Frankreichtour 2025

Am 19.04.2025 starten wir zu unserer nächsten Radreise nach Frankreich.
Mit der DB geht es zunächst von Laupheim nach Lindau und von dort weiter mit dem FlixBus nach Genf.
Von dort soll es dann mit dem Rad durch Südfrankreich bis zum Atlantik und über Bordeaux weiter bis Paris gehen. Die geplante Route könnt ihr der beigefügten Karte entnehmen.

 

19.04.2025 Laupheim – Lindau-Reutin – Genf 15,6 km und 158 Hm

Von Laupheim-West ging es mit der Bahn über Biberach nach Lindau-Reutin. Um 11:45 startete der FlixBus pünktlich und mit 6 planmäßigen Stopps erreichte wir um 19 Uhr wie geplant Genf.

Wir genossen die herrliche Aussicht vom Oberdeck, wo wir direkt hinter der Panoramascheibe unsere Plätze hatten.
Mit den Rädern ging es 3 km am Genfer See entlang, bevor wir zu unserer Unterkunft, nahe am Flughafen, aber schon in Frankreich gelegen, fuhren.


20.04.2025 Genf -Belley 91,4 km und 758 Hm

Vom Airport Hotel starteten wir bei Nieselregen in Richtung Rhone.

Schon nach wenigen Kilometern waren wir wieder in der Schweiz, die wir nach gut 20 km wieder verließen. Das Wetter wurde besser und die Sonne zeigte sich immer mehr. Dafür hatten wir auf der folgenden Strecke einige heftige Aufs und Abs zu bewältigen und der Wind wurde stärker.


Blick hinunter zur Rhone

Der erste interessante Ort war Seyssel, wo wir schon 2 x waren. Hier legten wir eine kurze Mittagsrast ein, denn die Hauptschwierigkeiten waren bewältigt.

Der Radweg am Ufer der Rhone wurde durch Hochwasser teilweise weggeschwemmt. Auf einem Trampelpfad konnten diese Passagen umgangen werden.


Chanaz, ein Ausflugsziel


Die letzten km vor Belley

In Belley beendeten wir unseren ersten Radltag.
Hier hatten wir Mühe ein geöffnetes Restaurant zu finden.


21.04.2025 Belley – Lyon 103,2 km und 487 Hm

Die ersten steilen Anstiege erfolgten noch in Belley.

Danach ging es in flotter Fahrt hinunter zur Rhone. Auf landschaftlich schöner Strecke, bei bewölktem Himmel, durchfuhren wir einige kleine Siedlungen.

Nach 42 Kilometern erreichten wir Morestel, eine Kleinstadt mit 4.400 Ew.

Mehrere geschotterte Radwege erschwerten das Vorwärtskommen.
20 km später gelangten wir nach Cremineu, einer weiteren Kleinstadt, wo wir eine Kaffeepause einlegten.
Nach ca. 85 km erreichten wir die ersten Vororte von Lyon. Viele rote Ampeln zwangen uns zum Anhalten und außerdem ging es von einer Baustelle zur nächsten.

Um 17 Uhr erreichten wir unser Hotel.


22.04.2025 Besichtigung von Lyon 20,1 km und 158 Hm

Die Großstadt Lyon liegt an der Saône und Rhone, die sich hier vereinen. Lyon streitet sich mit Marseille um den Titel, zweitgrößte Stadt Frankreichs zu sein.
Hier ein paar Eindrücke von Lyon.


Zusammenfluss von Saône und Rhone


Musen der Zusammenkunft, Lyon


Basilique de Fourviere, Lyon


Fensterlose Fassade mit Bildern bemalt


1,8 km langer Fahrradtunnel


Rathaus von Lyon


Lyon, Cathedral Saint Jean


23.04.2025 Lyon – Saint Etienne 64,2 km und 584 Hm

Zunächst ging es wieder an der Rhone entlang hinaus aus Lyon.

Danach ging es auf Landstraßen durch einige, wenig sehenswerte ehemalige Bergbauorte, leicht bergan. Bei vielfach schlechten Straßenverhältnissen wurden wir kräftig durchgeschüttelt.


Die Kreisverkehre sind immer wieder nett gestaltet

Auf den letzten 10 Km, auf denen es noch kräftig berauf ging, begann es zu regnen und so erreichten wir nass unser Hotel in St. Etienne.


