Deutschland von Nord nach Süd

Deutschland von Nord nach Süd, 1453,3 km + 5865 Höhenmeter



07.08.2022 - 34,4 km + 175 Hm

Um 6:45 Uhr starteten wir bei kühlen Temperaturen von Laupheim nach Ulm und hinauf nach Böfingen zum Fernbusbahnhof. Pünktlich mit dem Bus trafen wir ein und nachdem unsere Räder am Heck festgemacht waren und unser Gepäck verstaut war, ging es pünktlich weiter nach Karlsruhe.


Nach einer 3-stündigen Pause fuhren wir ohne Probleme weiter über Frankfurt und Hannover nach Bremen. Dort erreichten wir mit den Rädern kurz vor Mitternacht, nach kurzer Fahrt, unser Hotel. Nach dem Check-in beendeten wir den Tag an der Rezeption noch mit einem Getränk. 

08.08.2022

Den Tag gingen wir gemütlich an und nach dem Frühstück bummelten wir durch die schöne Stadt mit den vielen guterhaltenen Ziegel-Fachwerkhäusern.


Bronzestatue der Bremer Stadtmusikanten, das Märchen von den Sagengestalten ist in aller Welt bekannt und seit den Brüdern Grimm so eng mit Bremen verbunden.


Unverwechselbar bleiben das prächtige Rathaus im Stil der Weserrenaissance.

1404 entstand der steinerne Roland vor dem Bremer Rathaus. Er war von Anfang an eine Symbolfigur für die "Freiheiten" und Rechte der Stadt. Seit 2004 teilt sich das Bremer Wahrzeichen mit dem sehenswerten Rathaus einen Platz auf der Welterbeliste der UNESCO.



Der Schnoor oder auch das Schnoorviertel zählt zu Bremens absoluten Highlights. Nur ein paar hundert Meter vom Bremer Marktplatz entfernt, begeistert das einzigartige und zugleich älteste Quartier der Stadt sowohl die Einheimischen selbst immer wieder aufs Neue als auch zahlreiche Besucher*innen aus aller Welt.


09.08.2022  - 123,0 km + 204 Hm

Um 8 Uhr starteten wir auf gut ausgeschilderten Radwegen durch die Stadt



Danach fuhren wir mit der Fähre über die Weser und weiter über Delmenhorst nach Oldenburg. Hier drehten wir eine Schleife durch die schöne Stadt und machten einige Bilder.


Im Gegensatz zum Süden Deutschlands sieht man hier überall Windkraftanlagen



Der Weiterweg führte uns auf flacher Strecke nach Brake und danach weiter nach Wittstedt. Hier hatten wir in einem Gasthof eine Unterkunft gebucht. Leider hatte das Restaurant geschlossen und wir mussten nochmals fast 20 km radeln, um noch etwas zum Abendessen zu bekommen. 


10.08.2022 - 103,8 km + 119 Hm

Der Tag hatte einige schöne Gegenden für uns im Programm. Die Hafenstadt Bremerhaven hat uns sehr gut gefallen. Der große Containerhafen mit den vielen Kränen, Ozeanriesen und gestapelten Containern war für uns etwas Besonderes.



Auf Dämmen am Wattenmeer und auf Nebensträßchen erreichten wir Cuxhaven


Cuxhaven



Zwischen Schafweiden mit Absperrgittern und Badestellen umrundeten wir Cuxhaven.



Bei 25°C und leichtem Ostwind fuhren wir an der Elbe weiter und erreichten Cadenberge an der Elbe. 

11.08.2022 - 82,1 km + 280 Hm.

Von Cadenberge radelten wir auf flacher Strecke nach Stade, einer Stadt, die uns sofort begeisterte



Die malerischen Ziegel-Fachwerkhäuser in schönen verschiedenen Ausfertigungen, bildeten eine schöne Kulisse.



Unsere Reise ging weiter durch das „Alte Land“ ein großes Obstanbaugebiet. Nach einem erfrischenden Eiskaffee bei 30°C erreichten wir nach 15 km den Fähranleger.



Leider mussten wir 1 ½ Stunden warten, bis zur Abfahrt der Fähre. In 20 Minuten erreichten wir dann das andere Elbufer. Hier werden die Schiffe begrüßt, die aus fernen Staaten kommen.



Unsere Route führte weiter am Elbufer entlang nach Blankenese mit schönen Ausblicken auf Finkenwerder, sowie den Hafenanlagen mit Containerschiffen. Wunderschöne Villen säumten den Uferbereich und die danebenliegenden Hänge.


Problemlos erreichten wir Hamburg, fuhren dann nahe der Elbe durch die Stadt zu unserem Hotel in Hamburg- Mitte. Später bummelten wir noch ins Centrum und aßen in einem Straßenrestaurant ein feines Fischgericht. Die über 30 °C heißen Temperaturen waren aber zu Fuß sehr anstrengend. 


