Frankreich

Am 07.05.2023 fahren wir mit der Bahn nach Karlsruhe und dann weiter bis nach Appenweier. Dort starten wir mit unseren Rädern. Über Straßburg  und Paris soll es zum Atlantik gehen. Dann weiter durch die Normandie und Bretagne bis zur Mündung der Loire bei Nantes. Zurück führt unsere Route an der Loire entlang nach Orleans und weiter zur Saone und Doubs, bevor wir ab Basel wieder den Zug besteigen.

 

Wir werden sehen, ob wir unsere Reise wie geplant durchführen können.

 

07.05.2023 Appenweier – Saverne (Zabern) 69,9 km 200 Hm

Zunächst fuhren wir mit der DB von Laupheim über Stuttgart und Karlsruhe nach Appenweier. Dort stiegen wir auf unsere Räder und bei Kehl überquerten wir den Rhein und gelangten nach Frankreich.

Europabrücke

In Straßburg kamen wir an einer Russ. Orthodoxen Kirche und dem Europaparlament vorbei.


Weiter ging es am Canal de la Marne au Rhin mit vielen Schleusen.


Heute waren kaum Radler und Freizeitkapitäne unterwegs

Wir hatten zeitweise mit heftigem Gegenwind zu kämpfen und auf den letzten Kilometern setzte noch Regen ein. So erreichten wir gegen 15:45 Saverne und musste noch einige Zeit warten, bis wir die Unterkunft beziehen konnten. Zum Abendessen gingen wir in das sehenswerte Städtchen.


08.05.2023 Saverne – Nancy 110 km 414 Hm

Unser B&B kündigte ein kontinentales Frühstück an, das aber sehr spärlich ausfiel.

Wir verließen Saverne und fuhren zum Rhein-Marne- Kanal, dem wir dann folgten.

Es ging vorbei an der Ruine Lutzelbourg und an Sandsteinfelsen, wie man sie auch aus der Pfalz kennt.

Weiter ging es am Rhein-Marne- Kanal entlang, vorbei an Seen und Schleusen sowie einem Schiffshebewerk.


Das Schiffshebewerk überwindet 30 Höhenmeter

In St. Nicolas de Port verließen wir den Kanal und schauten uns noch die Basilika St. Nicolas an, bevor wir nach Nancy gelangten. Das Wetter war heute meist recht ordentlich nur der Gegenwind machte uns zu schaffen.


09.05.2023 Nancy – Commercy 82,8 km 462 Hm

Wieder starteten wir um 7:45 Uhr und statteten zunächst noch dem Zentrum von Nancy einen kurzen Besuch ab.

Weiter ging es bis Frouard, wo wir zur Mosel gelangten.


Schleuse am Moselkanal


Mosel

Dieser folgten wir bis Toul.


Kathedrale von Toul

Danach ging es wieder am Rhein-Marne- Kanal (West), der auf den letzten Kilometern, bei immer stärker werdendem Regen, nur mit höchster Vorsicht zu befahren war.

Um 14:45 Uhr erreichten wir unser Hotel und zum Glück konnten wir unser Zimmer schon um 15 Uhr beziehen. Normal ist das Hotel erst ab 17 Uhr geöffnet.

Heute hatten wir zum Glück wenig mit dem Wind zu kämpfen, aber dafür fuhren wir die letzten 2 Stunden im Regen.


Commercy

10.05.2023 Commercy – Bar-le-Duc 42,9 km 244 Hm

Da die Wetterprognose für heute sehr schlecht war, planten wir unsere Route nur bis zum nächsten Ort, in dem es eine Unterkunft gab. So wurden aus der ursprünglich geplanten Tagesetappe zwei Halbetappen.

Schon kurz nach dem Start begann es zu regnen. Außer zeitweise kräftigem Gegenwind und einem längeren Waldweg, der kaum zu befahren war, gab es nichts Erwähnenswertes.


Schlammige und felsdurchsetzte Walddurchfahrt


Die letzten Kilometer ging es am Marne-Kanal nach Bar-le-Duc

So bezogen wir schon um 11:15 Uhr unser Hotel in Bar-le-Duc. Unmittelbar nach unserer Ankunft begann es erneut zu regnen und wir waren froh, dass wir uns so entschieden hatten.


11.05.2023 Bar-le-Duc – Epernay 123,3 137 Hm

Bei kühlen Temperaturen und starker Bewölkung starteten wir um 7:25 Uhr zum Radweg am Marne–Rhein-Kanal.