Bahnhof von St. Etienne


Hier scheint sich die Müllabfuhr im Streik zu befinden, denn überall standen Müllsäcke und übervolle Mülleimer.
St. Etienne hat 173.000 Ew., bietet aber kaum Sehenswertes.


24.04.2025 St. Etienne nach Vorey 69,9 km und 890 Hm

Um 7:30 Uhr verließen wir unser Hotel und es ging gleich steil bergauf durch die Stadt. Ampeln und Baustellen erschwerten das Vorwärtskommen. Zu schaffen machte uns auch der kalte Wind bei drohender Bewölkung. Zum Glück blieb es aber den ganzen Tag über trocken.

Nach ca. 20 km erreichten wir die Loire.

Auf landschaftlich sehr schöner und abwechslungsreicher Strecke ging es mit viel Auf und Ab der Loire entlang nach Vorey.


Hier fanden wir nur noch in einem einfachen Privatquartier Unterkunft. Zu unserem Leidwesen war im ganzen Ort kein Restaurant geöffnet und unsere letzte Rettung war ein Supermarkt.


25.04.2025 Vorey – Le Puy-en-Velay – Pradelles 72,7 km und 900 Hm

Weiter fuhren wir die nächsten ca. 20 km auf flacher Strecke an der Loire entlang bis zum Pilgerort Le Puy-en-Velay, wo wir die Loire verließen.


Hier thronen auf mächtigen Felsen mehrere christliche Kirchen und die Statue Notre-Dame de France.


Aiguilhe-Felsen und die Kapelle Saint-Michel


Chapelle Saint Claire unterhalb des Rocher des Aiguilhe


Kathedrale Notre Dame du Puy

Im Ort leben ca. 19.000 Ew. auf einer Höhe von 740 m.

Nach einem Besuch der Stadt gelangten wir am Stadtausgang zum Bahnradweg. Dieser zog sich auf einer Strecke von 29 km mit geringer Steigung an den Hängen entlang und wir durchfuhren mehrere bis zu 1400 m lange Tunnel.


Der tiefe Sandweg kostete uns viele Körner

Der letzte Abschnitt führte über Landstraßen und Waldwege bis zum höchsten Punkt des Tages auf 1247 m.

Nun ging es in flotter Fahrt hinunter nach Pradelles, unserem Tagesziel. Der kleine mittelalterliche Ort mit 540 Ew. und auf einer Höhe von 1165 m Höhe gelegen, gefiel uns besonders gut. Unsere Unterkunft in der Gite de la Tournelle war außergewöhnlich.


Altes Waschhaus


26.04.2025 Pradelles – Mende 55,4 km und 570 Hm

Die Wetterprognose für die nächsten beiden Tage war recht schlecht. Daher entschieden wir, die nächste geplante Etappe auf 2 Tage aufzuteilen.


Abfahrt vom Gite de la Tournelle

Einige Übergänge bis auf max. 1264 m Höhe waren heute zu bewältigen. Das Wetter war deutlich besser als vorhergesagt, aber dafür sorgte ein kalter Wind für Erfrischung.

Von Frühling war auf diesem Hochplateau im Zentralmassiv Frankreichs noch nichts zu sehen.

Die lange Abfahrt nach Mende auf 735 m Höhe war sehr frostig.


Notre Dame in Mende


27.04.2025 Mende – Ispagnac 26,2 km und 393 Hm

Die 2. Halbetappe hatte nach 7 km gleich eine Bergwertung im Programm. Auf bis zu 10%iger Steigung führte eine Serpentinenstrecke bis auf 1020 m hinauf.


Hain-Veilchen


Frühlings-Adonisröschen

Bei leichter Bewölkung aber noch immer recht kühlen Temperaturen folgte dann eine rasante Abfahrt hinunter nach Ispagnac auf 525 m Höhe.


Rasante Abfahrtstrecke mit bis zu knapp über 70 kmh

Ispagnac mit seinen 900 Ew. liegt direkt an der Tarn, an der wir morgen unsere Reise fortsetzen werden.


Unser Hotel in Ispagnac


28.04.2025 Ispagnac – Millau 76,6 km und 403 Hm

Ein großartiger Tag erwartete uns heute. Auf einem ruhigen und kaum befahrenen Sträßchen ging es durch die eindrucksvoll Tarnschlucht.

Durch Felstunnel und kleine Orte, mit nur wenigen Häusern, zog sich unsere Route durch das tief eingeschnittene, dann wieder weiter werdende Tal.


Die Tarnschlucht ist auch als Kletterparadies bekannt

Hier konnten wir Brot, Wurst und Käse einkaufen und gleich vor Ort verköstigen.

