir in Kambodscha.


Grenzübergang nach Kambodscha

Zunächst war die Straße noch in einem ordentlichen Zustand, aber schon bald war es überwiegend eine Piste, die uns bei der Hitze einiges abverlangte. Das Verkehrsaufkommen war sehr gering, doch die wenigen Fahrzeuge staubten uns mächtig ein. Die kaum besiedelte Gegend hat sich gegenüber Laos nicht verändert.


Vielfach ging es auf solchen Pisten weiter

Stelzenhäuser mit vielen „Hello“ rufenden Kindern erfreuten uns.


Wohnraum in den Häusern

In Stung Treng , der ersten Stadt in Kambodscha fanden wir ein tolles Guesthouse. Ein großer und interessanter Markt fand unser Interesse. Hier gab es Zuckerrohrsaft, frisch gepresst und sehr lecker.


Frisch gepresster Zuckerrohrsaft

Außerdem mussten wir uns mit einer neuen Währung vertraut machen. Hier bezahlt man mit Riel und für 100,-- € erhält man etwa 450.000 Riel.


21.11.2016 Stung Treng – Chheab 85,5 km und 322 Hm

Schon um 6 Uhr zeigte das Thermometer 25°C, obwohl es in der Nacht noch heftig geschüttet hatte. Bei der Fahrt über den morgendlichen Markt herrschte schon hektischer Betrieb und auf der Straße wurden wir kräftig durchgeschüttelt.


Schon um 6 Uhr herrscht große Betriebsamkeit auf dem Markt


Moped mit Anhänger

Nach 5 Kilometern erreichten wir die neue, 1,8 Kilometer lange Mekongbrücke und ab hier war die Straße in gutem Zustand und der Verkehr sehr ruhig.


Auf der Mekongbrücke


Vor Schulbeginn wird gesungen und die Flagge gehisst


Wir sind nicht ganz allein auf der Straße. Hier überholt uns ein Matrazenverkäufer. Auch Teakholzbalken werden auf dem Mofa transportiert.

Das ehemals waldige Gelände wurde vielfach gerodet und neue Siedler versuchen mit dem Anbau von Maniok, Zuckerrohr und Teakholz ihr Auskommen zu finden. Entlang der Strecke sehen wir viele neue und deutlich bessere Häuser aus Teakholz. Die Versorgungslage an der Strecke entspricht in etwa der in Laos. Das Essensangebot ist, wenn man auf Fleisch verzichten will, sehr bescheiden und auch gekühlte Getränke findet man nicht überall.


Neue Teakholzhäuser

Nach etwa der Hälfte der Strecke boten kleine, felsige Karstberge etwas Abwechslung.

Immer wieder mussten wir unsere Fahrt unterbrechen, um frische Flüssigkeit aufzutanken, da das Thermometer in der Sonne auf 44°C anstieg und es keinen Schatten gab. Trotzdem erreichten wir schon um 11:15 Uhr unseren Zielort und kamen in einem ordentlichen GH unter.


Besenverkäufer


Frauen sieht man häufig auch tagsüber im Schlafanzug


Tempel in Chheap

Zum Abendessen ging es wie fast immer in einen Straßenimbiss. Wir hoben die Deckel der Töpfe und schauten, was so im Angebot ist: Gegrillte Hühnerfüße mit Krallen, Innereien, Fleisch mit viel Knochen, Gemüse mit Leber, gebratene Hühnerteile, gebratene Vögel und Soße mit Knochen. Sicher ganz lecker, aber nicht für unseren Geschmack. Da nahmen wir lieber Reis mit Sojasoße.


22.11.2016 Chhaeb – Preah Vihear 54,1 km und 63 Hm

In der Nacht gewitterte es wieder, doch der Regen hörte pünktlich zur Abfahrt auf. Bei 24°C und starker Bewölkung kamen wir flott voran, da die Straße gut und das Gelände flach war.


