Marokkoreise II - 2017

Am 24.10.2017 beginnen wir mit dem 2. Teil unserer Marokkoreise. Diesmal bewegen wir uns überwiegend im Süden des Landes.

Wir starten in Marrakesch, überqueren den Hohen Atlas und erkunden dann das Gebiet des Antiatlas sowie Teile der Sahara. Den geplanten Verlauf könnt Ihr der beigefügten Karte entnehmen.
Für Besichtigungen und Wanderungen haben wir ausreichend Zeit eingeplant und wir freuen uns auf das einfache und ursprüngliche Leben bei den Berbern. Beenden wollen wir unsere Tour in Agadir, von wo aus wir wieder nach München zurück fliegen werden.



24.10.2017 Marrakesch 9,5 km und 24 Hm

Die Anreise mit der Bahn zum Flughafen München klappte reibungslos. Auch die Abfertigung am Flughafen verlief schnell und an den Rädern mussten wir nicht einmal, wie bisher üblich, die Luft aus den Reifen ablassen. So blieb uns vor dem Abflug noch ausreichend Zeit für eine kleine Mahlzeit. Der Abflug mit Transavia erfolgte pünktlich um 14:35 Uhr und schon um 17:10 Uhr (Ortszeit) landeten wir in Marrakesch. Die Zeitverschiebung beträgt eine Stunde. Auch die Abfertigung am Flughafen war schnell erledigt. Wir holten unsere Fahrräder am Sperrgepäckschalter ab, schraubten die Pedale wieder an und stellten den Lenker wieder in Fahrtrichtung. Bei meinem Rad war leider die Halterung für das Licht abgebrochen. Aber da man hier ohnehin bei Nacht nicht fahren soll und wir dies auch nicht vorhaben, nehme ich zur Not meine Stirnlampe.

Auch die rund 7 km vom Flughafen zu unserer Unterkunft, die wir um 18:30 Uhr erreichten, waren schnell zurückgelegt. Anschließend machten wir noch einen Bummel durch die Gassen unseres Viertels und legten uns gegen 22 Uhr zur Ruhe.


Flug über die Alpen


Fahrt vom Flughafen nach Marrakesch


El-Mansour-Moschee in unserem Viertel. Von hier hören wir, wenn der Muezzin zum Gebet ruft.


25.10.2017 Marrakesch 13,7 km und 8 Hm

Nach einer guten und erholsamen Nacht begaben wir uns am Morgen zum Frühstück auf die Dachterrasse unseres Riads (Riads sind traditionelle Stadthäuser, die an Touristen vermietet werden), das wir schon von unserer Reise im Frühjahr kannten. Zwischenzeitlich fand scheinbar ein Besitzerwechsel statt, denn angefangen vom Service bis hin zum Frühstück hielt es keinem Vergleich zum Frühjahr stand.

Bei angenehmen 17°C und wolkenlosem Himmel fuhren wir mit dem Rad in die Stadt, denn wir mussten noch Geld umtauschen, Campinggas und Öl zum Kochen einkaufen.


Verkaufsstand mit Granatäpfeln


Koutoubia-Moschee

So tauchten wir also in Marrakesch in den Zauber der orientalischen Welt ein. Chaotischer Verkehr, hupende Autos und drängelnde Mopeds. Aber all dies regt uns längst nicht mehr auf, da uns dies von vielen unserer Reisen schon bekannt ist. Nach einigem Suchen und Fragen fanden schließlich den Laden, in dem es Campinggas gab. Der Rest war schnell erledigt. In einem netten Straßencafe tranken wir noch eine gute Tasse Cappuccino (der Kaffee zum Frühstück war kaum zu genießen) und fuhren dann gemütlich zurück zu unserer Unterkunft. Zwischenzeitlich war die Temperatur auf 32°C im Schatten und 42°C in der Sonne angestiegen. Dort hieß es dann wieder einmal Packen für die Reise, denn nach einem Flug muss erst wieder vieles für die Weiterfahrt mit dem Rad neu sortiert werden.


Geschichtenerzähler auf dem Djemaa el-Fna


Am Abend machen sich Einheimische und Touristen zum Djemaa el-Fna auf.


Die Öfen an den Essensständen werden angeheizt.


26.10.2017 Marrakesch – Ourigane 62,3 km und 889 Hm

Nach einem erneut mäßigen Frühstück starteten wir um 8:30 Uhr und hatten Marrakesch schon bald hinter uns gelassen.


Auf guter Radspur geht es hinaus aus Marrakesch


Wir nähern uns dem Hohen Atlas

Auf den ersten 30 Kilometern stieg die Straße gemütlich in Richtung Gebirge an. Danach folgte eine wellige Strecke, die an einer imposanten Schlucht entlang führte.


Ruhige Strecke


Berberdorf


Fahrt durch die eindrucksvolle Schlucht

Nach 48 km erreichten wir Asni, wo wir uns mit einem Berberomelett stärkten, bevor es zum mit 1209 m Höhe höchsten Punkt des Tages hinauf ging. Trotz der Höhe von über 1000 m stiegen die Temperaturen wieder auf 30°C an und immer wieder mussten wir kurze Trinkpausen einlegen. Nach weiterem Auf und Ab erreichten wir gegen 14:30 Uhr Ourigane, wo wir im Gite du Lac für 40,-- € für Übernachtung mit Halbpension freundlich aufgenommen wurden.


Wanderung zum Stausee von Ourigane


27.10.2017 Ourigane – Tizi n`Test 71,4 km und 1548 Hm

Nach einem guten Frühstück ging es bei 14°C um 7:30 Uhr in Richtung Pass. Viel Auf und Ab gab es auf den ersten 35 km zu bewältigen. Die mühsam erkämpften Höhenmeter wurden immer wieder vernichtet. Auf völlig ruhiger Straße schraubten wir uns langsam höher.


Viele Trinkpausen benötigten wir bei den heißen Temperaturen.


Die Straße schlängelte sich bei fast gleichmäßiger Steigung hinauf zum Pass Tizi n`Test auf 2100 m Höhe. Hier fanden wir auf der Passhöhe Unterkunft im Albergo und beschlossen den Abend mit einem prima Abendessen. Die Wirtsleute waren außerordentlich freundlich und hilfsbereit.


28.10.2017 Tizi n`Test – Taliouine 105,2 km und 737 Hm

Nach einer erholsamen Nacht wurden wir mit einem ausgezeichneten Frühstück überrascht (Zimmer mit Dusche und WC sowie Halbpension für knapp 50,-- €). Um 9 Uhr starteten wir bei 12°C.


Auberge Tizi n`Test vor der Abfahrt


Auf den ersten 8 km und 350 Hm war die Strecke einspurig und in einem sehr schlechten Zustand. Wir holperten über Asphaltfetzen und durch Schlaglöcher langsam abwärts.


Miserable Straßenverhältnisse auf den ersten Kilometern


Dann ging es auf gutem Asphalt und breiter Straße 20 km flott hinunter.


Doch dann bremste uns eine 7 km lange Baustelle erneut aus. Nach 1420 m Abfahrt und 35 km erreichten wir nach 2 Stunden die Querverbindung von Agadir. Auf gutem aber sehr rauem Belag ging es dann, wie schon gewohnt, in ständigem Auf und Ab weiter bis zu unserem Tagesziel Taliouine.


Ziegen haben der Arganbaum besetzt


Taliouine

Die Temperaturen stiegen am Mittag wieder auf 32°C im Schatten (leider gibt es nahezu keinen) und 42°C in der Sonne an. Wie bei unserer Marokkoreise im Frühjahr kamen wir wieder in der Auberge Safran unter.


29.10.2017 Taliouine – Taznakht 82,6 km und 1027 Hm

Bei kühlen 12°C und leichter Bewölkung nahmen wir gleich den 1. Pass mit 1496 m in Angriff. Ein kräftiger Wind machte uns fast den ganzen Tag über zu schaffen.


Auffahrt zum ersten Pass mit dem Hohen Atlas im Hintergrund

Auf der einsamen Wüstenhochfläche gab es nur wenige Siedlungen und auch wenig Abwechslung. Weitere zwei Pässe mit 1845 m und 1830 m mussten überwunden werden.


Safranblüte; jetzt ist Erntezeit. Nur die 3 roten Safranfäden werden geerntet.


Auf der Wüsten Hochfläche


Der letzte Pass ist gleich erreicht

Nach 45 recht anstrengenden Kilometern ging es dann endlich abwärts bis wir Taznakht auf 1407 m um 15:45 Uhr erreichten. Im uns bekannten Hotel fanden wir Unterkunft und der Wirt bereitete uns eine leckere Taijine zum Abendessen zu.


30.10.2017 Taznakht – Agdz 87,1 km und 596 Hm

Unser Wirt überraschte uns zum Frühstück mit einem Berberomelette. Außerdem gab er uns zur Wegzehrung ein paar Äpfel mit und Frieda bekam noch ein Paar Schuhe geschenkt.


Kurz vor 8 Uhr machten wir uns bei kühlen 10°C auf den Weg nach Agdz. Auf der kurvenreichen Strecke waren wir fast alleine unterwegs.


Durch eine imposante Schlucht führte die Straße zunächst bergauf, bevor es auf der anderen Seite in rasanter Fahrt wieder hinab ging.

Tolle Felsformationen in unterschiedlichen Farben gab es zu bestaunen und später tauchten immer wieder Oasen auf, die nur auf unbefestigten Wegen zu erreichen waren. Sie lagen abseits der Straße, so dass es auf der gesamten Strecke nichts zu kaufen gab. Zwischenzeitlich stieg das Thermometer wieder auf 32°C an und weit und breit war kein Schatten in Sicht.


Markanter Felsgipfel bei Agdz

Die letzten 50 Kilometer ging es meist mit leichtem Gefälle nach Agdz, das wir um 15 Uhr erreichten. In einem einfachen Hotel kamen wir für 30,-- € unter. Auf dem Markt kauften wir noch Gemüse und Getränke ein und kochten dann auf dem Balkon unseres Hotels ein leckeres Abendessen.


31.10.2017 Agdz – Zagora 91 km und 337 Hm

Nach unserem selbst zubereiteten Frühstück auf dem Zimmer rollten wir um 7:30 Uhr aus dem netten Städtchen hinaus.


Bei 11°C verlassen wir Agdz

Auf bestem Belag fuhren wir durch das einmalig schöne Draatal auf der Straße der Kasbahs. Viele Oasen mit Dattelpalmen und bizarre Felsketten säumten unseren Weg. Es gab viel zu schauen auf dieser fantastischen Strecke.


Im gesamten Tal, das wir durchfuhren, begleiteten uns riesige Oasen mit Dattelpalmen


Alte Lehmburg


Die gesamte heutige Strecke verlief auf bestem Asphalt mit einem Seitenstreifen für Radler und fast ohne Verkehr.


Früchte der Dattelpalme. Es gibt in den hiesigen Oasen 40 verschiedene Sorten.

In Zagora kamen wir im Riad le Reve, das wir um 13 Uhr erreichten, unter. Hier buchten wir für drei Nächte. Während der heißen Mittagszeit ruhten wir noch einige Zeit in unserem kühlen Zimmer und statteten dann der 40000 Einwohner zählenden Stadt noch einen Besuch ab.


Unser Gastgeber Abdeslam bereitete uns noch ein ganz vorzügliches Abendessen zu.


01.11.2017 Zagora – Tamegroute – Zagora 46,3 km und 175 Hm

Der Tag begann mit einem ausgezeichneten Frühstück, das keine Wünsche offen ließ.


Unser Gastgeber Abdeslam, der im Sommer in der Schweiz arbeitet, wenn hier die Temperaturen bis zu 55°C ansteigen.

Danach ging es ohne Gepäck zunächst zum großen Markt, auf dem auch Tiere gehandelt wurden.


Eingang zum Markt

Auf wüstenhafter Strecke fuhren wir zum Wallfahrtsort Tamegroute. Viele Kranke kommen hierher in der Hoffnung, wieder zu gesunden. Wir besuchten die Bibliothek, wo es uralte Koranschriften zu besichtigen gab. Außerdem schauten wir die riesige, dreigeschossige Lehmkasbah, in der 300 Familien leben an. Berber, Araber, Tuaregs und Nomaden leben hier in einer Kooperative zusammen.


Nach einer Trinkpause ging es auf dem gleichen Weg wieder zurück nach Zagora. Viele dunkelhäutige Menschen leben hier und sind Nachfahren von Sklaven aus Mali und dem Sudan.


Brücke über die ausgetrocknete Draa, dem mit 1200 km längsten Fluss Marokkos.


Zagora ist eine ehemalige Karawanenstation. Von hier aus erreichten die Karawanen in 52 Tagen Timbuktu in Mali

 

02.11.2017 Ausflug in die Sahara

Den heutigen Ruhetag nutzten wir zu einer Exkursion in die Sahara. Zusammen mit unserem Gastgeber und einem Fahrer ging es mit einem Allradfahrzeug in die Wüste.


Die 10-stündige Tour führte durch Stein- und Sandwüste bis zum seit vielen Jahren ausgetrockneten Lac Iriqui.


Immer wieder trafen wir auf Brunnen, aus denen die Nomaden ihr Wasser schöpfen. Zwischenzeitlich sind sie bis zu 150 m tief, da der Regen seit Jahren ausbleibt.


Der ausgetrocknete Lac Iriqui


Unterkünfte der Nomaden


Nomaden waren mit ihren Dromedaren unterwegs


Fleischspieße wurden auf Holzkohle gegrillt

Unterwegs wurde uns ein Picknick mit Tee, Salat, Brot und Fleischspießen serviert.


Weiter ging es zu den Sanddünen des Erg Lihoudi bis Mhamid. Auf dem Rückweg besuchten wir noch ein kleines Wüstenmuseum in Oulad Driss, das sich in einer Lehmkasbah befindet.


Heftig durchgerüttelt auf den Stein- und tiefen Sandpisten erreichten wir bei Dunkelheit Zagora.


Couscous mit Rindfleisch und Gemüse


03.11.2017 Zagora – Foum Zguid 124 km und 271 Hm

Nach einem wiederum hervorragenden Frühstück, das Abdeslam schon um 6:30 Uhr für uns zubereitet hatte, nahmen wir die heutige Etappe in Angriff.


Herzlicher Abschied von Abdeslam

Auf gutem aber rauem Straßenbelag und nahezu ebener Strecke kamen wir in den kühlen Morgenstunden gut voran. Man überquert ein Hochplateau, das sich zwischen 740 m und 920 m befindet und zwischen zwei Bergrücken liegt.


Fahrt über das Plateau



Die Gegend ist kaum besiedelt und es gibt keinerlei Einkaufsmöglichkeiten. Pro Stunde begegneten uns oft nur 5 oder 6 Fahrzeuge. Nach 60 km setzte dann langsam der Wind ein und erschwerte uns mit zunehmender Stärke immer mehr das Vorwärtskommen. Gegen 16 Uhr fanden wir eine einfache Auberge in Foum Zguid und waren froh, unser Tagesziel erreicht zu haben. Zum Abschluss kochten wir uns noch ein Nudelgericht mit Tomatensalat und ließen den Tag gemütlich ausklingen.


04.11.2017 Foum Zguid – Tissint 67,6 km und 146 Hm

Pünktlich wurde uns das Frühstück im Garten serviert, so konnten wir bei 20°C unsere Fahrt fortsetzen.

Fast keine Besiedelung und wiederum kein Verkehr auf der ganzen Strecke. Interessant war es, den Dromedaren beim Fressen von mit langen Stacheln gespickten Zweigen der Arganbäume zuzusehen. Schöne Fels- und Sandformationen sowie ausgetrocknete Flussläufe gab es zu bestaunen.


Ausgetrockneter Flusslauf

Tissint erreichten wir schon kurz vor 12 Uhr bei 30°C und hatten noch ausreichend Zeit, uns im Ort und an den Wasserkaskaden umzusehen.


Kleine Wasserkaskaden


Hier wurden Teppiche gewaschen


Tissint

Auch ein Teil der schmutzigen Wäsche wurde gewaschen, so dass wir nun wieder gut riechend weiterreisen können.
Am Abend gingen wir noch auf den Markt und kauften 1 kg Mandarinen zum Preis von 0,30 € für die morgige Weiterreise.


05.11.2017 Tissint – Tata 70 km und 363 Hm

Bei leicht bewölktem Himmel starteten wir von unserer Unterkunft Kasbah Tissint um 8 Uhr. Auf neuem Straßenbelag führte die Straße mit sanften Steigungen durch die Stein- und Sandwüste am Rand der Sahara.


Der Fluss Tissint führt noch etwas Wasser und hat sich tief eingegraben.


Immer wieder erfreuen wir uns an den Dromedaren neben der Straße.

Immer mehr rückten nun auch die Berge des Antiatlas in unser Blickfeld. Nur zwei kleine Oasenorte lagen etwas abseits der Strecke.



Gegen Mittag erreichten wir Tata, einen Oasenort mit 17000 Einwohnern.


Hier fanden wir Unterkunft in einem einfachen Hotel, das schon bessere Tage gesehen hatte.

Wir bevorzugen bisher immer eine feste Unterkunft, da man es im Zelt wegen der Hitze nur bei Nacht aushält. Außerdem sind viele Campingplätze nur für Womos geeignet.


Tata; eine Besonderheit in Marokko sind Bauten mit Arkaden im EG, die es nur an wenigen Orten gibt.


06.11.2017 Tata – Akka 61,9 km und 104 Hm

Bei bewölktem Himmel und angenehmen 17°C zog die Straße wie ein Band vorbei an Oasen sowie Sand- und Steinwüsten. Auf der fast ebenen und wiederum sehr einsamen Straße rollte es hervorragend.


Wandernde Grasbüschel


Kleine Oase


Große Dromedarherde

So erreichten wir schon nach 3 Stunden mit Pausen unser heutiges Ziel, Akka, bei 32°C. In einem einfachen Hotel kamen wir für 12,-- € mit Du/Wc (die Dusche funktionierte allerdings nicht) unter. Den Nachmittag verbrachten wir mit Ausruhen und einem Rundgang durch den kleinen Oasenort mit 7000 Einwohnern.


Ortseingang von Akka


07.11.2017 Akka – Icht 84,1 km und 221 Hm

Der erste Schreck kam heute in der frühen Morgenstunde. Als wir nach dem Frühstück losfahren wollten bemerkten wir, dass in Friedas Vorderreifen keine Luft mehr war. Zum Glück hatte wohl nur jemand die Luft abgelassen, denn nach dem Aufpumpen war alles wieder in Ordnung und wir konnten unsere Tour fortsetzen.

Schon bei der Abfahrt um 8:15 Uhr hatte es heute 23°C. Auf der gut zu befahrenen Strecke kamen wir flott vorwärts und machten im einzigen Ort, in dem es einen Laden gab, um 10 Uhr nach 42 km eine längere Rast auf den Stufen des Ladens.


Willkommene Joghurtpause

Zur Mittagszeit hin wurde es immer heißer und zwei längere Baustellen, bei denen der Verkehr auf Pisten umgeleitet wurde, erschwerten das Vorankommen.

So erreichten wir um 12:40 Uhr das Auberge Borj Biramane in Icht bei mittlerweile 34°C. Auf dem Gelände gibt es auch einen Campingplatz. Nach den letzten Nächten in sehr einfachen Unterkünften waren wir froh, hier ein Häuschen zu ergattern mit sauberem Zimmer und mit DU/WC. Auch ein sauberes Bett mit ordentlicher Matratze und gutem Kopfkissen stand uns hier zur Verfügung. Zwischendurch genießt man den Luxus solch einer Unterkunft.



Den Nachmittag nutzten wir zum Einkaufen und wir besuchten noch die Oase Icht. Das Einkaufen war gar nicht einfach, da um 16 Uhr immer noch alle Läden geschlossen hatten. Die Läden bestehen meist nur aus einem Tor, das in der Mittagszeit bis gegen 17 Uhr verschlossen ist. Dahinter verbirgt sich ein Laden, der meist nur minimal breiter als die Eingangstüre ist und mit allem möglichen vollgestopft ist. Solange die Tür verschlossen ist sieht man nicht, was dahinter angeboten wird. So gelang es uns nur mit Hilfe eines Einheimischen, dem wir zu verstehen gaben, was wir wollten, den entsprechenden Laden zu finden.


Enge Gassen in der Oase. Hinter solchen Türen verbergen sich Läden aller Art.


08.11.2017 Icht – Amtoudi 69,4 km und 452 Hm

Nachdem am gestrigen Abend von den Teilnehmern einer Challenge Amsterdam – Dakar das Internet blockiert wurde gelang es uns heute früh vor dem Frühstück, unsere Mails zu versenden. Bei starker Bewölkung fuhren wir wieder auf einsamer Straße weiter.


Nomadenmädchen mit einem neugeborenen Zicklein

Wenige Nomaden mit Ziegen und Dromedaren boten immer wieder etwas Abwechslung. In sanfter Steigung gelangten wir gegen 13 Uhr nach Amtoudi. Auf dem dortigen Campingplatz bekamen wir ein Zimmer mit Halbpension für 40,-- € für uns beide.


Die Speicherburg in der Bildmitte vom Campingplatz aus gesehen.

Schon kurz nach der Ankunft stiegen wir zur Speicherburg (Agadir) Id Aisa auf.


Kakteen am Aufstiegsweg


Vor dem geschlossenen Tor warteten wir auf unseren Guide mit Schlüsselgewalt.


Bienenstöcke

Die 800 Jahre alte Speicherburg thront wie auf einem Adlerhorst und diente den Menschen vor hunderten von Jahren als Schutz vor feindlichen Belagerern. Der ohne Mörtel und nur mit größeren und kleineren Steinplatten zusammengefügte Mauerring mit Speicherkammern und Bienenstöcken sowie Zisternen bot auch Platz für ihre Vorräte. Das rund 2-stündige Unternehmen hat sich sehr gelohnt und bot außerdem prächtige Tiefblicke in das Tal von Amtoudi.


Tiefblick ins Tal von Amtoudi


09.11.2017 Amtoudi – Guelmim 110,3 km und 319 Hm

Ein Sonnen- Wolkenmix begleitete uns heute den ganzen Tag über. Viele lange Geraden, dazwischen immer mal wieder eine Oase und Berge in allen Schattierungen, boten heute wenig Abwechslung.

Wir kamen durch mehrere Orte und legten nach der Hälfte der Strecke eine längere Pause ein. Danach rollten wir trotz Gegenwind die letzten 55 km in die trockene Ebene nach Guelmim (300 m hoch) hinunter. Bei einer Polizeikontrolle vor Guelmim wurden wir noch etwas aufgehalten, weil die Polizisten die Daten unserer Pässe in ein Buch eintrugen. Für die Verzögerung schenkten sie uns noch einen großen Apfel. Am Eingang der Stadt bezogen wir ein schönes Hotel und bummelten später noch ins Zentrum der 120000 Einwohner zählenden Stadt. Guelmim ist eine wichtige Handelsstadt und das Tor zur Westsahara.


Polizeikontrolle


Die Männer warten vor der Moschee


10.11.207 Guelmim – Oase Fask und Tighmert 66,6 km und 228 Hm

Am heutigen Ruhetag radelten wir ohne Gepäck zu den beiden o. a. Oasen. Von beiden Oasen hatten wir uns mehr versprochen aber was soll`s.


Die Palmen werden mit einer waghalsigen Konstruktion getrimmt.

Der bei der Rückfahrt aufkommende Gegenwind und die teilweise recht schlechten Straßenverhältnisse bereiteten uns dann doch noch etwas Mühe. Zurück im Hotel ruhten wir uns während der Mittagshitze aus. Zum Abendessen ging es noch einmal ins Zentrum der Stadt. Wir genossen es, dass man hier eine riesige Auswahl an Cafes und Restaurants hatte.


11.11.2017 Guelmim – Sidi Ifni (Atlantik) 58,1 km und 546 Hm

Ein kräftiger Wind aus unterschiedlichen Richtungen blies uns auf unserer Strecke in Richtung Atlantik entgegen. Einige längere Steigungen über die Küstenberge waren zu bewältigen.


Auch heute wurde uns immer wieder die Frage gestellt, ob alles in Ordnung sei, wenn wir eine Verschnaufpause am Straßenrand einlegten. Die Straße bot mit ihren vielen Kurven mehr Abwechslung und es war wieder mehr Grün zu sehen, denn ganze Hänge waren voller Kakteen.


Wie ein silbernes Band mit Auf und Ab zieht die Straße durch das Land


Die Hänge sind voller Kakteen, meist Feigenkakteen.


Die Schulen sind alle farbig angestrichen, was im Frühjahr noch nicht der Fall war. Seit 5 Jahren besteht in Marokko Schulpflicht.

Sidi Ifni erreichten wir noch vor der Mittagszeit und quartierten uns im Hotel Suerte Loca für 23,-- € ein.


