Alpensüdseite 2025
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- Veröffentlicht: Sonntag, 12. Oktober 2025 12:06
- Geschrieben von Norbert Hamm
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15.09. bis 23.09.2025 628 km und 4317 Hm
Radreise auf der Alpensüdseite
15.09.2025 Start um 6:40 Uhr zum Busbahnhof nach Ulm-Böfingen 32,3 km und 170 Hm.
Von dort mit dem FlixBus nach Innsbruck und weiter mit der Bahn hinauf zum Brenner.
Um 15:30 Uhr begann unserer Radtour mit der Abfahrt über Sterzing nach Franzensfeste bei starkem Gegenwind.
Der Bahnhof am Brenner ist erreicht
Über Gossensass
und Sterzing
ging es nach Franzensfeste.
Danach führte unsere Route ins Pustertal bis nach Mühlbach.
Hier folgte zum Abschluss noch ein sehr steiler Aufstieg (16%) zu unserem gebuchten Hotel Panoramik.
Blick von unserer Unterkunft auf Mühlbach
50,3 km und 400 Hm
16.09.2025 Bei zuerst noch starker Bewölkung und Nebelschleiern machten wir uns auf zum Pustertal-Radweg nach Bruneck.
Mühlbacher Klause
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Bruneck
Toblach, Wintersportanlage
Bei zeitweise kräftigem Gegenwind ging es in meist moderater Steigung über Toblach nach Innichen auf 1215 m Höhe.
Innichen
Mittagsrast bei einer Speckknödelsuppe in einem Gartenrestaurant.
Im weiteren Verlauf wechselten wir zum Drau Radweg nach Österreich. Tendenziell verlief das Sträßchen neben der Drau bergab.
Leider wurde dann am Nachmittag der Gegenwind immer stärker.
Lienz in Osttirol (640 m) war unser Tagesziel
107,0 km und 907 Hm
17.09.2025 Zunächst folgten wir noch ca. 20 km dem Drau-Radweg bis nach Oberdrauburg.
Start in Lienz bei 14 °C und starker Bewölkung
In Oberdrauburg bogen wir auf die Gailberg-Passstraße ab, die in mehreren Kehren, mit gut fahrbarer Steigung, hinauf zur 982m hohen Gailberghöhe führte.
Bei der Auffahrt wurde es uns wieder warm und die Jacken verschwanden in den Taschen.
Die Passhöhe ist erreicht
Es folgte eine schöne Abfahrt
Eine Einkehr in Körtschach/Kärnten auf 660 m war willkommen. Der Weiterweg ging dann an der Gail entlang.
Mal geteerte Wege, mal Sandpfade und einmal musste auch eine Furt-Durchquerung durchwatet werden. (Schuhe und Strümpfe mussten ausgezogen werden und das Fahrrad durch das Wasser geschoben werden).
Wo ist der beste Übergang?
Auf der weiteren Route kamen viele zwar kurze aber teils steile Auf und Abs auf groben Schotterwegen, die uns auch einige Mühe machten.
In Arnoldstein erreichten wir den Alpe-Adria-Radweg und fuhren zu unserer Unterkunft kurz vor der Grenze zu Italien.
Unsere Unterkunft im Gasthof El Toro in Törl-Maglern hatte leider das Restaurant geschlossen. So marschierten wir fast 2 km zu einer Pizzeria über die nahe Grenze nach Italien.
Anstrengende 109,0 km und 741 Hm
18.09.2025
Ohne Frühstück ging es über die Grenze nach Italien.
Grenze Österreich-Italien
Einige Steigungen waren bis Tarvisio noch zu bewältigen.
Dann ging es gemütlich auf der landschaftlich sehr schönen Strecke meist bergab.
Tarvisio
Auf dem Alpe-Adria-Radweg, der auf der ehemaligen Bahntrasse, durch viele Tunnels und Brücken führt, hatten wir heute ein herrliches Sommerwetter. In den ehemaligen Bahnhöfen sind Restaurants und Cafés, die zu einer Einkehr einladen, gut besucht.
Frühstückspause am Radweg
Schon 3-mal befuhren wir diesen Radweg, aber so viele Radler hatten wir bisher nie getroffen. Die wenigsten fahren inzwischen Bio.
Pontebba, einer der wenigen Orte am Radweg
Der Ort ist von der Autobahn und Landstraße umgeben
Einkehr am Radweg in alten Zugabteilen
Die Fella führt wenig Wasser
In Venzone hatten wir eine Ferienwohnung gebucht und noch viel Zeit, das Städtchen zu durchstreifen. Venzone wurde am 6. Mai 1976 bei einem Erdbeben nahezu komplett zerstört.
Ein heftiges Erdbeben hinterließ noch viele Trümmer der Kleinstadt
66,3 km und 243 Hm
19.09.2025
Nach einem selbst zubereiteten Frühstück machten wir uns auf den Weiterwegnach Gemona.
Hier verliesen wir den Alpe-Adria-Route und fuhren in Richtung Venedig weiter. Auf kleinen Nebenstraßen kamen wir flott auf der flachen Strecke vorwärts.
Ein Abstecher führte uns in das kleine Städtchen San Daniele del Friuli, das auf einer Anhöhe lag.
Eine steile Gasse führte in das historische Zentrum.
Auf dem Weiterweg überquerten wir das ausgedehnte Flussbett des Tagliamento, der aber nur sehr wenig Wasser führte. Die flache Strecke bot wenig Abwechslung.