Das zunächst traumhafte Wetter wechsele zur Mittagszeit und wir mussten mehrfach eine Regenpause einlegen.
In Millau bezogen wir unser Hotel und hatten noch ausreichend Zeit, uns in der Stadt umzusehen.


29.04.2025 Millau nach Albi 114,8 km und 823 Hm

Um 6:45 Uhr saßen wir auf unseren Rädern und nahmen an der ersten Bäckerei unser Frühstück ein.

Dann folgten wir unserer Route entlang des Tarn.

Unter der mit 264o m längsten Schrägseilbrücke der Welt und einer max. Pfeilerhöhe von 343 m Höhe führte unser Sträßchen durch.

Auf wiederum ruhigem Sträßchen entlang bewaldeter Hänge, mit immer wieder steilen Anstiegen und flotten Abfahrten, erreichten wir immer wieder den Tarn.

Über Brücken musste immer wieder die Seite gewechselt werden.

Unterwegs bestand keine Möglichkeit, um irgendetwas einzukaufen oder irgendwo einzukehren. Viele der Häuser sehen verlassen aus.

Nach 71 km sahen wir den ersten Menschen an diesem Tag und fragten nach Wasser, das er uns gerne gab.

Nach 78 km folgte das erste Restaurant an der Strecke, wo wir eine Cola zu uns nahmen.

Auf der weiteren Strecke waren mehrere Tunnel zu durchfahren, wobei einige nur schlecht beleuchtet waren.

Immer wieder hatten wir eine malerische Sicht auf den Tarn, der sich in vielen Windungen seinen Weg suchte.


Ambialet

Um 17:30 Uhr erreichten wir unser Quartier in der Erzbischofstadt Albi, UNESCO Welterbe. Die Stadt mit 50.000 Ew. vermittelte einen sehr lebendigen Eindruck.


30.04.2025 Albi – Toulouse 85,2 km und 531 Hm

Zunächst drehten wir noch eine Runde durch Albi, um noch einige Fotos abzulichten.

Der Weiterweg erfolgte durch die nur noch ca. 160 m hoch gelegene Tarnebene zwischen Feldern, Weinanbau und kleinen Orten.

Mehrfach waren an Baustellen die Durchfahrten gesperrt. Da keine Umgehungen ausgeschildert waren und auch keine Arbeiten durchgeführt wurden, zwängten wir uns durch.
Die Temperaturen liegen derzeit bei 14°C morgens um 7 Uhr und bis 27°C am Nachmittag. Seit 3 Tagen weht ein sehr stürmischer Wind, der das Fahren, insbesondere bei Brückenüberquerungen, recht gefährlich macht.


Einsam gelegene Kirche


Rabastens

Nach ca. 60 km verließen wir den Tarn, der zur Garonne weiterfließt.

Kurz vor Toulouse waren noch 2 längere Anstiege zu bewältigen.

Inzwischen hatte auch der Verkehr zugenommen und auf teilweise sehr schlechtem Radweg ging es hinein in die Großstadt Toulouse mit seinen 512.000 Ew.
Im IBIS, das direkt am Canal di Midi, gelegen ist buchte wir für 2 Nächte.


01.05.2025 Radrunde durch Toulouse 24,4 km und 111 Hm


Vor unserem Hotel am Canal di Midi


Canal de Brienne


Flughafengebäude


02.05.2025 Toulouse – Carcassonne 110,3 km und 523 Hm

Direkt vom Hotel aus ging es am Canal di Midi entlang.

Nach ca. 10 km hatten wir die Großstadt Toulouse hinter uns gelassen und der Radverkehr wurde merklich ruhiger.

Von Beginn an wehte uns heute ein stürmischer Wind entgegen, der von Stunde zu Stunde immer mehr zunahm.

Viele Schleussen ermöglichen es den Schiffen, den Canal zu befahren.


50 km konnten wir auf Asphalt zurücklegen und dann folgten noch 60 km auf teilweise sehr schlechtem Schotter.

Nach 60 km kamen wir in den einzigen Ort auf der gesamten Strecke und nutzten die Gelegenheit, etwas zu essen.


Caesarsalat


Castelnaudary

Wir folgten weiterhin dem Canal, bis wir endlich nach etwa 10 Stunden mühsamster Fahrt Carcassonne erreichten.