Unser Hotel in Sidi Ifni


Sidi Ifni

Bei stürmischem Wind und Wellengang unternahmen wir noch einen Rundgang durch den teils spanisch geprägten Ort und zum Strand.


Eine höhere Welle hat Frieda überrascht.


12.11.2017 Sidi Ifni – Mirleft 35,5 km und 455 Hm

Eigentlich hatten wir ursprünglich für heute einen Ruhetag eingeplant. Wir haben uns aber entschieden, lieber ein paar kurze Etappen einzulegen, solange wir hier an der Küste entlang fahren. Die Temperaturen an der Küste sind sehr angenehm, da das Thermometer z. Zt. hier nicht über 27°C ansteigt.

Gestern spielte Marokko um die Teilnahme an der Fußball WM. Hunderte von Männern saßen in und vor den Restaurants und sahen gebannt auf den Bildschirm.
So starteten wir heute erst kurz vor 9 Uhr bei 18°C von unserer Unterkunft. In Schleifen und Wellen zwischen 10 m und 110 m Höhe zog sich die Küstenstraße mit herrlichen Ausblicken auf das Meer am Hang entlang.
Schon nach 12 km erreichten wir den landschaftlichen Höhepunkt dieses Tages. Wir verließen die Küstenstraße über eine staubige Piste bis zum Steilabbruch ca. 60 m über dem Meer.

Dort parkten wir unsere Räder und stiegen über einen steilen Pfad hinunter zum Strand. Nun waren es nur noch wenige Meter bis zum Felsentor „Pont naturell“. Das gesamte Gebilde besteht aus Steinen und Sand. Ein gleichartiges weiteres Tor ist vor 2 Jahren zusammengebrochen.


„Pont naturell“, Wunderwerk der Natur durch den ständig tosenden Ozean geformt.

Nach diesem sehenswerten Abstecher ging es wieder auf der wenig und mit gutem Asphalt versehenen Küstenstraße weiter mit einigen steilen Rampen nach Mirleft.


Ein weiteres kleines Felsentor war noch kurz vor Mirleft.

Hier hatten wir ein Appartement vorgebucht, das sehr gemütlich und geräumig ist.


Mirleft


13.11.2017 Mirleft – Tiznit 50,8 km und 532 Hm

Ein super Frühstück auf der Dachterrasse unseres Appartements machte gute Laune für den bevorstehenden Tag.


Reich gedeckter Frühstückstisch

Weiter ging es auf den nächsten 34 km auf der Küstenstraße mit herrlichen Ausblicken auf das Meer. Auch hier sammelten wir wieder etliche Höhenmeter durch das ständige Rauf und Runter.

In Aglau wendeten wir uns von der Küste ab und fuhren Richtung Osten zurück ins Landesinnere. Auf guter Straße mit Radstreifen und andauernder leichter Steigung erreichten wir um 12:30 Uhr Tiznit. Im Hotel Al Amal fanden wir eine ausgezeichnete Unterkunft.
Den Nachmittag verbrachten wir damit, Tiznit mit seiner 5 km langen Stadtmauer mit 6 Stadttoren sowie den dahinter befindlichen Souk zu besuchen. Hier konnten wir bummeln, ohne durch aufdringliche Verkäufer belästigt zu werden. Dies gilt eigentlich für die ganze südliche Region Marokkos, die wir besucht haben.


Blaue Quelle, wird als Wallfahrtsort verehrt.


14.11.2017 Tiznit – Hotel Kerdouz 55,2 km und 1214 Hm

Eigentlich wollten gegen 8 Uhr los kommen. Aber zunächst konnte niemand den passenden Schlüssel für die Garage, in der unsere Räder abgestellt waren, finden. Um 9 Uhr war es dann endlich soweit. Wir konnten mit der Fahrt bei angenehmen 18°C, zurück in die Berge, beginnen. Die ersten rund 30 km ging es durch eine wüstenhafte Gegend fast flach dahin. Nur einige Oueds (Flussläufe) mussten gequert werden, was immer mit einer Abfahrt und einem darauf folgenden Anstieg verbunden war.


Abfahrt zu einem Oued, bei Starkregen wird die Straße an der tiefsten Stelle überschwemmt und ist nur mit Vorsicht zu befahren. Es gibt fast keine Brücken.


Immer wieder werden wir von Fahrzeugen eingestaubt. Alles ist knochentrocken.

Nach 40 km erreichten wir den Ort Tighni auf 480 m Höhe und legten dort eine Pause ein und versorgten uns noch mit Getränken für den nun folgenden Anstieg.


Frisch gestärkt geht es weiter.

Nun strampelten wir bei fast gleichbleibender Steigung von 7% in vielen Kehren langsam dem Pass entgegen. Wunderschöne Terrassenfelder und kleine Orte neben der Straße gab es zu bewundern.


Leider wurden bei einem Unwetter im Jahr 2014 viele Terrassen samt Erdreich weggeschwemmt.


Um 15 Uhr erreichten wir den Col du Kerdouz auf 1217 m und nahmen im dortigen Hotel ein Zimmer mit Halbpension. Nach einer Kaffeepause wanderten wir noch zu einem Aussichtspunkt. Die Tagestemperatur stieg heute nur bis 23°C an und war daher zum Radeln ideal.


Das ****Hotel ist schon etwas in die Jahre gekommen, bietet aber einen grandiosen Ausblick und liegt genau in einer Kehre.


15.11.2017 Hotel Kerdouz – Tafraoute 50,8 km 659 Hm

Wider Erwarten war das Essen im Restaurant sehr gut und reichlich.


Start über dem Wolkenmeer

Um 8 Uhr machten wir uns bei starkem Gegenwind auf den Weiterweg durch den Antiatlas. Die wunderschöne und kurvenreiche Strecke mit vielen Steigungen und Abfahrten begeisterte uns. Immer wieder kamen wir durch kleine Orte. Neben der Straße war es wieder staubtrocken und auf den Terrassenfeldern wurde nichts angebaut.

Langsam kamen wir unserem Tagesziel näher und die Landschaft veränderte sich völlig. Staunend betrachteten wir die unterschiedlichen Felsformationen aus Granit.


Die Natur hat hier bizarre Felsen aus Granit geformt

In Tafraoute fanden wir ein schönes Hotel zum Preis von 30,-- € für das Doppelzimmer. Hier ist es wunderschön. Deshalb werden wir die nächsten 5 Tage hier verbringen und Wanderungen und Radtouren ohne großes Gepäck unternehmen. Die Temperaturen betragen hier angenehme 25°C am Nachmittag.


Aussicht von unserem Hotel


16.11.2017 Kleine Radtour und Wanderungen um Tafraoute 30,2 km 331 Hm

Den heutigen Ruhetag gingen wir ganz gemütlich an. Nach dem Frühstück besuchten wir Ritchie, der hier Fahrräder verleiht und auch Zimmer vermietet. Der Niederbayer gab uns gute Tipps und pumpte uns freundlicherweise unsere Reifen auf.

Anschließend radelten wir zum Napoleon-Felsen und dann weiter zu den Painted Rocks. Hier wurden mehrere Felsen 1984 von einem belgischen Künstler bemalt.


Unterwegs zu dem painted Rocks


Er lud uns in sein Zelt zum Tee ein


Painted Rocks



In Aguerd Oudad (hier befindet sich auch der Napoleon-Felsen) sind die Häuser an die Felsen geschmiegt.


Der imposante Chapeau de Napoleòn

Auch das Dorf Adai, am Fuß von Granitfelsen gelegen, besuchten wir noch einmal und wanderten durch die Felsenlandschaft.


17.11.2017 Tafraoute – Ait Mansour – Tafraoute 65,7 km und 1322 Hm

Eine Radtour ohne Gepäck ins Paradies. So könnte man unsere heutige Tour umschreiben.
Gleich zu Beginn stand ein langer Aufstieg von 1000 m Höhe auf 1685 m Höhe an. In vielen Serpentinen ging es 18 km lang hinauf nach Tasserit.

Von dort durchfuhren wir zunächst eine karge Hochebene, bevor es wiederum über steile Serpentinen in die eindrucksvolle Schlucht von Mansour hinunter auf 1200 m Höhe ging.

Je tiefer wir kamen umso enger wurde die Schlucht. Die tief grünen Dattelpalmen mit den leuchten roten Felswänden im Hintergrund beeindruckten uns sehr. Die traumhaft schöne Schlucht ist auch ein tolles Wanderparadies.

In Ait Mansour legten wir eine Mittagspause in einer Auberge ein, bevor wir uns auf derselben Route wieder auf den Rückweg machten. Die am Morgen noch frischen 12°C stiegen im Laufe des Tages bis auf 25°C an.


Rückfahrt nach Tafraoute über 700 Höhenmeter


18.11.2017 Tafraoute – Tamaloukt – Tagdicht – Tafraoute 30,7 km und 713 Hm

Eine Radtour ins Ammelntal. Diese Radtour hatte es in sich. Nach 8 km auf der Straße erreichten wir Tamaloukt auf 870 m Höhe.


Tamaloukt im Ammelntal

Am Ortseingang bogen wir auf eine Schotterpiste ab, auf der es gleich in engen Serpentinen steil bergauf ging. Danach folgten holprige Kilometer auf steilen Betonplatten mit Steigungen zwischen 8% und 16%, die uns alles abverlangten. Landschaftlich ein großartiges und total einsames Sträßchen, auf dem uns nur ein Auto begegnete. Nach vielen Schleifen und Kehren erreichten wir Tagdicht auf 1400 m Höhe.

Der Ort mit seinen vielfach rot getünchten Häusern liegt eingerahmt zwischen Felsen und bot einen fantastischen Anblick.


Tagdicht


Tagdicht

Nach einer Rast fuhren wir auf gleicher Strecke wieder zurück und genossen immer wieder die prächtigen Ausblicke auf die grandiose Berglandschaft.


Fantastische Streckenführung


Die Schotterserpentinen hinunter ins Tal

Mit beiden Händen an den Bremsen rumpelten wir über die rauen und löchrigen Wegstrecken wieder hinunter und weiter zurück nach Tafraoute.


Zurück im Ammelntal


19.11.2017 Rundwanderung rund um Tafraoute 15,5 km

Unsere Wanderung führte uns zunächst nach Tazzeka bei den Clownfelsen. Im Zentrum gab es einige alte Agadire (Speicherburgen) zu besichtigen.

Weiter ging es durch unwegsames Gelände mit den unterschiedlichsten Gesteinsformationen.


Auch zwei Kletterer waren in den Granitfelsen bei angenehmen 25°C zu sehen.

Wir erreichten eine Hochebene, von der aus wir auf einem Weg zu den Painted Rocks gelangten. Von dort ging es am Napoleonfelsen vorbei und zurück nach Tafraoute.


20.11.2017 Tafraoute - Kasbah Tizourgane 50,4 km und 1062 Hm


Das Berberbrot wird hier auf heißen Steinen gebacken und schmeckt ganz hervorragend. Für -,30 € erhält man ein frisch gebackenes Fladenbrot.


In heißem Fett ausgebackene Kringel waren unser Lieblingsgebäck und für -,10 € erhältlich.


Abfahrt von unserem Hotel Salama in Tafraoute

Bei kühlen 14°C starteten wir kurz nach 8 Uhr. Zunächst ging es auf 950 m hinunter ins Ammelntal. Dann folgten wir der Straße in Richtung Agadir. Diese stieg nun durchgehend bis 8% hinauf zur 1655 m hohen Passhöhe. Diese 720 Höhenmeter mit Gepäck forderten uns schon, aber die tolle Landschaft entschädigte wieder einmal für die Mühen.


Auffahrt durchs Ammelntal


Bald ist die Passhöhe geschafft.

Auf dem nun folgenden Streckenabschnitt ging es zwar überwiegend bergab aber immer wieder setzten bis zu 10% steile und etwa 100 Höhenmeter hohe Gegenanstiege Nadelstiche. In zwei Orten, die wir durchfuhren, bekamen wir keine Menschenseele zu sehen. Auch ansonsten waren wir fast alleine unterwegs. Bei der Abfahrt bewegten wir uns fast parallel zur Aufstiegsroute und hatten somit linker Hand wieder das Ammelngebirge und rechts kahle und vegetationslose Hänge.


Auf der Rückseite des Ammelngebirges.

In der Kasbah Tizourgane, die hoch über dem Tal auf über 1200 m liegt, nahmen wir uns ein Zimmer und beendeten den Arbeitstag.


Dieses auf einem Hügel erbaute Dorf wurde im 13. Jahrhundert ursprünglich als Getreidespeicher erbaut. Es diente aber in den kriegerischen Auseinandersetzungen als Zufluchtsstätte für die Dorfbewohner aus der Ebene. Seit 2010 wird ein Teil als Gästehaus genutzt.


Aufenthaltsraum und Speisesaal in der Kasbah Tizourgane.


21.11.2017 Kasbah Tizourgane – Agadir 100,9 km und 561 Hm

Gegen 8 Uhr brachen wir von unserer außergewöhnlichen Herberge auf und um warm zu werden ging es gleich mal 100 Höhenmeter bergauf.


Die Suppe als Vorspeise nimmt man mit einem Holzlöffel zu sich.

Dann bogen wir auf eine Nebenstraße ab, die uns Ritchie empfohlen hatte. Steil führte das schmale Sträßchen in Kehren hinunter in eine Schlucht. Genauso steil wie es hinunter ging war der Anstieg auf der anderen Seite. So erging es uns mehrfach und wir mussten mächtig in die Pedale treten, um die bis zu 12% steilen Anstiege zu erklimmen. Die Landschaft war wunderschön und abwechslungsreich. Allerdings bekamen wir auf der gesamten Strecke von ca. 30 km bis zum Ahl Souss Stausee gerade mal 1 Auto und 5 Personen sowie Esel, Schafe und Ziegen zu sehen.


Zunächst folgte jeder Abfahrt ein steiler Aufstieg.


Die Landschaft veränderte sich wieder und die Berge waren nicht mehr so schroff.


Mühsame Feldarbeit auf kleinen Terrassenfeldern.


Ahl Souss Stausee

Auf der nun folgenden Hauptstraße kamen wir deutlich flotter vorwärts, da uns keine so steilen Anstiege mehr ausbremsten. Hinter Ait Baha legten wir noch eine Mittagspause an einer Tankstelle ein. Ab dort ging es dann tendenziell bergab. Der Gegenwind bremste uns zwar etwas aus, konnte uns aber nicht mehr aufhalten.


Wir lassen die Berge hinter uns und es geht an vielen Gewächshäusern vorbei nach Agadir am Atlantik.

30 km vor Agadir wurde der Verkehr immer heftiger und wir fuhren nur noch durch dicht besiedeltes Gebiet. Zwar hatten wir vielfach Radspuren oder Radwege, aber wie zu Hause auch, waren diese oft in schlechtem Zustand oder zugeparkt.

In Agadir kamen wir, wie schon bei unserer Radtour im Frühjahr, in der Hotel Fleurie unter. Hier buchten wir für 3 Tage und lassen unseren Radurlaub langsam ausklingen.


22.11.2017 Ruhetag in Agadir

Den heutigen Tag nutzten wir, um uns in Agadir umzuschauen. Agadir ist eine recht moderne Stadt und hat eigentlich mit Marokko nichts zu tun. Die Stadt ist voll auf den Tourismus eingestellt und bietet Hotelanlagen in allen Kategorien an. Es gibt einen viele Kilometer langen breiten Sandstrand, hinter dem sich die Hotelanlagen aufreihen. Die beigefügten Bilder zeigen einige Impressionen von der Stadt.


Mit einem Frühstück am Pool begann der Tag.

Vom Strand aus sind die Ruinen der alten Kasbah auf einem Hügel zu sehen. Die aus Steinen geformte Schrift zitiert den Wahlspruch „Gott, König, Vaterland“.


Moderne Gebäude in der Stadt.


Kontrast zur modernen Stadt – ein Müllsammler mit Eselgespann.


Früchte eines uns unbekannten Baumes.


Langer und breiter Sandstrand.


23.11.2017 Kleine Radtour in und um Agadir 21,3 km und 278 Hm

Per Rad ging es heute zunächst hinauf zur Ruine der alten Kasbah. Diese liegt auf einem ca. 200 m hohen Berg im Norden der Stadt und bietet eine prächtige Aussicht auf Agadir und das Umland.

Anschließend rollten wir wieder zurück und fuhren an der Strandpromenade entlang Richtung Süden. Viele luxuriöse Hotelanlagen mit herrlichen Gärten reihen sich am Strand entlang. Der Badeort hat die meisten Sonnenstunden und durch den Wind ein angenehmes Klima.

Morgen wechseln wir noch das Quartier und verbringen die letzte Nacht in der Nähe des Flughafens, bevor es am Samstag wieder nach Hause geht.

3-Länder-Radtour

410,7 km und 3423 Höhenmeter


26.05.2017 Anreise über Fernpaß-Brenner-Bruneck-Toblach-Gailtal-Arnoldstein


27.05.2017 87,5 km, 519 Hm

Bei 16°C starteten wir in Arnoldstein auf 578m zum Alpe-Adria-Radweg nach Tarvisio.


Kurz vor der Grenze, Blick zu den Julischen Alpen


Grenze nach Italien


Tarvisio

Hier begann die Trasse der ehemaligen Pontebba-Bahn und erreichte bei Camporosso den Scheitelpunkt auf 819 m. Nun ging es gemütlich mit leichtem Gefälle über viele Brücken und Tunnel am Fella-Fluß entlang nach Resiutta.


Alte Bahnhöfe laden zu einer Pause ein


Hier gab es eine kleine Unterbrechung durch den Ort, da die alte Strecke überbaut wurde.


Aufgang zur weiteren Bahntrasse


Der Ort Dogna ist von Straßen umringt


Einkehren an einem ehemaligen Bahnhof in Chiusaforte


Lange Brücken überspannen die Fella


Brücke über die Fella

Danach ging es auf teils neuem Abschnitt durch lange Tunnels weiter bis kurz vor Venzone. Hier endete die Ausbaustrecke der Bahntrasse. Auf der Straße führte die Route weiter nach Venzone, einem kleinen mittelalterlichen Ort.


Venzone


Hier legten wir eine Pause ein, bevor es wieder auf einer Bahntrasse bis kurz vor Gemona, 272 m hoch, weiter ging. Hier kamen wir im gebuchten Albergo Da Si-Si unter.


Historisches Zentrum in Gemona

Später machten wir einen Rundgang durch das Historische Zentrum. Am 6.Mai 1976 wurde die Stadt und teilweise die ganze Region Friaul durch ein verheerendes Erdbeben zerstört


28.05.2017 117,2 km und 650 Hm

Auf flacher Strecke rollte es gut über ruhige Landstraßen und Radwege nach Cividale, einer lebhaften Stadt, in der ein Flohmarkt viele Besucher in die Innenstadt lockte.


Cividale hat eine interessante Altstadt


Cividale

Anschließend fuhren wir in die 40 km entfernte Stadt Monfalcone an der Adria.


Schöner Radweg Richtung Adria in Monfalcone


Monfalcone

Hier radelten wir auf einem schönen Radweg neben einem Fluss entlang zum Hafen. Danach folgten wir der Straße nach Triest und bogen dann auf den Alpe-Adria-Trail ins Landesinnere ab. Es ging von einem kleinen Ort meist sehr steil zum Nächsten. Über Schotter-oder unbefestigte Waldwege, die oft nur schiebend bewältigt werden konnten, fuhren wir weiter.


Ruppige Wege auf dem Alpe-Adria-Trail


Kleine Siedlungen auf unserer Strecke

Bei fast 30°C kamen wir nur sehr langsam vorwärts bis wir endlich die Hauptstraße und die Grenze nach Slowenien an der Autobahn erreichten. Kurz danach bogen wir nach Sezana ab und erreichten unser vorgebuchtes Hotel Prutz. Unterkunft und Essen waren vorzüglich.


29.05.2017 92,0 km und 897 Hm

Auch auf der Weiterfahrt nach Postoina, 554 m, fuhren wir wieder über steile Wald- und holprige Feldwege. Mühsam ging es schiebend auf Waldwegen mit felsdurchsetzten Stellen weiter.


Nebenstrecken führten uns über Waldwege

Nur wenige Siedlungen waren auf unserer Strecke. Endlich erreichten wir Postoina, bekannt durch die riesige Höhle. Um die Hauptstraße zu umgehen mussten wir wieder auf Nebenstrecken weiterfahren, die nicht geteert waren.


Hübsche kleine Orte auf dem Weg nach Ljubljana


Auf den letzten 20 km konnten wir auf Radwegen und Radspuren entlang einer Straße problemlos nach Ljubljana, 298 m fahren. Unser Appartement war dann auch gleich gefunden. Es lag ca. 100 m vom Ufer der Ljubljanica entfernt und direkt neben der wunderschönen Altstadt.


Die Ljubljanica fliest im Bogen durch die Stadt und wird von Ausflugsschiffen befahren


30.05.2017 Ruhetag mit Besichtigungen


Unser Appartement „Nanas City Break Studio“


Zu Fuß oder mit einem Aufzug kommt man auf die Burg


Die Altstadt ist fast autofrei und lädt zum Bummeln ein


31.05.2017 114,0 km und 1357 Hm

Schon kurz vor 7:00 Uhr starteten wir durch die noch ruhige Stadt in Richtung Kranj. Von dort schickte uns unser Navi über eine recht hügelige Strecke mit einigen bis 14% steilen Rampen. Landschaftlich war es sehr schön aber auch recht anstrengend.


Die Save (Sava)


Leider war es bewölkt und die Julischen Alpen waren durch die Wolken verhüllt. Der Weiterweg führte hinunter nach Jesenice, 580 m,zu einer Mittagsrast.


Viele Steigungen waren auf unserem Weg

Danach ging es auf teils steilen Rampen nach Mojstrana. Hier begann der Radweg auf der Bahntrasse der ehemaligen Kronprinz-Rudolf-Bahn nach Tarvisio.


Bahntrasse der ehemaligen Kronprinz-Rudolf-Bahn


Kranjska Gora



Kurz nach Kranjska Gora (810m) bogen wir dann zum Wurzenpaß ab. Ein paar steile Kehren mussten bis hinauf auf den 1073m hohen Paß überwunden werden und dann war die Grenze nach Österreich erreicht.


Am Wurzenpaß


Die Paßhöhe mit der Grenze nach Österreich

Leider war der Straßenbelag auf der sehr steilen Abfahrt sehr schlecht und erforderte erhöhte Aufmerksamkeit. Von dem dauernden Bremsen bei der Abfahrt waren unsere Felgen richtig heiß geworden. Von Riegersdorf aus ging es dann wieder leicht bergauf nach Arnoldstein zu unserer bekannten Pension Grum.


Zum Abschluss der Radreise gab es noch ein prima Abendessen im Gasthof Wallner.


01.06.2017

Rückreise über Villach-Feldkirchen-Turracher Höhe-Tauernpass-Radstadt-Salzburg-Irschenberg-Miesbach-Bad-Tölz-Schongau-Landsberg-Memmingen

Südostasien - Thailand-Laos-Kambodscha

Am 16.10.2016 ist es soweit, dass wir wieder auf Radreise gehen.
Nachdem wir die letzten beiden Jahre Europa von Süd nach Nord durchquert haben, zieht es uns diesmal wieder in fernere Gegenden. Von unterwegs werden wir wieder Berichte und Bilder versenden und Euch unsere Reiseeindrücke miterleben lassen. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und Bilder anschauen und würden uns über Rückmeldungen aus der Heimat natürlich sehr freuen.

 

17.10.2016 - Gut in Thailand angekommen

 

Inzwischen sind wir gut in Bangkok angekommen.


Verabschiedung von der Familie am Bahnhof Laupheim bei Nebel und 8°C


Wir, unser Gepäck sowie unsere Räder stehen reisefertig am Münchner Flughafen



Nach 5 ½ Stunden erreichten wir Doha/Katar, bevor es in weiteren 6 ½ Stunden Flugzeit nach Bangkok weiter ging. Unser Gepäck sowie unsere Räder kamen in einwandfreiem Zustand an. Mit dem Taxi ging es danach zum Hotel. Wir bauten unsere Räder zusammen und verstauten unser Gepäck so, dass wir am nächsten Morgen unsere Radreise beginnen konnten.


Zum Abendessen suchten wir uns ein nettes Lokal


Und ließen uns unser erstes Essen schmecken


Bei der Rückkehr ins Hotel bemerkten wir einen Mitbewohner in unserem Zimmer, der sich an den Kosten von 18,-- € allerdings nicht beteiligte. Dafür verhielt er sich die Nacht über völlig ruhig


18.10.2016 Bangkok – Ayutthaya 89 km und 52 Hm


Am nächsten Morgen folgte die erste Herausforderung. Bei Linksverkehr ging es auf 8, 6 oder 4-spurigen Fahrspuren ca. 40 Kilometer aus dem Großraum Bangkok hinaus. Dank unseres Routenplaners gelang uns dies ganz prima.