Schloss in Bar-le-Duc

Hier hatten wir lange Strecken mit sehr schlechten Verhältnissen. Die Wege waren fast zugewachsen und nur ein schmaler Streifen war befahrbar. Zudem war der Untergrund durch den Regen der letzten Tage meist aufgeweicht und viele tiefe Wasserpfützen mussten durchfahren werden. Dieser Abschnitt kostete uns viel Kraft und Konzentration.

Nach 50 km erreichten wir Vitry-le-Francois in der Champagne. Hier drehten wir eine Runde durch die nette Stadt, bevor es auf einem neuen Radweg am Marne-Kanal weiter ging.

Diesem tollen Radweg folgten wir Chalons-en-Champagne, einer sehr schönen Stadt mit 44.000 Ew. Auch hier besichtigten wir die Stadt, bevor wir den letzten Teil der heutigen Tour in Angriff nahmen.

Nun kam öfter mal die Sonne durch und wir konnten die Weinlagen der Champagne erblicken.

Gegen 16 Uhr erreichten wir Epernay.


Ausflugsdampfer auf der Marne in Epernay


12.05.2023 Epernay – Meaux 98,3 km und 720 Hm

Heute starteten wir in voller Regenmontur, da es den ganzen Vormittag ohne Unterlass regnete. Auch die Temperaturen waren entsprechend kühl. Auf den ersten ca. 50 km bis Chateau Thierry mussten wir immer wieder auf Neben- bzw. Hauptstraßen ausweichen, da die Radwege an der Marne entlang nicht befahrbar waren.

In Chateau Thierry wärmten wir uns in einem Café bei Kaffee und Kuchen etwas auf und beratschlagten, ob wir hier unsere Reise für heute beenden sollten. Da der Wetterbericht aber für die nächsten Tage ganz ordentliches Wetter vorhersagt, beschlossen wir weiterzufahren, um morgen Paris zu erreichen.

So nahmen wir die verbleibenden knapp 50 km in Angriff und zum Glück ließ auch der Regen nach. Leider war von der Champagne nicht allzu viel zu sehen, da die Sonne fehlte. Auf kaum befahrener Strecke ging es über einen Höhenrücken. Die Wasserkanäle führen hier oft durch kilometerlange Tunnel, während der Verkehr über die Hügel geleitet wird. So kamen doch einige Höhenmeter an diesem Tag zusammen, bis wir schließlich Meaux erreichten.


13.05.2023 Meaux – Paris 63,5 km 331 Hm

Meaux liegt in der Schleife der Marne und ist bekannt durch den Brie-Käse. Bei freundlichem Wetter, bei einem nach wie vor kalten Nordwind, führte unsere Route über wellige Landschaft.


Meaux

Es ging teils durch Waldgebiete oder entlang der Marne.

Im Großraum Ile de France, um die Hauptstadt Paris, leben über 11 Mio. Einwohner. Das Gebiet wird durch viele Radrouten durchzogen. Unsere Route durchquerte auf mehreren Kilometern schöne Parkanlagen.


Chateau de Vincennes


Chateau de Vincennes


65 m hoher künstlicher Fels im zoologischen Garten

Je näher wir der Innenstadt kamen, desto heftiger wurde der Verkehr.


Wir erreichen die Seine

Allerdings konnten wir meist auf Radspuren zur Innenstadt gelangen doch auch diese waren von Radfahrern stark frequentiert. Um 15 Uhr erreichten wir unser B6B nach bisher gefahrenen 580 km und 2479 Hm. Am Nachmittag machten wir noch einen Spaziergang zum Montparnasse.


14.05.2023 Radtour durch Paris 44,7 km 207 Hm

Ein sonniger Tag war vorhergesagt, doch bis zur Mittagszeit war es neblig trüb bei einem kalten Westwind. Erst am Nachmittag ließ sich die Sonne zeitweilig blicken. Schon vorweg hatten wir eine Rad-Runde mit den interessantesten Sehenswürdigkeiten zusammengestellt.


Notre Dame im Wiederaufbau


Louvre


Radlerchaos


Sacre Coeur


Pigalle

Paris ist eine sehr fahrradfreudliche Stadt. Allerdings sind auch Massen von Radlern unterwegs und daran muss man sich erst gewöhnen. Während es mit dem Kfz oft kaum ein Durchkommen gibt, hat man mit dem Rad meist freie Fahrt.