Zuckerrohranbau

Hier entstehen viele neue Gebäude von Siedlern, die überwiegend Zuckerrohr und Maniok anbauen. In Preah Vihear, einer Kleinstadt, kamen wir in einem GH unter. Immer wieder regnete es leicht. Daher besuchten wir die nahen Markthallen. Dort gefällt es uns immer, denn wir werden von allen Seiten begrüßt und immer wieder gibt es kleine Kostproben. Das Angebot ist riesig und die Händler sehr freundlich und nie aufdringlich. Das Verhalten der Leute ist dem in Laos sehr ähnlich. Es herrscht eine fast familiäre Atmosphäre, Kinder werden gestillt, es wird gegessen oder Pause in der Hängematte gemacht. Hier gab es auch wieder frische Baguettes und sogar ein Glas Marmelade fanden wir. Somit können wir zumindest morgen früh wieder auf der Bettkante frühstücken, denn Stühle in den Unterkünften sind oft Mangelware.


Frösche frisch gehäutet


Es war sicher ein glückliches Schwein


Strahlende Kinder und auch Erwachsene grüßen uns überall sehr freundlich.


23.11.2016 Preah Vihear – Phumi Moreal – Koh Ker (Ruinen) 76,7 km und 285 Hm

Bei wolkenverhangenem Himmel setzten wir heute bei wiederum angenehmen Temperaturen unsere Reise fort. Über meist flaches Land ohne Höhepunkte erreichten wir nach 57 Kilometern ein GH.


Brotverkäufer auf Achse


Freundliche Kinder

Von dort aus statteten wir den Ruinen von Koh Ker einen Besuch ab. Die Tempelanlage bot einen kleinen Vorgeschmack auf Angkor Wat.


Die einstigen Hindutempel waren lange Zeit vom dichten Dschungel überwuchert

Auch die notwendige Pflege unserer Räder haben wir erledigt


24.11.2016 Phiumi Moreal – Siem Reap 129,3 km und 211 Hm

Schon um 5:45 Uhr waren wir heute unterwegs.

Es war herrlich, bei angenehmen 23°C und leeren Straßen zu radeln. Wir kamen gut voran und genossen am Straßenrand frisch gebackene Küchlein und frisch gepressten Zuckerrohrsaft.


Zuckerrohr wird gepresst


Unser Lieblingsgebäck wird frisch frittiert

Heute hatten wir den Eindruck, dass viele Kinder nicht zur Schule gehen, sondern den Eltern bei der Feldarbeit oder im Verkauf mithelfen.

Unser Routenplaner zeigte uns eine um 15 Kilometer kürzere Strecke nach Siem Reap an. Die ersten drei Kilometer waren prima doch dann wurde die Strecke zur Sand und Lehmpiste. Dies alles wurde noch gesteigert durch riesige Wasserpfützen, die wir fast bis zur Kniehöhe durchwaten mussten. Nach 4 Kilometern gaben wir auf und traten den Rückzug an. Wir und unsere Räder sahen wieder einmal total verdreckt aus. Wir sollten unsere Räder wohl nie reinigen, denn immer wenn wir dies tun, sehen sie einen Tag später aus als hätten wir sie durch den Schlamm gezogen.


So verdreckt radelten wir wieder zurück auf die Hauptstraße. Nun ging es wieder flott vorwärts, wobei uns allerdings der immer stärker werdende Verkehr nervte, da die Fahrzeuge oft recht rücksichtslos überholten. Die restlichen 50 Kilometer bis Siem Reap hatten wir bald geschafft, benötigten aber doch noch einige Zeit, bis wir hier unser gebuchtes GH fanden.

Hier bleiben wir 3 Nächte, um die Tempelruinen von Angkor Wat zu besichtigen.


Eindrucksvolle Landschaft mit wunderschönen Bäumen

 

25.11. und 26.11.2016 Tempeltage in Siem Reap 63 km und 16 Hm

Am ersten Tag besuchten wir zunächst die Tempelanlagen von Angkor Wat. Hier steht der größte religiöse Bau der Welt und ist völlig zurecht UNESCO Weltkulturerbe.


Angkor Wat. Wir sind nicht allein.

Das einzigartige Kulturdenkmal Angkor ist privat verpachtet, die hohen Einnahmen der Millionen Touristen gehen in die private Schatulle.
Infos unter: http://www.angkorwat.de

Am zweiten Tag schauten wir uns viele weitere Tempelanlagen an, die in einer herrlichen Gegend weit verstreut liegen.