Es folgten weiter 30 Kilometer, die an einem Fluss entlang führten. Hier war es völlig ruhig und wir waren fast alleine unterwegs. Allerdings machte sich die Hitze immer mehr bemerkbar, denn zwischenzeitlich zeigte das Thermometer 37°C im Schatten an. Daher legten wir immer wieder Trinkpausen ein.


Restaurants und mobile Verkaufsstände waren überall anzutreffen. Hier kann man sehr günstig und gut essen und trinken. (z. B. 2 Flaschen Cola oder andere Getränke für 0,50 €. )


Viele Bewohner leben hier direkt am Fluss und ernähren sich daraus. Überall gedeihen Bananen, Kokospalmen und Papaya und Ananas. Dazwischen wird Reis angepflanzt und Sträucher stehen in voller Blüte.


Am Nachmittag erreichten wir unser Tagesziel, die ehemalige Königsstadt Ayutthaya

Hier standen früher bis zu 385 Tempel, von denen heutige noch einige im historischen Park besichtigt werden können. Hierzu folgen ein paar Eindrücke.


19.10.2016 Ayutthaya per Rad 15 km und 5 Höhenmeter

Der heutige Tag verlief schon anders als geplant. Eigentlich wollten wir hier noch eine weitere Nacht verbringen und morgen mit dem Bus bzw. Zug mit Schlafwagen nach Chiang Mai im Norden Thailands fahren. Das Problem war aber der Transport unserer Fahrräder. Sowohl in den Bussen als auch in der Bahn mit Schlafwagen waren die Plätze auf Tage hinaus ausgebucht. So buchten wir nun eine normale Bahnfahrt mit Sitzgelegenheit für heute Abend um 23:36 Uhr. Die voraussichtliche Ankunft ist für morgen gegen 14:30 Uhr geplant. Es sind ca. 700 km und der Reisepreis samt Fahrräder beträgt 20 € für uns beide.


Unser Hostel „Goodmornig by Tamarind“ in Ayutthaya


Den Tag verbrachten wir noch mit dem Besuch einiger Tempel. In einem der Tempel erhielten wir noch ein Armbändchen und wurden von einem Mönch gesegnet.

 

20.10.2016 Ayutthaya – Chiang Mai (per Bahn) 4,8 km

Mit dem Tuk Tuk (sie fuhren nur bis 22 Uhr) ließen wir uns um 22 Uhr zum Bahnhof fahren.

Der Zug hatte knapp 1 1/2 Stunden Verspätung (fast wie bei der DB) und so saßen wir noch 3 Stunden am Bahnsteig. Wir hatten etwas Bammel vor der langen Zugfahrt aber die Sitze boten viel Beinfreiheit und man konnte sich wie im Flieger zurück lehnen. Die Abteile waren alle rappelvoll mit internationalem Publikum.



Der erste Teil der Nachtfahrt verlief vollkommen flach und führte vielfach durch Reisanbaugebiete. Um 6 Uhr wurde es hell und nach mehr als der Hälfte der Strecke veränderte sich die Landschaft und es wurde hügeliger. Ca. 2 Stunden vor der geplanten Ankunft machte die Lok schlapp, was einen Zwangsaufenthalt von etwa 40 Minuten bedeutete, bis Ersatz beschafft war. Dann ging es mit hoher Geschwindigkeit weiter und nach 13 Stunden war die Fahrt überstanden. Wir nahmen unsere Räder wieder in Empfang und fuhren zu unserem gebuchten Gästehaus (GH) Corner Inn 2. Danach machten wir uns auf und besichtigten noch einige Wats (Tempel) im Altstadtbezirk. Nahezu hinter jeder Ecke taucht ein bunt schillernder Tempel auf.



Das Abendessen nahmen wir auf dem Nachtmarkt mit seinem vielfältigen Angebot an Speisen und Getränken ein.

 

21.10.2016 Chiang Mai

Nach einem kräftigen Frühstück in einer Bäckerei und der anschließenden Besichtigung des Wat Chiang Man ließen wir uns mit einem Tuk Tuk zum Busbahnhof fahren. Von dort ging es mit einem Songthaew auf kurvenreicher Strecke 11 Kilometer in die kühleren Berge zum Wat Phrathat Doi Suthep hinauf. Über 309 Stufen ging es hinauf zum Tempelbezirk. Die Pracht des Bezirks könnt ihr den Bildern entnehmen.


Akha Kinder (eine ethnische Minderheit)


Blick vom Vat hinunter nach Chiang Mai

Auf gleicher Strecke ging es dann wieder zurück in die Altstadt von Chiang Mai. Wir schauten uns noch ein paar Wats an und machten uns später auf den Weg zum Nachtmarkt. Hier gibt es so eine riesige Auswahl an Essen und Getränken. Jeder von uns kaufte 4 Fleischspieße, Reis und eine große Flasche Bier und insgesamt bezahlten wir umgerechnet 3,75€. Das Wasser war umsonst.

22.10.2016 Chiang Mai – Chiang Dao 87,9 km und 261 Hm

Um 6:45 Uhr starteten wir von Chiang Mai und wir waren froh, dass es endlich mit dem Rad weiter ging. Zuerst ging es auf lebhaften Straßen aus Chiang Mai (300000 Ew.) bei angenehmen 26°C hinaus. Dann fuhren wir abseits der Hauptroute, fast ohne Verkehr, an einem Bach entlang.



Die restliche Strecke folgte wieder bis 12 km vor Chiang Dao der Hauptroute, einer sehr gut ausgebauten Fernstraße. So näherten wir uns langsam dem immer bergiger werdenden Norden Thailands. Das Mittagessen nahmen wir an einer Garküche am Straßenrand zu uns.



Außerdem legten wir immer wieder Trinkpausen ein, da der Flüssigkeitsverlust bei den heißen Temperaturen von 36°C am Mittag doch gewaltig ist. Gegen 13:30 Uhr erreichten wir unser Tagesziel und mieteten uns in einem Hotel für 12,50 € ein. Später radelten wir noch ohne Gepäck zu den bekannten Phra Non Höhlen. Den öffentlich zugängigen Teil besichtigten wir und auf die Kriechgänge mit Führer verzichteten wir gerne, da wir unsere Rad-Bekleidung bereits auf der Wäscheleine aufgehängt hatten.

 

23.10.2016 Chiang Dao – Tha Ton 110 km und 639 Hm

Früh wie immer starteten wir von unserer Unterkunft in die Bergwelt im hohen Norden Thailands. Zunächst ging es durch eine herrliche Landschaft mit zahlreichen Karstfelsen. Nach 2 Stunden fanden wir endlich eine Gelegenheit, um ein Frühstück einzunehmen.

Wir bestellten 2 Tassen Kaffee und dazu Eier. Durch Handbewegung gaben wir zu verstehen, dass wir Rühreier wollten. Gefragt wurden wir noch, ob wir den Kaffee mit Milch und Zucker wollten und wir beschränkten uns auf Milch.



Wir warteten längere Zeit, bis uns der Kaffee serviert wurde. Wir konnten es kaum fassen. In unserem Kaffee schwamm ein Ei. Andere Länder, andere Sitten. So haben wir erstmals Kaffee mit Ei genossen.

In vielen Kehren windet sich die Straße dann hinauf zu einem Pass mit Buddastatue.


Passhöhe erreicht

Landschaftlich war die Strecke ein Genuss. Nach der Passabfahrt wurde es wieder flacher mit vielen Reisanbaugebieten. Da wir seit unserem Frühstück nichts mehr gegessen hatten, kauften wir an einem Stand Bananen. Frieda wollte 4 kaufen, aber das gab es nicht. Mindestabnahme waren 14 Stück zum Preis von 0,60 €. Die Bananen sind deutlich kleiner als wir es kennen, schmecken aber wesentlich fruchtiger.


Auch in kleinen Orten stehen herrliche Tempel

Gegen 15:30 Uhr trafen wir in unserer Unterkunft in Tha Ton ein. Leider funktionierte hier das zugesagte Internet nicht und so machten wir uns auf in ein Lokal zum Abendessen, wo es WiFi gab.

In Thailand gibt es in nahezu allen Unterkünften und in vielen Restaurants kostenfreies WLAN.

24.10.2016 Tha Ton – Chiang Rai 58,5 km und 616 Hm

Wie immer starteten wir sehr früh und fuhren neben dem Mae Kok im Morgennebel. Wir kamen gut voran und hatten nach einer Stunde 16 km zurückgelegt.

Die zuerst noch geteerte Strecke ging dann in eine Sandpiste über. Permanent waren kurze aber sehr steile Anstiege und ebenso steile Abfahrten zu bewältigen. So schafften wir in der 2. Stunde gerade noch 8 Kilometer.

Nach ca. 2 Stunden erreichten wir einen kleinen Ort mit einem noch kleineren Laden und deckten uns mit Wasser ein. Danach gab für lange Zeit keine Einkaufsmöglichkeiten mehr. In der 3. Stunde gelangen uns nur noch 5 Kilometer, da die Anstiege bis zu 25% Steigung aufwiesen und wir fast nur noch schiebend vorankamen.

Nun setzte auch noch ein Gewitter ein und es goss wie aus Kübeln. Weitab von jeglicher Zivilisation standen wir in dschungelartiger Landschaft und schützten uns mit einer Plane vor dem Unwetter.

Als das Gewitter nachließ machten wir uns wieder auf den Weiterweg. In einer Stunde schafften wir einen Kilometer, da sich die Reifen in der nun aufgeweichten Sandpiste kaum noch bewegen ließen.

Die Anstiege mussten wir jeweils zweimal überwinden, da wir Rad für Rad zu zweit schiebend nach oben transportieren und dabei immer wieder abrutschten.

Die Räder blockierten total. Mit Stecken versuchten wir den Dreck immer wieder zu entfernen.


Rettung naht

Fast verzweifelt von der Schinderei hörten wir ein Fahrzeug und hielten es an. 2 junge Männer hatten ein Einsehen und luden uns und unsere Räder auf einen Pickup. So konnten wir die nächsten 11 Kilometer, für die wir auch mit dem Auto noch 40 Minuten benötigten, zurücklegen. An einer Brücke ließen sie uns aussteigen, denn auf der anderen Flussseite ging es auf einem Teersträßchen mit nur noch wenigen Steigungen weiter.

An einem Elefantencamp konnten wir uns wieder mit Getränken eindecken und danach rollten wir zu einer Tankstelle, wo wir uns, unser Gepäck und unsere Räder vom größten Dreck befreiten. Bald darauf erreichten wir Chiang Rai (70000 Ew.) und fuhren zu unserer Unterkunft. Unser Hausherr fuhr uns dann noch zum weißen Tempel und nach der Besichtigung wieder zurück.

Wir belohnten uns noch mit einer großen Pizza und einem Bier und legten uns früh wie immer schlafen.

25.10.2016 Chiang Rai – Chiang Saen 92, 8 km und 290 Hm

Inzwischen ist unser Tagesablauf wieder Routine. Aufstehen um 5:20 Uhr, waschen, frühstücken und Räder bepacken und Abfahrt mit dem ersten Tageslicht um 6:10 Uhr. Der Himmel ist meist stark bewölkt oder es ist neblig, wenn wir starten. Zum Frühstück gibt es meist ein paar Kekse und dazu Wasser. Unterwegs legen wir regelmäßige Trinkpausen ein, denn sobald die Sonne durchkommt, wird es sehr heiß. Schon am Vormittag bilden sich Gewitterwolken und wenn man in solch ein Gewitter kommt bleibt nichts mehr trocken.

Heute ging es meist auf ruhigen Nebenstraßen nach Chiang Saen, das wir nach 60 Kilometern um 10 Uhr erreichten. Hier bekamen wir auch erstmals den mächtigen Mekong zu Gesicht.

Schnell war eine Bleibe für die Nacht gefunden und noch am Vormittag machten wir uns zum Goldenen Dreieck, der Grenze zwischen Thailand, Laos und Myanmar, auf. Auf der Rückfahrt wurden wir noch von einem Tropenregen überrascht, konnten uns aber gerade noch in ein Ausflugslokal retten. Danach war noch Wäsche waschen angesagt aber sie trocknete nicht.


Unser Guesthouse in Chiang Saen

 

26.10.2016 Chiang Saen - Houayxay 76,8 km und 665 Hm

Zunächst ging es am Mekong entlang und die ersten 28 Kilometer waren fast eben.


Sonnenaufgang am Mekong mit drohenden Wolken


Er übt schon

Es folgte ein längerer Anstieg mit mehreren bis 15% steilen Rampen. Die letzten Kilometer hinauf zur Passhöhe verliefen durch eine Baustelle, die sich über mehr als 20 Kilometer erstreckte. Zum Glück war es noch trocken. Immer wieder boten sich herrliche Blicke auf den Mekong und die wunderschöne grüne Berglandschaft mit Teeplantagen.


Passhöhe in Sicht; zum Glück regnete es noch nicht


Muntere Schweinefamilie


Abfahrt zum Mekong

Gegen 12 Uhr erreichten wir Chiang Khong, den letzten Ort vor der Grenze nach Laos, als es wieder zu regnen begann.


Jackfrucht konnten wir nach dem Mittagessen noch probieren


Im ganzen Land sieht man Bilder des Königs oder des Königspaares. Seit seinem Tod sind überall Trauerbänder angebracht. Viele Leute tragen schwarze Kleidung oder tragen einen Trauerflor.


Thailändische Grenze

Wir machten 1 Stunde Mittagspause und fuhren, als der Regen wieder aufhörte, weiter zur Grenze. Die Formalitäten auf der Thailändischen Seite waren schnell erledigt und für die ca. 3 Kilometer über den Mekong bis zur laotischen Grenze mussten wir mit unseren Rädern in einen Bus einsteigen. Bei Ankunft an der laotischen Grenze füllten wir die Immigrationskarte aus und erhielten für 30,-- $ pro Person ein Visum für 30 Tage. Dann fuhren wir noch die verbleibenden ca. 10 Kilometer bis nach Houayxay, wo wir schnell ein gutes Guesthouse fanden.


Ausblick von unserem Guesthouse auf den Mekong

Mit Überqueren der Grenze nach Laos konnten wir ein kleines Jubiläum feiern, denn dies ist das 50. Land, das wir mit unseren Rädern bereisen.


27.10.2016 Houayxay – Ban Don Chai 69 km und 1084 Hm

Heute kamen wir erst um 6:30 Uhr los, da morgens eine meiner Sandalen fehlte. In diesen Ländern ist es üblich, beim Betreten eines Hauses die Schuhe auszuziehen und diese neben die anderen zu stellen. Als wir los wollten stellte ich fest, dass nur noch eine Sandale da war. Wir und der Hausherr machten uns auf die Suche und nach wenigen Minuten kam er mit der 2. Sandale zurück. Ein Hund hatte sie in die nahe gelegene Schule verschleift.


Der vermutliche Übeltäter

So konnte es also losgehen. Schon nach kurzer Zeit bogen wir vom Mekong ab und näherten uns schnell den Bergen. Interessant war es für uns zu sehen, wie sich die Kinder zu Fuß, mit dem Rad oder Moped auf den Weg zur Schule machten. Sie winkten uns, ebenso wie viele Erwachsene, freundlich zu und riefen „Sabaidee“ Die Straße schlängelte sich in vielen Kehren durch eine traumhaft schöne Landschaft zum ersten Sattel empor. So steil es auf der einen Seite hinauf ging, ging es auf der anderen wieder abwärts. In den spärlich vorhandenen Siedlungen konnten wir uns zum Glück immer wieder mit frischen Getränken versorgen.

Es folgte der 2. längere Anstieg, der wiederum sehr viel Schweiß kostete, denn zwischenzeitlich zeigte das Thermometer in der Sonne 46°C an. Teils radelnd, teils schiebend mühten wir uns bergauf und waren froh, als auch der zweite lange Anstieg bewältigt war. In rasanter Abfahrt wurden die schwer erkämpften Höhenmeter wieder vernichtet doch die restliche Strecke bis Ban Don Chai war bald bewältigt und um 13:30 fanden wir unser angesteuertes Motel.


Frieda verteilt Litchis und die Kinder kommen von allen Seiten angerannt.

Leider war noch alles geschlossen. Aber unter dem Vordach des Motels konnten wir bequem im Schatten sitzen.


Unser Motel

Aber es geschah nichts. Auf Nachfrage bei den Nachbarn, die alle jedoch kein Englisch verstanden, sollten wir warten, da die Besitzer erst später kämen, oder weiter fahren. So verging Stunde um Stunde. Zwischenzeitlich hatten wir uns schon einen Platz zum Zelten ausgesucht. Wir fuhren zurück ins kleine Dorf um uns noch für den morgigen Tag mit Wasser und Essen einzudecken und um etwas zu essen. Aber außer Getränken und ein paar Keksen war nichts zu bekommen. So fuhren wir zurück und wollten gerade – zwischenzeitlich waren wir seit 4 Stunden hier – unser Zelt aufbauen, als die Besitzer doch noch erschienen. Schnell bezogen wir einen Raum und bekamen sogar noch Rühreier als Abendessen zubereitet.

Wieder einmal nahm alles doch noch ein gutes Ende.

Die laotische Gelassenheit, die von vielen so hervorgehoben wird, haben wir noch nicht ganz in uns aufgenommen. Aber wir sind ja auch erst den 2. Tag in Laos.


28.10.2016 Ban Don Chai – Vieng Phuoka 52,6 km und 882 Hm

Hatten wir tagsüber kaum Verkehr so machte sich dieser bei Nacht umso mehr bemerkbar. Hier führt die Hauptstrecke von China nach Thailand durch und wir hatten den Eindruck, dass die meisten bei Nacht mit lautem Getöse auf der Bergstrecke unterwegs waren. Mit ein paar kleinen chinesischen Muffins und einem Glas Wasser im Bauch zogen wir los. Es ging gleich richtig zur Sache. Eine lang anhaltende Steigung bis 13% führte von 540 m Höhe auf 1070 m Höhe hinauf. Das Leben beginnt hier kurz vor Sonnenaufgang und spielt sich überwiegend neben der Straße ab. Erwachsene, Kinder, Ziegen, Kühe, Schweine, Hühner, Enten und Hunde tummeln sich auf oder neben der Straße.


Typisches Dorf in Laos. Man sieht kaum Häuser, die aus Stein gebaut sind.


Kiosk, meist gibt es nur Getränke und Süßigkeiten

Die dünn besiedelte Gegend war wunderschön und so wurden wir für unsere Anstrengungen immer wieder mit herrlichen Ausblicken belohnt. Einkaufsmöglichkeiten gab es fast nicht. Unterwegs trafen wir ein tschechisches und ein deutsches Radlerpaar. Erst nach 4 ½ Stunden fanden wir ein Kiosk der auch Speisen anbot.


Unser Mittagessen

Es gab Hühnchen mit Reis. Allerdings waren mehr Knochen als Fleisch auf dem Teller. Trotzdem war es gut, etwas in den Magen zu bekommen. Von hier bis zu unserem Tagesziel waren es dann nur noch wenige Kilometer. Bereits um 11:45 Uhr waren wir am Ziel und kamen in einem GH unter.


29.10.2016 Vieng Phuoka – Nateuy 85,9 km und 842 Hm

Bei stark bewölktem Himmel und kühlen 20°C führte unsere Strecke lange Zeit mit einigem Auf und Ab durch verschiedene Flusstäler.

Aber anders als an den letzten Tagen waren bis auf eine Ausnahme alle Steigungen moderat und daher gut zu bewältigen. Es ging durch viele Siedlungen und die Kinder entdeckten uns meist schon von weitem und begrüßten uns mit einem freundlichen „Sabaidee“. In fast allen Orten gibt es mehrere Kioske aber alle bieten das gleiche an. Obwohl wir uns in einem Land befinden, das reich an Früchten ist, wird zumindest hier im Norden kaum Obst angeboten. Erstmals konnten wir heute mal wieder einige Bananen ergattern.


Frieda beim Eier kauf

Zum Mittagessen kauften wir 4 Eier und ließen uns Spiegeleier zubereiten.


Nudelsuppe gibt es morgens, mittags und abends. Auf die Fleischbeilage verzichten wir gerne.

Die Landschaft zeigte sich wieder in sattem Grün und viele waren auf den Feldern bei der Arbeit.


Chilis werden an der Straße getrocknet.

In Nateuy fanden wir Unterkunft in einem schönen chinesischen GH für 10,-- €.


Am Abend wurden wir vom Personal zum Abendessen eingeladen. Aus vielen Schüsseln durften wir probieren und es schmeckte ganz vorzüglich.

 

30.10.2016 Nateuy – Oudomxay 79,5 km und 952 Hm

Bei kühlen 17°C und Nebel begann die heutige Etappe. In den ersten beiden Stunden kamen wir flott voran. Dann ging es über viele Kilometer bei allerdings gut fahrbarer Steigung zur 1101 m hohen Passhöhe. Wir durchfuhren viele sehr ärmliche Dörfer.

Die Menschen leben hier äußerst bescheiden und genügsam. In manchen Dörfern gab es überhaupt keine Einkaufsmöglichkeit und in den anderen nur das übliche. Links und rechts der Straße gibt es riesige Kautschukplantagen. Im Laufe des Vormittags lichtete sich der Nebel und gab den Blick frei auf die wunderschönen Berge von Nord Laos. Der Verkehr hielt sich sehr in Grenzen und die Straße war in gutem Zustand.

In jedem Dorf, das man durchfährt, freut man sich schon auf die „Sabaidee“ rufenden und winkenden Kinder. Die Menschen hier machen trotz ihrer Armut einen glücklichen und zufriedenen Eindruck.

Gegen 13:30 Uhr erreichten wir Oudomxay und schnell war ein Hotel gefunden. Den Nachmittag verbrachten wir, indem wir über den großen örtlichen Markt schlenderten und einige Leckereien probierten. Anhand der angebotenen Waren spiegelt sich die Nähe zu China wieder.

 

31.10.2016 Oudomxay – Muang Huon 92,5 km und 792 Hm

Der Start verlief wie in den letzten Tagen mit dichtem Nebel in der ersten Stunde und kühlen 17°C.


Nach 2 Stunden lichtet sich der Nebel und die Temperaturen steigen


Kinder auf dem Weg zur Schule

Unsere Route führte auf schmaler und ruhiger Straße entlang eines Flusses. Durch herrlichen Dschungel ging es bis auf 900 m Höhe.


Leider ist nur noch wenig vom Dschungel zu sehen

Später weitete sich das Tal und die ebenen Flächen wurden bewirtschaftet. Wieder durchfuhren wir viele sehr ursprüngliche Dörfer und wir genießen die Zurufe der Kinder, die aus den Häusern stürmen und uns zuwinken.


Webstuhl für Matten


Wo es möglich ist, wird Reis oder Bergmais angebaut


Reisernte

Leider wird in Laos viel Gelände an die Chinesen verpachtet, die dann den Urwald abholzen und dafür Palmöl-, Kautschuk- oder Bananenplantagen errichten.


Kautschukbaum wird angezapft

Viele Betriebe und Hotels sind fest in chinesischer Hand mit eigenem Personal. Inzwischen hat sich die Versorgungssituation verbessert. Das Angebot an gebratenen Nudeln, Tomaten, süßen Reisbällchen und Obst sorgt für wesentlich mehr Abwechslung auf dem Speiseplan. Und Baguette – das erste Brot seit der Heimat – konnten wir heute auf einem Markt kaufen.

 

01.11.2016 Muang Huon – Pakbeng (am Mekong) 52,8 km und 572 Hm

Auf staubigem und löchrigem Belag setzten wir heute unsere Tour Richtung Mekong fort. Wie gewohnt folgte jedem Anstieg sofort die entsprechende Abfahrt, sodass man keinen richtigen Rhythmus fand.


Ein ständiges Auf und Ab

Viele armselige Siedlungen mit vielen Kindern lagen auf unserem Weg. Für uns immer noch ein Schmunzeln wert sind die vielen Tiere, Hühner mit ihren Küken, große und kleine Schweine, Entenfamilien, Kühe mit Kälbern, Ziegen und faule Hunde, die sich alle mit uns auf der Straße tummeln.


Zur Freude der Kinder verschenkte Frieda Mandarinen


Zeitweise herrscht ein Sau-Verkehr

Riesige Bananenplantagen, für die der Urwald weichen musste, säumten unseren Weg. Erst als wir eine enge Schlucht erreichten und die Hänge steiler wurden, bot sich wieder eine grandiose Dschungellandschaft mit urwüchsigem Baumbestand. Chinesen bauten einen Stausee und betreiben ein Wasserkraftwerk.


Dschungel bis zum Straßenrand


Bootanlegestelle in Pakbeng

In Pakbeng fanden wir gleich ein GH mit Blick auf den Mekong.

Den Nachmittag verbringen wir mit Wäschewaschen, Räder putzen, Blog schreiben und relaxen auf schattiger Terrasse.

