Südwest Europa 2014

Wieder einmal wollen wir uns einen Reisetraum erfüllen. Nachdem wir in den letzten Jahren im asiatischen Raum unterwegs waren zieht es uns in diesem Jahr in den Südwesten Europas.

Am 25.04.2014 geht es von Stuttgart mit dem Flieger nach Malaga (Spanien). Von dort geht es weiter nach Gibraltar, Portugal, Andorra, Frankreich und die Schweiz. Sollte es ganz gut laufen, so werden wir Ende Juni wieder zurück in Deutschland sein. Die vorgesehene Route könnt ihr auf der beigefügten Karte sehen. Wie schon in den letzten Jahren werden wir euch so oft wie möglich über den Stand unserer Reise informieren.

 

25.04.2014 Flughafen Malaga – Malaga 10, 5 km 17 Höhenmeter

Diesmal hatten wir einen entspannten Beginn unserer Reise. Der Zug nach Stuttgart war pünktlich und auch die Weiterfahrt zum Stuttgarter Flughafen verlief reibungslos. Am Flughafen machten wir unsere Räder reisefertig und verstauten unsere Radtaschen und das übrige Gepäck in 2 große Plastiksäcke. Dann wurde das gesamte Gepäck als Sperrgepäck aufgegeben und nach ca. 1 Stunde war alles erledigt.
Der Flug verlief ruhig und um 19 Uhr landeten wir in Malaga. Es dauerte lange bis das Gepäck und die Räder da waren, aber zum Glück war alles unversehrt und so verließen wir um 20:40 Uhr den Flughafen und fuhren zu unserem Hotel im Zentrum von Malaga, wo wir um 21:30 Uhr ankamen. So kamen wir gleich am ersten Tag zu einer für die Einheimischen normalen Zeit nach 22 Uhr zum Abendessen. Nach 2 Bier und einem guten Essen ging es um 23 Uhr zurück zum Hotel wo wir unser Gepäck noch für den nächsten Tag reisefertig machten.


Flug über die Sierra Nevada


Die ersten Tapas

26.04.2014 Malaga – Alhama de Granada 82,2 km und 1338 Hm

Die ersten 30 Kilometer aus Malaga hinaus bis nach Torre del Mar ging es meist flach an der Küste entlang. Dann ging es auf landschaftlich sehr reizvoller Strecke gen Norden. Ab hier blies uns meist ein heftiger Wind entgegen und über viele Kilometer ging es mit Steigungen bis 11% hinauf zum ersten Pass bei Zafarraya auf knapp 1000 m. Danach wurde es für einige Kilometer etwas einfacher, da die Straße nur leicht anstieg. Zum höchsten Punkt des Tages musste nochmals eine steile Rampe bewältigt werden, bevor des wiederum sehr steil nach Alhama de Granada hinunter ging. Wegen des starken Windes konnten wir die Abfahrt nicht genießen und mussten besonders in den Kurven höllisch aufpassen, um nicht zu stürzen. In Alhama de Granada, einem recht sehenswerten Ort, fanden wir Unterkunft in einer netten Pension. Wir schauten uns noch das Städtchen an und machten einen Abstecher in eine eindrucksvolle Schlucht, bevor wir den Abend mit einem guten Essen ausklingen ließen.


Fahrt an der Küste


Auffahrt zu unserem ersten Pass. Nichts für Flachland-Radler


Alhama de Granada

27.04.2014 Alhama de Granada – Granada 85,1 km und 901 Hm

Wieder kamen wir erst um 9 Uhr weg, da es erst ab 8 Uhr Frühstück gab. In ständigem Auf und Ab fuhren wir weiter nach Granada. Lange Zeit war es windstill aber von einem auf den anderen Augenblick gab es heftige Windböen, die sich permanent drehten. Schließlich erreichten wir Granada, benötigten aber noch weitere 10 Kilometer und 150 steile Höhenmeter, bis wir unser Hotel nahe der Alhambra erreichten.


Unterwegs nach Granada


Das haben wir uns verdient


Blick vom Hotel auf die verschneite Sierra Nevada

28.04.2014 Ruhetag in Granada

Schon um 7 Uhr stellten wir uns hinter einer rund 100 m langen Menschenschlange vor dem Kassenhäuschen am Eingang der Alhambra an. Die Buchung übers Internet klappte leider nicht. Nach 2 Stunden Wartezeit waren wir endlich an der Reihe aber die Tickets für den Vormittag waren kurz zuvor ausverkauft. So kauften wir Tickets für die Zeit von 14 – 20 Uhr und nutzen die verbleibende Zeit, um mit dem Bus hinunter in die Stadt zu fahren. Dort nahmen wir zunächst ein Frühstück ein und bummelten dann durch die schöne Altstadt und besuchten die Kathedrale, bevor es wiederum mit dem Bus zurück zum Hotel ging. Den ganzen Nachmittag verbrachten wir auf dem ausgedehnten Gelände der Alhambra. Besonders gefielen uns der Nasriden-Palast aus islamischer Zeit und die wunderschönen Gärten.
Bisher haben wir das Glück, dass wir nahezu wolkenloses Wetter mit Tageshöchstwerten von 27°C haben. Wäre schön, wenn dies so bliebe.


Kathedrale von Granada auf einer Moschee erbaut


In der Altstadt von Granada


Alhambra


Alhambra


Im Nasriden Palast der Alhambra

29.04.2014 Granada – Antequera 117,8 km und 1041 Hm

Start um 7:45 Uhr (hier geht zur Zeit die Sonne erst um 7:30 Uhr auf und um 21:10 Uhr unter) bei wiederum wolkenlosem Himmel und kühlen 12°C. Im Zentrum von Granada frühstückten wir noch und kämpften uns dann durch das Verkehrsgetümmel der Stadt. Nach 15 Kilometern hatten wir Granada hinter uns und konnten dank GPS auf eine kleine Nebenstraße abbiegen. Ohne GPS hätten wir keine Chance gehabt, den Abzweig zu erkennen, denn auf solchen Strecken gibt es keinerlei Hinweisschilder. Die heutige Technik hat doch auch ihre Vorteile. Immer leicht hügelig ging es übers Land und wir konnten viele Leute bei der Spargelernte beobachten. Es wird viel grüner Spargel angebaut. Die gesamte Strecke war landwirtschaftlich geprägt und überall kann man riesige Olivenanbaugebiete sehen. In Loja legten wir eine Mittagspause ein, bevor es wieder weiter ging. Kurze Zeit später lenkte uns unsere GPS-Route auf rustikalen Wegen immer abwechselnd steil bergauf um dann die gewonnene Höhe gleich wieder durch eine ebenso steile Abfahrt zu verlieren. So erreichten wir nach viel Auf und Ab auf teils schottrigen Abschnitten den schönen Ort Archidona. Auch hier war es wieder schwierig, den Weiterweg zu finden, der als Feldweg neben der Autobahn entlang führte. So erreichten wir gegen 19 Uhr den sehr schönen Ort Antequera, wo wir in einem Hostal für 35,-- € Unterkunft fanden. Noch vor dem Abendessen besichtigten wir die Burganlage und gönnten uns dann ein feines Abendessen mit Bier und Sangria. Dass die Bayer gegen Real 0:4 verloren nahmen wir nebenher wahr.


Grüner Spargel wird geerntet


Unterwegs nach Archidona


Antequera


30.04.2014 Antequera – Ardales 75,8 km und 830 Hm

Von unserer Unterkunft schoben wir unsere Räder zuerst durch die steilen und engen Gassen zum Ortsausgang. Dann fuhren wir auf einem ruhigen Sträßchen über Bobadilla nach Campillos. Auf Anraten von Einheimischen änderten wir unsere ursprünglich geplante Route und fuhren zum Naturpark Embalse del Guadalhorce mit vielen smaragdgrünen Seen. Eine traumhaft schöne Route mit phantastischen Ausblicken auf Seen und Felslandschaften. Leider fehlte wieder vielfach die Ausschilderung an Kreuzungen und so radelten wir einmal prompt in die falsche Richtung. Dieser Ausflug verlängerte unsere Strecke um 13 Kilometer und ca. 200 Höhenmeter und wegen der teilweise steilen Anstiege benötigten wir eine Stunde mehr Zeit. Allerdings entschädigte uns die einmalige Landschaft für unsere Mühen. Ein Parkaufseher zeigte uns dann den richtigen Weg. Über eine Brücke zwischen den Seen ging es weiter und bald darauf kam der Abzweig zum 150 Meter tiefer gelegenen El Chorro. Dort angekommen machten wir einige Fotos vom Caminito del Rey, den wir eigentlich begehen wollten. Doch dafür war es schon zu spät und außerdem zeigte das Thermometer 31°C im Schatten an. So änderten wir unseren Plan erneut und fuhren wieder dieselbe Strecke hinauf bis zum Abzweig und von dort weiter nach Andales, wo wir gleich am Ortseingang ein Hostal fanden.

Ein Wort noch zu den bisherigen Erfahrungen mit den spanischen Autofahrern. Wir haben sie bislang als sehr rücksichtsvolle Fahrer uns Radlern gegenüber erlebt. Auf unübersichtlichen Strecken fahren sie geduldig hinter uns her, bis ein gefahrloses Überholen möglich ist und immer wieder gewähren sie uns Vorfahrt, wo wir eigentlich warten müssten.