Burgfestung von Carcassonne


03.05.2025 Carcassonne – Chalabre 61,3 km und 515 Hm

Nach dem Frühstück besuchten wir die UNESCO-Welterbestätte.
Die Burganlage aus dem 13. Jahrhundert ist von einer 3 km langen Ringmauer umgeben. Sie beinhaltet 52 Türme und umschließt die Altstadt. Hier befinden sich Hotels, Restaurants und Souvenirgeschäfte. Da wir schon sehr früh unterwegs waren befanden wir uns fast allein in den Gassen und auf den Plätzen, die sonst von Touristen überlaufen sind.

Nach der Besichtigung der eindrucksvollen Burganlage ging es wieder mit dem Rad weiter. Zunächst durch Carcassonne und dann weiter zum 20 km entfernten Montreal.


Montreal, eine Pilgerstätte, mit Stiftskirche

Danach folgten wir wieder dem Bahntrassenweg, der in gleichmäßiger Steigung durch Wälder und einige Tunnel bis nach Chalabre führte.


Ehemaliger Bahnhof


Chalabre


04.05.2025 Chalabre – Foix 44,3 km und 376 Hm

Witterungsbedingt setzten wir unsere Reise erst um 10 Uhr fort, da der Wetterbericht Regen und Gewitter prognostiziert hatte. Daher auch die kurze Strecke.

Bei Nieselregen fuhren wir los, doch schon bald wurde der Regen stärker und es gewitterte.
Unser Bahntrassenweg begleitete uns weiterhin durch eine waldreiche Gegend. So ging es 30 km durch den Regen bei kühlen 13°C.

Die Steigungen und Abfahrten waren gut zu bewältigen.
Auf den letzten 15 km kam manchmal die Sonne etwas durch und es trocknete wieder etwas auf.

In Foix mussten wir längere Zeit warten, bis wir den Code zu unserem Apartment bekamen.

Die Felsenburg der Katharer ist ein Kulturerbe aus dem Mittelalter.

Am Nachmittag gingen noch mehrere kräftige Regenschauer nieder und wir waren froh, uns für eine Kurzetappe entschieden zu haben.


05.05.2025 Foix – Saint-Gaudens 89,5 km und 469 Hm

Schon am Vorabend und die ganze Nacht hindurch prasselte der Regen nieder.

Unser 11 qm großes Apartment bot Platz für 2 Personen und 2 Fahrräder. Da blieb wenig Freiraum.
Bei der Abfahrt regnete es leicht, als wir auf die Bahntrasse abbogen.

Der Fahrbahnbelag war durchdrängt vom Regen und wir, und unsere Räder, waren komplett verdreckt.

Der Regen wurde immer stärker und große Pfützen und kleine Bäche mit Geröll erschwerten das Vorwärtskommen.

Es folgten mehrere Tunnel und Bahnhöfle und auch umgestürzte Bäume lagen auf der Strecke.

In Girons endete der Bahntrassenweg und es folgte ein kurzes Stück auf der Hauptstraße, bevor wir auf einen guten Radweg wechseln konnten.

Nach ca. 60 km hörte der Regen auf und so konnte man ab und an ein Foto machen.


Die Wiesen und Felder waren vielfach überflutet.
Über einen letzten Höhenzug erreichten wir unser Tagesziel, Saint-Gaudens.


06.05.2025 Saint-Gaudens – Tarbes 75,3 km und 632 Hm


Der Blick aus dem Fenster verhieß nichts Gutes.
Bei lausigen 7°C und kaltem Gegenwind zogen wir weiter.

Schließlich erreichten wir die Garonne bei stark bewölktem Himmel ohne Fernsicht auf die Pyrenäen.

Es folgte ein steiler Aufstieg nach Montrejeau.

Dieser zog sich hinauf bis auf eine Höhe von 612 m.
Auf den restlichen 25 km bis zu unserem Tagesziel folgte ein Regenschauer nach dem anderen.


Rathaus von Tarbes

Unserem Alter gemäß fanden wir Unterkunft in der Senioren-Residenz in Tarbes. Hier werden freie Apartments an Reisende vermietet.


07.05.2025 Tarbes – Lourdes – Pau 64,9 km und 355 Hm

Ein sonniger Tag folgte, an dem man früh morgens noch die verschneiten Gipfel der Pyrenäen erkennen konnte.


Nach einem guten Frühstück in der Residenz machten wir uns auf nach Lourdes.