Somit haben wir den Rundkurs durch den Norden von Laos gut überstanden und freuen uns nun auf die morgige Schifffahrt auf dem Mekong nach Luang Prabang.


02.11.2016 Fahrt auf dem Mekong von Pakbeng nach Luang Prabang 7,2 km und 27 Hm

Nach dem Frühstück in einer Bäckerei packten wir unsere 7-Sachen aufs Rad und machten uns auf zum Anlegesteg am Mekongufer.


Verladen der Räder

Unsere Räder wurden auf das Schiffsdach gelegt und mit ein paar Schnüren festgebunden. Die Taschen wurden unter verschiedenen Sitzen verstaut. Dann nahmen wir Platz auf dem Slowboot. Mit uns war eine bunte internationale Mischung von ca. 100 Personen an Bord, die sich im Notfall mit etwa 10 Schwimmwesten begnügen müssten.


Abfahrt von Pakbeng

Um 9:15 legte das Boot ab und es folgte eine 7 ½ stündige Reise auf dem Mekong. Mal dichter Urwald, mal kleine Hütten mit Kühen und Wasserbüffeln und ab und an eine Anlegestelle säumten die Strecke. Viele Sandbänke und Felsen sowie einige Strudel und Engstellen mussten umschifft werden. Die Fahrt verlief recht ruhig und wurde wenige Male an Siedlungen unterbrochen, um Leute und Waren aufzunehmen.


Robinsonfeeling

Circa 7 km vor Luang Prabang befand sich die Anlegestelle und über steile Treppen mussten die Räder und das Gepäck hochgetragen werden.


Mühsam mussten wir unser ganzes Geraffel hochtragen

Danach wurde aufgesattelt und mit der Abendsonne fuhren wir nach Luang Prabang, wo eine schmale Holzbrücke unsere Nerven nochmals strapazierte.

Unser Hotel war bald gefunden und zum Abendessen ging es zur Abwechslung in ein mexikanisches Restaurant mit erstklassiger Küche.


Abwechslung zu Nudeln und Reis


03.11.2016 und 04.11.2016 Ruhetage in Luang Prabang

Mit einem gemütlichen Frühstück am Seerosenteich unseres Hotels begannen unsere Ruhetage.

Danach besichtigten wir die bedeutendsten Tempel der Stadt und schlenderten durch die Märkte.


Nationalmuseum


Mekongfische


Frösche gefällig?


Bambusbrücke über den Khan


Ihr seht, es geht uns gut


Brücke für Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer. Für uns war es ein echter Horror, denn die Bretter hatten z.T. Zentimeter breite Fugen und schnabelten an den Enden.


Reiches Angebot. Für jeden ist etwas dabei.


Abends wir diese Straße für den Verkehr gesperrt und die Händler stellen ihre Stände auf.


Mönche bei ihrem morgendlichen Almosengang


Zusammenfluss des Khan in den Mekong



Am 4.11.2016 unternahmen wir mit dem Sammeltaxi noch einen Ausflug zum Tad Kuang Xi-Wasserfall und hatten so einen angenehmen und interessanten Tag.


In dichter Dschungellandschaft stürzt hier das Wasser des Kuang XI über große Kalkformationen mehr als 30 Meter in die Tiefe.


Auffangstation für asiatische Schwarzbären.


Minderheiten in ihrer Landestracht

Nach den beiden erholsamen Tagen folgen nun wieder einige recht anstrengende Bergetappen.


05.11.2016 Luang Prabang – Kiewkacham (Bergdorf) 77 km und 2043 Hm

Nach 2 Ruhetagen stand die nächste große Bergetappe an. Auf den ersten 25 Kilometern gab es nur einen kleinen Hügel zu überqueren und wie fast immer war es noch recht neblig.


Danach folgte der erste lange Anstieg mit 700 Höhenmetern. Diese bewältigten wir noch recht gut, denn es herrschten angenehme Temperaturen und der Anstieg hielt sich mit meist 4% bis 7% in gut fahrbarer Steigung. Sehr spärlich waren die wenigen Siedlungen verstreut und es gab kaum eine Einkaufsmöglichkeit. Wie so oft verloren wir die mühsam erkämpften Höhenmeter wieder und wir fielen auf unsere Ausgangshöhe zurück.


Viele junge Teakholzbäume säumten unseren Weg. Hier gibt es auch viele Teakholzplantagen.

Unten angekommen freuten wir uns, dass wir nun nur noch ca. 320 Höhenmeter bis zu einem auf dem Routenplaner vermerkten Guesthouse zu bewältigen hatten. Die Enttäuschung war groß, als wir feststellen mussten, dass hier nur ein paar leere Bambushütten standen. Also blieb uns nur eines übrig, weitere 17 Kilometer Aufstieg zum 1432 m hohen Pass auf uns zu nehmen und zusätzliche 700 Höhenmeter.


Ein Erdrutsch verursachte eine längere Wartezeit. Mit schwerem Gerät wurde neben dem getroffenen LKW eine neue Fahrbahn eingerichtet.


So war die Durchfahrt wieder geöffnet.

Man begegnet hier häufig sehr labilen Hängen, die solche Wartezeiten verursachen können.


Staub und Schweiß werden abgewaschen. Eine willkommene Abkühlung.

So schraubten wir uns langsam höher bis wir in Kiewkacham ein total heruntergekommenes Guesthouse fanden.


06.11.2016 Kiewkacham – Phoukhoun (Bergdorf) 50,3 km und 1023 Hm

Nach einer nicht sehr erholsamen Nacht starteten wir bei traumhaftem Wetter zur nächsten Bergetappe. Die tiefer liegenden Täler waren in Wolken gehüllt, was phantastische Eindrücke hinterließ.

Unsere Straße führte an dschungelartigen Berghängen entlang und wie immer folgte jedem Anstieg eine Abfahrt, so dass die Freude über gewonnene Höhenmeter immer gleich wieder getrübt wurde.


Einkaufsmöglichkeit aber nichts für uns. Wir essen lieber vegetarisch, da wir nicht wissen, von welchem Tier das Fleisch stammt.

Nur wenige Straßendörfer lagen an der Straße und die Versorgungsmöglichkeiten waren äußerst dürftig. Nach über 1000 Höhenmeter erreichten wir wieder ein Bergdorf, in dem wir in einem GH unterkamen. Die Aufstiege bei Temperaturen von über 30°C bringen uns manchmal fast zum Kochen. Der Verkehr auf dieser Verbindungsstraße war zum Glück recht ruhig.


Nach der Ankunft zur Mittagszeit gingen wir noch zum Essen, da es hier eine größere Auswahl an Restaurants gab und aßen uns mal wieder satt.


07.11.2016 Phoukhoun – Vang Vieng 103,5 km und 819 Hm

Bei stark bewölktem Himmel starteten wir in den Tag. Die Landschaft veränderte sich von Kilometer zu Kilometer und immer mehr Karstberge mit bizarren Formen tauchten auf.

Die lange Abfahrt nahm mehr Zeit in Anspruch als erwartet, da wir zum einen immer wieder anhielten, um die tolle Landschaft zu bewundern, zum andern aber auch wegen der teilweise schlechten Straßenverhältnisse. Als wir die Talsohle erreichten gab es wieder Reisfelder zu bewundern und, wie gewohnt, ging es mit 10% Steigung wieder bergauf. Wir kamen an heißen Quellen vorbei und erreichten gegen 11 Uhr einen Ort, an dem wir zu Mittag aßen.


Schule


Warme Quellen


Die Fahrt durch die kleinen Dörfer im Norden von Laos ist nicht nur wegen der Menschen und der Karstlandschaft wunderschön und eindrucksvoll. Die Leute leben hier mit ihren Tieren in einfachsten Hütten. Ein Badezimmer besitzen sie nicht, sondern waschen sich in aller Öffentlichkeit am Dorfbrunnen oder an einem Bach oder vor ihrer Hütte.
Da wird uns einmal mehr bewusst, was für ein Luxus Privatsphäre ist. Was bei uns so selbstverständlich ist kennt man hier nicht. Und trotz ihres einfachen Lebens scheinen sie viel glücklicher und fröhlicher zu sein als der Durchschnittsbürger im Westen. Ihr Lachen ist wunderbar ansteckend, nichts scheint sie aus der Ruhe zu bringen.


Reisernte bis zu 3 x jährlich

Kurz nach der Mittagspause stoppte uns ein heftiger Regenschauer und wir fanden Zuflucht in einem Restaurant. Als es wieder aufgehört hatte zu regnen fuhren wir weiter und hatten eine etwa 2 Kilometer lange Baustelle zu durchfahren.


Verkaufsstände am Straßenrand bieten alle dasselbe an.

Wir, unser Gepäck und besonders unsere Fahrräder, die wir mit viel Mühe in Luang Prabang wieder gereinigt hatten, waren wieder total eingesaut. Bis zu unserem Zielort Vang Vieng wurden wir noch mehrfach von Regen begleitet aber auch schöne sonnige Abschnitte, die den Blick auf die herrliche Karstlandschaft zuließen, erfreuten uns. Das Fahren im Regen, wenn nicht gerade ein Tropenregen niedergeht ist kein Problem, denn wir sind nass, egal ob durch Regen oder Schweiß.


Gegenverkehr


Wir nähern uns Vang Vieng


Namsong River


Namsong River in Vang Vieng

Gegen 13:30 Uhr erreichten wir Vang Vieng und fanden auch schnell das GH, das wir am Abend zuvor für 2 Nächte gebucht hatten. Unmittelbar nach der Ankunft wurden die Räder wieder gereinigt, die Taschen vom Dreck befreit und dann waren wir noch an der Reihe.

 

08.11.2016 Ruhetag in Vang Vieng

Nach einem ausgiebigen Frühstück verbrachten wir die ersten Stunden des Tages in unserem Zimmer, da draußen immer wieder heftige Regenschauer nieder gingen. Zur Mittagszeit wurde es dann besser und wir besuchten einige Tempel sowie das quirlige Städtchen.


Aussicht vom Balkon unseres GH in Vang Vieng auf die Karstberge


Tempel in Vang Vieng


Im Innern des Tempels


Tempelwächter

Am Nachmittag machten wir uns mit einem Tuk Tuk auf zur Blauen Lagune und zur Poukham Höhle. Dort verbrachten wir einige Zeit, bevor es zurück nach Vang Vieng ging. Wir genossen hier die Vielfalt an Restaurants und ließen den Abend bei einem guten Essen ausklingen.


Blaue Lagune

In Vang Vieng kann man zahlreichen Fun-Aktivitäten wie Tubing mit LKW-Schläuchen, Ballonfahren, Klettern, von Lianen in den Fluss springen und vieles mehr ausleben. Der Ort wird von vielen Backpackern besucht.


Brücke über den Namsong


09.11.2016 Ruhetag in Vang Vieng

Die ganze Nacht über und bis in die späten Vormittagsstunden hinein regnete es in Strömen. Daher buchten wir unser GH für einen weiteren Tag. Die Zeit verbrachten wir mit Kniffel spielen und einem längeren Spaziergang durch Vang Vieng. Morgen werden wir auf jeden Fall weiter ziehen.


Frisch gemixte Fruit-Shakes


Vang Vieng


Schüler auf der Heimfahrt bei Regen


10.11.2016 Vang Vieng – B. Seng Savang 99,4 km und 625 Hm

Nach weiteren schweren Regengüssen in der Nacht beruhigte sich das Wetter pünktlich zu unserem Abreisezeitpunkt um 6 Uhr morgens und ging in Nieselregen über. So ging es bei wolkenverhangenem Himmel aber sehr angenehmen 22°C weiter Richtung Süden.


Mönche beim morgendlichen Almosengang


Schon kurz nach 6 Uhr werden am offenen Feuer die Töpfe erhitzt und Nudelsuppe oder Sonstiges angeboten.

Nach ca. 25 Kilometern gelangten wir zum Nam-Ngum Stausee und in welligem Terrain trafen wir zur Mittagszeit in Phonhang ein, wo wir ein britisches Paar auf der Reise nach Vietnam trafen. Die Berge, die zuvor schon an Bedeutung verloren, ließen wir nun hinter uns und das Gelände wurde zusehends flacher.


Nam-Ngum Stausee


Getrockneter Fisch aus dem See wird an vielen Ständen an der Straße verkauft


Kakaopause mit einem englischen Paar

Wir machten mit ihnen ca. 30 Minuten Pause und tauschten Erfahrungen aus. Dann ging es weiter auf einer Erdpiste nach B. Seng Savang, wo wir ein nettes GH fanden. Direkt bei unserer Ankunft setzte wieder heftiger Regen ein und wir waren froh, ein Dach über dem Kopf zu haben.


Viele Kilometer Erdpiste bei Nieselregen


Unser GH

Zum Abendessen suchten wir ein Straßenrestaurant auf und bestellten Nudeln mit Gemüse. Das Gemüse war derart scharf mit roten, gelben und grünen Peperoni gewürzt, dass es uns die Tränen in die Augen trieb und der kalte Schweiß ausbrach. Das Personal amüsierte sich köstlich und brachte uns zum Neutralisieren noch eine Suppe.


11.11.2016 B. Seng Savang – Vientiane 91 km und 321 Hm

Bei bewölktem Himmel starteten wir in den Tag. Zunächst ging es durch üppig grünen Regenwald und die letzten höheren Hügel stellten sich in den Weg, bevor wir die Berge verließen und es meist flach weiter ging.


Da es immer wieder zu Verständigungsproblemen kam, übernahm Frieda kurzerhand die Zubereitung von Spiegeleiern. Sonst hätte es wieder Nudelsuppe gegeben.

Es wurde immer sonniger und wärmer nur der Straßenzustand ließ zu wünschen übrig. Viele Löcher und ein ausgefranzter Straßenrand erforderten hohe Aufmerksamkeit, da gleichzeitig der Verkehr zunahm, je näher wir Vientiane, der Hauptstadt von Laos, kamen. Die letzten ca. 20 Kilometer bis ins Zentrum der Hauptstadt erfolgten auf einer 6-spurigen Fahrbahn.

Wir fanden ein sehr schönes Hotel und an der Rezeption erklärte sich einen Mitarbeiterin bereit, unsere Weiterfahrt mit dem Bus für den nächsten Tag zu organisieren. Nachdem wir geduscht waren gingen wir wieder zur Rezeption und erfuhren, dass der Bus keine Fahrräder mitnehme.
So fuhren wir auf eigene Faust mit einem Tuk Tuk zur 11 Kilometer entfernter Busstation und versuchten unser Glück, denn so schnell geben wir nicht auf. Erst am 5. Schalter waren wir schließlich erfolgreich, bezahlten für die Tickets samt Fahrrädern ca. 50,-- € und können morgen Abend um 20:30 Uhr unsere Busreise in einem Schlafbus antraten. Die Busfahrt soll ca. 12 Stunden dauern und überbrückt eine Strecke von ca. 650 km.
Wir sind gespannt, wie das klappt.


Siegestor nach französischem Vorbild

Dann fuhren wir mit dem Tuk Tuk zurück in die Stadt und stiegen beim Siegestor aus und machten uns zu Fuß auf den Weg durch die Stadt. Wir schauten uns verschiedene Tempel und den Präsidentenpalast an, bevor es zum Mekong und zum Nachmarkt weiter ging.


Abendsonne am Mekong


12.11.2016 Ruhetag in Vientiane und Weiterfahrt mit dem Schlafbus nach Pakse 19,2 km und 18 Hm

Nach einer ruhigen Nacht und einem ausgezeichneten Frühstück machten wir uns auf, um uns in der Stadt umzusehen. Unter anderem besuchten wir das COPE Zentrum (Cooperative Orthotic and Prosthetic Enterprise) und erhielten einen eindrücklichen Einblick über die Situation der Betroffenen und den Hilfsmaßnahmen. Auch 40 Jahre nach dem Krieg fordern Blindgänger noch immer Opfer in Laos. Häufig sind es Kinder, die beim Spielen auf das tödliche Erbe stoßen, aber auch viele Bauern und Metallsammler sind unter den Betroffenen. Wer überlebt, verliert nicht selten Arme und Beine.


Beinprothesen


Da wir um 12 Uhr unser Zimmer im Hotel räumen mussten, fuhren wir mit den Rädern in die Stadt.


Fahrt durch Vientiane


Sie hat deutlich mehr Gepäck als wir


Endlich wieder Brot. Hier macht sich der französische Einfluss aus der Kolonialzeit noch bemerkbar.


Wir besichtigten den That Luang, das bedeutendste religiöse Monument des Landes. Zwei prächtige Vats stehen noch in unmittelbarer Nähe des That Luang. Hier war gerade ein Tempelfest im Gange und es herrschte ein mächtiger Trubel.


That Luang


Eines der daneben befindlichen Klöster


Liegender Buddha

Später machten wir uns dann auf den Weg zum Busbahnhof, wo wir noch gemütlich und gut zu Abend aßen.

Eine gute Stunde vor Abfahrt unseres Busses gingen wir zum Terminal und es herrschte schon großer Andrang. Ein Motorroller wurde eingeladen, Zentnerschwere Säcke wurden verladen, und wir fragten uns, wo da unsere Räder noch Platz finden sollten. Eine ganze Truppe von Helfern packte immer wieder einen Teil des Gepäcks hinaus, um es andernorts unter zu bringen. Fast ganz am Schluss wurden noch Lücken für unsere Räder frei gemacht und wir waren erleichtert, als alles verladen war.


Hektik beim Beladen des Busses


Im Schlafbus mit Kopfkissen und flauschiger Decke.

Die knapp 12-stündige Reise im Schlafbus verlief recht ruhig und wir konnten sogar längere Zeit schlafen.


13.11.2016 Ruhetag in Pakse

Früh um 8 Uhr kamen wir in Pakse an. Wir nahmen unser Gepäck sowie die Räder in Empfang.


Zum Glück war alles unversehrt und wir machten uns auf den Weg zu unserem Hotel, das wir schon um 9 Uhr belegen konnten. Anschließend war mal wieder Umpacken angesagt, da wir die nächsten 3 Tage mit leichterem Gepäck angehen werden und nach die Rundtour zum Bolaven-Plateau wieder im selben Hotel in Pakse übernachten werden.

Den Nachmittag nutzten wir, um uns in Pakse umzusehen. Leider bietet die drittgrößte Stadt von Laos nicht viel und wir zogen uns in unser Hotel zurück.


Jackfrucht


So schön Laos auch ist, so sehr stört uns der stinkende Müll der überall herum liegt.


Abendstimmung um 17 Uhr am Mekong


14.11.2016 Pakse – Paksong 54,7 km und 1192 Hm

Ein wolkenloser Himmel empfing uns, als wir um 6 Uhr unser Hotel in Pakse (102 m hoch) verließen. Die ersten 10 Kilometer aus Pakse hinaus ging es auf 3-spuriger Fahrbahn in Richtung Nordost. Danach ging es auf üblicher Straße bei regem Verkehr weiter.


Viele Korbflechter verkaufen ihre Ware an der Straße


Laotische Gelassenheit


Hab mein Wagen voll geladen….

In gut zu fahrender gleichmäßiger Steigung führte die Strecke 54 Kilometer lang nur bergauf, bis wir unseren Zielort auf 1285 m Höhe erreichten. Dort fanden wir eine ausgezeichnete Unterkunft für 10 €.

Das Bolaven-Plateau ist bekannt für seinen Kaffee- und Teeanbau und wir konnten uns schon bei der Auffahrt von der guten Qualität des Kaffees überzeugen. Insbesondere wird Arabica Kaffee angebaut.


Kaffeebeeren enthalten jeweils 2 Kaffeebohnen


Kaffeebeeren werden zum Trocknen ausgelegt


Hier probierten wir den ersten selbst gerösteten Kaffee

Des Weiteren schauten wir uns zwei schöne Wasserfälle an, die nicht ganz einfach zu finden sind, da es bei der jeweiligen Abfahrt keine Hinweisschilder gibt. Da wir die Route aber schon zu Hause ausgearbeitet hatten, waren die entsprechenden Wegpunkte markiert und auch sonstige Sehenswürdigkeiten haben wir so festgehalten.


Waghalsige Brückenkonstruktion


Der Doppelwasserfall Tad Fane


Blütenreiche Strecke


Überall an den Bäumen wachsen Orchideen


Bei „Mr. Koffie“, einem kaffeeverrückter Holländer, der seit 9 Jahren hier lebt und Kaffee anbaut, probierten wir seinen erst am Morgen frisch gerösteten Kaffee und fanden ihn ganz ausgezeichnet.


15.11.2016 Paksong (1285 m) – Tad Lo (309 m) 65 km und 103 Hm

Bei wiederum wolkenlosem Himmel und angenehm kühlen 22°C starteten wir erst um 7:30 Uhr. Da es überwiegend bergab ging trafen wir schon nach 3 Stunden an unserem Zielort ein. Die Landschaft veränderte sich, je tiefer wir kamen. Waren es zuerst noch Tee- und Kaffeeplantagen, so folgten später Gemüse, Obst und Reisanbau.


Auf dem Weg zur Feldarbeit


Erntereife Reisfelder


Pomelo Frucht


Tempelanlage an der Straßenkreuzung nach Vietnam


Rasante Abfahrt

In Tad Lo fanden wir ein GH und schauten uns am Mittag die in der Nähe befindlichen Wasserfälle an.


Ankunft in Tad Lo


Unsere Unterkunft in Tad Lo in einer Hütte


Tad Lo Wasserfall


Schlingpflanzen überwuchern die Bäume

Anschließend schlenderten wir noch durch den Ort und erfreuten uns an den Schweinen, Ziegen, Hunden und Hühnern, die überall unseren Weg kreuzten.


Wäschewaschen am Fluss


Unten findet das Leben gemeinsam mit den Tieren statt und oben wird gewohnt.


Sie fühlen sich sau wohl.

Anmerkung zum Bolaven-Plateau: Das Bolaven Gebiet war während des Vietnamkrieges (1964 – 1975) heiß umkämpft. Der Indochina Krieg, an dem Laos und Kambodscha nicht beteiligt waren, traf aber auch diese Länder mit aller Gewalt, denn der Ho-Chi-Minh-Pfad verlief teilweise durch diese Länder. Der Krieg forderte 200000 Tote und 2 Mio. Tonnen Sprengstoff wurden abgeworfen, wovon bis heute erst ein Teil der Bomben entschärft wurden.


16.11.2016 Tad Lo – Pakse 85,3 km und 661 Hm

Bei angenehmen 18°C und wolkenlosem Himmel, aber ohne Frühstück, starteten wir in den Tag. Wir befanden uns noch immer im Tee- und Kaffeeanbaugebiet, aber erst nach ca. 20 Kilometern fanden wir eine Lodge, in der auch frisch gerösteter Kaffee angeboten wurde.


Baguette-Verkäufer am Straßenrand.

Die Landschaft zeigte sich wieder sehr vielseitig. Es wurde auf riesigen Flächen Maniok angebaut.


Manniokanbau

In der immergrünen Landschaft stachen riesige, einzeln stehende Bäume heraus.

Zwei Hügel mit je 250 Höhenmetern waren zu überwinden, bevor wir wieder zur Hauptstraße gelangten.


Dort endete unser Rundkurs über das Bolaven Plateau und in rasanter Fahrt ging es die letzten 20 Kilometer und 300 Höhenmeter hinunter nach Pakse.

Dort kamen wir wieder im selben Hotel unter wie vor 3 Tagen.


17.11.2016 Pakse – Thang Baeng 87,3 km und 163 Hm

Nach einem Frühstück mit Baguette und Nutella auf unserem Zimmer starteten wir um 6 Uhr. Aus Pakse hinaus ging es über die Mekongbrücke. Der Mekong ist an dieser Stelle 1,2 km breit.


Mönche bei ihrem morgendlichen Almosengang

Auf guter und ruhiger Straße, eingerahmt von Bergen zu unserer Rechten und dem Mekong zur Linken ging es nach Champasak.


Der Mekong


Die Schulkinder veranstalten gerne ein Wettrennen mit uns.

Von dort besuchten wir das UNESCO-Weltkulturerbe, Wat Phou, das teilweise aus dem 6. Jahrhundert stammt, war ursprünglich hinduistischen Göttern geweiht und gehört zu den stimmungsvollsten Heiligtümern der Khmer außerhalb Kambodschas.

Nach Besichtigung der weitläufigen Anlage ging es wieder zurück nach Champasak.
Von dort setzten wir mit einem kleinen Boot, auf dem gerade wir mit unseren Fahrrädern Platz fanden, auf die andere Seite des Mekongs über.

Hier gab es zur Abwechslung mal wieder Nudelsuppe, die wir nach unseren Wünschen zusammenstellen konnten. In leichtem Auf und Ab setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten nach weiteren 20 Kilometern unser Tagesziel.


