5. Reisebericht
14.09.2024 Podgorica – Shkoder 58,6 km und 249 Hm
Start bei leichtem Regen um 9 Uhr. Während der Nacht und am frühen Morgen waren heftige Niederschläge zu verzeichnen. Daher bildeten sich teilweise ganze Seenlandschaften. Da der Wetterbericht fast für den ganzen Tag Regen vorhergesagt hatte, kürzten wir unsere vorgesehene Route für den Tag.
Gefluteter Parkplatz
Granatäpfel
Auf Radwegen oder auf Radspuren erreichten wir nach 25 km die Grenze nach Albanien.
Hier wurden wir zuvorkommend und freundlich begrüßt.
Blick zum Skutarisee
Auf perfekten Straßen, mit einem breiten Seitenstreifen, kamen wir flott vorwärts. Allerdings mussten wir eine halbstündige Regenpause an einer Tankstelle einlegen, bevor es weiterging. Den Rest des Tages konnten wir bei meist gutem Wetter genießen.
Das einzig chaotische an diesem Tag waren die Durchfahrten von Orten. Jeder fährt, wie es ihm gefällt und hält an, wo es ihm gefällt. Ohne Blinken wird die Straße überquert und alle sind auf der Suche nach einem Parkplatz, was zu langen Warteschlangen führt. Das Ganze ist sehr gewöhnungsbedürftig und für uns sehr verwirrend. Regeln werden von jedem nach eigenem Gutdünken ausgelegt.
Um 13:30 Uhr erreichten wir Shkoder mit 102.000 Ew., das am Ende des Skutarisees gelegen ist. Hier hatten wir ein Hotel gebucht und verbrachten den Nachmittag in der quirligen Stadt.
Hier gibt es so viele Restaurants und Cafés, das hätten wir uns auch in Podgorica gewünscht.
Die Temperaturen lagen heute zwischen 15°C und 25°C.
15.09.2024 Shkoder – Lezhe 40,9 km und 49 Hm
Bei starker Bewölkung und 17°C machten wir uns auf den Weiterweg in Richtung Adria. Die Straße war zwar stark befahren, aber wir kamen auf der flachen Strecke gut vorwärts.
Leider liegt überall an den Straßenrändern der Müll
Komoot wollte uns mal wieder über besondere Wege leiten. Wir zogen aber die Hauptstraße vor.
Nach 18 km gerieten wir in einen heftigen Regenschauer. Zum Glück fanden wir in einem Restaurant Unterschlupf. Bei Cappuccino und Kekskuchen brachten wir hier zwei Stunden zu.
Als der Regen aufhörte und die Straßen etwas abgetrocknet waren, nahmen wir die restlichen Kilometer in Angriff. Am Himmel türmten sich zwar immer wieder bedrohliche Wolken auf, aber es blieb bis Lezhe trocken.
Um 13:30 Uhr gelangten wir zu unserem Hotel, das im Zentrum der Kleinstadt lag.
Bei einem Spaziergang erkundeten wir noch die Sehenswürdigkeiten des Ortes und fanden ein nettes Lokal zum Abendessen.
16.09.2024 Lezhe – Tirana 70,7 km und 307 Hm
Nach einem reichhaltigen Frühstück verließen wir Lezhe und auf ruhiger und landschaftlich sehr schöner Strecke kamen wir zunächst gut vorwärts.
Marode Industrieanlagen
Das Wetter war im Gegensatz zu den vergangenen Tagen wieder deutlich besser und immer wieder gab es sonnig Abschnitte. Ansonsten war es leicht bewölkt bei 16°C – 24°C.
Immer wenn wir durch einen Ort fuhren, herrsche das reiste Chaos. Verkehrsregeln werden außer Kraft gesetzt. Jeder fährt so wie er gerade will. Blinker wird nie gesetzt. Man wird knapp überholt und unmittelbar nach dem Überholvorgang wird das Fahrzeug geparkt. Geparkt wir auch dort, wo man gerade ist, auch wenn kein Parkplatz vorhanden ist. Gerne auch in der zweiten Reihe, damit keiner mehr vorwärtskommt, denn auf der Gegenfahrbahn geht es genau so zu.
Außerdem sind die Straßen innerorts oft in einem schlechteren Zustand und Schwellen zur Geschwindigkeitsbegrenzung, Löcher und Rinnen mussten vorsichtig umfahren werden.
Selbst zu Fuß gab es hier kaum noch ein Durchkommen, weil die Eltern ihre Kinder von der Schule abholten. Wie sich das Chaos auflöste wissen wir nicht, da wir einen Durchschlupf fanden.
Unsere Route führte am Flughafen vorbei, bevor wir die Vororte von Tirana erreichten.
In Tirana angekommen war zunächst eine riesige Baustelle zu umfahren und trotz Routenplaner war es nicht einfach, unser Hotel zu finden. Aber wir haben es unfallfrei geschafft.
In einer ruhigen Nebenstraße, unweit es Zentrums, fanden wir eine nette Bleibe.
Später machten wir uns auf, um uns im Stadtzentrum umzusehen. Tirana ist die Hauptstadt Albaniens und hier leben ca. 600.000 Menschen.
Wir besuchten den Skanderbergplatz sowie die alte Moschee und bummelten durch die Fußgängerzone mit ihren zahlreichen Cafés und Restaurants.
17.09.2024 Tirana – Lushnje 86,3 und 319 Hm
Nach dem Frühstück wurden wir vom Hotelbesitzer noch mit je einer Flasche Wasser für die Weiterreise beschenkt. Dann stürzten wir uns wieder in das Verkehrsgetümmel. Mal auf Radwegen, mal auf der Straße, ging es im Stop and Go 8 Kilometer durch die Großstadt.
Abfahrt von unserem Hotel
Danach folgte eine landschaftlich schöne Strecke Richtung albanische Adria. Nur der Straßenbelag war in miserablem Zustand.
Als wir vor 20 Jahren erstmals durch Albanien fuhren, gab es noch tausende dieser Bunker im Land. Heute sind nur noch wenig sichtbar.
In Golem erreichten wir das Meer und legten eine Kaffeepause ein. Hier sind nur noch wenige Gäste am Strand, überwiegend Rentner. Auch heute war wieder gutes Radelwetter bei Temperaturen von 16°C – 25°C.
Weiter ging es an der Strandpromenade, bevor wir wieder auf die Landstraße wechselten.
Den letzten Streckenabschnitt zu unserem Zielort legten wir, mangels Alternativen und mit Einwilligung von Komoot, auf der Autobahn zurück.
In Lushnje hatten wir um 33,00 € ein Hotel mit Frühstück gebucht, in dem wir auch beim Abendessen waren.
Auf Grund von Verständigungsschwierigkeiten durften wir uns heute unser Abendessen in der Küche selbst zusammenstellen.