Leider schoben sich schon bald wieder dichte Wolken vor die hohen Gipfel, aber es blieb den ganzen Tag über trocken und nur leicht bewölkt.
So erreichten wir nach gut 20 km die Pilgerstadt Lourdes.

Zunächst drehten wir eine Runde durch die 14.000 Ew. große Gemeinde, in der ein Hotel neben dem anderen steht. Außerdem gib es jede Menge Souvenirläden, Restaurants und Cafés.
Wir stellten unsere Räder ab und besichtigten die kirchlichen Sehenswürdigkeiten.


Schlange stehen vor der Grotte
Danach setzten wir unsere Tour nach Pau fort.

Um 14:30 Uhr erreichten wir unser Hotel in Pau (77.000 Ew.) und hatten noch ausreichend Zeit, die interessante Stadt anzusehen.


08.05.2025 Pau – Bayonne 118 km und 317 Hm

Kurz vor 8 Uhr verließen wir Pau und machten uns auf zur langen Etappe durch das französische Baskenland.

An einigen Orten fanden Gedenkfeiern zum Ende des 2. Weltkriegs vor 80 Jahren statt.
Zunächst war es noch recht kühl aber im Laufe des Vormittags setzte sich immer mehr die Sonne durch und so konnten wir erstmals wieder im Shirt fahren.


Der Wächter des Kreisverkehrs.


Großes Kiwi Anbaugebiet

Überwiegend fuhren wir auf ruhigen Nebenstraßen und kamen recht gut vorwärts. Leider, es war Feiertag in Frankreich, waren die Geschäfte und Restaurants geschlossen aber nach exakt 100 km stand ein geöffnetes Café am Fluss L`Adour und rettete uns vor dem Verdursten.


Das Café kam wie gerufen.

Die restliche Strecke führte weiter am Fluss entlang und gegen 16 Uhr erreichten wir Bayonne (52.000 Ew.).

Den Abend beschlossen wir mit einer leckeren Tintenfischplatte.


09.05.2025 Bayonne – San Sebastian (Spanien) 64,3 km und 772 Hm

Eine sehr anstrengende Tour stand uns heute bevor. Durch das hügelige Baskenland ging es rauf und runter. Auf teilweise schlechten und steilen Radwegen ging es vielfach am Atlantik entlang.


Gleich ist der Atlantik erreicht


Biarritz, ein elegantes Seebad, an der baskischen Küste.


Saint-Jean-de-Luz, ein bekannter Badeort.
Nach 42 km verließen wir Frankreich und machten einen Abstecher nach Spanien.

Die Einfahrt nach San Sebastian durch die Vororte war chaotisch.

Mal verlief die Strecke neben der Autobahn, ein kurzes Stück auch auf dem Standstreifen der Autobahn (für Radfahrer erlaubt).

Dann ging es weiter im Zickzack mit mehreren Baustellen und vielen Ampeln hinein nach San Sebastian (188.000 Ew.). Zum Glück konnten wir immer auf Radwegen durch den Stadtverkehr fahren.


Manchmal geht es sehr eng her.
Im Zentrum fanden wir ein nettes kleines Hotel, das auch unsere Räder aufnahm.

Am Abend bummelten wir noch durch die Altstadtgassen und beschlossen den Abend in einer Tapasbar.

Unter 39 verschiedenen Tapas konnten wir auswählen.


Eines leckerer als das andere.


10.05.2025 Ruhetag in San Sebastian

Das lebhafte Seebad liegt direkt am Golf von Biskaya. Die wunderschöne Stadt mit viel Grün und gepflegten Gebäuden begeisterte uns.

Besonders sehenswert ist die urige Altstadt mit ihren zahlreichen Kirchen und Restaurants.


Rathaus von San Sebastian


Ein Spielmannszug ging durch die Gassen.
Die Stadt erstreckt sich über eine Bucht mit weißem Sand zwischen den Bergen Urgull und Igeldo.

Zum Abendessen ging es wieder in eine der zahlreichen Tapabars.


11.05.2025 San Sebastian – Hossegor 75,8 km 565 Hm

Da wir die Strecke nach Bayonne erst vor 2 Tagen gefahren waren, wollten wir die Rückfahrt mit der Bahn angehen.
Vom Hotel aus waren es nur 900 m zum Bahnhof in San Sebastian.