Nebenfluss des Mekong

Da es in dieser Gegen nur sehr wenige Unterkünfte gibt, mussten wir uns mit einem recht bescheidenen GH mit Dusche und Toilette für 4,-- € zufrieden geben.


18.11.2016 Thang Baeng – Don Khong

Wir waren überrascht, als es bei der Abfahrt um 5:45 Uhr leicht nieselte, empfanden es aber als durchaus angenehm, denn so war die Straße nicht so staubig. Der Spuk war nach wenigen Kilometern auch schon wieder vorbei.

Nach gut 20 Kilometern kehrten wir in einem Restaurant ein und frühstückten. Wir bestellten Spiegeleier mit Klebereis. Dieser ist so klebrig, dass er zu kleinen Bällchen geformt und mit den Händen gegessen wird.


Klebereis schmeckt mit entsprechender Soße recht lecker.

Nachdem wir nun etwas im Magen hatten, setzten wir unsere Fahrt in Richtung Süden fort. Leider bot die Landschaft nicht viel und die endlosen Geraden auf sehr rauem Belag machten das Fahren auch nicht interessanter.


Unsere Räder werden bei Pausen immer wieder fachmännisch begutachtet.

So kamen wir nach 80 Kilometern wieder zum Mekong, charterten ein kleines Boot und ließen uns nach Don Khong, der größten der 4000 Inseln, übersetzen. Direkt am Ufer des Mekong kamen wir in einem netten GH unter und buchten 2 Übernachtungen.


In Don Khong angekommen


19.11.2016 Rundfahrt über einige Inseln 32,8 km und 33 Hm

Wir halten uns im Moment im Gebiet der 4000 Inseln im Mekong auf. Über einige davon fuhren wir heute mit dem Rad und besichtigten die Mekong-Wasserfälle.


Single Trails


Sabaideeeeeee


Mühsam zu fahren aber wunderschön


Wasserbüffel


Mekong-Wasserfälle


Schon die Kleinsten fahren Mofa

Da die Wege in einem grottenschlechten Zustand waren kamen wir nur sehr langsam voran und entschlossen uns, den Rückweg mit einem Boot zurück zu legen.
Landschaftlich war die Tour wunderschön.


Knapp 2-stündige Rückfahrt mit dem Boot


Im Gebiet der 4000 Inseln ist der Mekong weit verzweigt mit vielen Seitenarmen


Siedlung am Mekong

 

20.11.2016 Muang Khong – Stung Treng (Kambodscha) 98,1 km und 174 Hm

In der Nacht regnete es heftig, doch als wir starteten hörte der Regen auf. Auf schlechten Straßen ging es im Slalom um die Wasserpfützen.


Sonnenaufgang am Mekong


Schwierig zu befahrende Brücken

Nach 37 Kilometern erreichten wir die Laotisch – Kambodschanische Grenze. Die Laoten berechneten 2 § Stempelgebühr pro Person für die Ausreise. Dann ginge es zur Kambodschanischen Grenze. Dort wurde mit einem Laserscanner bei uns beiden eine Temperatur von 36°C gemessen und dafür je 1 $ berechnet. 3 x mussten Formulare ausgefüllt, und je 35,--$ für die Visa entrichtet werden. Beim nächsten Schalter wurde alles eingescannt und ein Passbild wurde verlangt. Dann wurden die Visa an der nächsten Station eingeklebt und zuletzt wurde alles abgestempelt und drin waren wir in Kambodscha.


Grenzübergang nach Kambodscha

Zunächst war die Straße noch in einem ordentlichen Zustand, aber schon bald war es überwiegend eine Piste, die uns bei der Hitze einiges abverlangte. Das Verkehrsaufkommen war sehr gering, doch die wenigen Fahrzeuge staubten uns mächtig ein. Die kaum besiedelte Gegend hat sich gegenüber Laos nicht verändert.


Vielfach ging es auf solchen Pisten weiter

Stelzenhäuser mit vielen „Hello“ rufenden Kindern erfreuten uns.


Wohnraum in den Häusern

In Stung Treng , der ersten Stadt in Kambodscha fanden wir ein tolles Guesthouse. Ein großer und interessanter Markt fand unser Interesse. Hier gab es Zuckerrohrsaft, frisch gepresst und sehr lecker.


Frisch gepresster Zuckerrohrsaft

Außerdem mussten wir uns mit einer neuen Währung vertraut machen. Hier bezahlt man mit Riel und für 100,-- € erhält man etwa 450.000 Riel.


21.11.2016 Stung Treng – Chheab 85,5 km und 322 Hm

Schon um 6 Uhr zeigte das Thermometer 25°C, obwohl es in der Nacht noch heftig geschüttet hatte. Bei der Fahrt über den morgendlichen Markt herrschte schon hektischer Betrieb und auf der Straße wurden wir kräftig durchgeschüttelt.


Schon um 6 Uhr herrscht große Betriebsamkeit auf dem Markt


Moped mit Anhänger

Nach 5 Kilometern erreichten wir die neue, 1,8 Kilometer lange Mekongbrücke und ab hier war die Straße in gutem Zustand und der Verkehr sehr ruhig.


Auf der Mekongbrücke


Vor Schulbeginn wird gesungen und die Flagge gehisst


Wir sind nicht ganz allein auf der Straße. Hier überholt uns ein Matrazenverkäufer. Auch Teakholzbalken werden auf dem Mofa transportiert.

Das ehemals waldige Gelände wurde vielfach gerodet und neue Siedler versuchen mit dem Anbau von Maniok, Zuckerrohr und Teakholz ihr Auskommen zu finden. Entlang der Strecke sehen wir viele neue und deutlich bessere Häuser aus Teakholz. Die Versorgungslage an der Strecke entspricht in etwa der in Laos. Das Essensangebot ist, wenn man auf Fleisch verzichten will, sehr bescheiden und auch gekühlte Getränke findet man nicht überall.


Neue Teakholzhäuser

Nach etwa der Hälfte der Strecke boten kleine, felsige Karstberge etwas Abwechslung.

Immer wieder mussten wir unsere Fahrt unterbrechen, um frische Flüssigkeit aufzutanken, da das Thermometer in der Sonne auf 44°C anstieg und es keinen Schatten gab. Trotzdem erreichten wir schon um 11:15 Uhr unseren Zielort und kamen in einem ordentlichen GH unter.


Besenverkäufer


Frauen sieht man häufig auch tagsüber im Schlafanzug


Tempel in Chheap

Zum Abendessen ging es wie fast immer in einen Straßenimbiss. Wir hoben die Deckel der Töpfe und schauten, was so im Angebot ist: Gegrillte Hühnerfüße mit Krallen, Innereien, Fleisch mit viel Knochen, Gemüse mit Leber, gebratene Hühnerteile, gebratene Vögel und Soße mit Knochen. Sicher ganz lecker, aber nicht für unseren Geschmack. Da nahmen wir lieber Reis mit Sojasoße.


22.11.2016 Chhaeb – Preah Vihear 54,1 km und 63 Hm

In der Nacht gewitterte es wieder, doch der Regen hörte pünktlich zur Abfahrt auf. Bei 24°C und starker Bewölkung kamen wir flott voran, da die Straße gut und das Gelände flach war.


Zuckerrohranbau

Hier entstehen viele neue Gebäude von Siedlern, die überwiegend Zuckerrohr und Maniok anbauen. In Preah Vihear, einer Kleinstadt, kamen wir in einem GH unter. Immer wieder regnete es leicht. Daher besuchten wir die nahen Markthallen. Dort gefällt es uns immer, denn wir werden von allen Seiten begrüßt und immer wieder gibt es kleine Kostproben. Das Angebot ist riesig und die Händler sehr freundlich und nie aufdringlich. Das Verhalten der Leute ist dem in Laos sehr ähnlich. Es herrscht eine fast familiäre Atmosphäre, Kinder werden gestillt, es wird gegessen oder Pause in der Hängematte gemacht. Hier gab es auch wieder frische Baguettes und sogar ein Glas Marmelade fanden wir. Somit können wir zumindest morgen früh wieder auf der Bettkante frühstücken, denn Stühle in den Unterkünften sind oft Mangelware.


Frösche frisch gehäutet


Es war sicher ein glückliches Schwein


Strahlende Kinder und auch Erwachsene grüßen uns überall sehr freundlich.


23.11.2016 Preah Vihear – Phumi Moreal – Koh Ker (Ruinen) 76,7 km und 285 Hm

Bei wolkenverhangenem Himmel setzten wir heute bei wiederum angenehmen Temperaturen unsere Reise fort. Über meist flaches Land ohne Höhepunkte erreichten wir nach 57 Kilometern ein GH.


Brotverkäufer auf Achse


Freundliche Kinder

Von dort aus statteten wir den Ruinen von Koh Ker einen Besuch ab. Die Tempelanlage bot einen kleinen Vorgeschmack auf Angkor Wat.


Die einstigen Hindutempel waren lange Zeit vom dichten Dschungel überwuchert

Auch die notwendige Pflege unserer Räder haben wir erledigt


24.11.2016 Phiumi Moreal – Siem Reap 129,3 km und 211 Hm

Schon um 5:45 Uhr waren wir heute unterwegs.

Es war herrlich, bei angenehmen 23°C und leeren Straßen zu radeln. Wir kamen gut voran und genossen am Straßenrand frisch gebackene Küchlein und frisch gepressten Zuckerrohrsaft.


Zuckerrohr wird gepresst


Unser Lieblingsgebäck wird frisch frittiert

Heute hatten wir den Eindruck, dass viele Kinder nicht zur Schule gehen, sondern den Eltern bei der Feldarbeit oder im Verkauf mithelfen.

Unser Routenplaner zeigte uns eine um 15 Kilometer kürzere Strecke nach Siem Reap an. Die ersten drei Kilometer waren prima doch dann wurde die Strecke zur Sand und Lehmpiste. Dies alles wurde noch gesteigert durch riesige Wasserpfützen, die wir fast bis zur Kniehöhe durchwaten mussten. Nach 4 Kilometern gaben wir auf und traten den Rückzug an. Wir und unsere Räder sahen wieder einmal total verdreckt aus. Wir sollten unsere Räder wohl nie reinigen, denn immer wenn wir dies tun, sehen sie einen Tag später aus als hätten wir sie durch den Schlamm gezogen.


So verdreckt radelten wir wieder zurück auf die Hauptstraße. Nun ging es wieder flott vorwärts, wobei uns allerdings der immer stärker werdende Verkehr nervte, da die Fahrzeuge oft recht rücksichtslos überholten. Die restlichen 50 Kilometer bis Siem Reap hatten wir bald geschafft, benötigten aber doch noch einige Zeit, bis wir hier unser gebuchtes GH fanden.

Hier bleiben wir 3 Nächte, um die Tempelruinen von Angkor Wat zu besichtigen.


Eindrucksvolle Landschaft mit wunderschönen Bäumen

 

25.11. und 26.11.2016 Tempeltage in Siem Reap 63 km und 16 Hm

Am ersten Tag besuchten wir zunächst die Tempelanlagen von Angkor Wat. Hier steht der größte religiöse Bau der Welt und ist völlig zurecht UNESCO Weltkulturerbe.


Angkor Wat. Wir sind nicht allein.

Das einzigartige Kulturdenkmal Angkor ist privat verpachtet, die hohen Einnahmen der Millionen Touristen gehen in die private Schatulle.
Infos unter: http://www.angkorwat.de

Am zweiten Tag schauten wir uns viele weitere Tempelanlagen an, die in einer herrlichen Gegend weit verstreut liegen.


Angkor Thom; die Tempel hatten die Khmer vom 9. Bis 13. Jh. als Hindutempel gebaut.
Angkor Thom gilt mit ca. 1 Mio. Einwohner als weltweit größte mittelalterliche Stadt.


Die Ruinen sind sehr imposant und teils wildromantisch vom Dschungel überwuchert.


Kapokbäume und Würgefeigen umklammern Mauern und Tempel.

Die Fahrt mit dem Rad durch Siem Reap ist ein kleines Abenteuer, denn die Straßen sind übervoll und Verkehrsregeln scheint es nicht zu geben. Aber wir haben uns schon daran gewöhnt und verhalten uns wie die Einheimischen, da man sonst nicht vorwärts kommt. Auch Fußgänger haben es nicht leicht. Wenn es überhaupt einen Gehweg gibt, so ist er zugeparkt oder es stehen Verkaufsstände darauf. Somit ist man gezwungen, immer auf der Straße zu gehen.


27.11.2016 Fahrt mit einem Minibus nach Phnom Penh

In unserem GH in Siem Reap hatten wir ins etwa 360 Kilometer entfernte Phnom Penh, für 9,-- $ pro Person, eine Fahrt mit einem Minibus gebucht.
Phnom Penh ist die Hauptstadt Kambodschas und bietet einige sehenswerte Attraktionen. Nach 5 ½ Stunden war Phnom Penh erreicht und wir gingen zu unserem GH, das recht zentral gelegen war.
Von dort aus begannen wir dann unsere Besichtigungstour.


Mit dem Tuk Tuk gings zum Prison S21

Zwischen 1975 -1978 herrschten in Kambodscha die Roten Khmer und verwandelten das Land in ein gigantisches Arbeits- und Gefangenenlager. Innerhalb von 4 Jahren wurden mind. 2 Mio. Kambodschaner brutal ermordet. Vor ihrer Ermordung waren viele davon im Prison S21 inhaftiert.
Kambodscha sollte ein kommunistischer Agrarstaat ohne Privatbesitz, Religion und Wissenschaft werden. Anführer dieser Bewegung war Pol Pot.


Prison s21


Abendlicher Verkehr in Phnom Penh


Am Mekongufer


Abendstimmung beim Königspalast


28.11.2016 Besichtigung zu Fuß von Phnom Penh

Die meisten Sehenswürdigkeiten Phnom Penhs, der Hauptstadt Kambodschas mit 1,5 Mio. Einwohnern, können bei einem ausgedehnten Spaziergang besucht werden. Es ist leicht, sich in Phnom Penh zurecht zu finden, denn die Straßen sin schachbrettartig angelegt.
Was wir gesehen haben könnt ihr den beigefügten Bildern entnehmen.


Königlicher Palast


Als Fußgänger hat man es sehr schwer, da vielfach keine Bürgersteige vorhanden sind. Sollten doch welche da sein, so sind sie fast durchgängig zugeparkt.


Kabelsalat


Sie wurden nicht erschossen sondern machen auf ihrem Lieferwagen Mittagsschlaf


Angebrütete Eier scheinen hier eine Spezialität zu sein, denn sie werden überall angeboten.


Am Sihanouk Blvd, der Prachtstraße von Phnom Penh


29.11.2016 Phnom Penh – Siem Reap per Bus

Die Rückfahrt vom Phnom Penh erfolgte auf derselben Strecke wie die Hinfahrt, war jedoch wesentlich entspannter, da wir mit einem großen Reisebus unterwegs waren. Die Hinfahrt in einem Minibus war der reinste Horrortrip, da der Fahrer immer am Überholen war und dauernd die Hupe benutze, um die anderen von der Straße drängte.

Zurück im GH hieß es wieder einmal umpacken, die Weiterfahrt mit dem Schiff nach Battambang zu organisieren.


Frühstücksraum auf der Terrasse unseres GH in Phnom Penh


Raststätte mit Blick auf die Ausläufer des Tonle Sap Sees


30.11.2016 Siem Reap – Battambang per Schiff

Zunächst ging es heute mit dem Tuk Tuk zur Schiffsanlegestelle, die ca. 12 km außerhalb von Siem Reap lag.


Dann wurde alles auf das Schiff verladen und wir und unsere Räder fanden gerade noch einen Platz auf dem Schiffsdach.

Dann begann die Fahrt über den Tonle See. Der Tonle Sap See ist ein besonderer See. Er ist der größte Süßwassersee in Südostasien. Der Beginn der Regenzeit im Junifällt mit der Schneeschmelze im Himalaja-Gebirge zusammen, in dem der Mekong entspringt. Der Mekong führt zu dieser Zeit viermal mehr Wasser als üblich. Während der Regenzeit schwillt der Tonle Sap See durch Rückstaueffekte des Mekongs auf seine 5-fache Größe an und begünstigt dadurch enormen Fischreichtum. Nach dem Ende der Regenzeit, wenn die Wassermassen des Mekongs geringer werden und der Druck nachlässt, kehrt sich die Fließrichtung wieder um. Die am Fluss Sangker lebenden Menschen haben sich an diese Gegebenheiten angepasst und leben in schwimmenden Häusern, die mit dem Wasserstand mitgehen oder in auf Stelzen gebauten Häuser.


Die Durchfahrt führt durch teils sehr schmale Kanäle.


Die schwimmenden Häuser steigen mit dem Wasserpegel.


Die Schulkinder sind auf Booten auf der Heimfahrt.


Wasserpflanzen bilden riesige Teppiche.


Stelzenhäuser; nach der Regenzeit steigt das Wasser bis zur Wohnfläche.

Der ganze Prozess ist stark gefährdet, da China zahlreiche Staudammprojekte baut und weitere plant. Die Fahrt mit dem Schiff verlief zunächst durch enge Kanäle, führte dann über den Nordteil des Sees und weiter bis Battambang ging es auf dem Fluss Sangker. Nach 7 ½ stündiger Fahrt erreichten wir schließlich Battambang und kamen in einem guten Hotel unter.


Battambang


01.12.2016 Battambang – Phsar Prum 104,7 km und 435 Hm

Nach all den Besichtigungstagen und der Schifffahrt waren wir froh, wieder mit dem Rad unterwegs zu sein. Wir verließen Battambang noch vor Sonnenaufgang und fuhren auf anfangs ebener Strecke Richtung Pailin, das nur noch 17 Kilometer von der thailändischen Grenze entfernt liegt.

Etwa 20 Kilometer vor Pailin kamen uns 2 tschechische Fernradler entgegen, mit den wir uns eine Weile unterhielten. In Pailin besichtigten wir die bunte Klosteranlage Wat Phnom Yat, die auf einem Hügel steht. Die Anlage ist Frau Yat gewidmet, die den göttlichen Vergleich verkündete: die Götter gaben der Region die Edelsteine, im Gegenzug sollte die Bevölkerung das Erlegen wilder Tiere einstellen.


Ortseingang von Pailin


Tempel mit vielen bunten Bildern und figürlichen Darstellungen.

Dann folgten noch die restlichen 17 km bis zum Grenzort Phsar Prum durch hügeliges Gelände. Bald hatten wir ein nettes GH gefunden und konnten uns am Nachmittag in Ruhe umsehen.


Auf der Suche nach Edelsteinen


Mofa als Transporter


Mofa als Taxi


Es wird wieder hügeliger


02.12.2016 Phsar Prum - Laem Sing 103,5 km und 411 Hm

Pünktlich zur Öffnung der Grenze um 6 Uhr waren wir vor Ort und holten uns den Ausreisestempel von Kambodscha. Weiter ging es zur thailändischen Grenze, wo wir unseren Einreiseschein für ein Visa on Arrival ausfüllten und schon bald unsere Visa bis 31.12.16 im Pass hatten.

Schon bald machte sich der Unterschied in der Straßenbeschaffenheit gegenüber Kambodscha bemerkbar, denn der Straßenbelag war deutlich besser. Nur Abseits der Haupt- und Verbindungsstraßen sah es aus wie in Laos und Kambodscha.


Die Straßen sind wieder besser und mit Radweg. Dafür war es fast den ganzen Tag über stark bewölkt und recht windig bei Temperaturen von 21°C – 30°C.


Abseits der Hauptstraßen wie in den Nachbarstaaten aber wunderschön und einsam.

So kamen wir gut voran und erreichten zur Mittagszeit Chanthaburi mit rund 160000 Ew. Dort ging es durch die Altstadt und wir schauten uns die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten an. Chanthaburi ist das Edelsteinzentrum Thailands.


Chanthaburi


Katholische Kathedrale in Chanthaburi


Die Überreste des Edelsteinabbaus.

Von hier aus waren es nur noch 20 km bis zum Meer (Golf von Thailand) und schnell fanden wir ein Strandhaus direkt am Meer.


Ausblick von unserer Unterkunft auf den Golf von Thailand


Der Strand vor unserer Unterkunft.


03.12.2016 Laem Sing – Laem Maephim 83,6 km und 223 Hm

Da wir heute und in den nächsten Tagen kein Problem mit Unterkünften haben werden, starteten wir erst um 7:30 Uhr.


Morgenstimmung mit noch dunklen Wolken

Bei stürmischem Wind ging es vielfach der Küste entlang, die durch tief eingeschnittene Meeresarme unterbrochen wurde.


Immer wieder prächtige Tempel

Die ruhige Panoramastraße mit zahlreichen Brücken und einem ausgewiesenen Radweg konnte bequem befahren werden. An den weitläufigen Flussmündungen befinden sich Mangrovenwälder und viele Garnelenfarmen.


Garnelenzucht


Kautschukgewinnung

Der Küstenabschnitt wird kaum von westlichen Urlaubern besucht. Überhaupt sind noch sehr wenige Touristen unterwegs.


04.12.2016 Laem Maephim – Phla 80,5 km und 98 Hm

Unsere Route führte weiter auf dem Küstenweg, wo überall gerade die Fischer ihren frischen Fang am Straßenrand verkauften. Leckerer Seafood konnte gleich in den Garküchen gegessen werden. Es herrschte überall Hochbetrieb.


Küstenweg


Schöne leere Sandstrände


Fangfrischer Fisch


Arbeit kann einen so fertig machen

Ein Triathlon fand zeitgleich auf unserer Route statt aber wir durften die Strecke mitbenutzen und viele richteten den Daumen nach oben, als sie uns mit Gepäck sahen.


Unterwegs auf der Triathlonstrecke


Vom Straßenkehrkommando bekamen wir 2 kühle Flaschen Wasser.

Einige Hafen- und Industrieanlagen mussten umfahren werden, was uns aber problemlos gelang.

Um 14 Uhr fanden wir ein ausgezeichnetes Hotel direkt am Meer und machten es uns am Nachmittag gemütlich.


Ausblick von unserem Hotel


05.12.2016 Phla – Pattaya 49,7 km und 167 Hm

Bei bewölktem Himmel setzten wir unsere Tour fort. Zunächst ging es noch am Meer entlang, danach am Flughafen von Pattaya. Bals darauf fanden wir ein ganz ruhiges Sträßchen, das etwas ins Landesinnere führte.

25 km vor Pattaya besuchten wir den Tropical Garden. Wir stellten unsere Räder ab und wanderten durch die mit einzigartigen Sammlungen von Pflanzen und Bäumen weitläufigen Anlagen. Viele Tiernachbildungen aus allen Erdteilen sowie auch Tiergehege gab es zu bewundern. Die Anlage ist großartig gestaltet und für Klein und Groß eine gelungene Abwechslung.

Leider versteckte sich die Sonne auch heute wieder hinter den Wolken. Dafür aber stieg das Thermometer nicht über 31°C.

Der Weiterweg nach Pattaya verlief zunächst auf der verkehrsreichen Hauptstraße, bevor wir auf die Küstenstraße abbogen. Auch hier herrschte starkes Verkehrsaufkommen und, wie so oft, war eine Fahrspur zugeparkt. Daher war äußerste Aufmerksamkeit geboten aber Dank unseres Routenplaners fanden wir schnell unser Hotel, das wir für 2 Nächte gebucht hatten.
Das berühmt- berüchtigte Pattaya, das alljährlich rund 10 Mio. Besucher anlockt, gilt als Vergnügungszentrum für Touristen aus aller Welt.


06.12.2016 Ruhetag in Pattaya

Nach einem guten und gemütlichen Frühstück in unserem Hotel machten wir uns zu Fuß auf, um verschiedene Aussichtspunkte zu besichtigen.


Aussicht vom Hotelpool aufs Meer

Zunächst schauten wir uns das Bal Hai Pier an, an dem die verschiedenen Schiffe zu den vorgelagerten Inseln ablegen. Da hier im Hafengebiet die Wasserqualität nicht gerade gut ist (das Wasser stinkt im ganzen Uferbereich), fahren die Badegäste auf die umliegenden Inseln.

Danach wanderten wir zu zwei Aussichtspunkten hinauf. Auf dem einen steht ein chinesischer Tempel mit einer goldenen Buddha Statue und auf dem anderen Hügel befand sich ein thailändischer Tempel sowie ein Admiral Monument.

Die Aussicht auf die große Stadt mit den vielen Hochhäusern und Buchten war trotz Bewölkung sehr schön. Durch Parkanlagen ging es dann wieder zurück in die Stadt.

So waren wir 9 km zu Fuß unterwegs, was hier schon bemerkenswert ist, da sowohl die Einheimischen aber natürlich auch die Touristen aus China, Russland, Indien und Europa kaum einen Meter gehen. Alle sind mit Bussen, Taxis, Tuk Tuk, Auto oder Moped unterwegs.

Ältere westliche Herren mit Bauchansatz und kurzen Hosen sieht man oft in Begleitung junger Thailänderinnen.