12.08.2022 - 104,3 km + 479 Hm


Am Hauptbahnhof - Alle wollen mit dem 9 € Ticket einen Platz in der Bahn bekommen

Ohne Frühstück machten wir uns schon vor 7 Uhr auf den Weg. Unterstützt durch unseren Routenplaner gelangten wir ohne Umwege aus Hamburg hinaus.



Überall gab es Radwege, doch viele Ampeln stoppten uns immer wieder, bis wir über die Elbbrücken nach Harburg gelangten.

Unser Weiterweg führte uns zur Lüneburger Heide.

Durch den Naturpark kamen wir nur mühsam weiter, da die Wege oft tiefen Sand und holprige Abschnitte haben. Vielfach ging es durch lichte Wälder, hier hatten wir dann überwiegend Schatten. Die ganze Heide war sehr trocken und es blühte leider sehr wenig.

Wir mühten uns fast 30 km ab, bis wir nach den Waldgebieten wieder eine geteerte Straße erreichten.


In Soltau gab es einen Eiskaffee, der am besten bei den Hohen Temperaturen von 33°C erfrischte.

Nach weiteren 15 km erreichten wir unsere Unterkunft im Freizeit- und Tagungszentrum Krelingen bei Walsrode. Hier hatten wir Vollpension gebucht. 


13.08.2022 - 108,3 km + 228 Hm

Der Tag hatte wieder viele Kilometer Schotter-, Sandwege und grobes Pflaster für uns. So kamen wir nur langsam vorwärts.


Fahrt über die Aller


Zwischen Krelingen und Nienburg

In Nienburg erreichten wir wieder die Weser, bogen aber gleich danach zum Steinhuder Meer ab. Lange Zeit bekamen wir den See nicht zu Gesicht, da die Wege in weitem Bogen auf Kies und Sandwegen durch Wälder führten.

Schließlich erreichten wir Steinhude, wo wir am Hafen erstmals den See sahen.

In dem kleinen Ort waren viele Touristen und die Restaurants waren alle gut besucht. Bootsvermieter machten gute Geschäfte.

Nach einer Rast ging es für uns weiter über Wunstorf am Mittellandkanal entlang.

Am Nachmittag erreichten wir die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover.

Die lebhafte Stadt gefiel uns sehr gut und bei unserem Spaziergang entdeckten wir einige schöne Ecken. 


14.08.2022 - 85,6 km + 290 Hm

Bei den wiederum heißen Temperaturen starteten wir um 7 Uhr, um der Mittagshitze zu entgehen.

Auf Radwegen gelangten wir nach Stadthagen, wieder eine nette Stadt mit vielen Fachwerkhäusern.


Minden an der Weser

Nach kühlen Getränken ging es weiter nach Porta Westfalica.

Hoch über dem Tal stand das Kaiser Wilhelm-Denkmal.

Für uns ging es bei 32°C weiter nach Vloto. Hier hatten wir in der Altstadtpension „Markt Scheune“ ein Zimmer gebucht.

Ein sehr gutes Abendessen in einem Schweizer Restaurant bei „Rösti“ und Salat beschloss den Tag. 


15.08.2022 - 113,4 km + 259 Hm

Sehr früh bei noch angenehmen Temperaturen ging es nach Rinteln.

Die Fähren über die Weser waren wegen Niedrigwasser eingestellt. Nur kleine Fähren für Radler und Fußgänger waren manchmal in Betrieb. So fuhren wir auf unserer Seite weiter.

Bald war die schöne Stadt Hameln erreicht und wir genossen dort ein 2. Frühstück.

Danach machten wir uns auf die Spuren des Rattenfängers. Zwischen den Pflastersteinen waren messingfarbige Plaketten mit einer Ratte, die den Weg zum Rattenfänger-Haus zeigten.

Bei bewölktem Himmel waren die Temperaturen an diesem Tag sehr angenehm.

Bald war unser Ziel, die interessante Fachwerkstadt Höxter erreicht, wo wir eine Übernachtung gebucht hatten.

Eine Portion Bratkartoffeln mit Gemüse. In unserem Hotelrestaurant wurden sehr große Portionen serviert, die wir trotz Hunger nicht schafften.


16.08.2022 - 105,3 km + 468 Hm

Da der Fährbetrieb eingestellt war, mussten wir auf hügeliger Strecke in Richtung Hann.- Münden fahren. Zwischen Wiesen, Feldern und Wäldern gab es auf einsamen Wegen etliche zusätzliche Höhenmeter.