Schnell erhielten wir unsere Tickets, die nur bis Irun, dem letzten Ort in Spanien galten.
Dort stiegen wir aus und machten uns auf, den ca. 4 km entfernten französischen Bahnhof aufzusuchen. Es war Sonntag und alle Schalter waren verwaist und nur Automaten standen herum. Eine sehr freundliche Frau half uns, die entsprechenden Tickets auszuwählen. Dann mussten noch Plätze für die Fahrräder reserviert werden, die 6,00 € kosten sollten. Diese waren nur mit der Kreditkarte zu buchen, wozu man eine Pin benötigte. Als nahezu alles erledigt war, stellte die Dame fest, dass zwischenzeitlich keine Fahrradplätze mehr frei waren. So blieb uns nichts anderes übrig, als unsere Drahtesel zu satteln und zum Hafen von Bayonne zurückzufahren.


Biarritz


Beim Hafen von Bayonne

Auf sehr schöner Route ging es von dort durch Waldgebiete zum Lac-d`-Hossegor zu unserem, von unterwegs gebuchten, Hotel.


12.05.2025 Hossegor – Parentis 104 km und 356 Hm

Bei wunderbarem Radelwetter genossen wir die Dünenlandschaft am Atlantik.


Lac d` Hossegor


Korkeichenwald


Farne bedecken den Waldboden
Auf guten Radwegen mit gemütlichen Wellen fuhren wir durch die grüne Landschaft.


Nach 50 km gelangten wir zu einem Café bei den Dünen, in dem wir eine Mittagsrast einlegten.


Danach ging es weiter auf einsamen Wegen nach Parentis.

In Parentis übernachteten wir in einem kleinen Paradies. Eine einfache, aber wunderbare Ferienwohnung mit vielen Tieren im Garten. Hunde, Hühner mit Küken und ein stolzer Pfau sowie viele Blumen und Sträucher.


13.05.2025 Parentis – Gujan Mestras 73,3 km und 339 Hm

Gegen 9 Uhr verließen wir unser kleines Paradies.

Schon bald kamen wir zu einem See mit vielen Ferienhäuschen und Campingplätzen.

Der Weiterweg zog sich durch ein bergiges Waldgebiet mit teils heftigen Anstiegen.

So gelangten wir wieder zum Küstenradweg und erreichten nach 50 km die Düne von Pilat.

Die Düne von Pilat ist die höchste Wanderdüne Europas. Sie ist 110 m hoch, 500 m breit und 2,7 km lang. Wir stellten unsere Fahrräder ab und machten uns auf den Weg hinauf auf die Düne. Der Aufstieg im Sand war recht mühsam. Aber wir wurden durch eine fantastische Aussicht belohnt.

Der Weiterweg führte entlang des Atlantiks nach Arcachon.

Kurze Zeit später erreichten wir unser Hotel und gingen noch gemütlich zum Abendessen.


14.05.2025 Gujan Mestras – Bordeaux 55,3 km und 73 Hm

Strahlend blauer Himmel und Sonne pur bei bis zu 26°C erwarteten uns heute. Unser Radweg folgte meist der Hauptstraße.

Erst als wir in die Vororte von Bordeaux gelangten, änderte sich das Bild und Ampeln und Baustellen verlangten Aufmerksamkeit.

So erreichten wir die Stadt des Weines mit seinen 265.000 Ew.
Schon um 12:20 Uhr konnten wir unser Hotel beziehen und hatten somit den ganzen Mittag Zeit zur Stadtbesichtigung.


Kathedrale St. Andre


Die Garonne fließt durch Bordeaux und bald darauf in den Atlantik.


15.05.2025 Bordeaux – St. Martin 85,6 km du 252 Hm

Ein schöner Radweg, mit viel Radverkehr, führte zunächst an der Garonne entlang zu den Vororten.

Nach etwa 10 km hatten wir Bordeaux hinter uns gelassen und weiter ging es durch die Weinregion zum Fährhafen von Lamarque.

Von hier aus setzten wir in 20 Min. über die Gironde nach Blaye über.


Festungsanlage in Blaye

Vielfach ging es dann oft kilometerlang immer geradeaus an Kanälen entlang und ein strammer Gegenwind machte uns wieder einmal sehr zu schaffen. Dafür stimmen inzwischen die Temperaturen, die bis auf 27°C anstiegen bei meist wolkenlosem Himmel.

Außerdem machten uns viele Abschnitte wegen des extrem groben Belags das Leben schwer.

Unsere Unterkunft in einem herrschaftlichen Gästehaus war für uns eine neue Erfahrung. Der kleine Ort St. Martin liegt auf einem 60 m hohen Bergrücken und hat nur wenige Einwohner.