In Pattaya findet man unzählige Übernachtungsmöglichkeiten, Einkaufszentren, Restaurants und Vergnügungslokale.

 

07.12.2016 Pattaya – Chonburi 71,6 km und 186 Hm

Heute gibt es nichts Besonderes zu berichten. Von Pattaya aus ging es auf der Schellstraße Nr. 3 Richtung Bangkok weiter.


Wir verlassen Pattaya

Die Küstenstädte in Richtung Bangkok gehen nahtlos ineinander über. Zweimal wollten wir abseits der Schnellstraße fahren, wie es unser Routenplaner vorschlug, doch wir landeten im Nirgendwo.


Fliegender Händler


Also ging es auf der Hauptstraße weiter

Unterwegs besichtigten wir noch eine farbenprächtige chinesische Tempelanlage, mit vielen Drachenmotiven und bunten Bildern.

In Chonburi fanden wir ein günstiges und ordentliches Hotel und sahen uns noch in der Stadt, die sehr verkehrsreich und schmutzig ist, um.


08.12.2016 Chonburi – Bangkok Süd (Bangpoo Inn Hotel) 79 km und 86 Hm

Erneut ließ sich die Sonne kaum blicken, was zwar für angenehme Temperaturen sorgte aber auf den Bildern fehlt einfach das nötige Licht.
Von Chonburi ging es zunächst nach Bang Pakong. Um zum Amata Castle zu gelangen mussten wir einen größeren Umweg in Kauf nehmen, da es durch ein neues Industriegebiet ging, das dem Routenplaner noch nicht bekannt war. So dauerte es einige Zeit, bis wir uns zum Castle durchgewurstelt hatten.

Die Anlage war eigentlich geschlossen aber zwei freundliche Wärter ließen uns zumindest einige Fotos schießen.


Amata Castle inmitten eines wunderschönen Parks

Dann ging es wieder zurück zur Hauptstraße. Wir hatten aber das Problem, dass wir auf der falschen Straßenseite waren und erst nach weiteren 4 km Umweg gelangten wir über einen schmalen Übergang und konnten so auf die richtige Seite überwechseln.


Wir gelangen wieder auf die richtige Seite

Es herrschte sehr starker Verkehr und auch nach einem Wechsel auf eine Nebenstraße wurde das Verkehrsaufkommen kaum geringer.

Zu allem Übel holte sich Norbert noch einen Platten am Hinterreifen durch ein Drahtstück aus einem defekten Autoreifen, der jedoch schnell behoben war.

Wir waren dem Meer wieder sehr nahe und konnten zahlreiche Meerwasserbecken sehen, aus denen Salz gewonnen wird.


Meerwasserbecken


Meersalz


Auch Fische werden an der Straße getrocknet


Diese Echse lief vor uns über die Straße

Nach knapp 80 Kilometren fanden wir eine Unterkunft und machten es uns dort gemütlich.


09.12.2016 Bangpoo – Bangkok (Chinatown) 35,4 km und 12 Hm

Seit längerer Zeit hatten wir heute wieder einmal einen strahlend blauen Himmel und Sonnenschein bei 25°C -30°C und leichtem Wind. Um 7:30 Uhr nahmen wir die letzten 35 km in Angriff, um unser Ziel im Zentrum von Bangkok zu erreichen. Durch dicht besiedeltes Gebiet oder Hafenanlagen ging es bei vielfach stockendem Verkehr Richtung Innenstadt.


Im Hafengebiet von Samut Prakan

Die Straßenränder mit den oft tiefer liegenden Schachtdeckeln und vielen Unebenheiten erforderten unsere ganze Aufmerksamkeit. Dazu kam, dass sich die Mofafahrer rechts und links an uns vorbei schlängelten.


Die Straßen verlaufen auf verschiedenen Ebenen


Wir nähern uns dem Zentrum


Chinatown ist erreicht

So erreichten wir gegen 10 Uhr unser GH. Da wir noch bis 14 Uhr warten mussten, bis wir unser Zimmer beziehen konnten, machten wir einen ersten Erkundungsgang.

Den Nachmittag verbrachten wir mit Besichtigungen von verschiedenen Wats und gingen am Phraya River entlang. Der sich durch die ganze Stadt zieht.


Ausblick vom 8. Stock unseres Hotelrestaurants auf Bangkok mit dem Phraya River


Gebrauchsanweisung; gilt auch zu Hause

 

11.12. – 13.12.2016 Die letzten Tage in Bangkok 35,9 km und 36 Hm

Die ersten beiden Tage nutzten wir, um vor allem die prächtigen Tempel sowie den Königspalast zu besichtigen.


Wat Pho


Königspalast

Bangkok hat viele Gesichter. Moderne Hochhäuser, U-Bahnen, Hochstraßen, enge und verwinkelte Gassen, das alte Chinatown, die prächtigen Tempel und Märkte, durch die man selbst zu Fuß kaum vorwärts kommt.


Wat Phitcaaya Yatikaram Worawihan


Blumenmarkt


Klong, sieht zwar romantisch aus doch leider ist alles vermüllt und stinkt.


Chao Phraya River


Aussicht vom Restaurant unseres GH im 8. Stockwerk

Selbst zu Fuß waren wir dankbar, dass wir durch unser Navi immer wussten, wo wir uns gerade befinden und wie wir am besten weiter kommen.

Der ohrenbetäubende Lärm und die schlechte Luft in den chronisch verstopften Straßen, der Gestank aus den Kanaldeckeln und Klongs und der überall herumliegende und stinkende Müll scheint die Bangkoker nicht zu stören.

Man wird von vielen Essensgerüchen aus mobilen Verkaufsständen und Garküchen konfrontiert, aber alles –ob flüssig oder fest - wird in Plastiktüten verpackt und nach dem Verzehr weggeschmissen, da man meist keine Sitzgelegenheit hat, wo man das Essen zu sich nehmen kann.

Am 13.12. stand noch unsere letzte Etappe an. Von unserem GH ging es quer durch die ganze Stadt Richtung Flughafen, wo wir im selben Hotel, in dem wir schon nach unserer Ankunft in Bangkok nächtigten, wieder unter kamen. Hier konnten wir auch unser Verpackungsmaterial für die Räder wieder in Empfang nehmen.


Verstopfte Straßen


Ausgewiesener Radweg


Die Straße führt mitten durch den Markt


Straßengewirr auf verschiedenen Ebenen


Taxifahrer interessieren sich für unser Navi


Die letzte Hürde vor Erreichen unseres Hotels

Unsere Radreise geht hier zu Ende. Wir haben 3000 Kilometer zurückgelegt und dabei 17542 Höhenmeter überwunden. Wunderbare und abwechslungsreiche Landschaften haben wir durchfahren und viele Einblicke in das Leben abseits der Straße bekommen.

Drei sehr unterschiedliche Länder von reich, arm und bettelarm haben wir teilweise kennen gelernt. Der protzige Reichtum einiger Wenigen neben bitterer Armut machte uns in allen drei Ländern betroffen.

Wir sind dankbar, dass wir ohne gesundheitliche Probleme diese abenteuerliche Reise überstanden haben und nehmen viele neue Eindrücke mit nach Hause, von denen wir noch lange zehren können.

Norbert und Frieda

Marokkoreise 2017

13.03.2017 Anreise nach Hallbergmoos /Schwaig 39,2 km 101 Hm

Die Anreise nach Hallbergmoos erfolgte per Rad und Bahn.


14.03.2017 Flug nach Marrakesch 13,1 km 12 Hm

Mit dem Rad ging es bei 2°C von Schwaig zum Münchner Flughafen. Dort bereiteten wir unsere Räder und das Gepäck für den Flug vor.


Flug über die Alpen

Mit Transavia ging es dann in 3 ½ Stunden nach Marrakesch. Gepäck und Räder kamen komplett und unversehrt an.



Bei 18°C erreichten wir gegen 18:30 Uhr unsere Unterkunft in Marrakesch. Auf dem Weg zum Place Jemaa El Fna, wo wir zu Abend aßen, erhielten wir einen ersten Eindruck vom turbulenten Treiben in der Stadt.


15.03.2017 Erkundung von Marrakesch 13,3 km 19 Hm

Heute besuchten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt per Rad und zu Fuß. Einige Eindrücke könnt Ihr den beigefügten Bildern entnehmen.


Gartenanlage beim Königspalast


Minarett der Koutoubia-Moschee



Auf dem Djemaa el Fna, Platz der Gehängten. Hier treffen sich Schlangenbeschwörer, Gaukler, Musikanten und unzählige Stände laden zum Essen ein.


Im Souk von Marrakesch


16.03.2017 Marrakesch – Oulat M`Rabet 118,4 km 236 Hm

Um 8 Uhr starteten wir unsere 1. Etappe und erreichten nach 12 km den Stadtrand von Marrakesch. Danach wurde das Verkehrsaufkommen immer geringer, je mehr wir uns von der Stadt entfernten. Auf guter Straße kamen wir flott vorwärts und legten zur Mittagszeit nach 75 km eine Rast ein. Der Gegenwind wurde danach immer stärker und so kämpften wir uns mühsam weiter. In Sid el Mokhtar, das wir nach 101 km erreichten und wo wir eigentlich übernachten wollten, gab es leider keine Unterkunft. So kämpften wir uns noch weitere 17 Kilometer vorwärts und durften unser Zelt auf Nachfrage vor der Mauer eines Schulgeländes aufstellen. Wir kochten uns noch ein Nudelgericht und ließen den Tag gemütlich ausklingen.


Fahrt aus Marrakesch


Endlos lange Geraden


Wir sind nicht die Langsamsten


Die Schule ist aus und die Kinder begutachten unser Zelt



17.O3.2017 Oulat M`Rabet - Essauouira 60,2 km 217 Hm

Nach einer etwas unruhigen Nacht mit viel Hundegebell und zeitweiligem Straßenlärm bauten wir um 6:30 Uhr unser Zelt ab. Unmittelbar vor der Abfahrt bekamen wir vom Hausmeister noch Tee und Gebäck.

Bei frischen 7°C setzten wir unsere Fahrt Richtung Atlantik fort. Die zunächst noch eintönige Landschaft veränderte sich und es wurde grüner. Viele Arganbäume, aus denen das teure Arganöl gewonnen wird, prägten nun die Landschaft.


Aus den Nüssen des Arganbaumes wird das Arganöl gewonnen. Das Öl wird für Kosmetika und die gehobene Küche verwendet.


Kurz bevor wir Essaouira erreichten

Gegen 11 Uhr erreichten wir Essaouira, die als Stadt des Windes bezeichnet wird.

Den Nachmittag verbrachten wir mit der Besichtigung der Festung Mogador, die die Portugiesen 1506 errichtet hatten. Weiter ging es zum Fischereihafen, bevor wir in die Medina eintauchten.


Festung Mogador


Fischereihafen


Im Souk von Essaouira

 

18.03.2017 Essaouira – Imsouane 101 km 1178 Hm

Nach einem Frühstück auf der Hotelterrasse ging es um 7:40 Uhr zunächst an einem mehrere Kilometer langen Sandstrand aus Essaouira hinaus.


Ausblick von der Frühstücksterrasse


Radweg entlang der Sandstrände

Danach führte die Straße vom Atlantik weg und es mussten mehrere Hügel überwunden werden.


Ziegen klettern auf die Bäume

Nach der Mittagsrast folgten wir einer Nebenstraße, die einsam durch wenige Siedlungen verlief. In steilem Auf und Ab und mehrere Kilometer über eine grobe Schotterstrecke gelangten wir zu einer schmalen Panoramastrecke mit herrlichem Blick auf den Atlantik.


Schotterpiste


Essbare Kakteenfrüchte


Blick auf den Atlantik von der Panoramastraße

In Imsouane, einem bei Surfern beliebten Ort, stellten wir unser Zelt auf dem örtlichen Campingplatz auf. Mit einem deutschen Radler-Zeltnachbar gelangten wir auf Schleichwegen in den Ort und kauften Gemüse und Getränke für das Abendessen ein. Während des Essens begann es zu regnen und die Gewitterwolken ließen uns schnell ins Zelt flüchten.


Imsouane


19.03.2017 Imsouane – Agadir 93 km 1115 Hm

Nach einer fast schlaflosen Nacht, verursacht durch Regen und orkanartigem Sturm, bei dem wir nicht wussten, ob diesem unser Zelt standhalten würde, standen wir gerädert kurz nach 6 Uhr auf. 2 Stunden benötigten wir bis zur Abfahrt, da es immer wieder zu regnen begann, doch schließlich packten wir unser Zelt dreckig und nass ein und machten uns dann auf den Weiterweg. Bei leichtem Regen und starker Bewölkung musste gleich ein 4 Kilometer lange und zwischen 10% und 13% lange Steigung erkämpft werden.


Die ersten 400 Höhenmeter sind geschafft

Die restliche Strecke war geprägt von ständigem rauf und runter.


Die letzten 40 Kilometer ging es bei inzwischen sonnigem Wetter an der Küste entlang nach Agadir, einer recht modernen Stadt. Am 29.2.1960 vernichtete ein verheerendes Erdbeben, das nur 15 Sekunden dauerte, die Stadt. Dabei starben rund 15000 Menschen.


Agadir


Unser Hotel in Agadir


20.03.2017 Agadir – Taroudant 80,3 km 324 Hm

Nach einem ausgezeichneten Frühstück setzten unsere Reise mit dem Ziel Taroudant fort. Am Vorabend hatten wir uns entschieden, auf der ursprünglich geplanten Route weiter zu fahren (rote Linie). Nach ca. 10 km erreichten wir den Stadtrand von Agadir und fuhren auf der Radspur der Schnellstraße Richtung Osten.


Als unsere Straße von der Schnellstraße abzweigte wurde der Straßenbelag immer schlechter. Der grobe Asphalt war aufgebrochen und viele Löcher erforderte hohe Aufmerksamkeit und erschwerten das Vorwärtskommen. Die flache Landschaft war eher langweilig. Für Abwechslung sorgten die Zitrusplantagen, die angenehme Düfte verströmten.


Um 14 Uhr fanden wir im Zentrum von Taroudant ein einfaches Hotel. Nach dem Duschen setzten wir uns in ein Restaurant wo wir ausgezeichnet verköstigt wurden. Danach besichtigten wir noch die quirlige Stadt mit ihrer riesigen Befestigungsanlage.


Taroudant ist erreicht

 

21.03.2017 Taroudant – Taliouine 122,4 km 1126 Hm

Bei kühlen 14°C und wolkenlosem Himmel verließen wir Taroudant (326 m).



In gleichmäßiger und sehr angenehmer Steigung - dafür mit Gegenwind - brachten wir die ersten 53 km hinter uns. Hier bogen wir von der Strecke nach Marrakesch in östlicher Richtung ab. Wieder konnten wir den Duft der Zitrusbäume genießen.



Die gesamte Strecke befindet sich in einem Tal zwischen dem Antiatlas im Süden und dem Hohen Atlas im Norden. Weiter führte die wenig besiedelte Strecke in leichter Steigung bergan. Nur 2 größere Orte lagen am Weg, wo wir jeweils eine Rast einlegten.


Marokkanischer Minztee (Berberwhiskey)


Ausgetrocknetes Flussbett


Nach einer langen Baustelle erreichten wir unseren geplanten Zielort aber das einzige Hotel am Ort hatte geschlossen. So kämpften wir uns über die nächste Baustelle und weitere Höhenmeter vorwärts bis wir schließlich in einer Auberge in Talwine unterkamen.


22.03.2017 Taliouine – Taznakht 82,5 km 1042 Hm

Wieder schien die Sonne von einem strahlend blauen Himmel und bei angenehmen Temperaturen ging es auf die 1843 m hohe Passhöhe.


Ausblick am Morgen von unserer Unterkunft


Mandelbaumblüte

Die Steigungen waren gut zu bewältigen. In dieser Höhe wurden noch Aprikosen und Safran angebaut. Ein angenehmer Rückenwind erleichtere uns das Vorwärtskommen. Es wurde immer wüstenhafter und nur wenige Oasensiedlungen lagen auf dem kargen Hochplateau. Nur selten waren Hirten mit ihren Ziegen und Schafen zu sehen.



Die letzten 34 Kilometer bei leichtem Gefälle und Rückenwind waren ein Genuss und nach einer guten Stunde erreichten wir unser Tagesziel. In einem einfachen Hotel fanden wir Unterkunft und konnten in Gesellschaft eines Hamburger Radlerpaares einen netten Abend bei einer guten Tajine verbringen.


23.03.2017 Taznakht – Quarzazate 88,5 km 847 Hm

Der Morgen begrüßte uns mit einem heftigen Gegenwind von einem blauen Himmel.

Mühsam kämpften wir uns auf den 1691 m hohen Pass.



Auch danach blieb uns der kräftige Gegenwind erhalten und selbst bergab kamen wir nur mit zusätzlichem Treten in die Pedale vorwärts. Nur 2 Orte durchfuhren wir auf der sonst einsamen Wüstenstrecke. Abwechslung boten die verschiedenen Felsformationen und die vielfarbigen Gesteine der Landschaft.



Am Nachmittag nahm der Sturm weiter zu und wir kamen nur noch mit größtem Kraftaufwand vorwärts. Der aufgewirbelte Sand wirkte wie ein Sandstrahlgerät und schmerzte an allen unbedeckten Stellen des Körpers. Ab und an stiegen wir vom Rad und schoben dieses, um nicht von der Straße abzukommen oder in den Verkehr geweht zu werden.


Oranartiger Sturm

Auf den letzten ca. 20 km hatten wir nach einer Richtungsänderung noch Rückenwind. Nach dieser Quälerei erreichten wir unseren Zielort und waren froh, den Höllenritt gesund überstanden zu haben.


Ankunft in Quarzazate


24.03.2017 Ruhetag

Zur Erholung gab es heute einen Ruhetag. Diesen hatten wir uns auch redlich verdient. Gestern hatten wir wegen des Sturmes auf eine Besichtigung des Lehmdorfes Ait Ben Haddou verzichtet. Dieses liegt am Fuße des Hohen Atlas. So nahmen wir heute ein Taxi und ließen uns nach Ait Ben Haddou fahren. Auch heute wehte noch ein starker Wind.
Die befestigte Berbersiedlung am Ufer des Asif Mellah ist beeindruckend. Viele historische Filme wurden dort schon abgedreht. Das Stampflehmdorf aus dem 11. Jh. lag an der legendären Karawanenstraße zwischen Marrakesch und Timbuktu.



Später besichtigten wir noch die Kasbah Taourirt in Quarzazate. In den total verschachtelten Räumen auf verschiedenen Ebenen wohnten früher Großfamilien.

 

25.03.2017 Quarzazate – Ait Sedrate 100,2 km 849 Hm

Bei 12°C und einem böigen und kalten Gegenwind begannen wir die heutige Etappe auf der Straße der Kasbahs. Bis zur Mittagszeit konnten wir gerade mal 40 Kilometer mühsam hinter uns bringen.


Mehrere Seen befinden sich nahe bei Quarzazate


So summieren sich die Höhenmeter


Kasbah

In Wellen verlief die Strecke vielfach durch eine öde Steinwüste. Für etwas Abwechslung sorgte das Zusammentreffen mit einem französischen Radlerpaar mit ihrem Tandem, das sich seit Monaten auf Tour befindet.


Weidende Dromedare

Die zwar nicht sehr langen und auch nicht steilen Anstiege erforderten wegen des Gegenwindes wieder all unsere Kräfte. Zum Glück ließ der Wind am Nachmittag etwas nach und auf den letzten 20 Kilometern wurde es auch wieder wesentlich interessanter.


Interessante Felsformationen

Eine Oasensiedlung reihte sich an die nächste und fast in jedem Ort gab es eine Kasbah zu bestaunen. Hier werden im ganzen Gebiet Rosen zur Parfumherstellung angebaut. Nach 100 km beendeten wir an einer Raststätte mit einem Hotel unsere Fahrt.


Kasbah


26.03.2017 Ait Sedrate - M`Semrir 74,5 km 1176 Hm

Unser Frühstück ließ heute lange auf sich warten. Vielleicht lag es ja an der Umstellung auf die Sommerzeit, denn das Personal war noch recht verschlafen. Bei kalten 10°C radelten wir zunächst weiter durch die Oasenlandschaft. In Boumaine Dades folgten wir der Straße in Richtung Dadesschlucht.


Boumaine Dades

In ständigem Auf und Ab ging es die ersten ca. 20 Kilometer bis zum Schluchtbeginn durch eine sich ständig verändernde Landschaft.

Bei der ersten Verengung der Schlucht führten einige Serpentinen steil hinauf zu einem Hotel mit traumhafter Aussicht.


Eine kurze aber bis 13% steile Serpentinenstrecke

Die Route blieb auch weiterhin sehr abwechslungsreich und schließlich erreichten wir nach einigen weiteren Serpentinen den Pass auf 2038 m.


Engstelle in der Dadesschlucht


Tief unter uns die Dadesschleife

Von hier waren es nur noch 7 km bis zu unserer Unterkunft auf 1947 m. In der Maison d`Hote fanden wir ein schönes Domizil mit freundlichen Gastgebern, die uns auch gut verpflegten.

 

27.03.2017 M`Semrir – Pass 2623 m – Tamtattouchte 45,6 km 780 Hm

Nach einem guten Frühstück und mit Reiseproviant versehen verließen wir die gut geführte Unterkunft bei 5°C.

Nach 3 Kilometern ging es ab zu unserer Piste nach Tamtattouchte. Sehr viel Sand, Geröll, loser und tiefer Schotter sowie grobe Felsstücke machten es uns mit unserem schweren Gepäck meist unmöglich, die Piste zu befahren.


Am Beginn ist die Piste noch gut zu befahren


Immer öfter müssen wir schieben


Dem Hirten überließen wir einen Teil unseres Brotes


Steine, nichts als Steine

So schoben wir die nicht sehr steile Strecke die meiste Zeit bis zur Passhöhe, die wir nach 18 km erreichten. Ein Hirte mit seinen Tragtieren sowie 3 Allradautos und einige Enduro Motorräder waren die Einzigen, die uns bis zum Pass begegneten.


Endlich ist der Tizi-n-Tirherhouzine mit 2623 m erreicht


Der erste Teil der Abfahrt von der Passhöhe aus

Die Abfahrt machte von der Passhöhe aus einen ganz ordentlichen Eindruck doch leider ließ auch hier die Qualität der Piste bald nach.


Schwer zu befahren für Tourenradler

So nahm auch die Abfahrt noch viel Zeit in Anspruch und kostete uns viel Kraft. Nach 9 Stunden erreichten wir unser Tagesziel, wo wir schon erwartet wurden. Die Piste ist derzeit in einem Zustand, der es Reiseradlern extrem schwer macht, sie zu befahren. Bei der Abfahrt begegneten uns noch einige Mountainbiker, die sich auch ohne Gepäck abmühten. Mit einem hervorragenden Abendessen ließen wir den Abend in der schönen Unterkunft ausklingen.


Unsere Unterkunft in Tamtattouchte

 

28.03.2017 Tamatattouche – Tinejdad 88,2 km 207 Hm

Ein Frühstück auf der Terrasse bei herrlichem Sonnenschein aber noch kühlen Temperaturen auf immer noch 1947 m machte gute Laune für den kommenden Tag. Leider hat ein Tacho seinen Geist aufgegeben. Das Gerüttel vom Vortag war ihm anscheinend zu viel. Trotz neuer Batterie ließ er sich nicht mehr wiederbeleben. Durch die imposante Todraschlucht verlief unsere Weiterfahrt.


Andrang im Klettergarten

In den grandiosen Felswänden waren Kletterer in verschiedenen Routen unterwegs. Immer wieder hielten wir an, um Fotos von dieser faszinierenden Landschaft zu machen.



Danach ging es weiter nach Tineghir, wo wir eine Mittagsrast einlegten. Unser Routenplaner schickte uns hier zunächst durch den Souk und anschließend mitten durch die Oase. Es dauerte eine Stunde, bis wir mit Schieben und Tragen wieder auf eine befestigte Straße gelangten.


Bachüberquerung auf einem wackligen und schmalen Brett


Quer durch die Oase

Danach ging es trotz Gegenwind in flotter Fahrt über das etwa 1000 m hoch gelegene Plateau nach Tinejdad. Hier fanden wir eine tolle Unterkunft mit prima Küche in einer ehemaligen Kasbah.


Unser bisher schönstes Schlafzimmer


29.03.2017 Tinejdad – Rissani – Merzouga 115,1 km 115 Hm

Nach einer total ruhigen und erholsamen Nacht in der schönen Kasbah machten wir uns nach dem Frühstück auf und nahmen die Strecke Richtung Sahara in Angriff. Der Straßenbelag war sehr rau und teilweise beschädigt. Trotzdem kamen wir auf der flachen und verkehrsarmen Wüstenstrecke flott vorwärts.