Embals del Guadalhorce


Über die Brücke ging es weiter nach El Chorro


Camino del Rey


01.05.2014 Ardales – Ronda 46,4 km und 1069 Hm

Gleich vom Start weg ging es mit 16% Steigung durch den Ort zum Warmwerden. Danach schlängelte sich unser Bergsträßchen einsam durch die wunderschöne Landschaft bis nach El Burgo. Auf 18 Kilometer begegneten uns gerade mal 9 Fahrzeuge. In El Burgo legten wir eine Getränkepause ein, bevor wir den nächsten Paß in Angriff nahmen. Auf meist gut fahrbaren Serpentinen erreichten wir die 1068 m hohe Passhöhe des Puerto del Viento. Von hier aus war unser Etappenziel, Ronda, bereits zu sehen und in flottem Tempo ging es hinunter. Am Ortseingang legten wir noch unsere Mittagsrast ein, bevor es leicht bergauf in die lebhafte Innenstadt ging. Bald war ein Hotel gefunden und wir machten uns auf, die Sehenswürdigkeiten dieser tollen Stadt zu erkunden. Das imposanteste Bauwerk ist zweifellos die Puente Nuevo aus dem Jahr 1793, die eine Schlucht überspannt. Aber auch die alte Brücke aus dem 13. Jahrhundert und die Ruinen der arabischen Badeanlage sind sehenswert. Daneben gibt es jede Menge schöner Kirchen und tausende von Touristen. Uns hat diese quirlige Stadt, die von herrlicher Landschaft umgeben ist, sehr gut gefallen.


Einsame Straße nach El Borgo


Auffahrt zum Puerto del Viento 1068 m


Ronda mit der die Puente Nuevo


Ronda mit unzähligen Cafes und Restaurants

 

02.05.2014 Ronda – Gibraltar –La Linea de la Conception 114 km und 1115 Hm

Um 7:30 Uhr starteten wir von Ronda aus und gleich ging es wieder bergauf. Auf wenig befahrener Straße schlängelte sich unsere Route durch die Berge und durch verschiedene weiße Dörfer. Wiederum entschädigte die traumhafte Landschaft für die schweißtreibenden Anstiege. Nach 3 ½ Stunden erreichten wir Gaucin und hatten danach eine rasante Abfahrt von 13 Kilometern vor uns, die uns durch Korkeichenwäldern vorbei führte. Schon von weitem sahen wir das Meer und es ging durch eine grüne und fruchtbare Ebene weiter. Unzählige Storchennester waren auf allen möglichen Masten zu sehen und nach ca. 90 Kilometern wurde erstmals der Felsen von Gibraltar sichtbar. Da wir noch zeitig dran waren änderten wir unsere geplante Rote und fuhren gleich weiter nach Gibraltar. Hier gibt es nach Grenzkontrollen, da Gibraltar ja zu Großbritannien gehört. Wir fuhren zur Seilbahnstation und mit der Gondel ging es hinauf zum berühmten Felsen von Gibraltar. Dort begegneten wir nicht nur vielen Touristen aus aller Welt sonder auch viele Affen säumten den Weg. Wir genossen die schöne Aussicht auf das nahe Afrika und die Straße von Gibraltar. Wieder zurück bei der Talstation umrundeten wir Gibraltar auf unseren Rädern. Kurz vor es wieder zur Grenze nach Spanien zurück ging überquerten wir die Start- und Landebahn des Flughafens von Gibraltar. In La Linea fanden wir Unterkunft in einem Hostal und verbrachten noch einen netten Abend.


Eines der vielen weißen Dörfer Andalusiens


Bergauf – Bergab zum nächsten weißen Dorf


Korkeiche


Auf jedem Mast befindet sich eine Storchenfamilie


Gibraltar mit seinem berühmten Felsen


Gipfelblick


Blick auf Gibraltar und dahinter Spanien


Wegelagerer


Europapunkt


03.05.2014 La Linea – Tarifa 43,1 km und 510 Hm

Erst gegen 10 Uhr setzten wir heute unsere Reise fort. Wir hatten nur eine kurze Etappe vor uns wobei zwei kleine Pässe mit 320 und 340 m Höhe die einig nennenswerten Hindernisse darstellten. Das Hinauf kostete zwar wieder einiges an Schweiß aber gefährlich wurde es bei der Abfahrt nach Tarifa wegen des extremen Windes, der mal von Hinten, mal von Vorne und häufig von der Seite kam. Mehrfach wurden wir vom Wind fast in die Leitplanken gedrückt und wir waren froh, als wir Tarifa gesund erreichten. Hier fanden wir in der schönen Altstadt ein nettes Hostal.

Tarifa ist die südlichste Stadt Europas und nur 14 Kilometer von Afrika entfernt. Die engen Gassen der 15000 Einwohner Stadt muten mittelalterlich-arabisch an. Bekannt ist Tarifa auch als Surfer-Paradies. Bei der Besichtigung des Hafens und der imposanten Befestigungsanlage wurden wir richtig durch gepustet. In Tarifa herrscht ein raues Klima, da hier das Mittelmeer und der Atlantik aufeinander treffen.


Wir wissen, warum es hier so viele Windkraftanlagen gibt


Blick über die Straße von Gibraltar nach Afrika


In der Altstadt von Tarifa

 

04.05.2014 Tarifa – Cadiz 115,6 km und 611 Hm

Der Start in Tarifa war wieder sehr stürmisch und wir zweifelten daran, unser nächstes Ziel zu erreichen. Doch schon nach ca. 10 Kilometern führte die Straße ins Landesinnere und der Wind ließ merklich nach. Bei zeitweise gutem Rückenwind kamen wir flott vorwärts. Durch viele Korkeichen- und Pinienwälder verlief unsere ruhige Straße in Wellen bis zu unserer Mittagspause in Conil de la Frontera an der Atlantikküste. Von dort ging es weiter Richtung Cadiz, wobei wir dem Rat eines Einheimischen folgten. So gelangten wir auf der Autovia direkt in die Seefahrerstadt Cadiz. In der Altstadt wurden wir auf der Suche nach einem Hostal bald fündig. Wir hatten noch mehrere Stunden Zeit, die prächtige Altstadt zu erkunden, die mit einer imposanten Kathedrale sowie vielen Prunkbauten aufwartete. Der Strand, Badebuchten und herrliche Parks mit seltenen Bäumen und Tropengewächsen, deren Ursprung Amerika war, begeisterten uns. Cadiz, die ca. 3000 Jahre alte Provinzhauptstadt mit seinen 150000 Einwohnern, ist nur über eine schmale Landzunge erreichbar. Umgeben ist die Altstadt von 3 Festungsanlagen.


Hügelige Landschaft hinter der Küste


Fahrt durch Pinienwälder


Cadiz ist erreicht


In der Altstadt von Cadiz


Badewetter

 

05.05.2014 Cadiz – Los Palacios 100,4 km und 452 Hm

Zunächst machten wir uns zum Frühstück auf und bummelten dann noch ca. 2 Stunden durch das alte Cadiz, um noch einige Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Dann ging es zum Hafen und um 10:45 Uhr setzten wir mit der Fähre nach Puerto de Santa Maria über, das wir nach 35 Minuten erreichten. Dies ersparte uns viel Zeit, denn sonst hätten wir einen Teil der gestrigen Strecke wieder zurück fahren müssen. Weiter ging es durch das Sherry-Gebiet. Hier wachsen die Trauben, die für den Sherry verwendet werden. Vorbei an riesigen, fast reifen Getreidefeldern und noch nicht blühenden Sonnenblumenfeldern führte die ruhige Straße mit einigen Hügeln nach Lebrija, wo wir übernachten wollten. Nach langem Suchen und lauter Absagen blieb uns nichts anderes übrig als noch weitere 25 Kilometer bis zum nächsten größeren Ort, Los Palacios, zurück zu legen. Hier fanden wir zum Glück Unterkunft in einem guten Hostal und ließen den Abend mit einem guten Essen, Bier und Sangria ausklingen. Die Temperaturen liegen tagsüber bei 32°C und selbst um 22 Uhr zeigt das Thermometer noch 29°C an.


Fahrt mit der Fähre nach Santa Maria


Weinanbau für Sherry


06.05.2014 Los Palacios – Sevilla 40,3 km und 111 Hm

Bei wiederum wolkenlosem Himmel starteten wir erst gegen 9:30 Uhr zu den letzten Kilometern nach Sevilla (702.000 Ew.). Nach flachen 15 Kilometern begannen die ersten Vororte und dann ging es meist auf Seitenstreifen oder Radwegen mit vielen Ampelstopps in die Innenstadt. In der Altstadt versuchten wir vielfach vergeblich ein Zimmer für zwei Nächte zu buchen. Doch immer hieß es, alles belegt. Nach fast 2-stündigem Suchen gelang es uns schließlich doch noch, ein freies Zimmer zu ergattern. Den Nachmittag verbrachten wir dann überwiegend im Alcazar, dem mittelalterlichen Königspalast von Sevilla, der von den Arabern als königliche Residenz im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Wir waren begeistert von der Pracht in den Gebäuden und der dazu gehörige Park mit riesigen und seltenen Bäumen lud zum Bummeln und Verweilen ein. Uns gefiel diese Anlage noch besser als die Alhambra in Granada. Die Stadt hat viele wunderschöne Plätze und die engen Gassen mit ihren unzähligen Cafes und Restaurants üben eine große Anziehungskraft auf Touristen aus aller Welt an.


Viele Pferdekutschen sin in Sevilla unterwegs


Torre del Oro, ein Wahrzeichen der Stadt


Alcazar


Alcazar


Alcazar


Alcazar


Flamencotänzerinnen


Typische Bar mit Schinken


Kathedrale bei Nacht

07.05.2014 Ruhetag in Sevilla

Ganz gemütlich ging es heute erst zum Frühstücken und danach durch die Altstadtgassen zum Plaza de Espana, einer großartigen Anlage. Danach besuchten wir die größte gotische Kathedrale der Welt, in der auch das Mausoleum von Christoph Kolumbus steht. Dort stiegen wir auf die 70 Meter hohe Aussichtsterrasse, die Giralda, einst Minarett, und genossen die Aussicht auf die Stadt. Den Nachmittag verbrachten wir im kühlen Schatten, da das Thermometer auf 34°C kletterte.