Dann erreichten wir die schöne Stadt Pordenone
Die Stadt mit vielen Parks, Geschäften und Restaurants liegt auf 20 m Meereshöhe.
Wir genossen den Aufenthalt in dieser quirligen Stadt bei wunderschönem Sommerwetter.
73,9 km und 156 Hm.
20.09.2025
Kurz vor 8 Uhr machten wir uns bei 18°C auf Radwegen zur netten Kleinstadt Sacile auf.
Das Sträßchen führte immer am Alpen Südrand entlang. Rechter Hand waren die Alpen und linker Hand das flache Land Richtung Adria zu sehen.
Sacile, am Morgen noch sehr ruhig.
Vitorio-Veneto besuchten wir schon einmal und machten in dem historischen Ort eine Kaffeepause bei herrlichem und sehr warmen Wetter.
Danach ging es am Lago Santa Maria entlang
In Toveva gab es nochmals bei nun 31 °C eine Trinkpause.
Ab dort ging es durch eine enge Schlucht zum San Boldo Pass, der mit 18 Kehren teils steil hinauf zur Passhöhe auf 709 m führte. Immer wieder mussten wir die Räder schieben. Die heißen Temperaturen, das Thermometer zeigte 31°C im Schatten an, verlangten einige Trinkpausen.
Bei den letzten Kehren verlief die Straße durch Tunnels, mit einer Ampelregelung. Wir hatten zuvor mal ein Foto gesehen, das die Tunnel abbildete. Das hat uns gleich inspiriert, unsere Route durch diese Schlucht zu planen.
Eine sehr interessante und ungewöhnliche Passstraße!
1918 haben Kriegsgefangene diese Passstraße gebaut
Auf der Passhöhe hatten wir dann einen gigantischen Blick auf das Dolomitenpanorama.
Im Passrestaurant erfrischten wir uns mit einem Eis, bevor es in Schleifen hinunter nach Sant`Antonio-Tortal und anschließend wieder hinauf nach Trichiana, unserem Zielort ging.
Trichiana
Abendstimmung
66,8 km und 809 Hm
21.09.2025
Beim Start lagen noch Nebelschleier über der Landschaft und es war kühl. So fuhren wir ohne Frühstück auf hügeliger Route nach Feltre.
Das historische Zentrum von Feltre befindet sich bei der Burg.
Nach einer Frühstückspause ging es auf Nebenstraßen über eine Serpentinenabfahrt nach Primolano.
Hier erreichten wir den Via Claudia-Radweg, der durch das Valsugana bis nach Trient führt. Wir legten nochmals eine Rast ein, bevor es nach Borgo-Valsugana an der Brenta weiter ging.
Staustufen an der Brenta
Viele Erdbeerplantagen unter Folien
Borgo
Hier in Borgo sind wir schon einmal auf der Radreise „Via Claudia“ von Donauwörth-Augsburg-Füssen-Fernpass-Reschenpass-Trient-bis nach Venedig vorbeigekommen.
Nach Nebelauflösung schönes und sonniges Wetter.
72,6 km und 590 Hm. 15-28°C
22.09.2025
Der Wetterbericht meldete für den Tag Wetterverschlechterung und Regen, so starteten wir schon kurz nach 7 Uhr zur letzten Etappe. Bei bewölktem Himmel und 16 °C ging es zuerst noch in eine Bäckerei zum Frühstück und danach gestärkt weiter durch das Valsugana-Tal an der Brenta entlang.
Hier fährt man zwischen Obstplantagen und Gemüsefeldern bis nach Caldonazzo am gleichnamigen See.
Die Wolken wurden immer bedrohlicher
Wir kamen gut vorwärts und erreichten Pergine Valsugana. Ab hier folgten Steigungen bis hinauf zum Fort Cevezzano auf 495m.
Enge Ortsdurchfahrten
Der Fort Civezzano liegt auf 495 m
Die Wolken wurden dunkler und wir machten uns gleich an die rasante Abfahrt hinunter nach Trient.
Castel in Trient
Bei den ersten Regentropfen um 10:30 Uhr erreichten wir den Domplatz und legten in den Arkaden eine lange Kaffeepause ein. Inzwischen ging ein heftiger Regenschauer nieder.
Eine Demonstration legte die Stadtmitte und den Bahnverkehr in ganz Italien an diesem Tag lahm.
Erstmals mit Regenanorak bei dieser Tour, waren noch 2 km zu unserem Hotel Villa Fontana zurückzulegen. 16 – 20°C
44,4 km und 284 Hm.
Am späten Nachmittag hörte der Regen auf und wir besorgten uns noch Tickets für die Rückreise zum Brenner und bummelten durch die schöne Stadt an der Etsch und ließen in einer Biereria bei einem guten Essen die Radreise ausklingen.
23.09.2025
Eine lange Rückreise in die Heimat mit verschiedenen Bahnen. Zunächst von Trient zum Brenner. Dort ein Ticket am Automat gekauft für die Weiterfahrt nach Innsbruck.
Nach einem Aufenthalt im Bahnhof holten wir ein Ticket für die Heimreise bis Laupheim. Mit dem ÖBB-Railjet ging es dann von Innsbruck über den Arlberg bis nach Lindau.
Sehr nette Gesprächspartner ließen die lange Fahrt recht kurzweilig und interessant werden. Weiter mit der DB nach Friedrichshafen und nach Umstieg und Wartezeit weiter nach Laupheim-West. Heimfahrt bei Regen um 21 Uhr.
Insges. 5,4 km und 17 Hm.