Einige Oasen und Straßendörfer, die wenig Abwechslung boten, lagen an der Strecke, an der immer mehr Sand zu sehen war.


Die Schulkinder fahren immer nebeneinander


Viehtransporter


Gegenverkehr



In Erfoud bogen wir Richtung Rissani ab und erreichten den Ort um 16:30 Uhr. Wir schauten uns dort gerade nach einem Hotel um, als uns ein deutsch sprechender Marokkaner zu sich einlud. Da Rissani kein schöner Ort war, bot er uns an, uns die 35 Kilometer nach Merzouga zu fahren, da dieser Ort direkt an den Dünen der Sahara liegt. Dort besitzt er ein Guesthouse, in dem wir die nächsten 2 Nächte verbringen. Das Haus ist neu und sehr gemütlich eingerichtet. Von der Dachterrasse aus bietet sich ein einmalig schöner Blick auf die Sanddünen der Sahara.


Die Sanddünen von der Dachterrasse aus


30.03.2017 Ruhe- und Ausflugstag

Nach dem Frühstück in unserem geschmackvoll eingerichteten Guesthouse wurden wir um 10 Uhr von Mohamed, unserem Fahrer, zu einer Rundtour um die Sanddünen abgeholt.

Bei dieser 5 stündigen Tour bekamen wir viele interessante Einblicke über das Leben der Nomaden und die Geologie der Gegend vermittelt. Seit 3 Jahren hat es hier nicht mehr geregnet und die Seen sind alle vertrocknet. Die Temperaturen lagen heute am Mittag bei 31°C auf einer Höhe von ca. 700 m.

Die algerische Grenze ist hier nur noch wenige Kilometer entfernt, während es bis zum nächsten offiziellen Grenzübergang rund 600 Kilometer sind.


Start zur Rundfahrt


Schwerstarbeit an einer Mineralienmine


Versteinerter Fisch


Fata Morgana


Besuch bei den Nomaden


Teepause im Nomadenzelt mit Mohamed

Nach einer etwas längeren Mittagspause brachen wir gegen Abend noch zu einem Kameltrecking in die Sanddünen zum Sonnenuntergang auf.

Zum Finale dieses Ruhetages gab es in unserem Guesthouse noch ein Menü mit einer erstklassigen Tajine, die den gelungenen Tag abrundete.

 

31.03.2017 Merzouga – Meski 100,4 km 524 Hm

Gegen 9 Uhr verließen wir das Guesthouse Maison Merzouga und fuhren auf der neuen Straße, die noch in keiner Karte vermerkt ist, nach Erfoud zurück. Im Morgenlicht waren noch lange Zeit die Sanddünen zu sehen.



Im schwarzen Vulkangestein wurde überall nach Fossilien gesucht, die auch an der Straße verkauft wurden.



Unsere Route führte dann an der viele Kilometer langen Palmenoase Ziz entlang.



Nach 100 Kilometern fanden wir einen Campingplatz (ca. 1000 m hoch), auf dem wir die einzigen Gäste waren. Im Land der Berber, in dem wir uns seit einiger Zeit befinden, fällt zunächst die dunklere Hautfarbe auf. Kommt man mit ihnen ins Gespräch, so legen sie Wert darauf als Berber und nicht als Araber angesehen zu werden. Sie sind zumindest im ländlichen Bereich meist traditionell bekleidet. Auch treffen wir häufig auf Leute, die etwas deutsch sprechen, weil sie eine Zeit lang in Deutschland gearbeitet haben oder in der Tourismusbranche tätig sind.


01.04.2017 Meski – Er-Rich 85,3 km 783 Hm

Bei kühlen 10°C packten wir unser Zelt und unser Gerümpel zusammen und radelten ohne Frühstück nach Errachidia.


Barrage Hassan Addakhil Stausee hinter Errachidia

Da wir Errachidia nur streiften kamen wir an keinem offenen Cafe oder Restaurant vorbei. So mussten ein paar Kekse mit Wasser am Straßenrand für die nächsten 57 Kilometer reichen.

Wir merkten, dass wir uns zwischenzeitlich im Mittleren Atlas befinden, da unsere Strecke deutlich bergiger wurde. Wie schon erwähnt fiel das Frühstück mit der Mittagspause zusammen.


Mittagspause in einer Kasbah

Landschaftlich war es auch heute wieder sehr abwechslungsreich. Auf den letzten 30 Kilometern bis Er-Rich folgte die Straße dem Verlauf des Qued Ziz. An seinen Ufern entstanden fruchtbare Landschaften mit grünen Dattelpalmen und kleinen Lehmdörfern.


Unterwegs im Mittleren Atlas


Oase Ziz


Meist war es heute bewölkt bei angenehmen Temperaturen


Frauen auf dem Rückweg von der Feldarbeit.

Gegen 16 Uhr erreichten Er-Rich auf 1320 m gelegen und kamen in einem einfachen Hotel für 15,-- € (Doppelzimmer mit Dusche und WC) unter. Später streiften wir noch durch den Souk und deckten uns noch mit Orangen und Nüssen ein.


02.04.2017 Er-Rich – Midelt 77,8 km 761 Hm


Abfahrt von Er-Rich

Auf verkehrsreicher Straße mit oft schlechtem Fahrbahnrand leitete uns unsere Route durch den Südosten Marokkos. Immer leicht ansteigend zwischen zwei Hügelketten ging es bergauf.

Durch wenige Oasendörfer, in den die Obstbäume zu blühen beginnen, kamen wir noch gut vorwärts. Die Auffahrt zum 1907 m hohen Pass war gut zu fahren, da die Steigung nie über 8% anstieg. Lediglich auf den letzten 3 km blies uns ein heftiger Wind entgegen.


Es steigt zwar nur leicht bis zur Passhöhe, aber der heftig einsetzende Gegenwind macht uns schwer zu schaffen.

Bei der Abfahrt ließ der Gegenwind nicht nach und wir mussten wieder einmal höllisch aufpassen, um nicht in den Gegenverkehr zu geraten oder von der Straße geweht zu werden. So waren wir auf den letzten 25 km auf dem Hochplateau schutzlos dem Wind ausgesetzt.


Schutzlos sind wir auf dem Hochplateau dem Wind ausgesetzt.

Mit Mühe erreichten wir das Städtchen Midelt auf 1480 Meter. Wir fanden eine super Unterkunft im Riad Villa Midelt. Das typisch marokkanische Guesthouse mit nettem Service und erstklassischem Essen entschädigte für die Strapazen der Tour.


Unser großzügiges Zimmer


Der Gastraum


03.04.2017 Midelt – Boulemane 117,2 km 929 Hm

Nach einem Frühstück, das keine Wünsch offen ließ, starteten wir zur neuen Etappe. Der Verkehr und die schlechten Straßenränder setzten uns wieder zu.


Entgegenkommende Reiseradler


Letzte Einkaufsmöglichkeit

Nach 41 km verließen wir daher die ursprünglich geplante Strecke und bogen auf eine Nebenstrecke ab. Hier waren wir fast alleine unterwegs. Allerdings war auch die Versorgungsmöglichkeit gleich null. Rund 50 Kilometer zog sich die Strecke auf einer Höhe von ca. 1600 m an einer Hügelkette entlang, die keine Abwechslung bot.


Erst am Ende der Passauffahrt wurde es landschaftlich wieder interessanter. Nach ca. 100 km war die Passhöhe mit 1931 m erreicht und es folgte eine flotte und sehr schöne Abfahrt.

Diese führte durch eine schluchtartige Gegend und nach weiteren 10 km war Boulemane erreicht. Leider fanden wir hier keine Unterkunft und unter Mithilfe von Einheimischen wurde uns die Gite dÈtape im 7 km entfernten Vorort empfohlen. In der einfachen Wanderunterkunft bekamen wir Halbpension für 20,-- € pro Person.


04.04.2017 Boulemane – Fes 102,1 km 455 Hm

Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht frühstückten wir gemeinsam mit der Familie in deren Küche

Dann machten wir uns wieder auf den Weg und fuhren den Pass weiter hinunter. Bei Traumwetter und Temperaturen von 10°C bis 25°C und immer grüner werdenden Landschaften mussten nochmals 300 Höhenmeter zum letzten Pass vor Fes überwunden werden.


Rückblick auf noch etwas verschneite Berge des Mittleren Atlas

Eine lange Abfahrt, auf der es ca. 1400 m gemütlich abwärts ging, führte durch viele Apfel- und Olivenplantagen nach Sefrou zur Mittagsrast.


Feldarbeit mit 2 Eseln und einem Holzpflug, Dahinter blühende Apfelbäume.


Wir fahren durch grüne Wälder

Nach wie vor herrschte kaum Verkehr, bis wir Fes, die alte Königsstadt auf 350 m erreichten. Ein Hotel in unmittelbarer Nähe zur Medina war schnell gefunden und es blieb uns noch ausreichend Zeit, um die riesige Medina zu durchstreifen.


Einfahrt nach Fes mit über 1 Mio. Einwohnern


Bab Boujeloud, Eingangstor zur Medina

 

05.04.2017 Ruhetag in Fes

Der Tag begann mit einem gemütlichen Frühstück auf der Dachterrasse unseres Hotels und einem herrlichen Blick auf Fes, der größten der vier Königsstädte Marokkos.

Danach machten wir uns auf, die größte Medina des Landes mit ihren lebendigen Souks und den vielen Moscheen zu besuchen (UNESCO Weltkuturerbe). Ein Labyrinth von Gassen durchzieht die Medina. Besonders interessant war ein Besuch des Gerberviertels. Hier werden Häute von Schafen, Kühen, Ziegen und Kamelen nach traditionellen Methoden zu Leder verarbeitet.

Der Besuch der Medina war durchaus angenehm, da die Händler überhaupt nicht aufdringlich waren. In den Souks reiht sich Laden an Laden mit einem äußerst vielfältigen Angebot.


Belieferung der Läden mit Tragtieren, Trägern und Karren


Moschee, die nur von Muslimen besucht werden darf


06.04.2017 Fes – Meknes 61,8 km 425 Hm

Ein kräftiger Rückenwind machte das Radeln heute sehr angenehm. Ohne großen Kraftaufwand waren auch die Anstiege leicht zu fahren. Die grüne Landschaft mit vielen Feldern, Oliven- und Orangenplantagen begeisterte uns.


Fahrt aus Fes mit einer riesigen Stadtmauer


Orangenverkäufer am Straßenrand. 1 Kilo für 0,40 €

Schon um 12:30 Uhr erreichten wir unsere wunderschöne Unterkunft im Riad Ritaj in Meknes.


Riat Ritaj im maurischen Stil erbaut

Meknes ist eine von vier Königsstädten und liegt im Norden Makokkos auf etwa 550 m Höhe am Fuße des Mittleren Atlasgebirges. Die gesamte Altstadt von Meknes zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Nach Bezug unseres Zimmers im Riad machten wir noch Erkundungsgänge durch die Medina und zur Palastanlage.


Tajinegefäße aus Ton


Bäcker bei der Arbeit. Das Brot schmeckt uns außerordentlich gut.


07.04.2017 Ruhetag in Meknes

Die im 10. Jh. von den Berbern gegründete Stadt wird heute überwiegend von arabischen Stämmen bewohnt. Mit einem Führer machten wir uns auf und besichtigten die markantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Da auch heute wieder ein starker Wind mit Sturmböen durch die Stadt fegte, waren wir froh, nicht mit den Rädern unterwegs sein zu müssen.


Auf dem großen Place el-Hedim treffen sich am Abend Einheimische und Touristen.


Henna-Tattoos


Eine einst 40 km lange, gewaltige Stadtmauer umgibt die Stadt


Bab el-Mansour bildete einst den prächtigen Eingang zur königlichen Palastanlage.


Trinkwasserstelle


Verschlungene Gassen in der Medina


Bab el-Bardaine mit einer von vielen Moscheen

 

08.04.2017 Meknes – Moulay Idriss 26,7 km 447 Hm

Eine kurze Etappe führte uns heute nach Moulay Idriss. Die Landschaft erinnerte uns an Andalusien. Getreidefelder und Olivenhänge, dazu an den Berghängen kleine Orte, sorgten für ein schönes Gesamtbild.

Bei unserer Ankunft in Moulay Idriss wurden wir schon erwartet, denn der Weg zu unserer Unterkunft führte über steile Treppen. Wir ließen Räder und Gepäck im Haus und nahmen uns ein Taxi, das uns nach Volubilis, das uns zur schönsten römischen Ausgrabungsstätte Marokkos brachte. Das UNESCO-Weltkulturerbe ist auf einer 40 Hektar großen Fläche in herrlicher Umgebung gelegen. Wundervolle antike Mosaiken sind bis heute hier zu bestaunen.

Danach ging es wieder zurück nach Moulay Idriss. Die heiligste Stadt und größte Pilgerstätte Marokkos liegt auf mehreren Berghängen verteilt. Idriss I, der Begründer der ersten arabischen Herrscherdynastie auf marokkanischem Boden, wurde hier bestattet. Die Grabstätte von Idriss I. ist der wichtigste Wallfahrtsort Marokkos.

Auch sonst bietet die Stadt, die auf mehreren Hügeln verteilt liegt, mit ihren engen, steilen und verwinkelten Gassen und Treppenwegen wunderschöne Ausblicke.


09.04.2017 Moulay Idriss – Ouezzana 101,2 km 896 Hm

Auf abwechslungsreicher Strecke mit sehr welligem Terrain, das sich zwischen 500 m und 40 m bewegte, ging es weiter Richtung Norden.

Die Landschaft veränderte sich stetig und wir erfreuten uns an den Grünschattierungen der Felder und Wälder. Erstmals stieg das Thermometer heute auf über 30°C und daher waren mehrere Trinkpausen nötig. Überall wurde auf den Feldern gearbeitet und die Esel, die man hier überall als Tragtiere nutzt, schleppten schwere Wasserkanister von den Brunnen nach Hause.


Wie ein Band schlängelt sich die Straße durch das Gelände


Am Rande des Rif Gebirges


Kilometerlange Allee mit mächtigen Bäumen

In Ouezzana kamen wir in einem sehr einfachen Hotel für 10,00 € unter. Am Abend konnten wir von unserem Balkon aus dem quirligen Treiben zusehen.


Ausblick vom Balkon unseres Hotels


10.04.2017 Ouezzana – Chefchaouen 71 km 1114 Hm

Heute stand die nächste Bergetappe durch das Rif-Gebirge an. Es ging von einem Tal ins nächste, wobei die zunächst gewonnenen Höhenmeter gleich wieder zunichte gemacht wurden. Außerdem hatten wir wieder mit extremem Gegenwind zu kämpfen und egal, in welche Richtung wir auch fuhren, er blieb uns immer erhalten. Mühsam, vor allem wegen des Windes, meisterten wir die vielen Höhenmeter, wobei immer wieder einmal Schieben angesagt war.


Geschlachtet wird am Straßenrand

In Chefchaouen angelangt, gelang es uns nur mit Hilfe von Einheimischen, das am Vortag gebuchte Appartement zu finden. Es befand sich mitten in der Medina und war nur über einen steilen Treppenaufgang erreichbar.

Die verbliebene Zeit nutzten wir noch, um einen kleinen Rundgang durch die Medina zu unternehmen, um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen.


Chefchaouen, die schönste Stadt im Rif.


11.04.2017 Ruhetag in Chefchaouen

In reizvoller Berglandschaft liegt die schönste Stadt Marokkos, die wir bisher besucht haben.


Blick von der Stadtmauer auf Chefchaouen mit der Kasbah


Einer von zahllosen Treppenwegen


Place Mohammed


Kasbah des Moulay Ismail aus dem 17. Jh.

Nach dem Fall von Granada (Spanien) siedelten sich hier im 15. Jh. muslimische Flüchtlinge an. Die gut erhaltene Medina (Altstadt) mit ihren verwinkelten Gassen und Treppenaufgängen ist ein Kleinod unter den andalusisch- arabischen Städten Nordmarokkos.


Frauen beim Wäsche waschen


Chefchaouen


Grande Moschee

 

12.04.2017 Chefchaouen – Tetouan 64 km 548 Hm

Zunächst schoben wir unsere Räder den steilen Treppenweg hinunter. Dann ging es durch die Medina, bis wir zur Straße gelangten. Auf ihr folgte eine lange und rasante Abfahrt hinunter ins Nebelmeer auf eine Höhe von 270 m.

Nach gut 20 Kilometer ging es wieder aufwärts. Vorbei an 2 Stauseen erreichten wir wieder eine Höhe von 655 m. Da wir uns auf der Hauptroute Richtung Mittelmeer bewegten, herrschte viel Verkehr auf der engen Straße. In einem der Dörfer, die wir durchfuhren, war Markttag und wir konnten einige Personen in ihrer typischen Landestracht sehen.

Der Rest der Strecke nach Tetouan ging überwiegend bergab. Allerdings bremsten uns einige Baustellen und ein böiger Gegenwind auf den letzten 15 km aus. Trotzdem erreichten wir gegen 13:30 Uhr unser Hotel und hatten daher noch ausreichend Zeit, uns die wunderschöne Stadt anzuschauen. Das einst berüchtigte Seeräubernest liegt malerisch an den Berghängen und hat sich zwischenzeitlich als Provinzhauptstadt mit ca. 500000 Ew. prächtig entwickelt. Die Stadt besitzt spanisch- maurischen Charakter und die Mauern umgebende Medina gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Tetouan wird auch die weiße Stadt genannt


Prachtvolle Gebäude im spanischen Charakter

Unterwegs wurde uns mehrmals an der Straße Hasch angeboten was wir natürlich abgelehnt haben. Nach wie vor ist Marokko der weltweit größte Haschisch-Exporteur.


13.04.2017 Tetouan – Tanger 60,6 km 954 Hm

Anders als erwartet verlief der heutige Tag. Nach wenigen km auf der Hauptstraße zweigten wir auf eine Nebenstrecke, die unser Routenplaner vorschlug, ab. Zunächst herrschte auf der engen Straße noch viel LKW-Verkehr, der aber mehr und mehr nachließ. Dafür wurde die Straße immer schlechter und steiler.


Tiermarkt in einem Dorf


Tradition und Neuzeit treffen sich

Von Ort zu Ort ging es in stetem Auf und Ab mit Steigungen zwischen 10% und 24%. Es wurde fast kein Hügel in den Ausläufern des Rif-Gebirges ausgelassen. So kamen wir nur sehr langsam vorwärts, da wir häufig schieben mussten.

Anschließend verlangte eine ca. 10 km lange üble Schotterpiste höchste Aufmerksamkeit.

Die letzten Kilometer nach Tanger ging es wieder auf der Hauptstraße weiter. Zum Glück fanden wir unser vorgebuchtes Hotel, das inmitten der Medina lag, problemlos.
Mit Tanger (715000 Ew.), wo das Mittelmeer und der Atlantik zusammentreffen, haben wir den nördlichsten Punkt unserer Marokkoreise erreicht.


Abends macht sich die Bevölkerung auf und besucht die zentralen Plätze.


14.04.2017 Tanger – Larache 87,7 km 522 Hm

Bei angenehmen 17°C starteten wir zu unserer Weiterreise von der Hafenmetropole Tanger zur Atlantikküste. Nach 15 km hatten wir die Stadt hinter uns gelassen und fuhren auf der Landstraße mit meist gutem Seitenstreifen mit Sicht auf den Atlantik.

In Asilah, einer netten kleinen Hafenstadt mit portugisischer Festung, machten wir Mittagsrast.

Danach verlief die Strecke mehr im Landesinneren mit einer Steigung auf 200 m.

In Larache beendeten wir die heutige Tour und sahen uns noch in der mittelalterlichen Medina mit einer Festungsanlage um.


Larache (115000 Ew.)


Zum Abendessen gab es eine leckere Fischplatte


15.04.2017 Larache – Kenitra 126,4 km 518 Hm


Der Rezeptionist schläft noch, als wir das Hotel verlassen.

Nachdem wir Larache hinter uns gelassen hatten, ging es auf der Küstenstraße weiter. In dieser Region wird intensiv Landwirtschaft betrieben. Zuerst wurde auf riesigen Feldern Kartoffeln geerntet. Meist waren es Frauen, die mit bloßen Händen die Kartoffeln aus der Erde holten.


Kisten für die Kartoffelernte

Später folgten Getreidefelder, die teilweise schon abgeerntet waren und verschiedenen Gemüsesorten wie Bohnen, Kohl und Zwiebeln schlossen sich an. Große Erdbeer- und Bananenplantagen reifen unter Folien.


Erdbeeren und Bananen reifen unter Folien


Gegenverkehr

Nach 60 km hatte die bis dahin gute Straße ein Ende. Kleine trostlose und vermüllte Orte durchfuhren wir. Freche Kinder, die uns immer wieder zum Anhalten zwingen wollten und mit Steinen warfen, ärgerten uns sehr. Im Slalom ging es über die miserable Piste, die tiefen Sand, Schotter, Schlaglöcher und Asphaltreste für uns bereithielt.


Die Straße wird immer schlechter


Sandverwehungen zwingen zum Schieben


Slalomkurs für Fortgeschrittene

Seit die Autobahn in unmittelbarer Nähe verläuft, wird diese Landstraße wohl nicht mehr gepflegt. Zum Glück wies die Strecke nur wenige Steigungen auf und ein leichter Rückenwind ließ uns trotz aller Widrigkeiten einigermaßen vorwärts kommen. Wenige Kilometer vor Kenitra durchfuhren wir noch die größten Korkeichenwälder Marokkos.


Korkeichen

Gegen 16 Uhr erreichten wir Kenitra, eine bedeutende Hafenstadt mit mehr als 400000 Ew.

 

16.04.2017 Kenitra – Rabat 42,1 km 111 Hm

Um 8 Uhr hatte es noch dichten Nebel, doch nach dem Frühstück lichtete er sich. Bei wie immer zunächst kühlen Temperaturen fuhren wir auf der Hauptstraße, welche wieder durch Korkeichenwälder verlief, nach Sale. Dieser Ort liegt an der Mündung des Qued Bou Regreg und ist die Schwesterstadt der gegenüberliegenden Hauptstadt Rabat (1,7 Mio. Ew.). In Sale besuchten wir noch die Medina und die Medersa Abou el Hassan, ein Kleinod merinidischer Baukunst.

Danach ging es auf separater Radspur über eine Brücke nach Rabat und an der Stadtmauer entlang zum Hafen.

Unser gebuchtes Apartment war schnell gefunden, doch wir waren völlig enttäuscht, als wir den total heruntergekommenen Häuserblock sahen. Unser Vermieter wurde angerufen und er zeigte uns die Wohnung und übergab uns die Schlüssel. Diese war sehr schön und geräumig und so nahm alles doch noch einen guten Ausgang.


Unser Häuserblock sieht von außen aus wie nach einem Bombenangriff.


Innen sauber, geräumig und gemütlich mit Küche, Bad, Wohn- und Schlafraum

Am Nachmittag machten wir uns zu Fuß auf und erkundeten den nördlichen Teil der Stadt mit der Kasbah, Medina, dem Souk und dem Hassanturm, einem Wahrzeichen Rabats.


Kasbah


Der halbfertige Hassanturm


Mausoleum von Mohammed V., dem Großvater des heutigen Königs Mohammed VI.


Die Große Moschee


17.04.2017 Ruhetag in Rabat

Den Ruhetag in Rabat nutzten wir zunächst, um uns weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt anzuschauen. Unter anderem wollten wir auch den Königspalast besichtigen. Leider war dies nicht möglich, da uns der Eintritt wegen fehlender Reisepässe (wir hatten nur Kopien dabei) verwehrt wurde. Bei angenehmen 24°C tagsüber herrschten sehr annehmbare Temperaturen. Insgesamt können wir bisher feststellen, dass wir, wenn man vom Wind absieht, ideales Radlwetter haben.


Eines von vielen großen Stadttoren


Beim Königspalast. Der Palast selbst darf nicht besichtigt werden.


Blick in eine Moschee. Leider haben nicht Muslime keinen Zutritt.


An der Prachtstraße Mohammed V. liegen alle wichtigen Ministerien


Am Strand von Rabat mit Blick auf die Medina


Zerklüftete Atlantikküste in Rabat


18.04.2017 Rabat – Casablanca 100,2 196 Hm

Bei 21°C und diesigem Wetter fuhren wir auf der Atlantikroute weiter. Nur gelegentlich war das Meer zu sehen.


Vorbei an der Sommerresidenz des Königs

Wir kamen flott voran und erreichten zur Mittagszeit die Hafenstadt Mohammedia. Die Industriestadt mit ihren 200000 Ew. wies sehr viele Baustellen auf. Durch den Hafen nahm der Schwerlastverkehr deutlich zu. Auf der Weiterfahrt nach Casablanca wurden wir auf einer ca. 10 km langen Baustelle völlig eingestaubt. Hier wird unheimlich viel gebaut. Es entstehen Häuser, Ferienanlagen, Straßen und Brücken.