Warteschlangen am Eiffelturm


Invalidendom


Champs-Elysees mit Arc de Triomphe


Rückfahrt durch eine der zahlreichen Parkanlagen


15.05.2023 Paris – Les Mureaux 56,1 km 318 Hm

Wieder war es trüb und kalt, als wir uns in Richtung Versailles aufmachten.

Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass eine Besichtigung des Palastes des Sonnenkönigs Louis XIV sowie der Gartenanlagen nicht möglich war. Ein riesiges Polizeiaufgebot hatte alles großräumig abgesperrt.

So konnten wir nur aus einiger Entfernung ein paar Bilder machen und fuhren wieder zur Seine hinab. Den nächsten Halt legten wir in Saint-Germain-en-Laye ein.

Dort besuchten wir die Schlossanlage und fuhren durch akkurat angelegte Gärten. Eine Kaffeepause war bei den kühlen Temperaturen willkommen. Der Weiterweg führte uns nach Les Mureaux an der Seine.


16.05.2023 Les Mureaux – Les Andelys 84,5 km 487 Hm

Ein wolkenloser Himmel begrüßte uns heute. Allerdings blies uns und ein heftiger und kalter Nordwestwind entgegen. Auf Waldpisten, Feldwegen, Nebenstraßen sowie Hauptstraßen waren wir heute unterwegs.

Nach ca. 20 km mussten wir an einer Straßenbaustelle umdrehen. Die Umleitung führte über einen Höhenrücken, den wir mit steilen, zusätzlichen 140 Höhenmetern überwinden mussten.


Blick hinab auf die Seine

Bald darauf erreichten wir Giverny an der Seine. Hier lebte der Maler Claude Monet, der 1926 starb. Es herrschte ein riesiger Besucheransturm.

Wir verzichteten auf eine Führung, da wir nicht so lange warten wollten und nahmen den Weiterweg nach Vernon in Angriff.

Wir statteten der Altstadt einen Besuch ab und fuhren dann, immer in der Nähe der Seine, weiter.

Zu guter Letzt schickte uns unser Routenplaner noch einmal über schmale Pfade, bevor wir den kleinen, aber interessanten Ort Les Andelys erreichten, wo wir in einem Hotel unterkamen.


17.05.2023 Les Andelys – Rouen 74 km 237 Hm

Heute war Genussradeln angesagt. Blauer Himmel und eine Panoramastrecke entlang der Seine. Imposante Tuffsteinfelsen und nette Bruchsteinhäuser waren an unserer Strecke zu sehen.

Einige Male überquerten wir die Seine, bis wir Rouen erreichten. Leider begleitete uns auch heute wieder ein frischer und böiger Wind.

Nach Bezug des Hotels begaben wir uns noch zu einer Besichtigungsrunde in die Stadt.

Unseren geplanten weiteren Tour Verlauf mussten wir abändern, da wir nur noch in Le Havre für Freitag und Samstag ein Zimmer buchen konnten. Deshalb verbringen wir den morgigen Tag auch noch hier in Rouen.


18.05.2023 Besichtigungstag in Rouen

Rouen, die Hauptstadt der Normandie, ist die bislang sehenswerteste Stadt unserer diesjährigen Reise. Über 2000 bunte und gut erhaltene Fachwerkhäuser schmücken die Stadt mit ihren 115000 Einwohnern. Heute war noch ein Mittelalter Markt, der über die ganze Innenstadt verteilt war.


Parlament der Normandie und Justizpalast


Der bekannte Uhrenturm


Kinderkarussell mit Handbetrieb


19.05.2023 Rouen – Le Havre 93,4 km 378 Hm

Bei strahlend blauem Himmel und einem kalten Nordwind ging es an der Seine entlang zum Hafen von Rouen. Hier liegt der 4. größte Hafen in Frankreich.

Gleich danach durften wir 140 Meter bergauf fahren, um auf eine Hochfläche zu gelangen. Die Seine fließt im Tal in großen Schleifen Richtung Atlantik. Wir kürzten diese ab und wichen ins landwirtschaftliche Hinterland aus.

Auf aufgelassenen Bahntrassen und Radwegen ging es weiter Richtung Le Havre.

Durch Industriegebiete näherten wir uns dem Stadtzentrum und erreichten unsere Unterkunft im Zentrum von Le Havre. Im Gegensatz zu Rouen handelt es sich bei Le Havre um eine sehr moderne Stadt, die die UNESCO zum Welterbe ernannte. Nach der Ankunft gingen wir noch zum Hafen und schauten uns in der Stadt um.