In Hann.-Münden fließen Fulda und Werra zusammen und danach als Weser bis zur Nordsee. Bei den wieder sehr heißen Temperaturen genossen wir eine längere Pause in einem schattigen Biergarten mitten in der schönen Fachwerkstadt.

Unser Weiterweg führte nun an der Fulda entlang weiter nach Kassel.

Die große und moderne Stadt ist sehr hügelig. Unsere Unterkunft war etwas außerhalb und kompliziert zu erreichen. In dem großen Hotel konnten wir in der Tiefgarage unsere Räder abstellen. Hier konnte man sich in dem großen Hotel fast verlaufen. 


17.08.2022 - 106,9 km + 562 Hm

Wieder sehr früh und ohne Frühstück kamen wir gleich richtig ins Schwitzen, denn es ging auf teils steilen Rampen mit bis zu 14% Steigung durch die Kasseler Berge.


Rückblick auf Kassel


Melsungen

In einer Bäckerei in der schönen Stadt Melsungen machten wir Frühstückspause, bevor wir uns auf den Weiterweg machten.

Bald darauf wartete auf uns eine Besonderheit bei der Fluss Überquerung. Hier gab es eine Seilbahn auf der höchstens 3 Leute mit den Rädern Platz hatten. Per Handbetrieb musste kräftig gekurbelt werden, um auf die andere Seite der Fulda zu kommen.

Unsere Route führte weiter auf dem Radweg durch die Klosteranlage Haydau.

Eine schöne Stadt nach der anderen folgte. Rotenburg an der Fulda hat auch eine schöne Altstadt, es lohnt sich, diese anzuschauen

Hier ist alles sehr trocken, die Landwirte verursachen auf den Feldern riesige Staubwolken.

Weiter kamen wir nach Bad Hersfeld mit ebenfalls sehr schönem Zentrum.

Etwas außerhalb im kleinen Dorf Breitenbach hatten wir ein Zimmer im Landgasthof Jossatal gebucht. Ein gutes Abendessen im Gartenlokal beschloss den anstrengenden Tag. 


18.08.2022 - 74,7 km + 500 Hm

Bei bewölktem Himmel und unsicherem Wetter, aber angenehmen 22°C, starteten wir nach Fulda, das wir schon einmal auf einer Radrundreise besucht hatten.


Der Landgasthof Jossatal

Erster Blick auf Fulda bei leichtem Regen.

Gerade als wir die Stadt erreichten, fing es stärker zu regnen an und wir machten unter einem großen Sonnenschirm vor einem Café eine längere Kaffeepause.


Der Dom in Fulda


Schloss in Fulda

Dann zogen wir unsere Regenjacken an und fuhren bei leichtem Nieselregen weiter. Aber schon nach wenigen Kilometern hörte der Regen auf und wir konnten die Jacken wieder verstauen.

In Steinau an der Straße, dem Geburtsort der Gebrüder Grimm, beendeten wir für heute unsere Tour. Hier hatten wir ein Zimmer im historischen Burgmannenhaus aus dem Jahr 1589 gebucht. Mit Feingefühl wurde das Gebäude renoviert. Das Zimmer war zwar klein, aber mit Dusche und WC. Zudem konnte man eine Küche im Flur benützen.


Sehr große Schloßanlage in Steinau

Das Gebrüder Grimmhaus und viele historische Häuser sowie den Märchenbrunnen gab es in der kleinen Stadt zu besichtigen. 


19.08.2022 - 77,8 km + 200 Hm

Wir machten uns selbst ein Frühstück und konnten schon früh ins Kinzigtal starten.

Die Kinzig Talsperre hatte leider durch die Trockenheit kein Wasser.

Bad Soden haben wir nur kurz gestreift sowie auch Gelnhausen. Dann erreichten wir in Hanau den Main und unser Weiterweg führte nun am Mainufer entlang.

Bald war dann Höchst erreicht und Frankfurt war in Sichtweite.

Wir bogen auf Radwegen in die Innenstadt ab und fuhren zum Römer, Frankfurts Rathaus.

Das Frankfurter Rathaus ist eines der schönsten und ältesten der Republik. Seit über 600 Jahren wird im Römer regiert, Kaiser gingen ein und aus, Fußballstars winkten von seinem Balkon.

In einem Biergarten machten wir Mittagspause, bevor wir uns zu unserem Hotel Toyoko aufmachten, das neben dem Fernbusbahnhof liegt. Wir checkten ein, stellten unsere Räder in die Tiefgarage und machten uns dann zu Fuß wieder in die City auf.


Hier regiert das Geld


Die Alte Oper

Die interessante Stadt mit den vielen Hochhäusern war für uns sehr eindrucksvoll. Später bummelten wir durch die belebten Plätze und genossen bei „Äppelwoi“ und einem Vesper an den vielen Buden und Ständen in der „Fressgass“ bei bestem Wetter den gemütlichen Abend. 


