Reisebericht Nr. 6
18.09.2024 Lushnje – Berat – Fier 85,9 km und 253 Hm
Auf gutem Straßenbelag und flacher Strecke kamen wir gut voran. Nach 2 Stunden und 35 km Strecke erreichten wir Berat, UNESCO Weltkulturerbe und Stadt der 1000 Fenster.
Die 62000 Ew. zählende Stadt ist von Hügeln umgeben, an deren Hänge sich die Häuser aufreihen. Ein lohnendes Ziel.
Bei Cappuccino und leckerem Gebäck legten wir eine Pause ein.
Danach ging es ca. 17 km auf derselben Strecke wieder zurück, bevor wir nach Fier abbogen. Immer wieder waren kleine Wellen zu überwinden.
Kurz nach 14 Uhr erreichten wir Fier mit 55.000 Ew. Die Stadt ist Verkehrsknotenpunkt und Industriezentrum. Daneben gibt es prächtige Moscheen, Kirchen sowie die Uni zu bewundern.
19.09.2024 Fier – Gjirokaster 110 km und 1048 Hm
Schon um 6:45Uhr verließen wir unser Hotel in Fier. Der Wetterbericht meldete starke Bewölkung ohne Regen und kaum Wind. So freuten wir uns, dass bei der Abfahrt der Himmel nur leicht bewölkt war. Auf einer Nebenstraße mit vielen freilaufenden, aber harmlosen Hunden und angezündetem Müll, war es zunächst nicht sehr angenehm zu fahren.
Dies änderte sich, als wir zur Hauptstraße wechselten. Ein guter Straßenbelag sowie ein breiter Seitenstreifen erleichterten das Vorwärtskommen. Leider blies uns ein kräftiger Wind entgegen.
Gemüseanbau unter Folien
Nach fast flachen 40 Kilometern ging es über eine gut fahrbare Steigung hinauf auf 400 m Höhe.
Zwischenzeitlich hatte sich das Wetter völlig verändert. Heftiger Wind mit Sturmböen und beginnender Regen erforderten bei der Abfahrt höchste Aufmerksamkeit. Der Regen wurde stärker und an einer Tankstelle fanden wir Unterschlupf und tranken einen Kaffee. Leider hörte der Regen nicht auf und wir zogen unsere Regenjacken an und fuhren weiter, da wir noch weiter 55 km vor uns hatten.
Nach 30 km Regenfahrt kehrten wir in einem weiteren Restaurant ein, um uns etwas zu erholen, da der Gegenwind uns so bremste, dass wir zeitweise nur noch mit 7 km pro Stunde vorwärtskamen.
Nach dieser Rast hörte es auf zu regnen und die Straße trocknete ab. In Wellen ging es nun weiter aber zum Glück ließ der Wind nach und wir kamen wieder schneller voran.
Die Gegend, durch die wir fuhren, war wunderschön und selbst mit den tiefhängenden Wolken sah sie traumhaft aus.
Nach 110 km und über 1000 Höhenmetern erreichten wir um 16:15 Uhr unser Hotel in Gjirokaster.
Entschädigung für die Mühen
20.09.2024 Ruhetag in Gjirokaster
Am heutigen Tag war Wandern angesagt. Leider ging es bei stark bewölktem Himmel über hunderte Stufen hinauf durch die Altstadt.
Unsere Wanderung führte uns weiter hinauf zur Ali Pasha Brücke und dann in einem großen Bogen zurück zur Burg.
Die Stadt ist Welterbestätte und beheimatet ca. 20.000 Ew.
Die 500 m lange Verteidigungsfestung aus dem 3. Jahrhundert vor Christus bietet einen wunderbaren Panoramablick über die Stadt.
Leider begann es zu regnen und wir flüchteten in ein Lokal.
Über viele verwunschene und verwinkelte Pfade kamen wir nach 8,6 km und 350 Hm wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück.