Hafeneinfahrt und Blick auf den Atlantik


20.05.2023 Le Havre – Etretat – Le Havre 76,2 km 634 Hm

Heute unternahmen wir einen Tagesausflug nach Etretat an der Alabasterküste. Ein stürmischer Nordwind stellte sich uns entgegen. Von Le Havre aus ging es zunächst gut 120 Höhenmeter, die auf Radwegen gut zu befahren waren, bergan.


Radweg durch den Tunnel

Lange Zeit durchfuhren wir auf der Hochfläche landwirtschaftlich genutzte Gebiete und eine parkähnliche Strecke begeisterte uns.

Nach 32 Kilometern erreichten wir Etretat, das von vielen Touristen überschwemmt wurde. Wir stellten unsere Räder ab und wanderten zur Steilküste hinauf.

Leider war es nach wie vor bewölkt und die Sonne konnte sich nicht durchsetzen. Die wunderschöne Küste mit bis zu 70 Meter hohen Felswänden begeisterte uns.

Wir schlenderten noch durch den sehenswerten Ort, bevor wir auf einer anderen Route zurück nach Le Havre fuhren. Dort drehten wir noch eine Runde durch die Hafenanlagen und die Innenstadt.


Im Hafengebiet von Le Havre


Hafenkirche St. Josef in Le Havre


Tiny House?


21.05.2023 Le Havre – Caen 85,3 km 516 Hm

Die Hafenstadt Le Havre wurde im 2. Weltkrieg bei 132 Bombenangriffen fast vollständig zerstört. Danach wurde sie modern wieder aufgebaut.

Nach 14 km durch die Stadt- und das Hafengelände fuhren wir über die Schrägseilbrücke Pont Normandie auf Radwegen.


Mit 6% Steigung war die Brücke gut zu bewältigen

Kurz danach erreichten wir Houfleur mit mittelalterlichem Hafen und bunten Fischerhäusern aus dem 17. Jahrhundert.

Die weitere Strecke ging entlang der Küste und bald reihte sich ein Seebad an das nächste. Wir bestaunten die vielfach besterhaltenen Gebäude und Villen.

Nur zwei etwas längere Steigungen waren auf der Strecke zu bewältigen. Ansonsten ging es in kleinen Wellen von Ort zu Ort.

Während es morgens noch neblig trüb war zeigte sich am Mittag immer mehr die Sonne. Der Wind blies wie immer recht kräftig aber durch die Änderung der Fahrtrichtung kamen wir in den Genuss des Rückenwindes. Am Canal de Caen a la Mer erreichten wir Caen an der Perlmuttküste gegen 15 Uhr.


22.05.2023 Caen – Villedieu-les-Poeles 86,2 km 1118 Hm

Durch das Stadtgebiet herrschte noch reger Verkehr. Danach ging es auf Radwegen weiter. Blauer Himmel bei bis zu 17°C und ein angenehmer Rückenwind ließen uns gut vorankommen.

 

Wegen einer Baustelle mussten wir einen großen Umweg mit vielen zusätzlichen Höhenmetern machen. Nach Pont Farcy ging es wieder auf 60 m hinab und danach in drei langen Wellen wieder auf 276 m hinauf.


Endlose Geraden mit langanhaltender Steigung

In Villedeu-les-Poeles hatten wir ein Zimmer gebucht und noch genügend Zeit, um den kleinen gemütlichen Ort anzusehen.


23.05.2023 Villedieu-les-Poeles – Le-Mont-St.-Michel -Moidrey 102,3 km 1131 Hm

Der Tag begann verflixt. Durch eine falsche Bedienung, der für heute geplanten Tour, fuhren wir in die falsche Richtung.


Nur vereinzelt waren Gehöfte zu sehen.

Als wir feststellten, dass wir falsch gefahren waren, kehrten wir um und machten uns auf nach Le-Mont-Saint-Michel. Eine längere Steigung und einige Wellen später erreichten wir das Poldergebiet am Atlantik.

Schon aus der Ferne konnten wir unser Ziel, Le-Mont-Saint-Michel, erblicken.

Der Klosterberg ist ein ehemaliges Kloster der Benediktiner. Über einen Steg, der nur von Fußgängern, Radfahrern und Shuttlebussen befahren werden darf, gelangt man zum Klosterberg

Dort angekommen parkten wir unsere Räder und bummelten durch die imposante Anlage. Jährlich drängen sich 3 Mio. Pilger und Touristen durch die nur 300 m im Durchmesser große Insel.