Angkor Thom; die Tempel hatten die Khmer vom 9. Bis 13. Jh. als Hindutempel gebaut.
Angkor Thom gilt mit ca. 1 Mio. Einwohner als weltweit größte mittelalterliche Stadt.


Die Ruinen sind sehr imposant und teils wildromantisch vom Dschungel überwuchert.


Kapokbäume und Würgefeigen umklammern Mauern und Tempel.

Die Fahrt mit dem Rad durch Siem Reap ist ein kleines Abenteuer, denn die Straßen sind übervoll und Verkehrsregeln scheint es nicht zu geben. Aber wir haben uns schon daran gewöhnt und verhalten uns wie die Einheimischen, da man sonst nicht vorwärts kommt. Auch Fußgänger haben es nicht leicht. Wenn es überhaupt einen Gehweg gibt, so ist er zugeparkt oder es stehen Verkaufsstände darauf. Somit ist man gezwungen, immer auf der Straße zu gehen.


27.11.2016 Fahrt mit einem Minibus nach Phnom Penh

In unserem GH in Siem Reap hatten wir ins etwa 360 Kilometer entfernte Phnom Penh, für 9,-- $ pro Person, eine Fahrt mit einem Minibus gebucht.
Phnom Penh ist die Hauptstadt Kambodschas und bietet einige sehenswerte Attraktionen. Nach 5 ½ Stunden war Phnom Penh erreicht und wir gingen zu unserem GH, das recht zentral gelegen war.
Von dort aus begannen wir dann unsere Besichtigungstour.


Mit dem Tuk Tuk gings zum Prison S21

Zwischen 1975 -1978 herrschten in Kambodscha die Roten Khmer und verwandelten das Land in ein gigantisches Arbeits- und Gefangenenlager. Innerhalb von 4 Jahren wurden mind. 2 Mio. Kambodschaner brutal ermordet. Vor ihrer Ermordung waren viele davon im Prison S21 inhaftiert.
Kambodscha sollte ein kommunistischer Agrarstaat ohne Privatbesitz, Religion und Wissenschaft werden. Anführer dieser Bewegung war Pol Pot.


Prison s21


Abendlicher Verkehr in Phnom Penh


Am Mekongufer


Abendstimmung beim Königspalast


28.11.2016 Besichtigung zu Fuß von Phnom Penh

Die meisten Sehenswürdigkeiten Phnom Penhs, der Hauptstadt Kambodschas mit 1,5 Mio. Einwohnern, können bei einem ausgedehnten Spaziergang besucht werden. Es ist leicht, sich in Phnom Penh zurecht zu finden, denn die Straßen sin schachbrettartig angelegt.
Was wir gesehen haben könnt ihr den beigefügten Bildern entnehmen.


Königlicher Palast


Als Fußgänger hat man es sehr schwer, da vielfach keine Bürgersteige vorhanden sind. Sollten doch welche da sein, so sind sie fast durchgängig zugeparkt.


Kabelsalat


Sie wurden nicht erschossen sondern machen auf ihrem Lieferwagen Mittagsschlaf


Angebrütete Eier scheinen hier eine Spezialität zu sein, denn sie werden überall angeboten.


Am Sihanouk Blvd, der Prachtstraße von Phnom Penh


29.11.2016 Phnom Penh – Siem Reap per Bus

Die Rückfahrt vom Phnom Penh erfolgte auf derselben Strecke wie die Hinfahrt, war jedoch wesentlich entspannter, da wir mit einem großen Reisebus unterwegs waren. Die Hinfahrt in einem Minibus war der reinste Horrortrip, da der Fahrer immer am Überholen war und dauernd die Hupe benutze, um die anderen von der Straße drängte.

Zurück im GH hieß es wieder einmal umpacken, die Weiterfahrt mit dem Schiff nach Battambang zu organisieren.


Frühstücksraum auf der Terrasse unseres GH in Phnom Penh


Raststätte mit Blick auf die Ausläufer des Tonle Sap Sees


30.11.2016 Siem Reap – Battambang per Schiff

Zunächst ging es heute mit dem Tuk Tuk zur Schiffsanlegestelle, die ca. 12 km außerhalb von Siem Reap lag.


Dann wurde alles auf das Schiff verladen und wir und unsere Räder fanden gerade noch einen Platz auf dem Schiffsdach.

