Wir verlassen den Atlantik

15.05.2025 Bordeaux – St. Martin 85,6 km du 252 Hm

Ein schöner Radweg, mit viel Radverkehr, führte zunächst an der Garonne entlang zu den Vororten.

Nach etwa 10 km hatten wir Bordeaux hinter uns gelassen und weiter ging es durch die Weinregion zum Fährhafen von Lamarque.

Von hier aus setzten wir in 20 Min. über die Gironde nach Blaye über.


Festungsanlage in Blaye

Vielfach ging es dann oft kilometerlang immer geradeaus an Kanälen entlang und ein strammer Gegenwind machte uns wieder einmal sehr zu schaffen. Dafür stimmen inzwischen die Temperaturen, die bis auf 27°C anstiegen bei meist wolkenlosem Himmel.

Außerdem machten uns viele Abschnitte wegen des extrem groben Belags das Leben schwer.

Unsere Unterkunft in einem herrschaftlichen Gästehaus war für uns eine neue Erfahrung. Der kleine Ort St. Martin liegt auf einem 60 m hohen Bergrücken und hat nur wenige Einwohner.


16.05.2025 St. Martin – Royan – Marennes 83,3 km und 462 Hm

Nach einem guten Frühstück machten wir uns, bei erneut herrlichem Wetter, auf den Weiterweg zurück zu den Kanälen.

Die Ebene ist durchzogen von hunderten dieser Wasserläufe.
Auf schöner Route ging es vorbei an Kreidefelsen und einer Eremitage.


Eremitage St. Martial

Erneut kosteten uns die teilweise sehr schlechten Fahrbahnbeläge und der auch heute wieder heftige Gegenwind viel Kraft.
Kurz vor Royan gelangten wir wieder ans Meer.

Wir drehten eine Runde durch die Stadt, bevor wir uns auf den Weiterweg zu unserem Tagesziel Marennes aufmachten.

Diese Brücke über die Seudre überquerten wir, bevor wir Marennes erreichten.


Hafen von Marennes


Hier sind schon die Kirschen reif.


17.05.2025 Marennes – La Rochelles 64,3 km und 223 Hm

Zunächst ging es wieder an unzähligen Kanälen entlang und vorbei.

Die Route führte immer wieder weg vom Meer, um später wieder dorthin zurückzuführen.


Bei Ebbe sieht man nicht mehr viel vom Meer.

Ein besonderes Erlebnis war die Schwebebrücke vor Rochefort.

In Rochefort besuchten wir den großen Markt, bevor es wieder zur Küste zurückging.

Eine Feriensiedlung reihte sich an die nächste und Restaurants und Cafés waren bei dem herrlichen Wetter gut besucht.

Gegen 14:30 Uhr erreichten wir La Rochelle (80.000 Ew.). Hier fand eine Laufveranstaltung statt und es herrschte ein riesiges Gedränge.

Uns blieb noch genügend Zeit, die Stadt am Hafen, die uns von Beginn an begeisterte, zu durchstreifen.


18.05.2025 La Rochelle – Saint-Vincent-Sterlanges 73,4 km und 385 Hm

Heute verließen wir den Atlantik und von nun an geht es wieder landeinwärts.


Ein letzter Blick auf den Atlantik.

Ein Großteil der heutigen Strecke verlief auf der dicht befahrenen Bundesstraße mit einem mehr oder weniger breiten Seitenstreifen.

Auch heute machte uns heftiger Wind zu schaffen,
aber dafür war der Himmel wieder wolkenlos. Die Temperaturen lagen zwischen 11 und 21°C.


In einer Bäckerei legten wir eine Pause ein.

Kurze Zeit später kamen wir auf einem Bauernhof mit den Besitzern ins Gespräch und sie zeigten uns ein eine Woche altes Gänseküken.

Danach fuhren wir weiter zu unserem Tagesziel, einem Hotel, das für uns extra eine Stunde früher öffnete.
So konnten wir den Mittag noch nutzen, um unsere Wäsche zu waschen und zu trocknen.

Bordeaux, die Stadt des Weines

11.05.2025 San Sebastian – Hossegor 75,8 km 565 Hm

Da wir die Strecke nach Bayonne erst vor 2 Tagen gefahren waren, wollten wir die Rückfahrt mit der Bahn angehen.
Vom Hotel aus waren es nur 900 m zum Bahnhof in San Sebastian.