21.09.2024 Gjirokaster – Saranda 54,4 km und 551 Hm
Heute tauchten wir schon kurz nach der Abfahrt in Nebelschwaden ein, die sich aber bald auflösten.
Nach 20 km begann der Aufstieg zum Muzinapass auf gut fahrbarer Steigung und ruhigem Verkehr.
Danach folgte eine lange Abfahrt durch eine herrliche Landschaft. Ab und zu gab es Einkehrmöglichkeiten an der Straße.
Kurz vor Saranda folgt nochmals eine Steigung hinauf auf 130 m, bevor es nach Saranda an der albanischen Riviera hinunter ging.
Unser Apartment an der Strandpromenade war bald gefunden.
Am Nachmittag bummelten wir am Strand entlang, wo sich ein Hotel bzw. Apartment an das andere reiht.
Seit unserem Besuch vor 20 Jahren hat sich Albanien total verändert. Das von Enver Hoxha in Steinzeitkommunismus von 1944 bi 1990 völlig isolierte Land, blüht jetzt richtig auf. Im Land sahen wir viele Kirchen und einige Moscheen. Unter dem Diktator war die Religionsausübung streng verboten.
Viele Touristen besuchen jetzt das Land und reisen durch die wunderschönen Landschaften.
Was sich nicht verändert hat in all den Jahren ist der Müll, der überall herumliegt.
22.09.2024 Saranda – Igoumenitsa 59,4 km und 569 Hm
Schon um 7 Uhr waren unsere Räder gesattelt und durch Saranda ging es hinauf zur Hauptstraße Richtung Griechenland. Im Auf und Ab, mit herrlichen Ausblicken auf das Meer, machte das Radeln Spaß.
Nach 18 km wurde der Vivar Kanal mit einer 100 Meter langen Fährfahrt überbrückt.
Oliven, Kiwi und Zitrusplantagen begleiteten unsere heutige Wegstrecke.
Unterwegs war auch ein holländisches Radlerpaar, mit dem wir uns längere Zeit nett unterhielten.
Nach 38 km folgte die albanische Grenzstation und wenig später erreichten wir Griechenland.
Nun waren es nur noch 30 km bis zu unserem Zielort Igoumenitsa, wo wir um 14 Uhr ankamen.
So hatten wir nach 1230 km und 10380 Hm unser Ziel erreicht.
Am Nachmittag buchten wir eine Fähre von Igoumenitsa nach Venedig. Die nächste Fähre startet am 24.9.24 um 7:30 Uhr und erreicht Venedig nach ca. 25 Stunden. Von dort aus geht es mit dem Rad nach Mestre und dann weiter am 26.09.24 mit dem FlixBus um 8:20 Uhr nach Ulm, wo wir um 20:45 Uhr ankommen.
23.09.2024 Ruhetag in Igoumenitsa
Blick von unserer Unterkunft zum Meer
Fazit unserer Reise: Eine interessante Tour mit vielen neuen Eindrücken durch Italien, Slowenien, Kroatien, Montenegro, Albanien bis nach Griechenland geht zu Ende. Da wir alle diese Länder schon mehrfach bereist hatten konnten wir feststellen, dass sich vieles verändert hat. Insbesondere in Montenegro und Albanien. Waren hier früher kaum Touristen zu sehen so sind heute viele ehemalige Geheimtipps völlig überlaufen und natürlich hat sich das Verkehrsaufkommen vervielfacht. Geblieben ist einzig das Müllproblem.
Gut ist inzwischen die Versorgungslage. In meist geringer Entfernung gibt es Einkehrmöglichkeiten und auch die Übernachtungsangebote sind sehr vielseitig.
Es lohnt sich also durchaus, Montenegro und auch Albanien zu besuchen und niemand muss um sein Leben fürchten. Die Bevölkerung ist sehr freundlich und hilft bei Problemen, wenn möglich, gerne weiter.