Placa de Espana


Placa de Espana


Sarkophag des Christoph Columbus in der Kathedrale


Kathedrale


Aussicht vom Giralda

 

08.05.2014 Sevilla – Huelva 98,1 km und 582 Hm

Um 7:30 Uhr starteten wir bei 19°C von unserem Hotel in Sevilla zurück zum Atlantik. Über die Brücke, Puente Christo, fuhren wir über den Rio Quadalquivir. In Wellen ging es durch die ländlich geprägte Landschaft mit riesigen Getreide- und Sonnenblumenfeldern. In La Palma del Mayor, einem hübschen kleinen Städtchen, in dem viele Storchenfamilien alle Türme der herrlichen Kirche in Beschlag genommen hatten, legten wir nach 60 Kilometern eine Mittagsrast ein. Auch vom Glockenläuten ließen sich die Störche in keinster Weise aus der Ruhe bringen. Weitere Sehenswürdigkeiten an unserer Route waren die riesige Wehranlage sowie eine historische Brücke in Niebla. Die letzten 30 Kilometer bis nach Huelva machten uns wegen des heftigen Gegenwindes noch sehr zu schaffen. Huelva, eine recht moderne Stadt mit 150000 Einwohnern schauten wir uns dann noch zu Fuß an.


Kirche in La Palma del Mayor von vielen Störchen besetzt


Festungsanlage in Niebla


Störche finden überall Nistplätze


Die recht moderne Stadt Huelva

09.05.2014 Huelva – Faro 120,2 km und 542 Hm

Um 8 Uhr gingen wir die heutige Etappe an. Auf der Strecke ging es durch unüberschaubar große Orangenplantagen, die gerade abgeerntet wurden. Daneben reiften Erdbeeren unter Folien. So erreichten zur Mittagszeit Ayamonte, von wo wir mit der Fähre nach Portugal über setzten. Bis zur portugisischen Grenze hatten wir 987, 5 Kilometer und 8859 Höhenmeter zurück gelegt. An der Grenze stellten wir die Uhr um eine Stunde zurück und bei der Weiterfahrt bemerkten wir bald Unterschiede zu Spanien. Die Straßenqualität war lange Zeit liederlich und die Autofahrer fuhren eng an uns vorbei. Die Strecke war nicht sehr abwechslungsreich. Das Terrain war wellig und der Verkehr teils heftig. Zudem machte uns der Wind auf den letzten 60 Kilometern erheblich zu schaffen. So waren wir froh als wir endlich auf einigen Umwegen unser Hotel in Faro erreichten. Belohnt haben wir uns mit einem vorzüglichen Abendessen.


2 km lange Brücke aus Huelva hinaus mit eigener Radspur


Unterwegs nach Ayamonte


Grenzort Ayamonte


Auf der Fähre nach Portugal


Eisbecher für 3,90 € in Tavira


Hafen von Faro


10.05.2014 Faro – Lagos 93,9 km und 653 Höhenmeter

Erstmals hatten wir ein Hotel, in dem es für 39,-- € nicht nur Übernachtung sondern auch ein Frühstücksbuffet gab. Wir starteten um 8:30 Uhr und die Fahrt ging weiter an der Algarve entlang. Die Straße verläuft etwas im Hinterland mit ständigem Auf und Ab mit viel Verkehr und schlechten Straßen. Will man zur Küste, so erreicht man diese über Stichstraßen. Dort fährt man dann von Ort zu Ort ohne genau zu wissen, wo man eigentlich ist. Die Orte sind meist zugepflastert mit Hotelanlagen. Von der viel gerühmten Landschaft war leider kaum etwas zu sehen. So erreichten wir schließlich Lagos, den ersten netten Ort. Hier pulsiert das Leben in der kleinen Altstadt. Der Wind kam heute aus unterschiedlichen Richtungen und die Temperaturen hielten sich mit 30°C in Grenzen. Insgesamt waren wir von der Algarve enttäuscht, da sie bei weitem nicht das bot, was wir von ihr erwartet hatten.


Albufeira


Lagos

 

11.05.2014 Lagos – Milfontes 125,1 km und 1075 Hm

Bei stürmischem Gegenwind ging es hügelig weiter zur Südwestspitze Portugals. Nach 32 Kilometer fanden wir eine geöffnete Bar und frühstückten. Die weitere Route verlief etwas hinter der Atlantikküste und wir waren immer froh, wenn es durch bewaldetes Gebiet ging und dadurch der Wind etwas abgehalten wurde. Unterwegs trafen wir heute 9 Reiseradler aus Italien, Schottland, Frankreich, USA, Niederlande und Deutschland. Dies war immer Anlass für einen kleinen Plausch. Sie alle hatten das Glück, in Gegenrichtung unterwegs zu sein und konnten so den kräftigen Wind nutzen. Auf der wenig besiedelten Strecke waren wir leider weit von der Küste entfernt, so dass wir den Atlantik nur selten zu sehen bekamen. Da wir eine Unterkunft am Meer wollten, mussten wir noch ganz schön kurbeln. In Milfontes fanden wir dann, nach einem sehr harten Tag, eine nette Unterkunft und beendeten den Tag mit einem guten Essen in einem netten Fischrestaurant am Meer.


Unterwegs auf der Südwestspitze Portugals


2 Reiseradlerinnen aus Holland


Einsame Küstenstraße

 

12.05.2014 Milfontes – Setubal 104,1 km und 481 Hm

Nach wenigen Kilometern erreichten wir heute einen Streckenabschnitt, der direkt am Meer entlang führte. Es gab herrliche Ausblicke auf die teils felsige Küste mit einsamen Badebuchten. Nach Sines ging es auf ruhigen Straßen weiter Richtung Norden. Wenige Siedlungen lagen entlang der vielfach bewaldeten Strecke. Von Comporta gelangten wir zu einer 17 Kilometer langen Landzunge. Schutzlos waren wir hier dem Wind ausgeliefert, der uns wieder den ganzen Tag entgegen wehte. Dort ging es zur Anlegestelle der Fähre und nach 20 minütiger Überfahrt erreichten wir Setubal. Das Wetter der letzten Tage war wiederum herrlich. Allerdings ist es entlang der Atlantikküste nicht mehr ganz so heiß und abends kühlt es doch empfindlich ab. Es weht fast immer ein kräftiger und kühlender Wind.


Einsame Bucht bei Porto Covo


Einsame Bucht bei Porto Covo


Auf der Landzunge zwischen Dünen


Fähre nach Setubal


13.05.2014 Setubal – Lissabon 45 km und 354 Hm

Heute stand eine Kurzetappe auf dem Programm. Zunächst verlief noch alles nach Plan. Doch wie so oft war die Beschilderung unzureichend und nirgendwo war Barreiro, die Hafenstadt, von der aus die Fähre nach Lissabon verkehrt, aufgeführt. So fuhren wir nach Gefühl und standen plötzlich vor der Autobahn, die wir überqueren mussten. Auf Nachfragen schickte man uns in die falsche Richtung. Aber schließlich fanden wir einen Übergang zur Schnellstraße. Von dort waren es dann nur noch wenige Kilometer bis zum Hafen. In 20 Minuten schipperten wir mit einer großen Personenfähre über den Rio Tejo, der hier mehrere Kilometer breit ist. Nach der Ankunft am Hafen von Lissabon, der direkt an der Altstadt liegt, schoben wir unsere Räder durch die lebhafte Fußgängerzone und erreichten bald darauf unsere vorgebuchte Pension. Den Nachmittag verbrachten wir in der Hauptstadt Portugals, das in den letzten Jahren sehr schrumpfte. 1980 wohnten noch ca. 800000 Einwohner hier und heute leben nur noch 545000 Menschen hier. Wir besuchten zunächst die Kathedrale und stiegen dann hinauf zum Kastell, das im 11. Jh. von den Mauren erbaut wurde und hoch über der Stadt thront.


Unterwegs nach Barreiro


Auf der Schnellstraße nach Barreiro


Eingangstor zur Altstadt von Lissabon


Es geht durch die Fußgängerzone


Castelo de S. Jorge


14.05.2014 Ruhetag in Lissabon

Nach einem guten Frühstücksbuffet in unserer Pension machten wir uns auf den Weg, um die Stadt zu Fuß, per Aufzug, Standseilbahn, Schrägaufzug und mit der Tram zu erkunden. Die Linie 28 mit der Tram ist berühmt, da sie durch die engen Gassen der Altstadt hinauf und hinunter rumpelt. Die Stadt ist recht hügelig. Es gibt schöne Plätze aber auch viele renovierungsbedürftige Gebäude. Der Ruhetag hat uns gut getan, denn morgen nehmen nächsten wir die nächsten ca. 800 Kilometer bis nach Madrid in Angriff.


Standseilbahn zur Oberstadt


Tram Linie 28


Lissabon

Bei Lissabon-Belem fließt der Tejo in den Atlantik


Lissabon bei Nacht

 

15.05.2014 Lissabon – Evora 108,2 km und 837 Hm

Nach wiederum gutem Frühstück rollten wir von unserer Pension die 2 Kilometer hinunter zum Hafen. Dort konnten wir sofort auf die Fähre und den über 2 Kilometer breiten Rio Tejo überqueren, um nach Montijo zu gelangen. Vom Personal wurden wir eingeladen, neben dem Kapitän auf der Brücke zu sitzen. Von dort hatten wir freie Sicht auf Lissabon und die 18 Kilometer lange Vasco da Gama-Brücke, über die wir mit den Rädern nicht fahren durften. So starteten wir um 9 Uhr mit den Rädern. Auf den ersten 35 Kilometern war der Straßenbelag sehr schlecht und erforderte volle Konzentration. Weiter ging es auf der Weinstraße "rota dos vinhos do Alentejo" bis Evora (54000 Ew.). Die Stadt begeisterte uns gleich. Eine Stadtmauer umschließt die gesamte Altstadt. Ein römischer Tempel ist zu besichtigen und viele enge Gassen mit sehenswerten Kirchen gib es zu bestaunen.