Schnell erhielten wir unsere Tickets, die nur bis Irun, dem letzten Ort in Spanien galten.
Dort stiegen wir aus und machten uns auf, den ca. 4 km entfernten französischen Bahnhof aufzusuchen. Es war Sonntag und alle Schalter waren verwaist und nur Automaten standen herum. Eine sehr freundliche Frau half uns, die entsprechenden Tickets auszuwählen. Dann mussten noch Plätze für die Fahrräder reserviert werden, die 6,00 € kosten sollten. Diese waren nur mit der Kreditkarte zu buchen, wozu man eine Pin benötigte. Als nahezu alles erledigt war, stellte die Dame fest, dass zwischenzeitlich keine Fahrradplätze mehr frei waren. So blieb uns nichts anderes übrig, als unsere Drahtesel zu satteln und zum Hafen von Bayonne zurückzufahren.


Biarritz


Beim Hafen von Bayonne

Auf sehr schöner Route ging es von dort durch Waldgebiete zum Lac-d`-Hossegor zu unserem, von unterwegs gebuchten, Hotel.


12.05.2025 Hossegor – Parentis 104 km und 356 Hm

Bei wunderbarem Radelwetter genossen wir die Dünenlandschaft am Atlantik.


Lac d` Hossegor


Korkeichenwald


Farne bedecken den Waldboden
Auf guten Radwegen mit gemütlichen Wellen fuhren wir durch die grüne Landschaft.


Nach 50 km gelangten wir zu einem Café bei den Dünen, in dem wir eine Mittagsrast einlegten.


Danach ging es weiter auf einsamen Wegen nach Parentis.

In Parentis übernachteten wir in einem kleinen Paradies. Eine einfache, aber wunderbare Ferienwohnung mit vielen Tieren im Garten. Hunde, Hühner mit Küken und ein stolzer Pfau sowie viele Blumen und Sträucher.


13.05.2025 Parentis – Gujan Mestras 73,3 km und 339 Hm

Gegen 9 Uhr verließen wir unser kleines Paradies.

Schon bald kamen wir zu einem See mit vielen Ferienhäuschen und Campingplätzen.

Der Weiterweg zog sich durch ein bergiges Waldgebiet mit teils heftigen Anstiegen.

So gelangten wir wieder zum Küstenradweg und erreichten nach 50 km die Düne von Pilat.

Die Düne von Pilat ist die höchste Wanderdüne Europas. Sie ist 110 m hoch, 500 m breit und 2,7 km lang. Wir stellten unsere Fahrräder ab und machten uns auf den Weg hinauf auf die Düne. Der Aufstieg im Sand war recht mühsam. Aber wir wurden durch eine fantastische Aussicht belohnt.

Der Weiterweg führte entlang des Atlantiks nach Arcachon.

Kurze Zeit später erreichten wir unser Hotel und gingen noch gemütlich zum Abendessen.


14.05.2025 Gujan Mestras – Bordeaux 55,3 km und 73 Hm

Strahlend blauer Himmel und Sonne pur bei bis zu 26°C erwarteten uns heute. Unser Radweg folgte meist der Hauptstraße.

Erst als wir in die Vororte von Bordeaux gelangten, änderte sich das Bild und Ampeln und Baustellen verlangten Aufmerksamkeit.

So erreichten wir die Stadt des Weines mit seinen 265.000 Ew.
Schon um 12:20 Uhr konnten wir unser Hotel beziehen und hatten somit den ganzen Mittag Zeit zur Stadtbesichtigung.


Kathedrale St. Andre


Die Garonne fließt durch Bordeaux und bald darauf in den Atlantik.

Unterwegs Richtung Atlantik

05.05.2025 Foix – Saint-Gaudens 89,5 km und 469 Hm

Schon am Vorabend und die ganze Nacht hindurch prasselte der Regen nieder.

Unser 11 qm großes Apartment bot Platz für 2 Personen und 2 Fahrräder. Da blieb wenig Freiraum.
Bei der Abfahrt regnete es leicht, als wir auf die Bahntrasse abbogen.

Der Fahrbahnbelag war durchdrängt vom Regen und wir, und unsere Räder, waren komplett verdreckt.

Der Regen wurde immer stärker und große Pfützen und kleine Bäche mit Geröll erschwerten das Vorwärtskommen.

Es folgten mehrere Tunnel und Bahnhöfle und auch umgestürzte Bäume lagen auf der Strecke.