Zum Glück ist noch Ebbe und wir können über den Steg zurückfahren.

Für uns ging es noch rund 10 km weiter, bis wir ein Apartment auf einem Reiterhof unterkamen.


24.05.2023 Moidrey – Rennes 67,3 km 571 Hm

Bei kühlen 10°C machten wir uns auf den Weiterweg nach Rennes.


Ein letzter Blick zurück auf Le-Mont-Saint-Michel

Trotz einiger steiler Abschnitte kamen wir auf ruhigen Sträßchen gut vorwärts.

Einige kleine Orte lagen an der Strecke, in denen es auch Cafés und Bäckereien gab. Dies war auf unserer bisherigen Tour nur sehr selten der Fall.

In Rennes angekommen unternahmen wir sogleich eine Stadtrundfahrt mit unseren Rädern und sahen uns die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt der Bretagne an.


25.05.2023 Rennes – Vannes 111,2 km 1080 Hm

Auf Radwegen fanden wir problemlos aus Rennes hinaus. Bei Sonne und Rückenwind machte der erste Etappenabschnitt richtig Spaß. Vogelgezwitscher und quakende Frösche unterhielten uns.

Danach ging es von einem Hügel zum nächsten.

Dazwischen besuchten wir eine Kultstätte mit Menhiren aus vorgeschichtlicher Zeit.

Ein paar nette Orte luden unterwegs zu Cappuccino und Crêpes ein.

Ziemlich geschafft erreichten wir die Bischofstadt Vannes.


26.05.2023 Ruhe- und Besichtigungstag in Vannes

Die Hafenstadt Vannes, mit mittelalterlichem Stadtkern sowie einer malerischen Promenade, laden zum Verweilen ein.

Durch mehrere Tore der alten Befestigungsanlage gelangt man ins stimmungsvolle Innere. Hier locken beschauliche Gassen und uralte Fachwerkhäuser, die sich um die Kathedrale reihen.


Vannes liegt am Golf von Morbihan


Wir genießen den Ruhetag


27.05.2023 Vannes – Saint-Nazaire 89,8 km 622 Hm

Bei wunderschönem Wetter machten wir uns, gut erholt, auf den Weg nach Saint-Nazaire, wo die Loire in den Atlantik mündet. In leichten Wellen ging die Fahrt auf Radwegen und kleinen Straßen Richtung Atlantik.

Bei Azaire kamen wir zur Arzai Staudammschleuse. Hier war die Brücke gerade hochgefahren, da 23 Segelschiffe in die Schleusenkammer einfuhren.

Es dauerte eine gute ½ Std., bis sich das Schleusentor öffnete und die Segler die Schleusenkammer wieder verließen.

Danach wurde die Brücke wieder heruntergelassen und alle Fahrzeuge konnten weiterfahren.

Das nächste Highlight wartete in Guerande auf uns. Die mittelalterliche Stadt mit 4 Stadttoren und einer 1,4 km langen Stadtmauer aus dem 14. und 15. Jahrhundert begeisterte uns. Die Stadt war voller Marktstände und trotz vieler Cafés und Restaurants bot sich fast kein Sitzplatz an.


Dinkelsbühl ist die Partnerstadt

Der nächste Halt erfolgte in Baule an der Atlantikküste. Auf viele km stand ein Hotel neben dem andern und die Urlauber sonnten sich am breiten Sandstrand.

Gegen 15 Uhr erreichten wir unser Hotel in Saint-Nazaire und später statteten wir noch der modernen Innenstadt und dem Hafen einen Besuch ab.


28.05.2023 Saint Nazaire – Nantes 69,9 km 183 Hm

Gleich nach wenigen km stand ein weiteres Highlight vor uns. Die 3356 m lange und 61 m hohe Brücke über die Loire (längste Brücke Frankreichs). Problemlos schafften wir mit Unterstützung des Rückenwindes diese Herausforderung.


Der höchste Punkt ist erreicht


Blick von der Brücke auf den Hafen von Saint Nazaire

Nun ging es an der Loire oder dem daneben liegenden Kanal weiter. An diesem herrlichen Sommertag begegneten uns viele Tourenradler sowie andere Radlergruppen (Pfingstsonntag).

Eine Fährfahrt, auf die andere Seite der Loire, brachte etwas Abwechslung.


In Nantes angekommen besuchten wir die Anlage mit den mechanischen Tieren. Diese ist wirklich beeindruckend.