Dann begann die Fahrt über den Tonle See. Der Tonle Sap See ist ein besonderer See. Er ist der größte Süßwassersee in Südostasien. Der Beginn der Regenzeit im Junifällt mit der Schneeschmelze im Himalaja-Gebirge zusammen, in dem der Mekong entspringt. Der Mekong führt zu dieser Zeit viermal mehr Wasser als üblich. Während der Regenzeit schwillt der Tonle Sap See durch Rückstaueffekte des Mekongs auf seine 5-fache Größe an und begünstigt dadurch enormen Fischreichtum. Nach dem Ende der Regenzeit, wenn die Wassermassen des Mekongs geringer werden und der Druck nachlässt, kehrt sich die Fließrichtung wieder um. Die am Fluss Sangker lebenden Menschen haben sich an diese Gegebenheiten angepasst und leben in schwimmenden Häusern, die mit dem Wasserstand mitgehen oder in auf Stelzen gebauten Häuser.


Die Durchfahrt führt durch teils sehr schmale Kanäle.


Die schwimmenden Häuser steigen mit dem Wasserpegel.


Die Schulkinder sind auf Booten auf der Heimfahrt.


Wasserpflanzen bilden riesige Teppiche.


Stelzenhäuser; nach der Regenzeit steigt das Wasser bis zur Wohnfläche.

Der ganze Prozess ist stark gefährdet, da China zahlreiche Staudammprojekte baut und weitere plant. Die Fahrt mit dem Schiff verlief zunächst durch enge Kanäle, führte dann über den Nordteil des Sees und weiter bis Battambang ging es auf dem Fluss Sangker. Nach 7 ½ stündiger Fahrt erreichten wir schließlich Battambang und kamen in einem guten Hotel unter.


Battambang


01.12.2016 Battambang – Phsar Prum 104,7 km und 435 Hm

Nach all den Besichtigungstagen und der Schifffahrt waren wir froh, wieder mit dem Rad unterwegs zu sein. Wir verließen Battambang noch vor Sonnenaufgang und fuhren auf anfangs ebener Strecke Richtung Pailin, das nur noch 17 Kilometer von der thailändischen Grenze entfernt liegt.

Etwa 20 Kilometer vor Pailin kamen uns 2 tschechische Fernradler entgegen, mit den wir uns eine Weile unterhielten. In Pailin besichtigten wir die bunte Klosteranlage Wat Phnom Yat, die auf einem Hügel steht. Die Anlage ist Frau Yat gewidmet, die den göttlichen Vergleich verkündete: die Götter gaben der Region die Edelsteine, im Gegenzug sollte die Bevölkerung das Erlegen wilder Tiere einstellen.


Ortseingang von Pailin


Tempel mit vielen bunten Bildern und figürlichen Darstellungen.

Dann folgten noch die restlichen 17 km bis zum Grenzort Phsar Prum durch hügeliges Gelände. Bald hatten wir ein nettes GH gefunden und konnten uns am Nachmittag in Ruhe umsehen.


Auf der Suche nach Edelsteinen


Mofa als Transporter


Mofa als Taxi


Es wird wieder hügeliger


02.12.2016 Phsar Prum - Laem Sing 103,5 km und 411 Hm

Pünktlich zur Öffnung der Grenze um 6 Uhr waren wir vor Ort und holten uns den Ausreisestempel von Kambodscha. Weiter ging es zur thailändischen Grenze, wo wir unseren Einreiseschein für ein Visa on Arrival ausfüllten und schon bald unsere Visa bis 31.12.16 im Pass hatten.

Schon bald machte sich der Unterschied in der Straßenbeschaffenheit gegenüber Kambodscha bemerkbar, denn der Straßenbelag war deutlich besser. Nur Abseits der Haupt- und Verbindungsstraßen sah es aus wie in Laos und Kambodscha.


Die Straßen sind wieder besser und mit Radweg. Dafür war es fast den ganzen Tag über stark bewölkt und recht windig bei Temperaturen von 21°C – 30°C.


Abseits der Hauptstraßen wie in den Nachbarstaaten aber wunderschön und einsam.

So kamen wir gut voran und erreichten zur Mittagszeit Chanthaburi mit rund 160000 Ew. Dort ging es durch die Altstadt und wir schauten uns die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten an. Chanthaburi ist das Edelsteinzentrum Thailands.