Auf der Fähre beim Kapitän


Portugisische Weinstraße


Wein


Römischer Tempel in Evora


Evora


16.05.2014 Evora – Badayoz 108,4 km und 888 Hm

Nach einer nicht sehr erholsamen Nacht (in den Altstadtgassen wurde lautstark gefeiert und erst als wir aufstanden, wurde es draußen leiser) gingen wir am Stadtrand zum Frühstück und fuhren dann der Stadtmauer entlang und unter einem großen Aquädukt hindurch aus der Stadt hinaus. Es war erstmals bewölkt und etwas kühler, was wir als sehr angenehm empfanden. Zwischen Korkeichenwäldern und großen Weinanbauflächen ging es hügelig weiter. Die Straße war recht gut und der Verkehr war ruhig. In großen Abständen kam immer wieder mal ein netter Ort mit einer Burganlage. Natürlich musste man jeweils zunächst den Berg hochfahren um auf der anderen Seite die gewonnenen Meter gleich wieder zu verlieren. In Elvas bestaunten wir ein riesiges Aquädukt, das UNESCO Weltkulturerbe ist. Von dort aus war es nicht mehr weit bis zur spanischen Grenze. So verließen wir nach 641 Kilometern und 4536 Höhenmetern Portugal und stellten unsere Uhren wieder um 1 Stunde vor. Bald darauf erreichten wir über eine Brücke Badayoz (150000 Ew.), das die Provinzhautstadt der Extremadura ist. Im Zentrum fanden wir ein nettes Hotel zum Preis von 39,-- € incl. Frühstück. Wir bummelten durch die Altstadt zur mächtigen Burganlage und erfreuten uns an den vielen schönen Gassen und Plätzen. Für uns ist es ein Genuss, im Freien das Abendessen einzunehmen und den Tag langsam ausklingen zu lassen.


Evoramonte


Aquädukt in Elvas


Badayoz


Badayoz


17.05.2014 Badayoz – Merida 66,6 km und 198 Hm

Nach einer ruhig verbrachten Nacht starteten wir erst um 9 Uhr zur ersten Etappe durch die Extremadura. Die ersten 50 Kilometer gingen flach durch Getreide, Gemüse und Obstanbaugebiete. Riesige Tomatenfelder werden durch Schläuche, die im Boden verlegt sind, bewässert. Auf kaum befahrener Strecke erreichten wir gegen 13 Uhr unser Hostal in Merida. Bei der Einfahrt in die Stadt bekamen wir gleich das alte Aquädukt als erste Sehenswürdigkeit geboten. Nach der Ankunft in unserem Hostal besuchten wir die zahlreichen historischen Stätten, die Merida zu bieten hat. Araber bauten im 5. Jahrhundert eine Burganlage, die später von den Römern erweitert wurde. Der Tempel der Diana befindet sich mitten in der Stadt und nicht weit davon entfernt befinden sich 2 große römische Theater und Paläste. Trotz dieser Attraktionen sieht man kaum Touristen.


Riesige Tomatenfelder


Unterwegs nach Merida


Aquädukt in Merida


Alte römische Brücke in Merida


Tempel der Diana


Römisches Theater in Merida


Merida

 

18.05.2014 Merida – Caceres 71,1 km und 624 Hm

Bereits um 7:30 Uhr machten wir uns bei 14°C auf den Weg durch die noch schlafende Stadt. Auf einsamer Straße, auf der mehr Rennradfahrer als Autos unterwegs waren, kamen wir flott vorwärts. Die Steigungen waren sehr moderat und leichter Rückenwind unterstützte uns. So erreichten wir unser Tagesziel, Caceres (96000 Ew.), schon um 12 Uhr. Caceres, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, besitzt eine sehenswerte Altstadt, die UNESCO Weltkulturerbe ist. Verwinkelte Gassen, unzählige Türme, Kirchen und Paläste befinden sich in dieser eindrucksvollen Altstadt. Auf fast allen Wehr- und Kirchtürmen nisten Störche und lassen sich durch das bunte Treiben in der Stadt nicht stören.


Unterwegs nach Caceres


Die Altstadt von Caceres, UNESCO Weltkulturerbe


Wir haben 15 Storchennester auf dieser Kirche gezählt


Plaza Mayor in Caceres


19.05.2014 Caceres – Plasencia 89,8 km und 674 Hm

Bei 11°C und stark bewölktem Himmel starteten wir schon kurz nach 7 Uhr. Auf der N 630 ging es auf sehr guter und absolut ruhiger Straße zum Rio Tajo, der durch den weit verzweigten Alcantara-See fliest, und bei Lissabon in den Atlantik mündet (größter Fluss der iberischen Halbinsel). Heute begünstigte ein kräftiger Rückenwind unser Vorwärtskommen. Die Gegend war kaum besiedelt und nur ein kleiner Ort befand sich zwischen den beiden Städten. Wir hatten vor der Extremadura etwas Bammel, weil hier normalerweise die höchsten Temperaturen in Spanien herrschen. Aber wir erlebten es ganz anders. Hier erlebten wir die niedrigsten Temperaturen unserer bisherigen Reise. Unterwegs begegneten uns immer wieder Pilger, die auf dem Jakobsweg von Sevilla nach Santiago marschieren. Zur Mittagszeit kamen wir in Plasencia an. So blieb noch ausreichend Zeit, um die zahlreichen Sehenswürdigkeiten anzusehen. Kelten, Römer, Mauren und Christen haben hier tolle Bauwerke, Kirchen und Paläste erschaffen.


Alcantarasee


Es gibt eine kaum befahrene gute Landstraße sowie eine fast leere Autobahn. Trotzdem entsteht zusätzlich eine weitere Straße mit ungeheurem Aufwand.


Die meisten Spanier nehmen dieses Schild ernst


Stadtmauer um die Altstadt von Plasencia


Plasencia


20.05.2014 Plasencia – Madrigal de la Vera 90,4 km und 1090 Hm

Der Wetterbericht kündigte für heute Regen und niedrige Temperaturen an. Um eventuelle Regenpausen einlegen zu können, starteten wir schon kurz nach 7 Uhr bei lausigen 8°C. Erstmals auf unserer Tour mussten wir lange Radkleidung anziehen. Unmittelbar nach dem Ortsausgang ging es 200 Höhenmeter mit Steigungen von 8% bzw. 9% nach oben. Zu unserer Freude war das Wetter deutlich besser als vorhergesagt und wir genossen die klare Sicht auf die wunderschöne Gegend. Ein Sonnen- und Wolkenmix begleitete uns den ganzen Tag über. Von Regen keine Spur. Lediglich die Temperaturen hielten sich mit 8°C bis max. 18°C in Grenzen. Während der gesamten Etappe ging es entweder bergauf oder bergab, aber nie eben. Nur wenige Dörfer lagen an unserer Route. Um 14 Uhr erreichten wir Madrigal de la Vera und fanden eine nette Pension.


Es ist noch recht kühl


Unterwegs auf unserer Bergstrecke


Unterwegs auf unserer Bergstrecke


Das Wetter war besser als erwartet

 

21.05.2014 Madrigal de la Vera – Talavera de la Reina 67,1 km – 612 Hm

Nach einer Regennacht machten wir uns um 9 Uhr auf, nachdem die Straße wieder abgetrocknet war. Es war nur noch locker bewölkt aber in den Bergen hingen dichte, dunkle Wolken und man sah, dass es dort geschneit hatte. Wegen des Regens in den Bergen änderten wir nach 12 Kilometern unsere Route doch auch hier fing es schon nach einem Kilometer an zu regnen und wir konnten eben noch eine Tankstelle erreichen, bevor der Himmel seine Schleusen öffnete. 1 ½ Stunden verbrachten wir bei mehreren Cafe con leche in der Tankstelle, während draußen immer wieder heftige Regenschauer nieder gingen. Dann lichtete sich die Wolkendecke in unserer Richtung und wir fuhren weiter. Das total einsame Sträßchen führte durch eine wunderbare Gegend, die uns, wie verwunschen, mit bemoosten Steinen und Bäumen mit langen Baumbärten, verzauberte. In einem kleinen Dorf kehrten wir zur Mittagszeit noch ein und danach blies uns wieder einmal heftiger Gegen- bzw. Seitenwindwind entgegen und ließ uns nur noch langsam voran kommen. Wie Schnecken erreichten wir schließlich unser Tagesziel, die Keramik-Stadt Talavera de la Reina. Dort besuchten wir noch das Keramik-Museum und beschlossen den Abend in einer Cerveseria, wo wir vorzüglich mit Bier und Essen versorgt wurden.


Start von Madrigal


Verwunschene Landschaft


Auf einsamer Strecke


Talavera am Rio Tajo


22.05.2014 Talavera de la Reina – Toledo 78,5 km und 673 Hm

Bei dichter Bewölkung und 11°C ging es am Rio Tajo weiter. Viele Steigungen warteten wieder auf uns aber mit Rückenwind waren alle gut zu bewältigen. Ab und zu fielen ein paar Tropfen aber wir wurden nie nass. In Toledo, bei der die Altstadt UNESCO Weltkulturerbe Status genießt, kamen wir kurz nach 13 Uhr an. Wir schoben unsere Räder durch die engen Altstadtgassen hinauf bis zum Alcazar. Hier suchten wir noch einige Zeit in den verwinkelten Gassen nach unserem vorgebuchten Hostal. Am Nachmittag besserte sich das Wetter und die Sonne kam heraus. Zu Fuß durchstreiften wir die engen und steilen Gassen und besuchten die Sehenswürdigkeiten dieser interessanten Altstadt zusammen mit vielen anderen Touristen.