Die Maschinen bewegen Tiere und Insekten. Der riesige Elefant bewegt Ohren, Beine und Rüssel. Mit diesem spritze er immer wieder die Besucher nass.

Nantes mit seinen 321.000 Ew. bietet eine Reihe interessanter Plätze und für den Hunger gibt es nationale und internationale Gerichte von allen möglichen Nationen.


29.05.2023 Nantes – Angers 102 km 274 Hm

Bei strahlendem Sommerwetter von 17°C bis 28°C und zeitweise heftigem Gegenwind radelten wir mal links, mal rechts der Loire.


Schloss von Nantes

Der Straßenbelag war meist sehr rau und löchrig und dazwischen gab es Sand und grobes Pflaster.

Auch heute waren wieder viele Radreisende und Familien mit Kindern unterwegs. Wie fast immer gab es auch heute nahezu keine Einkehrmöglichkeit unterwegs.

Die Loire ist der längste Fluss Frankreichs. 1006 km braucht sie vom Zentralmassiv bis zum Atlantik. Es ist einer der letzten großen ungezähmte Flüsse Europas


Chateau von Ancenis

Total eingestaubt erreichten wir die Altstadt von Angers (UNESCO Weltkulturerbe) mit großer Schlossanlage.


Ausblick vom Schloss auf die Loire


Theater von Angers


30.05.2023 Angers – Saumur 57,2 299 Hm

Bei erneut herrlichem Wetter machten wir uns auf die Weiterreise.


Nach Durchqueren des Stadtgebiets fuhren wir durch ein aufgelassenes Bergbaugebiet.


Schmale Sandwege durch Gemüsefelder führten zur Fähranlegestelle. Doch weit und breit war kein Fährmann zu sehen.

Daher mussten wir wieder ein Stück zurück, bis wir, der Landstraße folgend, den Kanal über eine Brücke überqueren konnten. Nach etwa der Hälfte der Strecke überquerten wir die Loire und fuhren rechtsseitig bis Saumur weiter.

Schöne Gebäude lagen auf diesem Streckenabschnitt.

Schon von Weitem war das Schloss von Saumur zu sehen und wir beschlossen, diesem gleich einen Besuch abzustatten.


Blick vom Schloss auf die Stadt Saumur

Den Nachmittag genossen wir mit Ausruhen und Bummeln.


31.05.2023 Saumur – Tours 80,2 km 259 Hm

Die quirlige Stadt Saumur verließen wir gegen 8 Uhr.


Rathaus von Saumur

Gleich darauf folgte ein extrem steiler Weg Richtung Schloss, den wir kaum schiebend bewältigen konnten. Auf der folgenden Hochfläche wurde überall Wein angebaut.

In Tourcant kamen wir an verschiedenen Höhlenwohnungen vorbei.

Der Weiterweg führte immer wieder an der Loire entlang.

Zur Mittagszeit erreichten wir Langeais. Dort legten wir eine Pause ein und besichtigten danach das Schloss.

Der heftige Gegenwind erschwerte das Vorwärtskommen auch auf den letzten 30 km nach Tours.

Tours mit seinen 138.000 Ew. bietet eine schöne und äußerst lebhafte Altstadt mit vielen schönen Ecken.


01.06.2023 Tours – Mer 98 km 355 Hm

Wieder bei sommerlichen Temperaturen von 17°C -28°C fuhren wir auf perfekten Radwegen an der Loire weiter.

In Amboise machten wir Halt, um den netten Ort und das Schloss zu besichtigen.

Die weitere Route führte uns nach Blois mit sehenswertem Schloss und schöner Altstadt.


In diesen Höhlen wird Wein gelagert.

Weiter ginge es zurück zur Loire und auf welliger Strecke zum Schloss Chambord. Dies ist eines der berühmtesten Loire Schlösser, obwohl es nicht einmal an der Loire liegt.

Nach einer längeren Pause kehrten wir zurück zur Loire und einige km später erreichten wir Mer, wo wir in einem netten Hostel unterkamen.


02.06.2023 Mer – Orleans 50,8 195 Hm

Nach einem guten Frühstück in unserem Hostel ging es weiter Richtung Orleans. Seit 3 Tagen fahren wir jetzt durch Burgund, wo überall Wein angebaut wird.

Auf den ersten 20 km war der Himmel noch bedeckt. Ein starker und stürmischer Nordostwind begleitete uns auch heute. Im Gegensatz zu Beaugency war die Schlossanlage in Meung-sur-Loire sehenswert und der Abstecher lohnte sich.