Chanthaburi


Katholische Kathedrale in Chanthaburi


Die Überreste des Edelsteinabbaus.

Von hier aus waren es nur noch 20 km bis zum Meer (Golf von Thailand) und schnell fanden wir ein Strandhaus direkt am Meer.


Ausblick von unserer Unterkunft auf den Golf von Thailand


Der Strand vor unserer Unterkunft.


03.12.2016 Laem Sing – Laem Maephim 83,6 km und 223 Hm

Da wir heute und in den nächsten Tagen kein Problem mit Unterkünften haben werden, starteten wir erst um 7:30 Uhr.


Morgenstimmung mit noch dunklen Wolken

Bei stürmischem Wind ging es vielfach der Küste entlang, die durch tief eingeschnittene Meeresarme unterbrochen wurde.


Immer wieder prächtige Tempel

Die ruhige Panoramastraße mit zahlreichen Brücken und einem ausgewiesenen Radweg konnte bequem befahren werden. An den weitläufigen Flussmündungen befinden sich Mangrovenwälder und viele Garnelenfarmen.


Garnelenzucht


Kautschukgewinnung

Der Küstenabschnitt wird kaum von westlichen Urlaubern besucht. Überhaupt sind noch sehr wenige Touristen unterwegs.


04.12.2016 Laem Maephim – Phla 80,5 km und 98 Hm

Unsere Route führte weiter auf dem Küstenweg, wo überall gerade die Fischer ihren frischen Fang am Straßenrand verkauften. Leckerer Seafood konnte gleich in den Garküchen gegessen werden. Es herrschte überall Hochbetrieb.


Küstenweg


Schöne leere Sandstrände


Fangfrischer Fisch


Arbeit kann einen so fertig machen

Ein Triathlon fand zeitgleich auf unserer Route statt aber wir durften die Strecke mitbenutzen und viele richteten den Daumen nach oben, als sie uns mit Gepäck sahen.


Unterwegs auf der Triathlonstrecke


Vom Straßenkehrkommando bekamen wir 2 kühle Flaschen Wasser.

Einige Hafen- und Industrieanlagen mussten umfahren werden, was uns aber problemlos gelang.

Um 14 Uhr fanden wir ein ausgezeichnetes Hotel direkt am Meer und machten es uns am Nachmittag gemütlich.


Ausblick von unserem Hotel


05.12.2016 Phla – Pattaya 49,7 km und 167 Hm

Bei bewölktem Himmel setzten wir unsere Tour fort. Zunächst ging es noch am Meer entlang, danach am Flughafen von Pattaya. Bals darauf fanden wir ein ganz ruhiges Sträßchen, das etwas ins Landesinnere führte.

25 km vor Pattaya besuchten wir den Tropical Garden. Wir stellten unsere Räder ab und wanderten durch die mit einzigartigen Sammlungen von Pflanzen und Bäumen weitläufigen Anlagen. Viele Tiernachbildungen aus allen Erdteilen sowie auch Tiergehege gab es zu bewundern. Die Anlage ist großartig gestaltet und für Klein und Groß eine gelungene Abwechslung.

Leider versteckte sich die Sonne auch heute wieder hinter den Wolken. Dafür aber stieg das Thermometer nicht über 31°C.

Der Weiterweg nach Pattaya verlief zunächst auf der verkehrsreichen Hauptstraße, bevor wir auf die Küstenstraße abbogen. Auch hier herrschte starkes Verkehrsaufkommen und, wie so oft, war eine Fahrspur zugeparkt. Daher war äußerste Aufmerksamkeit geboten aber Dank unseres Routenplaners fanden wir schnell unser Hotel, das wir für 2 Nächte gebucht hatten.
Das berühmt- berüchtigte Pattaya, das alljährlich rund 10 Mio. Besucher anlockt, gilt als Vergnügungszentrum für Touristen aus aller Welt.


06.12.2016 Ruhetag in Pattaya

Nach einem guten und gemütlichen Frühstück in unserem Hotel machten wir uns zu Fuß auf, um verschiedene Aussichtspunkte zu besichtigen.