16.05.2025 St. Martin – Royan – Marennes 83,3 km und 462 Hm

Nach einem guten Frühstück machten wir uns, bei erneut herrlichem Wetter, auf den Weiterweg zurück zu den Kanälen.

Die Ebene ist durchzogen von hunderten dieser Wasserläufe.
Auf schöner Route ging es vorbei an Kreidefelsen und einer Eremitage.


Eremitage St. Martial

Erneut kosteten uns die teilweise sehr schlechten Fahrbahnbeläge und der auch heute wieder heftige Gegenwind viel Kraft.
Kurz vor Royan gelangten wir wieder ans Meer.

Wir drehten eine Runde durch die Stadt, bevor wir uns auf den Weiterweg zu unserem Tagesziel Marennes aufmachten.

Diese Brücke über die Seudre überquerten wir, bevor wir Marennes erreichten.


Hafen von Marennes


Hier sind schon die Kirschen reif.


17.05.2025 Marennes – La Rochelles 64,3 km und 223 Hm

Zunächst ging es wieder an unzähligen Kanälen entlang und vorbei.

Die Route führte immer wieder weg vom Meer, um später wieder dorthin zurückzuführen.


Bei Ebbe sieht man nicht mehr viel vom Meer.

Ein besonderes Erlebnis war die Schwebebrücke vor Rochefort.

In Rochefort besuchten wir den großen Markt, bevor es wieder zur Küste zurückging.

Eine Feriensiedlung reihte sich an die nächste und Restaurants und Cafés waren bei dem herrlichen Wetter gut besucht.

Gegen 14:30 Uhr erreichten wir La Rochelle (80.000 Ew.). Hier fand eine Laufveranstaltung statt und es herrschte ein riesiges Gedränge.

Uns blieb noch genügend Zeit, die Stadt am Hafen, die uns von Beginn an begeisterte, zu durchstreifen.


18.05.2025 La Rochelle – Saint-Vincent-Sterlanges 73,4 km und 385 Hm

Heute verließen wir den Atlantik und von nun an geht es wieder landeinwärts.


Ein letzter Blick auf den Atlantik.

Ein Großteil der heutigen Strecke verlief auf der dicht befahrenen Bundesstraße mit einem mehr oder weniger breiten Seitenstreifen.

Auch heute machte uns heftiger Wind zu schaffen,
aber dafür war der Himmel wieder wolkenlos. Die Temperaturen lagen zwischen 11 und 21°C.


In einer Bäckerei legten wir eine Pause ein.

Kurze Zeit später kamen wir auf einem Bauernhof mit den Besitzern ins Gespräch und sie zeigten uns ein eine Woche altes Gänseküken.

Danach fuhren wir weiter zu unserem Tagesziel, einem Hotel, das für uns extra eine Stunde früher öffnete.
So konnten wir den Mittag noch nutzen, um unsere Wäsche zu waschen und zu trocknen.


19.05.2025 St.- Vincent-Sterlanges – Chemille 75,9 und 787 Hm

Bei stark bewölktem Himmel starteten wir heute zu einer recht anstrengenden Tour.

Mit viel Auf und Ab ging es durch die hügelige Landschaft.

Ein Single Trail, den unser Routenplaner Komot entdeckt hatte, sorgte für Abwechslung. Auf verwunschenem Pfad gelangten wir zu einer Brücke, über die wir den Fluss überqueren konnten.

Nach 45 km erreichten wir Cholet und legten dort eine Mittagspause ein.

Die restlichen km bis Chemille waren ein dauerndes Rauf und Runter.


Streckenteil mit vorbildlichem Radstreifen


Äskulapnatter

Punkt 15 Uhr erreichten wir ein einfaches Quartier am Ortsrand des Städtchens Chemille (21.000 Ew.)


Ankunft in Chemille


20.05.2025 Chemille – La Fleche 93,9 km und 537 Hm

Bei leicht bewölktem Himmel waren gleich einige kräftige Anstiege zu bewältigen, bevor es hinunter zur Loire ging.

Auf Naturwegen, entlang der Loire, erreichten wir nach 40 km Angers.


Festungsanlage in Angers


Nach einer Pause machten wir uns auf den Weiterweg.


Auf schlechtem Schotterbelag folgten wir einem Nebenfluss der Loire.

Die restlichen Kilometer bis La Fleche verliefen auf idyllischer Strecke mit neuem Fahrbahnbelag.


Obstanbaugebiet


So erreichten wir um 15:45 Uhr unseren Zielort.