Beaugency


Schlossanlage in Meung-sur-Loire

Die restliche, Strecke bis Orleans, verlief vielfach auf einem Hochwasserdamm eines Seitenkanals.


Wo sind wir jetzt gelandet?


Wir erreichen Orleans

Schon vor 13 Uhr erreichten wir unser Hotel in Orleans und somit hatten wir ausreichen Zeit, die sehenswerte Altstadt zu besichtigen.


Großartige Kathedrale von Orleans


Jeanne d`Arc, die mit 19 Jahren 1431 in Rouen als Ketzerin verbrannt wurde. – (Jungfrau von Orleans) -


Am Ufer der Loire in Orleans


03.06.2023 Orleans – Gien 77,6 km 146 Hm

Die Ausfahrt aus Orleans war schnell gefunden. Auf einem Radweg überquerten wir die Loire und danach ging es auf einem Dammweg der Loire entlang.

Es war wunderschön zu sehen, wie sich die Loire ständig veränderte. Mal ist sie breit, mal schmal. Oft verzweigt sie sich in Nebenarmen oder es bilden sich Inseln in ihrem Flusslauf. Sandbänke mit brütenden Schwänen, quakende Frösche und blühendes Seegras bilden ein harmonisches Bild.


Die Getreidefelder beginnen schon zu reifen und überall werden die Felder künstlich beregnet.

An verschieden Orten gab es wieder Schlösser zu besichtigen. Am besten gefiel uns das Wasserschloss Sully-sur-Loire.

Bei sommerlichen Temperaturen um 28°C erreichten wir unser Tagesziel Gien.


Schloss von Gien


04.06.2023 Gien – Nevers 106,8 km 215 Hm

Die Flachetappe auf dem Loire-Radweg verlief vielfach abseits des Flusses und berührte nur wenige Orte.

Zeitweise fuhren wir an einem Kanal entlang und freuten uns darüber, mal wieder Schiffe zu sehen. Wieder gab es lange Zeit keine Einkehrmöglichkeit.


Bei einem Fest gab es wenigstens Getränke

In Nevers kamen wir in einem Kloster unter. Sehr spartanisch und ohne WLAN.


Schloss von Nevers


Unsere Unterkunft


05.06.2023 Nevers -Paray-le-Monial 132,7 km 416Hm

Lange Zeit fuhren wir auf dem Euro Velo 6, der zunächst noch etwas hügelig, später aber überwiegend flach am Kanal entlangführte. Ab und zu war für kurze Zeit auch die Loire zu sehen.

Sehr viele Schleusen müssen von den Schiffen durchfahren werden. Die Schleusenwärter kurbeln noch von Hand.

In Diogin werden der Kanal und der Radweg gemeinsam auf einer Brücke über die Loire geführt. Hier verließen wir die Loire.

Für uns ging es weiter nach Paray-le-Monial, wo noch einige Höhenmeter zum Abschluss der heutigen Tour auf uns warteten.


06.06.2023 Paray-le-Monial – Chalon-sur-Saône 101,7 km 252 Hm

Zunächst ging es wellig weiter, bevor wir wieder den Kanal erreichten.

Vorbei an vielen Schleusen ging es Flussabwärts. Die schöne Route hatte zum Glück viele schattige Abschnitte mit Ruhebänken. Einige Schiffe warteten an den Schleusen und sorgten für etwas Abwechslung.


Hebebrücke

In Chalon-sur-Saône beendeten wir unsere Tour und sahen uns noch die Stadt an.


07.06.2023 Chalon-sur-Saône – Dijon 88,6 km 586 Hm

Am Canal du Centre fuhren wir nach Chasny und bogen dort in die Hügellandschaft der Bourgogne ab.

Die vielfach netten Weinorte lagen meist im Talgrund und dazwischen ging es recht hügelig durch die Anbaugebiete.

In Beaune machten wir, bei hochsommerlichen Temperaturen, Mittagsrast in der schönen Altstadt.

Der Weiterweg durch die wunderschöne Weinregion war erfüllt mit Leben. Überall konnten wir viele Saisonarbeiter bei ihrer Arbeit an den Rebstöcken beobachten.

Gegen 15:30 Uhr erreichten wir Dijon, die Hauptstadt von Burgund. Dijon ist bekannt für seinen Senf und seine Weine.

Wir schauten uns noch im sehr schönen Zentrum von Dijon um, bevor wir unsere Unterkunft, die etwas außerhalb lag, anfuhren.