Aussicht vom Hotelpool aufs Meer

Zunächst schauten wir uns das Bal Hai Pier an, an dem die verschiedenen Schiffe zu den vorgelagerten Inseln ablegen. Da hier im Hafengebiet die Wasserqualität nicht gerade gut ist (das Wasser stinkt im ganzen Uferbereich), fahren die Badegäste auf die umliegenden Inseln.

Danach wanderten wir zu zwei Aussichtspunkten hinauf. Auf dem einen steht ein chinesischer Tempel mit einer goldenen Buddha Statue und auf dem anderen Hügel befand sich ein thailändischer Tempel sowie ein Admiral Monument.

Die Aussicht auf die große Stadt mit den vielen Hochhäusern und Buchten war trotz Bewölkung sehr schön. Durch Parkanlagen ging es dann wieder zurück in die Stadt.

So waren wir 9 km zu Fuß unterwegs, was hier schon bemerkenswert ist, da sowohl die Einheimischen aber natürlich auch die Touristen aus China, Russland, Indien und Europa kaum einen Meter gehen. Alle sind mit Bussen, Taxis, Tuk Tuk, Auto oder Moped unterwegs.

Ältere westliche Herren mit Bauchansatz und kurzen Hosen sieht man oft in Begleitung junger Thailänderinnen.

In Pattaya findet man unzählige Übernachtungsmöglichkeiten, Einkaufszentren, Restaurants und Vergnügungslokale.

 

07.12.2016 Pattaya – Chonburi 71,6 km und 186 Hm

Heute gibt es nichts Besonderes zu berichten. Von Pattaya aus ging es auf der Schellstraße Nr. 3 Richtung Bangkok weiter.


Wir verlassen Pattaya

Die Küstenstädte in Richtung Bangkok gehen nahtlos ineinander über. Zweimal wollten wir abseits der Schnellstraße fahren, wie es unser Routenplaner vorschlug, doch wir landeten im Nirgendwo.


Fliegender Händler


Also ging es auf der Hauptstraße weiter

Unterwegs besichtigten wir noch eine farbenprächtige chinesische Tempelanlage, mit vielen Drachenmotiven und bunten Bildern.

In Chonburi fanden wir ein günstiges und ordentliches Hotel und sahen uns noch in der Stadt, die sehr verkehrsreich und schmutzig ist, um.


08.12.2016 Chonburi – Bangkok Süd (Bangpoo Inn Hotel) 79 km und 86 Hm

Erneut ließ sich die Sonne kaum blicken, was zwar für angenehme Temperaturen sorgte aber auf den Bildern fehlt einfach das nötige Licht.
Von Chonburi ging es zunächst nach Bang Pakong. Um zum Amata Castle zu gelangen mussten wir einen größeren Umweg in Kauf nehmen, da es durch ein neues Industriegebiet ging, das dem Routenplaner noch nicht bekannt war. So dauerte es einige Zeit, bis wir uns zum Castle durchgewurstelt hatten.

Die Anlage war eigentlich geschlossen aber zwei freundliche Wärter ließen uns zumindest einige Fotos schießen.


Amata Castle inmitten eines wunderschönen Parks

Dann ging es wieder zurück zur Hauptstraße. Wir hatten aber das Problem, dass wir auf der falschen Straßenseite waren und erst nach weiteren 4 km Umweg gelangten wir über einen schmalen Übergang und konnten so auf die richtige Seite überwechseln.


Wir gelangen wieder auf die richtige Seite

Es herrschte sehr starker Verkehr und auch nach einem Wechsel auf eine Nebenstraße wurde das Verkehrsaufkommen kaum geringer.

Zu allem Übel holte sich Norbert noch einen Platten am Hinterreifen durch ein Drahtstück aus einem defekten Autoreifen, der jedoch schnell behoben war.

Wir waren dem Meer wieder sehr nahe und konnten zahlreiche Meerwasserbecken sehen, aus denen Salz gewonnen wird.


Meerwasserbecken


Meersalz


Auch Fische werden an der Straße getrocknet


Diese Echse lief vor uns über die Straße

Nach knapp 80 Kilometren fanden wir eine Unterkunft und machten es uns dort gemütlich.