Toledo


Toledo


23.05.2014 Toledo – Madrid 100,3 km und 639 Hm

Bei bewölktem Himmel ging es von der Altstadt Toledos hinunter zum Rio Tajo. Auf Landstraßen fuhren wir durch ländliche Gebiete, ohne durch einen Ort zu kommen. Das GPS lenkte uns über ruhige Straßen und Schleichwege neben der Autobahn. In San Martin de la Vega machten wir Pause und von dort aus ging es 10 Kilometer auf gutem Radweg weiter Richtung Madrid. Mal war es sonnig aber immer wieder wurden wir von dunklen Wolken bedroht. 20 Kilometer vor Madrid erwischte uns erstmals ein Regenschauer. Wir suchten unter unserer Plane Schutz und nach 10 Minuten war der Spuk wieder vorbei. Als wir die Stadtgrenze von Madrid erreichten waren wir erneut froh über unser GPS. Sicher lenkte es uns durch das Straßengewirr der Hauptstadt und schnell kamen wir auf der Bus- und Taxispur zum Park dell Retiro. Ab hier schoben wir unsere Räder am Park entlang, bis wir bald darauf unsere Unterkunft im Stadtteil Salamanca um 14:30 Uhr erreichten.
Später machten wir uns auf, um einen ersten Eindruck von der 3,6 Mio. Einwohner zählenden Stadt zu bekommen. Schon der erste Eindruck war überwältigend und wir freuen uns auf die nächsten beiden Tage, die wir hier verbringen dürfen. In eine Tapasbar gingen wir zum Abendessen und waren begeistert von dem guten Essen und der tollen Atmosphäre.


Bedrohliche Wolken


Schleichweg neben der Autobahn


Ankunft in Madrid


Plaza de Cibeles


24. und 25.05.14 Ruhetage in Madrid

Am ersten Ruhetag ließen wir es gemütlich angehen. Das Wetter war ideal, denn bei Temperaturen um die 20°C und Sonnenschein, machte das Bummeln und Entdecken viel Spaß. So machten wir uns auf, die vielen großartigen Gebäude und Plätze anzusehen. In den Straßen unterhielten Gaukler, Straßenmusikanten, Sänger, Pantomimen und Puppenspieler die vielen Passanten. Wir waren begeistert, wie schön und sauber sich die Stadt uns präsentierte. Fußballfans von Real und Atletico Madrid stimmten sich schon lautstark auf das Champions League Finale in Lissabon ein. Restaurants, Cafes und Bars waren überall gut besucht. Gegen Abend begaben wir uns nochmals ins Zentrum. In vielen Bars und Restaurants wurde das Champions League Finale übertragen die Fans standen dicht gedrängt bis auf die Straße hinaus. Die Polizei hatte großräumig viele Straßen gesperrt und es herrschte Ausnahmezustand am Cibeles-Platz, wo die Siegermannschaft bei Nacht empfangen wurde.
Am 2. Ruhetag besuchten wir noch weitere sehenswerte Plätze und verbrachten noch einige Zeit im großartigen Retiro Park.


Gran Via in Madrid


Puerta del Sol im Fußballfieber


Almudena Kathedrale


Gran Via


Plaza de Cibeles


Leckere Tapas

 


Im Retiro Park

 

26.05.2014 Madrid – Guadalajara 70,0 km und 717 Hm

Die ersten 10 Kilometer aus Madrid hinaus waren echt stressig. Viel Verkehr, Ampeln, ein Kreisverkehr nach dem Anderen, Abbiegespuren, tiefe Kanaldeckel, Spurrillen und Löcher mussten beachtet werden. Dann ging es durch einen 2,5 km langen Tunnel unter den Start- und Landebahnen des Flughafens durch. Heftiger Gegenwind plagte uns dann bis zur Mittagszeit. Nach einer Pause mit Tapas und Cola änderte sich unsere Fahrtrichtung und wir hatten dann meist Rücken- oder Seitenwind. Etwas schwierig gestaltete sich die Einfahrt nach Guadalajara (84500 Ew.). Schlechte Ausschilderung, gesperrte Straße und nur Abzweige zur Autobahn machte uns das Hineinfinden in die Stadt schwer. Gegen 15 Uhr erreichten wir unsere Pension und machten uns später zu Fuß auf, um die wenigen sehenswerten Plätze und Gebäude an zu schauen. Gegen 18:30 Uhr trafen wir uns mit Adolfo, mit dem wir uns übers Internet verabredet hatten. Er begleitete uns in den letzten beiden Jahren auf mehreren Bergtouren, während seiner Arbeitszeit in Deutschland. Wir gingen gemeinsam zum Essen und es gab viel zu erzählen. Er vermisst die schwäbischen Kässpätzle und seine Bergfreunde aus Laupheim, Ulm und Neu-Ulm.


Stressige Fahrt aus Madrid hinaus


Durch einen 2,5 km langen Tunnel ging es unter dem Flughafen von Madrid durch


Fahrt nach Guadalajara


Treffen mit Adolfo


27.05.2014 Guadalajara – Sigüenza 81,7 km und 1136 Hm

Bei bewölktem Himmel ging es auf landschaftlich abwechslungsreicher und sehr ruhiger Straße viel bergauf und bergab. Viele Höhenmeter summierten sich auf der welligen Strecke. Elf Kilometer vor Erreichen des Zielortes hatte Norbert einen Platten am Vorderrad. Einige Dornen hatten sich durch den Reifen gebohrt. In Sigüenza suchten wir uns ein Hotel und sahen uns in dem 4800 Einwohner Ort noch die riesige Kathedrale und die große Burganlage an. Die Temperaturen lagen heute zwischen 13°C und 19°C und der Gegenwind war erträglich.


Ständiges Bergauf und Bergab


Unterwegs nach Sigüenza


1. Reifenpanne


28.05.2014 Sigüenza – Zaragoza 2,4 km und Rest mit der Bahn

Als wir um 6:30 Uhr aufstanden sahen wir beim Blick aus dem Fenster, dass es regnete. Dies sollte nach dem Wetterbericht auch den Tag über so bleiben. Daher beschlossen wir, die ca. 200 Kilometer bis Zaragoza mit der Bahn zurück zu legen und machten uns zum nur 400 Meter entfernten Bahnhof auf. Dadurch sparten wir uns viele Höhenmeter und 2 Tage Fahrt durch eine Gegend, auf der nur ganz wenige Orte auf unserem Weg gelegen wären. So erreichten wir nach 2 ½ stündiger Fahrt Zaragoza (Saragossa 682000 Ew.) und fanden hier schnell ein zentral gelegenes Hostal. Den Nachmittag verbrachten wir in der Altstadt von Zaragoza und besuchten die prächtige Kathedrale mit ihren vielen Türmen, die am Ufer des Ebro gelegen ist. Bei der Besichtigung weiterer schöner Plätze setzte wieder Regen mit heftigem Wind ein und es wurde richtig ungemütlich und bestärkte uns darin, am Morgen die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ab morgen soll sich das Wetter in dieser Region wieder bessern. Wir hoffen, dass dies auch zutrifft.


Fahrt mit der spanischen Bahn (Verspätungen wie daheim)


Kathedrale von Saragossa mit Ebro



In der Altstadt von Saragossa

 

29.05.2014 Zaragoza – Lleida 143,3 km und 828 Hm

Start um 7:20 Uhr bei gutem Wetter und kräftigem Rückenwind. Nach 45 Minuten hatten wir Zaragoza hinter uns gelassen und es ging auf der N11 mit breitem Seitenstreifen, aber viel LKW-Verkehr (Mautflüchtlinge), weiter. Dank des guten Rückenwindes kamen wir flott voran und legten um 11 Uhr nach 90 Kilometern eine Mittagsrast ein. Frisch gestärkt fuhren wir weiter bis Fraga. Dort ging unsere Straße in eine Autobahn über und mangels Alternativen befuhren wir diese verbotenerweise 12 Kilometer. Dann verließen wir sie und fuhren auf einem Servicio-Sträßchen neben der Autobahn weiter. Dort trafen wir einen deutschen Reiseradler, der unterwegs von Madrid nach Nizza ist. Um 15:30 Uhr erreichten wir Lleida (150000 Ew.) und fanden ein super Hostal zum Preis von 33,-- € incl. Frühstück. Auch Lleida hatte noch einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten, die wir noch besichtigten. Eine Burganlage und riesige Kathedrale mit einem Turm, den wir über 241 Stufen, trotz müder Beine, erstiegen. Von hier aus bot sich ein prächtiger Blick über die Stadt.


Fahrt nach Lleida


Fahrt nach Lleida


Kathedrale von Lleida mit Glockenturm


30.05.2014 Lleida – Tarragona 97,7 km und 1014 Hm

Der Wetterbericht lag heute total daneben. Es sollte schön sein, doch es regnete. So machten wir uns bei Nieselregen auf den Weg nach Tarragona, zurück zum Mittelmeer. Bei stärkerem Regen legten wir mehrfach eine Rast ein. Nach 60 Kilometern hörte es auf zu regnen und wir strampelten den nächsten 590 m hohen Pass hinauf. Danach ging es fast 25 Kilometer bergab mit nur wenigen Steigungen hinunter zum Hafen von Tarragona, wo sich unser Hotel befand. Später machten wir uns auf, den historischen Teil von Tarragona anzusehen. Wir mussten auch hier wieder, wie so oft, feststellen, dass die Römer schon vor uns da waren und einige großartige Bauten hinterlassen haben.


Regenpause


Passhöhe erreicht


Römisches Theater in Tarragona


Tarragona


31.05.2014 Tarragona – Barcelona 104,0 km und 740 Hm

Bei strahlend blauem Himmel brachte eine 20%ige Steigung in Tarragona unseren Kreislauf gleich in Schwung. Nach 40 Kilometern bogen wir von der Hauptroute auf eine kleinere Küstenstraße ab. Auch hier herrschte viel Verkehr aber die Aussicht auf die Küste war großartig. Die Autofahrer waren, wie fast auf unserer ganzen bisherigen Reise, wieder sehr rücksichtsvoll und gefährdeten uns nicht. Es ging zwar maximal bis auf 125 Meter hinauf aber durch das ständige Auf und Ab kamen doch wieder einige Höhenmeter zusammen. Unzählige Kreisverkehre waren zu durchfahren aber wir fanden eine ideale Strecke nach Barcelona (1,6 Mio. Ew.) hinein, die hinunter zum Hafen führte und in dessen Nähe unser Hotel lag. Dort gab es zunächst ein Problem mit unseren Fahrrädern. Wir sollten diese vor dem Hotel abstellen, da es angeblich keinen Platz im Hotel gäbe. Nach langem Verhandeln gelang es uns, dass sich auch für die Räder ein Abstellraum fand und somit stand unseren 2 Ruhetagen nichts mehr im Weg.