20.08.2022 - 92,5 km + 300 Hm

Ein Frühstücksbuffet schon ab 6:30 Uhr war für uns ideal, um bei der Hitze wieder die frischen Morgentemperaturen zu genießen.

Ohne Probleme kamen wir wieder zum Main und über eine Brücke gelangten wir auf naturbelassenen Wegen durch die großen Waldgebiete in Richtung Darmstadt.

Teilweise befuhren wir den Radschnellweg von FFM nach Darmstadt. Darmstadt war sehr nervig zu befahren, da viele miserable Straßen und Wege mit Ampeln uns ausbremsten.

Danach folgten viele wunderschöne Weinorte am Rand des Odenwaldes wie Zwingenberg, Bensheim, Heppenheim und Weinheim.


Zwingenberg


Steile Weinlagen


Bensheim


Von Bensheim nach Heppenheim


Heppenheim


Weinheim


Große Kürbisfelder


Ladenburg

In Ladenburg fuhren wir mit der Fähre über den Neckar und erreichten in Schwetzingen unser gebuchtes Hotel Berlin. Das Restaurant hat am Wochenende eigentlich geschlossen, doch der Chef bereitete extra für uns eine Lasagne zu. 


21.08.2022 - 108,1 km + .989 Hm

Wieder kamen wir früh zu unserer Radstrecke und bald darauf war die schöne Stadt Bretten erreicht.

Doch am Sonntagmorgen war der Ort noch ganz verschlafen. So ging es auf hügeliger Strecke weiter nach Maulbronn.

Hier fuhren wir zum Klosterhof und sahen uns die schöne Anlage an. Viele Besucher strömten in die Biergärten bei den inzwischen wieder heißen Temperaturen.

Maulbronn gilt als die am besten erhaltene Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen. Die Zisterzienser begannen Mitte des 12. Jahrhunderts mit dem Bau. Über die Jahre entstand eine riesige Klosterstadt.

Für uns ging es wieder sehr hügelig weiter und wir verloren wieder viele Schweißtropfen.

Auch hier ist es auf den Feldern sehr trocken und ausgedörrt.

In Markgröningen machten wir eine Rast bei kühlen Getränken, bevor wir die letzte Hügelstrecke in Angriff nahmen.

Vaihingen war die nächste Stadt auf dem Weg nach Stuttgart


Erster Blick in der Kessel von Stuttgart

Endlich hatten wir die Höhe erreicht und es ging über Stuttgart hinunter zum Neckar nach Bad Cannstatt. Im nostalgischen Hotel Spahr hatten wir ein Zimmer gebucht und konnten die Räder sicher in der Garage abstellen. Den anstrengenden Tag beendeten wir in einem griechischen Lokal bei einem guten Essen. 


22.08.2022 - 128,6 km + 836 Hm

Im Hotel gab es um 6:30 Uhr ein prima Frühstück. Für uns eine gute Grundlage für die Heimreise. Leider wurden wir gleich mit vielen Baustellen und Umleitungen konfrontiert, was sehr nervig war.

Endlich erreichten wir den Weg, der meist am Neckar entlang über Esslingen, Plochingen, Reichenbach, Göppingen und Süßen nach Geislingen führte. Die Innenstädte dieser Orte hatten wir bei einer Neckarradtour schon einmal besucht, daher ersparten wir die Schlenker.


Esslingen


Wasserhaus in Esslingen


Griechisch-Orthodoxe Kirche in Esslingen


Otto Munz Steg bei Reichenbach an der Fils


Bei Süßen

Im Stadtgarten in Geislingen stärkten wir uns noch, bevor wir die Geislinger Steige nach Amstetten in Angriff nahmen. Auf schmalem Weg neben der Straße kamen wir gut vorwärts und fuhren weiter nach Urspring.


An der Geislinger Steige


Amstetten

Erster Blick nach Ulm hinunter.

Immer wieder ging es Bergauf – Bergab, bis wir Dornstadt mit müden Beinen erreichten. Somit hatten wir die Albhochfläche mit über 600 m hinter uns gebracht und konnten auf teils flotter Fahrt bis ins Stadtzentrum von Ulm hinunterrollen.

Am Münsterplatz gab es zur Erfrischung noch ein Eis. Danach fuhren wir durch das Fischerviertel zur Donau.


Blick über die Donau nach Neu-Ulm


Auf uns vielfach bekanntem Radweg ging es die letzten 25 km nach Laupheim. 

Eine interessante Radreise vom Norden nach Süden bei hochsommerlichen Temperaturen ging damit zu Ende. Der Norden von Deutschland war schon lange auf unserer Wunschliste und die schöne Fachwerkarchitektur in den Städten hat uns sehr gut gefallen.