09.12.2016 Bangpoo – Bangkok (Chinatown) 35,4 km und 12 Hm

Seit längerer Zeit hatten wir heute wieder einmal einen strahlend blauen Himmel und Sonnenschein bei 25°C -30°C und leichtem Wind. Um 7:30 Uhr nahmen wir die letzten 35 km in Angriff, um unser Ziel im Zentrum von Bangkok zu erreichen. Durch dicht besiedeltes Gebiet oder Hafenanlagen ging es bei vielfach stockendem Verkehr Richtung Innenstadt.


Im Hafengebiet von Samut Prakan

Die Straßenränder mit den oft tiefer liegenden Schachtdeckeln und vielen Unebenheiten erforderten unsere ganze Aufmerksamkeit. Dazu kam, dass sich die Mofafahrer rechts und links an uns vorbei schlängelten.


Die Straßen verlaufen auf verschiedenen Ebenen


Wir nähern uns dem Zentrum


Chinatown ist erreicht

So erreichten wir gegen 10 Uhr unser GH. Da wir noch bis 14 Uhr warten mussten, bis wir unser Zimmer beziehen konnten, machten wir einen ersten Erkundungsgang.

Den Nachmittag verbrachten wir mit Besichtigungen von verschiedenen Wats und gingen am Phraya River entlang. Der sich durch die ganze Stadt zieht.


Ausblick vom 8. Stock unseres Hotelrestaurants auf Bangkok mit dem Phraya River


Gebrauchsanweisung; gilt auch zu Hause

 

11.12. – 13.12.2016 Die letzten Tage in Bangkok 35,9 km und 36 Hm

Die ersten beiden Tage nutzten wir, um vor allem die prächtigen Tempel sowie den Königspalast zu besichtigen.


Wat Pho


Königspalast

Bangkok hat viele Gesichter. Moderne Hochhäuser, U-Bahnen, Hochstraßen, enge und verwinkelte Gassen, das alte Chinatown, die prächtigen Tempel und Märkte, durch die man selbst zu Fuß kaum vorwärts kommt.


Wat Phitcaaya Yatikaram Worawihan


Blumenmarkt


Klong, sieht zwar romantisch aus doch leider ist alles vermüllt und stinkt.


Chao Phraya River


Aussicht vom Restaurant unseres GH im 8. Stockwerk

Selbst zu Fuß waren wir dankbar, dass wir durch unser Navi immer wussten, wo wir uns gerade befinden und wie wir am besten weiter kommen.

Der ohrenbetäubende Lärm und die schlechte Luft in den chronisch verstopften Straßen, der Gestank aus den Kanaldeckeln und Klongs und der überall herumliegende und stinkende Müll scheint die Bangkoker nicht zu stören.

Man wird von vielen Essensgerüchen aus mobilen Verkaufsständen und Garküchen konfrontiert, aber alles –ob flüssig oder fest - wird in Plastiktüten verpackt und nach dem Verzehr weggeschmissen, da man meist keine Sitzgelegenheit hat, wo man das Essen zu sich nehmen kann.

Am 13.12. stand noch unsere letzte Etappe an. Von unserem GH ging es quer durch die ganze Stadt Richtung Flughafen, wo wir im selben Hotel, in dem wir schon nach unserer Ankunft in Bangkok nächtigten, wieder unter kamen. Hier konnten wir auch unser Verpackungsmaterial für die Räder wieder in Empfang nehmen.


Verstopfte Straßen


Ausgewiesener Radweg


Die Straße führt mitten durch den Markt


Straßengewirr auf verschiedenen Ebenen


Taxifahrer interessieren sich für unser Navi


Die letzte Hürde vor Erreichen unseres Hotels

Unsere Radreise geht hier zu Ende. Wir haben 3000 Kilometer zurückgelegt und dabei 17542 Höhenmeter überwunden. Wunderbare und abwechslungsreiche Landschaften haben wir durchfahren und viele Einblicke in das Leben abseits der Straße bekommen.

Drei sehr unterschiedliche Länder von reich, arm und bettelarm haben wir teilweise kennen gelernt. Der protzige Reichtum einiger Wenigen neben bitterer Armut machte uns in allen drei Ländern betroffen.

Wir sind dankbar, dass wir ohne gesundheitliche Probleme diese abenteuerliche Reise überstanden haben und nehmen viele neue Eindrücke mit nach Hause, von denen wir noch lange zehren können.

Norbert und Frieda