Unterwegs nach Barcelona


Küstenstraße


Barcelona erreicht


01.06. und 02.06.2014 Ruhetage in Barcelona

Wir nutzten die beiden Tage, um einige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten Barcelonas zu besichtigen. Unter anderem gingen wir durch die Rambla, eine 1258 m lange Promenade im Zentrum von Barcelona, besuchten die Kathedrale, die Sagrada Familia (leider geschlossen), La Pedrera von Gaudi erstellt, den Park Güell, den Plaza Catalanya, den Hafen Port Vell, das Altstadtviertel Barri Gotic, den Plaza Espana mit toller Aussicht von den Arenas de Barcelona und dem Körperwelten-Museum. Weiter ging es zum Nationalmuseum (montags geschlossen), zum Griechischen Theater, zum Olympiastadion und Olympia Park. Die Fahrt mit der Gondelbahn, an der wir eine Stunde warteten, sparten wir uns, da die Abfahrtszeit 2 x um eine halbe Stunde verschoben wurde und wir nicht den ganzen Tag mit Warten zubringen wollten. So nahmen wir den Bus für Hin- und Rückfahrt zum Hotel.
Ihr seht, auch Ruhetage können recht anstrengend sein.


Am Strand von Barcelona


Rambla


Ein spontanes Tänzchen vor der Kathedrale


Casa Mila von Gaudi


La Petrera von Gaudi


Sagrada Familia (ewige Baustelle)


Park Güell von Gaudi


Port Vell


Plaza Espana


Olympiastadion

 

03.06.2014 Barcelona – Manresa 74,1 km und 1133 Hm

Gegen 7:15 Uhr starteten wir zu unserer nächsten Etappe. Zunächst ging es zum Columbus-Denkmal und dann weiter über die noch menschenleere Rambla-Promenade. Danach nervten die Ampeln, die uns alle 50 bis 100 Meter stoppten. Es ging stetig bergauf und als wir auf eine ruhigere Straße abbogen, wurde der Verkehr merklich geringer. Über einige Serpentinen schraubten wir uns langsam bis auf 420 m Höhe und genossen dabei immer wieder die letzten Blicke auf Barcelona und das Mittelmeer. Dann ging es wieder hinab bis auf 125 Meter und durch einige größere Städte führte die Straße hügelig weiter und wir kamen nochmals bis auf 430 Meter hinauf. Einige Kilometer später machten wir einen Abstecher Richtung Montserrat. Mit einer Kabinenbahn ging es hinauf zum Monastir Montserrat. Die sehenswerte Kathedrale liegt eingebettet zwischen Felsen und tiefen Schluchten. Die Felskulisse regt die Phantasie an und man erkennt in ihr Gesichter und Gestalten. Man kann herrliche Wanderungen unternehmen und für Sportkletterer sind unzählige Routen eingerichtet. Nach diesem sehr lohnenden Abstecher fuhren wir weiter nach Manresa mit schöner Basilika, wo wir eine Unterkunft gebucht hatten.


Fahrt über die am frühen Morgen noch menschenleere Rambla


Ein letzter Blick zurück auf Barcelona


Abstecher nach Montserrat


Kloster mit Kathedrale Montserrat


In der Kathedrale von Montserrat


Die Felsen haben oft die Gestalt von Schlümpfen


Alte Brücke und Basilika von Manresa


04.06.2014 Manresa – Coll de Nargo 91,3 km und 1203 Hm

Wieder starteten wir zeitig zu unserer ersten Bergetappe Richtung Andorra. Die Route schlängelte sich an den Berghängen entlang auf landschaftlich schönen und ruhigen Straßen. Immer wieder sorgten prächtige Burganlagen oder Kathedralen und Kirchen für Abwechslung. Zwei Pässe gab es heute zu überwinden. Danach folgten jeweils lange Abfahrten. Bei Oliana machten wir unsere 2. Rast, bevor es an 2 Stauseen entlang hinauf zu unserem Tagesziel ging, das wir kurz nach 15 Uhr erreichten.


Castell in Gardona


Passhöhe erreicht


Staumauer vom Pant d´ Oliana


05.06.2014 Coll de Nargo – Andorra La Vella 48,6 km und 672 Hm

Den Tag gingen wir heute gemütlich an, da wir nur eine kurze Etappe vor uns hatten und am frühen Morgen dunkle Wolken den Himmel verhüllten. So starteten wir nach einem ergiebigen Frühstück erst gegen 9:30 Uhr. Zunächst ging es durch eine eindrucksvolle Schlucht und das Wetter wurde zusehends besser. Langsam kamen wir auf meist leicht ansteigender Straße höher und erreichten um 12 Uhr die Grenze zum Zwergstaat Andorra. Bis hierher waren wir seit dem Start 2899 km und 25149 Höhenmeter gefahren. Von hier aus waren es dann nur noch rund 12 Kilometer, bis wir die Hauptstadt Andorra La Vella erreichten. Wir stärkten uns noch etwas, bevor wir unser Hotel für 29,-- € incl. Frühstück aufsuchten. Den Nachmittag verbrachten wir in der geschäftigen City, wo sich ein Geschäft und Hotel an das andere reiht. Der Ort liegt auf etwa 1000 m Höhe und die Temperatur betrug 25°C. Diese kurze und erholsame Etappe war für uns wichtig, da morgen der große Ritt über den höchsten Pyrenäenpass bevorsteht.


Unterwegs nach Andorra


Fahrt durch die Schlucht. Man sieht hier, wie die Autofahrer Abstand zu uns halten


Andorra La Vella


Geschäftiges Treiben in Andorra La Vella


Andorra La Vella; hier geht es immer gleich steil bergauf oder bergab

 

06.06.2014 Andorra La Vella – Puigcerda 70,1 km und 1537 Hm

Schon kurz nach 7 Uhr ging es heute los. Von Andorra La Vella, das auf 1000 m liegt, mussten wir bis auf 2408 m hinauf, um die Passhöhe des Port de Envalira zu erreichen. Der 28 Kilometer lange Anstieg mit Steigungen bis 10% war ganz gut zu befahren. Einige Wintersportorte, die an der Strecke lagen, hielten ihren Sommerschlaf ab. Langsam schraubten wir uns höher und erreichten mit einigen Pausen nach 4 Stunden den höchsten Pyrenäenpass. Bei Temperaturen um 14°C wechselten sich Sonne und Wolken ab. Auf der Passhöhe kehrten wir in einem Restaurant ein und zogen uns danach für die Abfahrt wärmende Sachen an. Ein hässlicher Wintersportort mit vielen Supermärkten zog viele Franzosen an und es herrschte Parkplatznot. Kurz nach diesem Ort kam die Grenze nach Frankreich und sofort musste man auf Schlaglöcher, tiefer gelegte Schachtdeckel und breite Spurrillen achten. Auch der Belag war vielfach in einem schlechten Zustand. Wir bogen dann zum nächsten Pass, dem Col de Puynorens auf 1920 m, ab. Dem nur 140 Meter langen Aufstieg folgte dann eine viele Kilometer lange Abfahrt hinunter nach Puigcerda auf 1100 m, wo wir in einem Hostal unterkamen.


Auffahrt zum Port d`Envalira


Auffahrt zum Port d`Envalira


Auffahrt zum Port d`Envalira


Juhu! Passhöhe 2408 m erreicht


Abfahrt vom Port d`Envalira


07.06.2014 Puigcerda – Limoux 117,4 km und 773 Hm

Bei starker Bewölkung nahmen wir die beiden letzten Pyrenäenpässe in Angriff. Über Mount Louis fuhren wir zunächst auf der N116 hinauf zum Col de la Perche 1579 m und gleich weiter zum Col de la Quillane 1713 m. Oben angekommen freuten wir uns auf die lange Abfahrt die durch eine bewaldete und teilweise enge Schlucht bis auf ca. 400 m hinab führte. Leider konnten wir unsere Räder nicht so rollen lassen, wie wir es gerne getan hätten, da der Fahrbahnbelag wieder sehr zu wünschen übrig ließ. In einem kleinen Ort kehrten wir noch ein und wurden von Einheimischen interessiert nach dem woher und wohin befragt. Der Frühling hält hier gerade Einzug und ganze Wiesen sind weiß voll blühender Narzissen. Das Wetter besserte sich im Laufe des Tages und die Sonne gewann die Oberhand und je tiefer wir kamen umso wärmer wurde es. Langsam entfernten wir uns von den Pyrenäen. Meist unterstützte uns heute kräftiger Rückenwind, der sich bei entsprechendem Streckenverlauf als genau so kräftiger Gegenwind bemerkbar machte. In Limoux, ca. 25 Kilometer vor Carcasonne, machten wir Quartier und genossen es, noch Zeit in dem netten Städtchen verbringen zu können.


Weiterfahrt zum Col de la Quillane 1713 m; Der Frühling ist im Anmarsch


Wiesen voller Narzissen


Abfahrt durch eine herrliche Schlucht nach Axat


Abfahrt durch eine herrliche Schlucht nach Axat


08.06.2014 (Pfingstsonntag) Limoux – Agde 137,8 km und 471 Hm

Nach einem Selbstbedienungs-Frühstück in unserer Unterkunft starteten wir gegen 8 Uhr nach Carcassonne. Zuerst fuhren wir zum Canal du Midi und beim Verlassen fuhren wir noch an der riesigen Festungsanlage vorbei. Von hier aus änderte sich unsere Route nach Osten und heftiger Gegenwind machte uns das Vorwärtskommen auf der stark befahrenen Straße schwer. Überall wird Wein angebaut und wir überquerten die letzten Ausläufer der Pyrenäen. In Narbonne schauten wir uns noch die eindrucksvolle Kathedrale an. Auf dem Weiterweg trafen wir ein Radlerpaar aus Stuttgart, das auf dem Weg nach Gibraltar ist. In Beziers hetzte uns unser GPS kreuz und quer und auf und ab durch die ganze Stadt. Die restliche Strecke zum Meer war richtig stressig, da dichter Verkehr und Baustellen das Vorwärtskommen erschwerten. Wir fuhren verschiedene Campingplätze an, aber bei allen war die Rezeption geschlossen. Zum Glück fanden wir um 19:30 Uhr doch noch ein Hotel und bei einem guten Abendessen und einer Flasche Rotwein ließen wir den Abend ausklingen.