La Fleche


21.05.2025 La Fleche – Le Mans – La Ferté 99,2 km und 532 Hm

Leider legte heute das schöne Wetter der letzten Tage eine Pause ein.

Bei stark bewölktem Himmel befuhren wir über viele Kilometer einen Bahnradweg.


Fackellilien

Nach ca. 50 km erreichten wir Le Mans mit seinen 145.000 Ew., das durch sein 24-Stunden Rennen bekannt ist.


Zu Fuß schoben wir unsere Räder durch die schöne Altstadt.
Auf dem Weiterweg begann es nach 75 km zunächst leicht zu regnen an.


Leider wurde der Regen immer stärker bis wir unser Ziel, La Ferté, klatschnass erreichten.


Eingangstor zur historischen Altstadt von La Ferté


Am Rand der Altstadt hatten wir eine kleine Ferienwohnung gebucht, in der wir unsere nassen Klamotten trocknen konnten.


22.05.2025 La Ferté – Illiers Combray 54,1 km und 571 Hm

Bei noch leicht bewölktem Himmel starteten wir zu einer Halbetappe, da einige teils steile Höhenmeter auf uns warteten.


Auf einsamen Sträßchen zwischen Wäldern und Feldern waren 3 Buckel zu überwinden. Leider blies uns ein kalter Wind entgegen.

Unterwegs waren nur wenige Häuser oder Bauernhöfe zu sehen und die ersehnte Kaffeepause zum Aufwärmen konnten wir erst an unserem Zielort, Illiers Combray, einlegen.


Hier kamen wir in einer schönen Pension unter.


Unsere Pension mit Garten


23.05.2025 Illiers Combray – Chevreuse 89,1 km und 451 Hm

Nach einem guten Frühstück mit noch 2 weiteren Radlern machten wir uns auf den Weiterweg zum 25 km entfernten nach Chartres.

Ein stressiger Verkehr erforderte höchste Aufmerksamkeit bei der Fahrt ins Zentrum der Stadt mit einer sehenswerten Kathedrale.

Danach ging es auf ruhigem Radweg durch parkähnliche Landschaft weiter.
Es folgten danach Streckenteile auf Radstreifen und Radwegen, bis wir Rambouillet, eine lebhafte Stadt erreichten. Hier folgte, wie so oft in Frankreich, ein Kreisverkehr dem nächsten.

Den ganzen Tag über blies uns aus einem fast wolkenlosen Himmel ein kalter Wind entgegen. Um 16 Uhr erreichten wir unser Apartment in Chevreuse, das ruhig am Waldrand lag.


Kirche in Chevreuse


Chateau de la Madeleine in Chevreuse


24.05.2025 Chevreuse – Paris 46,2 km und 334 Hm

Nach dem Frühstück in unserem Apartment machten wir uns auf zu unserer letzten Etappe. Bei bewölktem Himmel und kräftigem Wind folgte schon bald der erste steile Anstieg.

Unglaublich viele Rennradler begegneten uns heute in verschieden großen Gruppen.

Nach 20 km erreichten wir Versailles. Hier gab es riesige Warteschlangen vor dem Eingang und wir hatten keine Lust, stundenlang anzustehen. Daher begnügten wir uns mit ein paar Fotos.

Die restliche Strecke nach Paris (2,1 Mio. Ew.) nahm einige Zeit in Anspruch, bis wir durch die Vororte zur Seine gelangten.

Eine große Baustelle versperrte unsere vorgesehene Route und so mussten wir uns immer wieder neu orientieren.

Es folgten einige Kilometer auf Radwegen der Seine entlang, bis wir zu unserem Stadtteil Charenton abbogen.

Gesund und ohne Pannen, mit vielen neuen Eindrücken, erreichten wir nach 2547 km und 16777 Hm um 15 Uhr unser Aparthotel.
Hier verbringen wir noch einen weiteren Tag, bevor es am Montag zurück in die Heimat geht.

Unsere Tour de France ist somit beendet


25.05.2025 Ruhetag in Paris 25,9 km und 100 Hm

Bei einem Mix aus Sonne, Wolken und kleinen Regeneinlagen besuchten wir mit den Rädern, ohne Gepäck, noch verschiedene Sehenswürdigkeiten der französischen Hauptstadt.


Der Eiffelturm, das Wahrzeichen von Paris


Louvre


Notre Dame


Besuchermassen an allen interessanten Plätzen


Fahrraddemo