In Girons endete der Bahntrassenweg und es folgte ein kurzes Stück auf der Hauptstraße, bevor wir auf einen guten Radweg wechseln konnten.

Nach ca. 60 km hörte der Regen auf und so konnte man ab und an ein Foto machen.


Die Wiesen und Felder waren vielfach überflutet.
Über einen letzten Höhenzug erreichten wir unser Tagesziel, Saint-Gaudens.


06.05.2025 Saint-Gaudens – Tarbes 75,3 km und 632 Hm


Der Blick aus dem Fenster verhieß nichts Gutes.
Bei lausigen 7°C und kaltem Gegenwind zogen wir weiter.

Schließlich erreichten wir die Garonne bei stark bewölktem Himmel ohne Fernsicht auf die Pyrenäen.

Es folgte ein steiler Aufstieg nach Montrejeau.

Dieser zog sich hinauf bis auf eine Höhe von 612 m.
Auf den restlichen 25 km bis zu unserem Tagesziel folgte ein Regenschauer nach dem anderen.


Rathaus von Tarbes

Unserem Alter gemäß fanden wir Unterkunft in der Senioren-Residenz in Tarbes. Hier werden freie Apartments an Reisende vermietet.


07.05.2025 Tarbes – Lourdes – Pau 64,9 km und 355 Hm

Ein sonniger Tag folgte, an dem man früh morgens noch die verschneiten Gipfel der Pyrenäen erkennen konnte.


Nach einem guten Frühstück in der Residenz machten wir uns auf nach Lourdes.

Leider schoben sich schon bald wieder dichte Wolken vor die hohen Gipfel, aber es blieb den ganzen Tag über trocken und nur leicht bewölkt.
So erreichten wir nach gut 20 km die Pilgerstadt Lourdes.

Zunächst drehten wir eine Runde durch die 14.000 Ew. große Gemeinde, in der ein Hotel neben dem anderen steht. Außerdem gib es jede Menge Souvenirläden, Restaurants und Cafés.
Wir stellten unsere Räder ab und besichtigten die kirchlichen Sehenswürdigkeiten.


Schlange stehen vor der Grotte
Danach setzten wir unsere Tour nach Pau fort.

Um 14:30 Uhr erreichten wir unser Hotel in Pau (77.000 Ew.) und hatten noch ausreichend Zeit, die interessante Stadt anzusehen.

Wir haben Spanien erreicht

08.05.2025 Pau – Bayonne 118 km und 317 Hm

Kurz vor 8 Uhr verließen wir Pau und machten uns auf zur langen Etappe durch das französische Baskenland.

An einigen Orten fanden Gedenkfeiern zum Ende des 2. Weltkriegs vor 80 Jahren statt.
Zunächst war es noch recht kühl aber im Laufe des Vormittags setzte sich immer mehr die Sonne durch und so konnten wir erstmals wieder im Shirt fahren.


Der Wächter des Kreisverkehrs.


Großes Kiwi Anbaugebiet

Überwiegend fuhren wir auf ruhigen Nebenstraßen und kamen recht gut vorwärts. Leider, es war Feiertag in Frankreich, waren die Geschäfte und Restaurants geschlossen aber nach exakt 100 km stand ein geöffnetes Café am Fluss L`Adour und rettete uns vor dem Verdursten.


Das Café kam wie gerufen.

Die restliche Strecke führte weiter am Fluss entlang und gegen 16 Uhr erreichten wir Bayonne (52.000 Ew.).

Den Abend beschlossen wir mit einer leckeren Tintenfischplatte.


09.05.2025 Bayonne – San Sebastian (Spanien) 64,3 km und 772 Hm

Eine sehr anstrengende Tour stand uns heute bevor. Durch das hügelige Baskenland ging es rauf und runter. Auf teilweise schlechten und steilen Radwegen ging es vielfach am Atlantik entlang.


Gleich ist der Atlantik erreicht


Biarritz, ein elegantes Seebad, an der baskischen Küste.


Saint-Jean-de-Luz, ein bekannter Badeort.
Nach 42 km verließen wir Frankreich und machten einen Abstecher nach Spanien.

Die Einfahrt nach San Sebastian durch die Vororte war chaotisch.

Mal verlief die Strecke neben der Autobahn, ein kurzes Stück auch auf dem Standstreifen der Autobahn (für Radfahrer erlaubt).