Brücke und Burganlage in Carcasonne


Canal du Midi


Ausklang eines langen Tages


09.06.2014 (Pfingstmontag) Agde – Aigues-Morte 94,1 km und 235 Hm

Da wir nach den Anstrengungen der letzten Tage einen ruhigeren Tag einlegen wollten schliefen wir etwas länger und starteten erst um 10 Uhr. Es ging vielfach an Kanälen entlang und wir konnten die vielen Freizeitkapitäne nebenher beobachten. Die Temperaturen stiegen im Tagesverlauf auf 29°C an und die Sonne setzte sich immer mehr durch. Zur Mittagszeit erreichten wir Montpellier, das wir aber nur streiften. Danach ging es wieder auf Radwegen den Kanälen entlang in die Camargue. Unterwegs sahen wir Flamingos und viele typische weiße Pferde. An den großen Seenlandschaften ging es weiter zum Meer. Wegen des Feiertages waren die Badestrände sehr gut besucht und die Radwege waren oft zu geparkt. In Grande Motte ging es kilometerweit durch Ferienanlagen und wir kamen nur langsam vorwärts. Nachdem wir diesen Abschnitt hinter uns gebracht hatten, ging es zurück zur Hauptstraße, auf der es genau so lebhaft zu ging wie am Strand. Schließlich erreichten wir Aigues-Mortes mit einem mittelalterlichen Stadtkern, wo wir uns gleich wohl fühlten.


Flamingos


Radweg an den Kanälen entlang


Strand bei Grand Motte


Tor zur Altstadt von Aigues-Mortes


10.06.2014 Aigues-Mortes - Avignon 95,9 km und 132 Hm

Bei Traumwetter ging es heute schon früh durch die schöne Camargue. Ohne Frühstück ging es durch Weinbaugebiete, Reisanbau und Schilflandschaften ohne Orte. So erreichten wir nach 47 Kilometern Arles, wo wir zunächst im historischen Zentrum frühstückten. Danach sahen wir uns im historischen Altstadtbereich das Amphitheater an und schoben unsere Fahrräder durch die engen Gassen. Weiter ging es über die Rhone und danach nach Beaucarie, wo wir eine Mittagsrast einlegten. Das Thermometer zeigte inzwischen über 38°C im Schatten an aber ein leichter Rückenwind wirkte kühlend. Nach der Mittagspause ging es auf der rechten Seite der Rhone auf sehr ruhiger und schattiger Straße weiter bis kurz vor Avignon. Hier wie immer starker Verkehr und viele Ampeln. In der Altstadt fanden wir ein nettes Hotel mit Balkon. So konnten wir mal gut unsere Wäsche trocknen. Den späteren Nachmittag verbrachten wir mit der Besichtigung verschiedener Sehenswürdigkeiten und statteten auch der berühmten Brücke von Avignon einen Besuch ab.


Pferde der Camargue


Amphitheater in Arles


Kanal durch Beucaire


Oleander am Straßenrand


Papstpalast in Avignon


Die berühmte Brücke von Avignon

 

11.06.2014 Avignon – Les Tourrettes 100,0 km und 266 Hm

Wegen der großen Hitze ging es wieder früh los. Immer wieder überquerten wir die Rhone und fuhren mal auf der einen, mal auf der anderen Uferseite. Erstmals sahen wir blühende und duftende Lavendelfelder, dann wieder fuhren wir an Getreide- und Sonnenblumenfeldern vorbei. An den Hängen wird überall Wein angebaut und zahlreiche Burgen sind zu sehen. Leider hatten wir auch heute wieder heftigen Gegenwind und hochsommerliche Temperaturen bis 36°C. In Viviers in der Ardeche legten wir im Schatten eine lange Mittagspause ein. Der Wind legte sich etwas, dafür nahm der Verkehr auf den letzten 15 Kilometern erheblich zu. In einem Motel machten wir für heute Schluss.


Triumpfbogen in Orange


Blühendes und duftendes Lavendelfel


Eine von zahlreichen Burgen


12.06.2014 Les Tourrettes – Serrieres 102,9 km und 310 Hm

Nach dem Frühstück ging es zunächst auf der verkehrsreichen Hauptstraße, auf die uns unser GPS schickte, weiter. Um dem Verkehr zu entgehen wechselten wir auf das andere Ufer der Rhone, wo ein herrlicher Radweg direkt am Fluss entlang führte. Die Gegend sah aus wie am Rhein. Weinlagen an den Hängen, Burgen und am Straßenrand idyllische Orte prägen diese Gegend. Aber der Spaß hatte ein Ende, wenn ein Zufluss oder ein Seitenarm der Rhone, Bahngleise oder Industrieanlagen den Weiterweg versperrten. Dann mussten wir schauen, wo es eine Brücke gab und vielfach musste man wieder auf die Hauptstraße ausweichen und nur durch Zufall oder intensives Suchen, gelang die Rückkehr zum Radweg, die vielfach nicht ausgeschildert war. So ging es weiter flussaufwärts, mal rechts, mal links der Rhone und die Strecke wurde deutlich länger als geplant. So beendeten wir in Serrieres unseren Arbeitstag, der uns wegen der Hitze und des weiter andauernden Gegenwindes viel Kraft kostete.


Rhonearm


Tain-I` Hermitage


Radbrücke über die Rhone


Reife Kirschen am Wegesrand


13.06.2014 Serrieres – Lyon 70,8 km und 213 Hm

Bei 20°C starteten wir kurz nach 7 Uhr zur Weiterfahrt auf der Via Rhona. Über 40 Kilometer hatten wir eine landschaftlich herrliche und ruhige Fahrt. Es gab weder Orte noch Einkaufsmöglichkeiten und so gab es erst nach 40 Kilometern ein Frühstück. Hier verloren wir unseren Radweg aus den Augen und wurstelten uns durch Orte, Industrieanlagen und Kleingartenanlagen weiter. Schließlich wechselten wir auf die Hauptstraße, denn wir wollten eigentlich zur Mittagszeit Lyon erreichen. Dies war wegen der großen Umwege nicht ganz einzuhalten. Dafür fanden wir aber eine prima Strecke ins Zentrum der 3. größten Stadt Frankreichs (ca. 2,2 Mio. Ew.). Allerdings dauerte es dann noch einige Zeit, bis wir unser gebuchtes Hotel fanden. Am Nachmittag schauten wir uns noch in der sehr schönen Stadt um, die an Saone und Rhone liegt. Nach den anstrengenden Tagen mit viel Gegenwind und Hitze verbringen wir hier noch einen weiteren Tag, um auch genügend Zeit zur nötigen Erholung und Besichtigung von Lyon zu haben.


Via Rhona


Schwanenfamilie


Immer wieder Hindernisse


Lyon erreicht


14.06.2014 Ruhetag in Lyon

Den heutigen Tag gingen wir in aller Ruhe an. Nach einem kräftigen Frühstück bummelten wir durch die Stadt. Es gab viel anzusehen und auf Bildern fest zu halten. Von der Kathedrale stiegen wir hinauf zum Römischen Theater mit Ausgrabungen. Weiter ging es dann zur Wallfahrtskirche Notre-Dame de Fourviere. Von hier aus genossen wir einen herrlichen Blick über die Stadt, bevor wir durch einen Park hinunter zur Altstadt an der Saone gingen. Viele schöne Gebäude und Plätze gibt es zu bewundern.


Am Ufer der Saone


Römisches Theater mit Notre-Dame


Kathedrale


Belebte Fußgängerzone

 

15.06.2014 Lyon – Belley 133,3 km und 525 Hm

Wir hatten heute einen recht entspannten Radeltag. Die Temperaturen lagen zwischen angenehmen 16°C – 23°C und der Wind wehte uns nur zeitweise entgegen. Schon um 7:30 Uhr waren viele Läufer und Radler auf dem schattigen, naturbelassenen Weg mit uns unterwegs. So ging es die ersten 30 Kilometer meist direkt an der Rhone entlang, bis der Radweg wieder einmal plötzlich endete. Nach weiteren 30 Kilometern auf Nebenstraßen und mehrfachem Nachfragen, gelangten wir nach Lagnieu, wo wir wieder auf den Radweg trafen. So wie wir den Radweg gefunden hatten, so verloren wir ihn auch wieder. In Port-de-Groslee erreichten wir erneut die Via Rhona. Ab hier genossen wir die wunderschönen Naturlandschaften. Idyllische Seen mit Schwänen und Wasservögeln wechselten mit Bereichen für Badegäste und Bootsfahrer. Felsen wie im Donautal vermittelten einen heimatlichen Eindruck. In Belley beendeten wir den Tag, der uns viel Spaß gemacht hatte.


Am Rhoneradweg


Felsen wie im Donautal


Rhone-Radweg


Rhone


16.06.2014 Belley – Messery/Genfer-See 108,2 km und 864 Hm

Ständiger Begleiter unserer heutigen Tour war ein heftiger Gegenwind. Von Beginn an – Start war um 6:45 Uhr – hatten wir starken Gegenwind bei wolkenlosem Himmel und 16°C. Einige Zeit ging es wieder an der Via Rhona entlang und später auf Landstraßen, da die Via Rhona nicht durchgängig fertiggestellt ist. Immer wieder waren heftige Anstiege bis 12% zu bewältigen. Die Landschaft veränderte sich insofern, als die Hügel wieder zu Bergen wurden. Auf einer Nebenstrecke erreichten wir Genf, wo wir uns etwas umschauten und den herrlichen Blick auf den Genfer See genossen. Einige Zeit ging es am Ufer entlang, bevor es auf der Landstraße weiter zurück nach Frankreich und zum Campingplatz in Messery ging. Hier konnten wir zwar unser Zelt für 23,50 € aufstellen, aber leider waren alle Restaurants geschlossen und wir mussten improvisieren.