Ganze Stadtviertel entstehen neu

Schon um 14 Uhr erreichten wir Casablanca, die mit 3,7 Mio. Ew. größte Stadt Marokkos.


Casablanca ist erreicht


Die Hassan II. Moschee in Casablanca

Wenige km später gelangten wir zu unserer Ferienwohnung, mit super Blick zum Meer, der Hassan II. Moschee und zum Leuchtturm.


Nur ein Teil unserer 85 qm großen Ferienwohnung


19.04.2017 Ruhetag in Casablanca

Wunderbar ausgeruht in unserer schönen Wohnung frühstückten wir noch gemütlich und machten uns dann auf, die Grande Mosquee Hassan II. zu besichtigen. Dies ist die einzige Moschee in Marokko, die auch von nicht Muslimen besucht werden darf. Hier finden mehr als 25000 Gläubige Platz, dazu nochmals 80000 auf dem Vorplatz. Das Minarett ragt 200 m in die Höhe und ist somit der höchste Sakralbau der Welt. Im Gebäude kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Unglaublich, dass dieser Prachtbau in nur 7 Jahren erstellt wurde. Er ist auch technisch ausgereift.


Die Hassan II. Moschee gehört zu den 5 größten Moscheen der Welt


Bietet Platz für 25000 Gläubige


Herrliche Stuckarbeiten


100 m langes Schiebedach aus Zedernholz, das innerhalb von 3 Minuten geöffnet bzw. geschlossen werden kann.

Anschließend erkundeten wir noch etwas die moderne Stadt. Leider waren einige Parks und Gärten wegen Renovierung geschlossen.


Zurück im Haus stand noch die Pflege unserer Fahrräder an, um sie für die letzten Etappen startklar zu machen.


Blick am Abend zur Hassan II. Moschee von unserer Unterkunft aus.


20.04.2017 Casablanca – El-Jadida 99,8 km 279 Hm

Als wir am Morgen von unserem Fenster aus die Palmen sahen, die sich im Wind beugten, war uns klar, es wird ein anstrengender Tag. So war es dann auch. Kräftiger Gegenwind vom ersten Meter an forderte nicht nur unsere Muskeln, sondern auch ein starker Wille war gefragt.
Zunächst ging es bei dichtem Verkehr aus Casablanca hinaus. Dieser ließ bald nach aber dafür wurde die Straße schlechter. Die ersten 40 km ging es fast nur durch bebautes Gebiet. Auch entstehen viele neue Ferienanlagen. Dann ging es durch ländliche Gebiete mit Getreide- und Gemüsefeldern.


Stroh wird abtransportiert


Käufer gesucht für die neu erstellten Resorts


Ein spanisches Pärchen auf Bambus-Fahrrädern unterwegs von Ghana nach Spanien.


Es gab nur wenig zu essen unterwegs. Dafür schluckten wir jede Menge Staub.


Das Kind bekam 2 Luftballons und wir durften sie dafür fotografieren.

In Azemmour legten wir eine weitere Rast ein.


Auch in Azemmour gibt es eine portugiesische Festungsanlage.

Die letzten 12 km legten wir auf einem ruhigen Nebensträßchen, direkt am Atlantik, zurück. Hier waren wir durch Büsche dem Wind nicht so ausgesetzt.

Gegen 16 Uhr erreichten wir El-Jadida, deren Medina von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer aus portugiesischer Zeit umgeben ist. Hier fanden wir Quartier in einem Riad, direkt neben der Stadtmauer mit schönem Blick auf den Hafen und das Meer.


Stadtmauer in El-Jadida

 

21.04.2017 Ruhetag in El-Jadida

Die Hafenstadt El-Jadida mit ihren rund 200000 Ew. hat einiges zu bieten.

Die Medina ist vollständig von einer begehbaren Stadtmauer mit 4 Bastionen aus portugiesischer Zeit umgeben.

Außerdem befindet sich hier eine Zisterne aus dem 16. Jh.

Interessant war auch der Fischereihafen mit dem Fischmarkt sowie einer kleinen Werft.


Hai


Ein neues Schiff wird gebaut


22.04.2017 El-Jadida – Ouaidia 81,4 km 298 Hm


Musik und Gesang wurden uns am Vorabend noch geboten.

Bei 22°C ging es heute um 9 Uhr weiter Richtung Süden. Auf den ersten 20 km herrschte noch lebhafter Verkehr, der sich aber nach dem Ölhafen beruhigte.


Ölhafen, ca. 20 km nach El-Jadida

Danach wurde der Blick auf Sanddünen und das Meer immer öfter möglich. Auf beiden Seiten der Straße wurden Getreide und Gemüse angebaut und man konnte den Landarbeitern bei der Ernte zusehen.


Wir bekamen 2 Karotten geschenkt

Später folgten über viele Kilometer Meerwasserbecken zur Salzgewinnung.

Erst nach ca. 60 km gab es bei einer Tankstelle die Möglichkeit, sich mit Getränken und wenigstens ein paar Keksen einzudecken.

Die restlichen abwechslungsreichen 20 Kilometer bis hinunter zur schön gelegenen Lagunenstadt Ouaidia waren bald geschafft.


Blick auf die schöne Lagunenstadt Ouidia

Der von uns angesteuerte Campingplatz bot leider nur Stellplätze für Womos an. Schnell war eine Alternative gefunden und wir kamen beim Tennispark in einem einfachen Zimmer unter.
Zum Abendessen kochten wir uns mal wieder Spaghetti mit Tomatensoße und sahen uns noch den lebhaften Lagunenort mit schönen Sand- und Felsbuchten an.


23.04.2017 Oualidia – Safi 67,6 km 529 Hm

Bei stark bewölktem Himmel starteten wir auf der ruhigen Küstenstraße, die auf einem langgezogenen Höhenrücken über dem Atlantik verlief. Es boten sich eindrucksvolle Ausblicke auf das Meer, die Sandbuchten und die Steilküste. In Wellen verlief die Strecke meist in einer Höhe von 70 – 140 Meter.


Wasserstelle; mit Eseln wird das Wasser weiter transportiert.


Eukalyptusbaum mit Früchten


Steilküste vor Safi

Nur an wenigen besiedelten Stellen kamen wir vorbei. Hirten mit großen Schafherden waren oft unsere Begleiter.
In Safi (400000 Ew.), der zweitgrößten Hafenstadt mit portugiesischen Festungsanlagen, übernachteten wir wieder in einem Riad mitten in der Altstadt.
Safi ist bekannt für seine Töpferwaren und im Töpferviertel kann man den Handwerkern bei ihrer Arbeit zuschauen.


Steilküste in Safi mit portugiesischen Wehranlage


Im Töpferviertel


Junge beim Bemalen einer Vase

 

24.04.2017 Safi – Youssoufia 82 km 435 Hm


Unser Riad (Stadthaus) in Safi. Die Wohnungen sind um einen Innenhof auf mehrere Etagen verteilt.

Bei 21°C verließen wir die Atlantikküste und setzten unsere Reise ins Landesinnere fort. Leider war es stark bewölkt und nur ganz selten ließ sich die Sonne blicken. An riesigen Getreidefeldern, die zum Teil gerade gedroschen wurden stieg unsere Route langsam höher bis auf 300 m Höhe.


Mit Esel- oder Pferdefuhrwerken wird alles Mögliche transportiert


Die Kornkammer von Marokko

In Youssoufia machten wir Schluss, da dies der einzige Ort auf der Strecke nach Marrakesch mit einem Hotel ist.


Park in Youssoufia


25.04.2017 Youssoufia – Marrakesch 110,2 km und 494 m

Bei wiederum bewölktem Himmel und kühlen 16°C starteten wir zur letzten Etappe unserer Marokkoreise. Zunächst ging es wieder entlang an endlos scheinenden Getreidefeldern.


Es wird wieder wüstenhafter


Tiertransporter mit 2 Etagen


Noch einmal konnten wir heute kräftig Staub schlucken


Langsam kommen wieder Berge in Sicht

Je weiter wir nach Süden kamen, desto wüstenhafter wurde es. Gegen Mittag setzte sich die Sonne immer mehr durch und die Temperaturen stiegen auf 28°C an. Bei einer Mittagsrast nach 60 Kilometern an einem Straßenimbiss trafen wir 2 deutsche Motorradfahrer und konnten uns etwas austauschen, da sie erst seit 2 Tagen in Marokko waren. Danach ging es auf guter Straße mit Seitenstreifen weiter nach Marrakesch.


Fast an jeder Ampel mussten wir anhalten, was recht nervig war.

Vorbei ging es am Djemaa el-Fna, dem zentralen Platz in Marrakesch, und von dort zum Arabian Riad, unserer Unterkunft. Hier verbringen wir die restliche Zeit bis zu unserem Rückflug am 29.04.17 und genießen den Rummel und dass wir nicht täglich unsere Taschen packen müssen.


Unser Schlafzimmer im Arabian Riad


27.04.2017 Ruhetag in Marrakesch

Nach einem gemütlichen Frühstück auf der Dachterrasse bei wolkenlosem Himmel und 21°C machten wir uns zu Fuß auf, um verschiedene Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Zunächst besuchten wir einige Parks, von denen wir aber enttäuscht waren, da sie überwiegend aus Olivenbäumen bestanden. Danach ging es zur Koutoubia-Moschee, dem Wahrzeichen von Marrakesch. Nach einem Abstecher durch die Medina gelangten wir nach gut 15 km Fußmarsch zurück zu unserer Unterkunft.


Im Menara-Park


Blütenpracht an einer der Prachtstraßen


Koutoubia Moschee


Djemaa el-Fna

 

27.04.2017 Ausflug in den Hohen Atlas

Nicht per Rad, sondern mit einem Kleinbus machten wir heute einen Ausflug ins Ourika-Tal im Hohen Atlas. Über ein schmales Bergsträßchen ging es langsam immer höher und es boten sich schöne Ausblicke.


Frauen knacken in einer Kooperative Argannüsse mit Steinen. Danach werden diese gemahlen und zu Argan Produkten verarbeitet.

In Sitti Fadma, einem Berber-Bergdorf auf ca. 1600 m Höhe, empfing uns ein Guide, der uns auf schmalen Pfaden hinauf zu mehreren Wasserfällen geleitete. Die wunderschöne Rundtour, bei der man über Felsen, Brücken und eine Leiter hinauf und wieder hinunter kraxeln musste, begeisterte uns.


Ausgangspunkt der Wanderung war Sitti Fadma


Einer von mehreren Wasserfällen


Tolle Gebirgslandschaft

Berberdorf


Rückkehr nach Sitti Fadma

Nach einem gemeinsamen Essen am Ourika-Fluss ging es wieder ins 65 km entfernte Marrakesch zurück.
Das Ourika-Tal ist bei den Einheimischen ein beliebtes Ausflugsziel, weil dort auch im Sommer angenehme Temperaturen herrschen. Daher gibt es in diesem Gebiet viele Hotels und Restaurants.
Am Abend schlenderten wir noch zum Djemaa el-Fna und beobachteten von der Dachterrasse eines Restaurants das Treiben auf dem Platz.


Buntes Treiben auf dem Platz der Gehenkten. Früher wurden hier die aufgespießten Köpfe der Verurteilten zur Schau gestellt.


Sonnenuntergang über Marrakesch


28.04.2017 Besichtigungstag in Marrakesch


Frühstück auf der Dachterrasse unseres Riads


Blick von der Dachterrasse zum Hohen Atlas


Tombeaux des Saadiens (Saadiergräber aus dem 16. Jh.)


Palais de la Bahia


Bemalte Decken aus Zedernholz


Palais el-Badi (Palast von 1578 – 1608)


29.04.2017 Marrakesch – Heimflug 19,8 km und 20 Hm

Heute standen noch verschiedene Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Mit den Rädern aber ohne Gepäck ging es in die Randbezirke der Stadt.


Enge auf Marrakeschs Straßen


Parkbesuch

Nach dem Mittagessen holten wir unser Gepäck und verabschiedeten uns von den netten Damen unseres Riads. Bei aufkommender Bewölkung ging es dann zum Flughafen, wo wir gerade noch rechtzeitig vor dem Regen ankamen. Ein heftiges Gewitter mit Hagel und Starkregen prasselte herunter.


Nahende Gewitterfront


Starkregen mit Hagel geht nieder


Unsere treuen Gefährten sind für den Flug verpackt.


Wir verpackten unsere Räder und die Taschen in die Säcke und warteten geduldig auf die schleppende Abfertigung. Alles wurde dann anstandslos angenommen. Wir waren schon im Flugzeug, als sich der Start um 1 Stunde wegen einer großen Gewitterfront über Marrakesch verzögerte. Nach dem Start war der Flug die ersten 20 Minuten sehr unruhig was einige Beklemmungen hervorrief. Danach war es meist ein ruhiger Flug und kurz vor 23:30 Uhr landeten wir glücklich in München, wo wir von Thomas und Susi abgeholt wurden.


Ohne Pannen und gesundheitliche Problemen beendeten wir nach 2920,8 km und 20582 Höhenmeter unsere Radreise durch Marokko.
Diese Radreise wird uns noch lange in guter Erinnerung bleiben.
Norbert und Frieda

 

Das Fazit unserer Marokkoreise

Was hat uns gut gefallen

  • Sehr vielseitiges Land, Meer, Küste, Gebirge, Schluchten, Oasen, Steinwüste, Sanddünen, Kasbahs, Lehmbausiedlungen, Berber, Versteinerungen, Dromedare
  • Wir wurden oft mit “willkommen in Marokko“ begrüßt, es wurde freundlich gewunken und der Daumen wurde hochgehalten
  • Die Gebiete der Berber besonders im Hohen Atlas
  • Wir hatten niemals Probleme durch Raub/Überfall oder Bedrohung
  • Das Essen ist uns überall gut bekommen, obwohl wir oft an Imbissbuden oder Straßenrestaurants gegessen haben
  • Das Brot, das Gebäck und die Kuchen haben uns überall prima geschmeckt und sind unglaublich günstig
  • Der Tourismus wird im ganzen Land gefördert. Es entstehen viele Häuser, Wohnungen und Ferienanlagen. Straßen werden gebaut und die Infrastruktur wird verbessert.
  • Im ganzen Land gab es viele Polizeikontrollen. Wir wurden immer freundlich vorbei gewunken
  • Sehr günstige Eintrittspreise (1-2€ p. P. außer der Moschee in Casablanca 12,-- €)
  • Riads zum Übernachten: Bis zu 10 Personen können in den kleinen Unterkünften übernachten. Sie sind meist sehr familiär geführt
  • Lehmbauten aus Lehm, Sand und Stroh. Gutes Raumklima aber nach starkem Regen sollten die Mauern ausgebessert werde

 

Was hat uns nicht so gefallen

  • Wir sahen auch sehr viel Müll, besonders an der Küste und im Landesinneren. Marrakesch und die Gebiete der Berber im Atlasgebirge waren dagegen recht sauber
  • Der Verkehr in den Städten ist sehr nervig. Die vielen Mopeds und Taxis fahren wie wild durcheinander
  • Hupen bedeutet: Hallo + Winken
  • Vorsicht, ich komme!
  • Hupen der LKW`s: Fahr zur Seite oder ich überfahr dich!
  • Trostlose Unterkünfte in der Nähe der Baugebiete
  • Versorgung auf dem Land ist oft sehr schlecht. Ein Cafe hat meist nur Tee, Kaffee und wenige kalte Getränke und manchmal ein paar Kekse
  • Nervige Personen, die sich als Fremdenführer anbieten
  • Für jede Kleinigkeit wird Trinkgeld erwartet
  • Die Souks mit ihren engen und verwinkelten Gassen, aus denen man fast nicht mehr herausfindet mit einem immer gleichen Warenangebot. (Flohmarktcharakter)
  • Nebenstraßen mit einem unglaublich schlechten Belag, auf dem man fast nicht fahren kann.

 

Aber trotzdem: Wir kommen wieder „ Inschallah“ so Gott es will!

Mosel-Radtour 28.09.2015 bis 6.10.2015 716,2 km und 2320 Hm

28.09.2015 Laupheim - Biberach + Basel – Thann 87,2 km 244 Höhenmeter

Zunächst fuhren wir die 21 km und 63 Hm von Laupheim zum Bahnhof nach Biberach.
Von dort ging es, ohne dass wir umsteigen mussten, mit der Bahn nach Basel zum Badischen Bahnhof.
Nach 5 km verließen wir die Schweiz und fuhren über den Rhein nach Frankreich. Dann ging es am Hunigue-Kanal und später am Rhein entlang nach Mulhouse, einer schönen Stadt. Über Landstraßen ging es weiter nach Thann, einem kleinen Ort mit schönen Fachwerkshäusern und großer Kirche im Elsass. Meist hatten wir mit kräftigem Gegenwind zu kämpfen und trotz des sonnigen Wetters war es recht kühl.


Badischer Bahnhof in Basel


Am Rhein


Mulhouse


Rathaus von Mulhouse


Kurz vor Thann

 

29.09.2015 Thann – Epinal 94,8 km 670 Höhenmeter

Von Thann aus fuhren wir zuerst auf Radwegen an den bewaldeten Hängen der Vogesen auf und ab. In Le Thillot bogen wir zum Pass ab. In bequemer Steigung fuhren wir zum Col de Bossang auf 731m hinauf. Hier entspringt die Mosel. Danach ging es flott abwärts nach Bossang, Lotringen. Ab hier fuhren wir neben der noch kleinen Mosel auf einer ca. 30 km lange Bahntrasse mit feinstem Asphalt bis nach Remiremont. Auf Landstraßen und Kanalwegen neben der Mosel ging es weiter nach Epinal, einer netten kleinen Stadt. Hier war gerade Oktoberfest mit großem Rummelplatz.
Im Gegensatz zu gestern hatten wir heute meist Rückenwind. Es herrschte schönes aber kühles Spätsommerwetter bei strahlend blauem Himmel.


Auffahrt zum Col de Bussang


Jetzt geht es an der Mosel entlang


Unterwegs nach Epinal


Epinal

 

30.09.2015 Epinal – Nancy 85,8 km und 144 Höhenmeter

Bei frischen Temperaturen fuhren wir am Moselkanal, der viele Schleusen aufwies, entlang und genossen die Ruhe. Nach einigen Kilometern ging es dann an der wenig befahrenen Landstraße entlang, bis wir wieder auf den Radweg am Kanal trafen. So fanden wir prima nach Nancy und in unser gebuchtes Appart City Hotel.
Da unsere Wohnung noch nicht frei war, fuhren wir in die Innenstadt. Wir konnten verschiedene Sehenswürdigkeiten der lebhaften Stadt per Rad ansehen. Der große Rathausplatz mit wunderschönen Blumenschmuck-Arrangements begeisterte uns besonders. Teils Rad schiebend und fahrend kamen dann 10 km bei der Stadtbesichtigung zusammen.
Da unser Appartement eine gut ausgestattete Küche hatte, konnten wir uns selbst ein leckeres Abendessen zubereiten.
Wieder ein Tag mit wolkenlosem Himmel aber kräftigem Gegen- und Rückenwind mit stürmischen Windböen!


Radweg zwischen Moselkanal und Mosel


Am Moselkanal


Kathedrale in Nancy


Rathausplatz in Nancy


Nancy


Nancy

 

01.10.2015 Nancy – Thionville 106,5 km 280 Höhenmeter

Nach einem Frühstück in unserem Appartement fuhren wir am Moselkanal weiter. Es war wieder kalt und sehr windig. Nach 20 Kilometern hörte plötzlich der gute Belag auf und wir mühten uns auf schlechtem und holprigem Radweg zwischen Mosel und Moselkanal ab. Nach vielen Kilometern nutzten wir dann eine Brücke um auf die Landstraße zu wechseln. Bei wenig Verkehr und gutem Belag ging es trotz Gegenwindes wieder flott vorwärts. Kurz vor Metz gab es dann wieder einen gut ausgeschilderten asphaltierten Radweg. Wir verweilten einige Zeit in der Moselstadt und sahen uns interessante Bauwerke und schöne Plätze an. Auf weiterhin guten Radwegen folgten wir der Mosel oder auch dem Moselkanal nach Thionville, der letzten Moselstadt in Frankreich.


Moselradweg zwischen Nancy und Metz


Der Radweg führt auch an vielen Seen vorbei


Kathedrale von Metz


Temple Neuf Metz


Thionville

 

02.10.2015 Thionville – Nohn 50,0 km 417 Höhenmeter

Erst spät ging es an diesem Tag auf eine kurze Etappe auf dem Moselradweg mal rechts, mal links neben der Mosel bis nach Apach, dem letzten Ort in Frankreich an der Mosel. Von dort machten wir noch einen kurzen Abstecher über die Brücke nach Schengen/Luxemburg, insges. 30 km. Nach einer Kaffeepause ging es zurück nach Apach. Hier machten wir einen Abstecher ins Saargebiet. Auf kleinen Sträßchen fuhren wir nach Nohn zu einem Verwandtenbesuch.
Das Wetter war wiederum herrlich und der Wind hatte etwas nachgelassen.


Abfahrt von Thionville


Kernkraftwerk Cattenom


Moselradweg zwischen Thionville und Schengen


Schengen (Luxemburg)

 

03.10.2015 Ruhetag bei unseren Verwandten

 

04.10.2015 Nohn – Trittenheim 115,6 km 523 Höhenmeter

Bei nebligem Wetter fuhren wir von Nohn nach Perl, 15,5 km und 186 Höhenmetern in 1 Std. An der Mosel ging es dann nach Remich und auf der luxemburgischen Seite bis Wasserbillig entlang. Auf der deutschen Seite fuhren wir dann mal auf der rechten, mal auf der linken Seite an den vielen Moselschleifen entlang. Viele Winzer waren mit der Weinlese an steilen Hängen beschäftigt. Überall wird in den Orten zur Weinverkostung eingeladen. In Trier besuchten wir die Altstadt mit der Porta Nigra (römisches Stadttor) sowie das Amphitheater, die römischen Thermen und den Dom. Danach ging es neben den vielen Moselschleifen auf dem Moselradweg weiter. Immer wieder wechselten wir die Flussseite bis wir nach Trittenheim kamen, wo wir in einem Weingut übernachteten.


Remich/Luxemburg


Römerthermen in Trier


Porta Nigra in Trier


Hauptmarkt in Trier


Dom von Trier


Von Trier nach Trittenheim


Von Trier nach Trittenheim


In einer Besenwirtschaft in Trittenheim

 

05.10.2015 Trittenheim – Müden 125,9 km 213 Höhenmeter

Bei nebligem Wetter und recht kühlen Temperaturen folgten wir dem Moselradweg nach Bernkastel-Kues. Wir sahen uns in dem schmucken Weinort um, der uns besonders gut gefiel und viele Fotomotive bot. Leider blieb es den ganzen Tag über stark bewölkt. So verweilten wir nie sehr lange, um die bekannten Moselorte Traben-Trarbach, Zell und Cochem anzusehen. In Müden kamen wir im Weingut Jakob Müller unter.


Unterwegs nach Bernkastel-Kues


Bernkastel-Kues


Bernkastel-Kues


Weinanbau auf Schieferböden


Traben-Trarbach


Brückentor in Traben-Trarbach


Von Traben-Trarbach nach Zell




Zeller Schwarze Katz am Ortseingang von Zell


Von Zell nach Cochem




Beilstein mit Burg Metternich


Reichsburg in Cochem

 

06.10.2015 Müden – Koblenz 50,4 km 69 Höhenmeter

Nach einer regenreichen Nacht starteten wir bei stark bewölktem Himmel zur letzten Etappe nach Koblenz. Wir waren froh, dass es trocken blieb, so kamen wir flott voran und waren nach nicht mal 2 Stunden am Deutschen Eck in Koblenz, der Mündung der Mosel in den Rhein. Wir besuchten noch einige Sehenswürdigkeiten bevor es mit der Bahn in Richtung Heimat ging. Leider gab es wieder einmal Verspätungen, sodass wir den Anschlusszug in Mainz nicht mehr bekamen und deshalb 2 Stunden Wartezeit hatten. Wir drehten mit den Rädern eine Runde durch die Stadt, leider begann es dann zu regnen und wir kürzten unseren Ausflug ab. In einem Restaurant warteten wir dann die restliche Zeit ab, bevor es mit der Bahn nach Karlsruhe ging. Eigentlich hatten wir 15 Minuten Umsteigezeit, jedoch hatte die Bahn wieder Verspätung aber zu unserem Glück der Zug nach Stuttgart ebenso. So erreichten wir noch unseren Anschlusszug und waren gegen 21:30 Uhr wieder daheim.


Unsere Unterkunft in Müden


Renaissancebau des Schlosses Leyen in Gondorf


Moselradweg kurz vor Koblenz


Am Deutschen Eck in Koblenz haben wir unser Ziel erreicht


Hier fließt die Mosel in den Rhein