Dann ging es weiter im Zickzack mit mehreren Baustellen und vielen Ampeln hinein nach San Sebastian (188.000 Ew.). Zum Glück konnten wir immer auf Radwegen durch den Stadtverkehr fahren.


Manchmal geht es sehr eng her.
Im Zentrum fanden wir ein nettes kleines Hotel, das auch unsere Räder aufnahm.

Am Abend bummelten wir noch durch die Altstadtgassen und beschlossen den Abend in einer Tapasbar.

Unter 39 verschiedenen Tapas konnten wir auswählen.


Eines leckerer als das andere.


10.05.2025 Ruhetag in San Sebastian

Das lebhafte Seebad liegt direkt am Golf von Biskaya. Die wunderschöne Stadt mit viel Grün und gepflegten Gebäuden begeisterte uns.

Besonders sehenswert ist die urige Altstadt mit ihren zahlreichen Kirchen und Restaurants.


Rathaus von San Sebastian


Ein Spielmannszug ging durch die Gassen.
Die Stadt erstreckt sich über eine Bucht mit weißem Sand zwischen den Bergen Urgull und Igeldo.

Zum Abendessen ging es wieder in eine der zahlreichen Tapabars.

Am Rand der Pyrenäen

02.05.2025 Toulouse – Carcassonne 110,3 km und 523 Hm

Direkt vom Hotel aus ging es am Canal di Midi entlang.

Nach ca. 10 km hatten wir die Großstadt Toulouse hinter uns gelassen und der Radverkehr wurde merklich ruhiger.

Von Beginn an wehte uns heute ein stürmischer Wind entgegen, der von Stunde zu Stunde immer mehr zunahm.

Viele Schleussen ermöglichen es den Schiffen, den Canal zu befahren.


50 km konnten wir auf Asphalt zurücklegen und dann folgten noch 60 km auf teilweise sehr schlechtem Schotter.

Nach 60 km kamen wir in den einzigen Ort auf der gesamten Strecke und nutzten die Gelegenheit, etwas zu essen.


Caesarsalat


Castelnaudary

Wir folgten weiterhin dem Canal, bis wir endlich nach etwa 10 Stunden mühsamster Fahrt Carcassonne erreichten.


Burgfestung von Carcassonne


03.05.2025 Carcassonne – Chalabre 61,3 km und 515 Hm

Nach dem Frühstück besuchten wir die UNESCO-Welterbestätte.
Die Burganlage aus dem 13. Jahrhundert ist von einer 3 km langen Ringmauer umgeben. Sie beinhaltet 52 Türme und umschließt die Altstadt. Hier befinden sich Hotels, Restaurants und Souvenirgeschäfte. Da wir schon sehr früh unterwegs waren befanden wir uns fast allein in den Gassen und auf den Plätzen, die sonst von Touristen überlaufen sind.

Nach der Besichtigung der eindrucksvollen Burganlage ging es wieder mit dem Rad weiter. Zunächst durch Carcassonne und dann weiter zum 20 km entfernten Montreal.


Montreal, eine Pilgerstätte, mit Stiftskirche

Danach folgten wir wieder dem Bahntrassenweg, der in gleichmäßiger Steigung durch Wälder und einige Tunnel bis nach Chalabre führte.


Ehemaliger Bahnhof


Chalabre


04.05.2025 Chalabre – Foix 44,3 km und 376 Hm

Witterungsbedingt setzten wir unsere Reise erst um 10 Uhr fort, da der Wetterbericht Regen und Gewitter prognostiziert hatte. Daher auch die kurze Strecke.

Bei Nieselregen fuhren wir los, doch schon bald wurde der Regen stärker und es gewitterte.
Unser Bahntrassenweg begleitete uns weiterhin durch eine waldreiche Gegend. So ging es 30 km durch den Regen bei kühlen 13°C.

Die Steigungen und Abfahrten waren gut zu bewältigen.
Auf den letzten 15 km kam manchmal die Sonne etwas durch und es trocknete wieder etwas auf.

In Foix mussten wir längere Zeit warten, bis wir den Code zu unserem Apartment bekamen.

Die Felsenburg der Katharer ist ein Kulturerbe aus dem Mittelalter.

Am Nachmittag gingen noch mehrere kräftige Regenschauer nieder und wir waren froh, uns für eine Kurzetappe entschieden zu haben.