Chenaz


Die Berge werden wieder höher


Genf


Am Genfer See entlang


Auf dem Campingplatz in Messery


17.06.2014 Messery – Martigny 95km und 416 Hm

Bei immer noch sehr stürmischem Gegenwind starteten wir kurz vor 8 Uhr zur Weiterfahrt am Genfer See entlang. Auf den meist sehr engen und teilweise schlechten Straßen herrschte heftiger Verkehr. Der Wind schwächte zum Glück ab und wegen der Richtungsänderung kamen wir sogar in den Genuß von Rückenwind. Die Berge waren leider häufig in Wolken gehüllt. Der Ort Evian gefiel uns besonders gut. Von hier kommt auch das bekannte Mineralwasser. Nach 48 Kilometern erreichten wir die Grenze zur Schweiz in St. Gingolph und dies machte sich gleich durch die besseren Straßen bemerkbar. Weiter ging es teils auf Radwegen oder Radspuren entlang der Hauptstraße. Die Bewölkung nahm immer mehr zu und die ersten Regentropfen fielen kurz vor Martigny. Um 15:30 Uhr erreichten wir den Campingplatz in Martigny und sofort prasselte ein heftiger Regenschauer nieder. Hier kamen wir in einem Zimmer unter und waren so im Trockenen.


Markt in Evian


Rathaus von Evian


Es geht Richtung Martigny


Dunkle Wolken ziehen auf

 

18.06.2014 Martigny – Fiesch am Furkapass 119,0 km und 854 Hm

Bei stark bewölktem Himmel fuhren wir kurz vor 7 Uhr von Martigny los. Je weiter wir Rhone aufwärts kamen desto besser wurde das Wetter. Vielfach ging es entlang der Rhone aber auch hier war es schwierig, den Radweg zu finden. So ging es im Zickzack über Sierre und Sion bis kurz vor Visp. Hier trafen wir 2 australische Fernradler, die wir bereits in Sierre getroffen hatten, wieder. Dazu gesellte sich noch ein holländisches Paar, das ebenfalls Orientierungsprobleme hatte. Zu sechst fuhren wir hintereinander bis Visp, wo sich unsere Wege wieder trennten. Im ganzen Rhonetal werden die Wein-, Obst- und Gemüsefelder künstlich beregnet und wir bekamen beim Vorbeifahren immer wieder eine unfreiwillige Dusche ab. Dann ging es von Visp aus nach Brig und von dort weiter hinauf nach Fiesch auf 1050 m Höhe. Dort stellten wir unser Zelt auf dem CP auf (40,20 Sfr. für 4 qm Wiese mit Toilette und Waschgelegenheit. Duschen gegen Aufpreis.) Kaum hatten wir das Zelt aufgestellt, begann es zu regnen. Unter einem Vordach kochten wir uns noch ein Nudelgericht und legten uns dann schlafen.


Von Martigny nach Sierre


Vereinte Wegsuche nach Visp


Auffahrt nach Fiesch


19.06.2014 Fiesch – Flüelen am Urner See 103,7 km und 1582 Hm

Nach einer kalten Nacht mussten wir zuerst das nasse Zelt zusammen packen und uns für die Passfahrt startklar machen. Bei 6°C ging es um 7 Uhr auf die noch recht ruhige Straße. Immer wieder waren steile Rampen zu überwinden, an denen wir kurze Strecken auch schoben. Das Wetter wurde immer freundlicher und die Sicht auf die Berge wurde zunehmend besser. Nach 32 Kilometern erreichten wir Gletsch auf 1760m. Dort war großes Radlertreffen, denn 5 Engländer und 2 Holländer machten sich ebenfalls auf den Weg zum Furkapass. Über viele Serpentinen gewannen wir weiter an Höhe und waren völlig überrascht, als wir an einer dieser Kehren von unserem Sohn Christian mit Familie, sowie einem Freund, empfangen wurden. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir freuten uns riesig, über das unerwartete Wiedersehen. Zwischenzeitlich hatte sich der Himmel mit dunklen Wolken überzogen und wir verabschiedeten uns und machten uns auf den Weiterweg zur Furka Passhöhe auf 2436 m. Auch hier gab es noch einige steile Passagen bis 14 % Steigung zu überwinden aber schließlich erreichten wir die Passhöhe, wo wir uns zunächst einmal warme Sachen anzogen. Bei der Abfahrt fielen die ersten Tropfen und ein strammer Gegenwind machte uns erheblich in den oft engen Kehren zu schaffen. Völlig unterkühlt suchten wir unterwegs ein Lokal auf und nahmen eine warme Suppe zu uns, um uns etwas aufzuwärmen. Dann ging es weiter und kurz vor Andermatt mussten wir eine Regenpause einlegen. Nach der Regenpause ging es hinunter durch die Teufelsschlucht mit vielen Baustellen und dichtem Verkehr. Als die Abfahrt zur Autobahn kam hatten wir die Straße fast für uns alleine und wir genossen die herrliche Abfahrt hinunter nach Altdorf und weiter bis nach Flüelen am Urner See. Dort fanden wir Unterkunft in einem netten Privatquartier.


Auffahrt Richtung Gletsch


Auffahrt Richtung Gletsch


Radlertreff in Gletsch


Furkapass


Überraschungstreff mit der Familie


Kurz vor der Passhöhe


Geschafft


Fahrt durch die Teufelsschlucht


Abfahrt nach Altdorf


20.06.2014 Flüelen – Bülach 95,5 km und 654 Hm

Heute ging es mehreren Schweizer Seen vorbei. Zunächst ging es spektakulär am Urner See entlang. In Brunnen hatte man auch einen schönen Blick auf den Vierwaldstätter See. Vorbei an Schwyz stand als nächster der Lauerzer See auf dem Programm, bevor es zum Zuger See weiter ging. In der sehenswerten Altstadt von Zug legten wir eine Pause ein. Es folgte, wie zwischen den anderen Seen auch, wieder ein Aufstieg, bevor es nach Zürich hinunter ging. Am Zürichsee sahen wir dem lebhaften Treiben an der Uferpromenade zu. Auch die Innenstadt mit schönen Gebäuden, Plätzen und Kirchen ist sehenswert. Für uns ging es auf Radspuren und Radwegen weiter über Kloten nach Bülach. Hier bekamen wir in einer Pizzeria, die uns von Einheimischen empfohlen wurde, Quartier. Bei Bier und Pizza genossen wir den Abend und waren froh, eine trockene Unterkunft zu haben, da dunkle Wolken am Himmel aufzogen.


Urner See


Strecke am Urner See


Altstadt von Zug


Zürich


Bülach

 

21.06.2014 Bülach – Herdwangen 112,4 km und 943 Hm

Wir gingen den Tag ganz gemütlich an. Erst um 9 Uhr starteten wir Richtung Rhein. Den Rhein-Radweg erreichten wir bei Eglisau. In diesem Bereich ist dieser vielfach nicht geteert und wir wurden hin und her und hinauf und hinunter mit sehr steilen Passagen geleitet. So kamen viele unnütze Höhenmeter zusammen, die uns viel Mühe und Zeit kosteten. Über Rheinau ging es dann nach Laufen am Rheinfall. Hier hatte es uns zu viel Betrieb und wir wollten unsere Räder nicht unbeaufsichtigt stehen lassen. So fuhren wir in Richtung Schaffhausen und bogen an der ersten Brücke auf die andere, ruhigere Seite zum Rheinfall auf Neuhauser Seite ab. Hier konnten wir unsere Räder mit schieben und die Wasserfälle gut besichtigen. Weiter ging es dann nach Schaffhausen und zunächst weiter am Rhein entlang und zur deutschen Grenze in Gottmadingen. Über Singen am Hohentwiel ging es weiter über die hügelige Landschaft des Hegau nach Stockach. Es folgte die nächste Hügelkette des Linzgaus, die uns wieder auf 695 m Höhe hinauf führte. Auf Nachfragen fanden wir dann ein schönes Zimmer in einem Gasthof in Herdwangen.


Der Rhein ist erreicht


Fahrt nach Schaffhausen


Laufen am Rheinfall


Der Rheinfall


Die Vulkankegel des Hegau


22.06.2014 Herdwangen – Laupheim 101,7 km und 277 Hm

Den letzten Radltag begannen wir nach einem guten Frühstück und wolkenlosem Sonntagswetter erst um 10 Uhr. Zwar blieb uns der Gegenwind während des ganzen Tages erhalten aber daran hatten wir uns ja schon gewohnt. Ein längerer Anstieg vor Pfullendorf und ein steiler Aufstieg durch Pfullendorf waren die letzten Erhebungen, die sich uns noch in den Weg stellten. Doch diese stellten kein nennenswertes Hindernis mehr dar und so ging es auf vertrauter Strecke weiter auf dem Donau-Radweg über Krauchenwies und Mengen nach Riedlingen. Hier gab es noch einen Eisbecher, bevor es zurück nach Laupheim ging. Gesund und wohlbehalten erreichten wir nach 4569 km und 35412 Höhenmetern um 15:30 Uhr unseren vertrauten Heimatort, Laupheim.

Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis wir die vielfältigen Eindrücke dieser langen und abwechslungsreichen Radreise verarbeitet haben.


Pfullendorf


Schöne Altstadt von Pfullendorf


Pfullendorf


Zielfinger Seen zwischen Krauchenwies und Mengen


Riedlingen an der Donau


Der Bussen 767 m, Hausberg Oberschwabens