08.06.2023 Dijon – Dole 54,9 km 111 Hm

Die zurzeit hochsommerlichen Temperaturen veranlassten uns, unsere täglichen Etappen zu kürzen.

Zunächst ging es heute zurück in die Stadtmitte von Dijon zum Frühstück.

Danach erreichten wir nach kurzer Zeit den Canal de Bourgogne, der die Stadt mit der Saône verbindet. Schnurgerade folgten wir dem schattigen Radweg auf eine Länge von knapp 30 km.

In Saint-Jean-de-Losne gelangten wir wieder zur Saône, der wir wenige Kilometer folgten.


Willkommene Einkehr bei den heißen Temperaturen

Weiter ging es dann am Canal du Rhone au Rhine bis kurz vor Dole, wo wir unsere heutige Etappe beendeten.


09.06.2023 Dole – Besançon 65,3 km 156 Hm

Da unser Hotel 5 km vor Dole lag, besuchten wir die Kleinstadt mit wuchtiger Kirche am Morgen.

Auf guten und schattigen Wegen ging es am Kanal der Doubs entlang.

Einige Fernradler mit Kindern, Babys oder Hund kamen uns auf der Route des E6 entgegen.

Da wieder eine verkürzte Tour anstand, beendeten wir heute bei 29°C in Besançon den Tourentag.


Vauban-Zitadelle, Weltkulturerbe in Besançon

Nach einer Siesta machten wir uns auf, um Besançon zu erkunden. Doch leider fiel nach gut 4 Wochen erstmals wieder etwas Regen, was die Besichtigungsdauer verkürzte.


10.06.2023 Besançon – Rang 59,5 km 285 Hm

Bei bedecktem Himmel und angenehmen 16°C machten wir uns auf den Weiterweg.


Vauban-Zitadelle

Es folgte eine wunderschöne und abwechslungsreiche Strecke entlang der Doubs. Sie verlief vielfach schattig und immer öfter tauchten Felsen neben dem Fluss auf. Wir fühlten uns wie im Donautal und auch Kletterer waren unterwegs.

Der heutige Streckenabschnitt war der bislang interessanteste auf unserer bisherigen Tour.


Angler auf dem Wasser der Doubs

Auch die heutige Unterkunft in einem B&B war ein Volltreffer. Das Gebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist sehr individuell eingerichtet.


Der Pool unserer Unterkunft


11.06.2023 Rang – Gottesthal (Elsass) 55,8 km 194 Hm

Zusammen mit 13 weiteren Gästen erhielten wir an einem gemeinsamen Tisch ein wunderbares Frühstück. So gestärkt begann unser Tag.


Eine empfehlenswerte Unterkunft

Der Weiterweg auf dem E6 führte uns nach 25 km nach Montbéliard. Hier legten wir eine kurze Pause ein und drehten noch eine Runde durch die Stadt mit schönem Schloss.

Inzwischen war es wieder sehr heiß, als wir bei kräftigem Gegenwind zu unserer Ferienwohnung nach Gottesthal weiterfuhren.


Hier erwartete uns eine wunderschöne Ferienwohnung.

Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und nach einer Siesta verbrachten wir noch einige Zeit im schönen Garten.


12.06.2023 Gottesthal – Basel 55,2 km 391 Hm

Schon kurz vor 7 Uhr machten wir uns auf den Weg zu unserer letzten Etappe.

Ohne Frühstück verließen wir unsere Ferienwohnung und fuhren zunächst 5 km am Rhone – Rhein Kanal entlang.

Dann verließen wir diesen und setzten unsere Reise in südöstlicher Richtung fort. Noch einmal gab es einige Höhenmeter zu überwinden und in all den kleinen elsässischen Dörfern kamen wir an keiner Bäckerei oder einem Café vorbei.

Erst in Hegenheim, kurz vor Basel, konnten wir in einer Bäckerei einkaufen. Da wir kein Café fanden machten wir uns auf den Weiterweg nach Basel.

Unser Routenplaner lotste uns perfekt durch die Stadt und bald überquerten wir den Rhein und fanden prima zum Badischen Bahnhof in Basel.


Badischer Bahnhof in Basel

Hier tranken wir noch einen Kaffee, bevor wir uns zum Bahnsteig aufmachten.

Pünktlich fuhr unser Regionalexpress um 11:49 Uhr ab und über Friedrichshafen und Biberach erreichten wir um 15:50 Uhr den Laupheimer Stadtbahnhof.

Hier endete unsere Frankreichreise nach 2806 km und 14093 Hm.